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Stückgut-Zähleinrichtung mit mehreren hintereinandergeschalteten Zählwerken
Die Erfindung bezieht sich auf die Verbesserung von Stückgüter zählenden Einrichtungen,
welche mit mehreren hintereinandergeschalteten Zählwerken versehen sind und bei
denen die einzelnen Zählwerke, insbesondere auch das Eingangszählwerk, auf Null
zurückgestellt werden müssen, nachdem jedes Zählwerk seinen Meßbereich durchlaufen
hat. Es hat sich gezeigt, daß die zu zählenden Stücke so schnell die Zählstelle
durchlaufen, daß das nächste zu zählende Stück die Zählstelle durchläuft, bevor
das Zählwerk zurückgestellt ist. Infolgedessen treten Schwierigkeiten bei der Zählung
während des Rückstellens auf. Das ist insbesondere beim Zählen von Gebäck, beispielsweise
Brötchen, Brot o. dgl., der Fall, die in großen Mengen und schnell gezählt werden
müssen.
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Diese Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden,
daß zwei Eingan:gszählwerke angeordnet sind, welche sich gegenseitig abwechselnd
vor das erste Folgezählwerk selbsttätig schalten. Ein Eingangszählwerk ist also
eingeschaltet, das andere ist ausgeschaltet. Sobald das eingeschaltete Eingangszählwerk
seinen Meßbereich durchlaufen hat, werden mehrere Schaltungen selbsttätig durchgeführt,
und zwar erstens wird der Impulsgeber auf das zweite Eingangszählwerk und :dieses
auf das Folgezählwerk geschaltet. Das abgelaufene Eingangszählwerk schaltet sich
selbst von dem Folgezählwerk ab und leitet seine Rückstellung auf Null ein. Dabei
kann die Rückstellung des abgelaufenen Eingangszählwerkes von dem Folgezählwerk
so überwacht werden, daß das Eingangszählwerk erst dann zurückgestellt wird, nachdem,das
Folgezählwerk den letzten Impuls des abzuschaltenden Eingangszählwerkes rigistriert
hat.
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Die Einrichtung ist gemäß der Erfindung weiter so durchgebildet, daß
mit den Zählwerken je eine einstellbare Nockenscheibe verbunden ist, von denen jede
in einer bestimmten
Stellung einen Schalter verstellt, und daß
die in Reihe geschalteten Schalter im Stromkreis einer Vorrichtung zum Stillsetzen
der Einrichtung liegen.
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Die einzelnen Zählwerke können Skalen haben, und diese können räumlich
nebeneinander so angeordnet sein, daß man die gezählte Stückzahl ablesen kann. Hierbei
ist wechselweise das auf Null zurückgestellte Eingangszählwerk abgedeckt.
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Die Zähleinrichtung gemäß der Erfindung läßt sich nicht nur für das
Zählen von Gebäck verwenden, sondern beispielsweise auch für das Zählen von Patronenhülsen,
Geschossen, Schalterteilen, Automobilteilen oder sonstigen zu zählenden Massengütern.
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Als Impulsgeber können optische, mechanische oder elektrische Einrichtungen
an sich bekannter Art benutzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Zähleinrichtung nach der Erfindung ist
in der Abbildung schematisch dargestellt, welche sich beispielsweise zur Zählung
von Gebäck eignet. Die zu zählenden Stücke i werden durch ein Förderband 2 in Richtung
des Pfeiles 3 transportiert. Das Förderband wird von einem Motor 4 angetrieben,
der von einem Schütz 5 gesteuert wird. Das die Einrichtung speisende Netz ist mit
6 bezeichnet. Die Lichtquelle 7 beleuchtet die Selenzelle 8, in deren Stromkreis
ein Relais g liegt, das den Impulsgeber io ein- und ausschaltet. Der Impulsgeber
ist entweder auf das Eingangszählwerk ii oder auf das Eingangszählwerk i2 geschaltet.
Die Folgezählwerke sind mit 13 und 14 bezeichnet. Zum Zurückstellen sämtlicher Zählwerke
auf Null dient der Druckknopf 15. Zum Einschalten des Förderbandes dient der Druckknopf
16. Mit 17 ist ein Umschaltrelais bezeichnet, welches die Eingangszählwerke i i
und 12 wechselweise auf das Folgezählwerk 13 selbsttätig schaltet. Das Stillsetzen
des Förderbandes nach dem Durchlaufen der gewünschten Stückzahl wird durch das Relais
18 bewirkt.
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Bei der dargestellten Anordnung ist das Zählwerk 12 als Eingangszählwerk
eingeschaltet und das Zählwerk i i ausgeschaltet. Sobald der Impulsgeber io beim
Durchlaufen eines zu zählenden Gegenstandes geschlossen wird, fließt ein Strom von
dem Pol ig über den Impulsgeber io, den Schalter 2o, die Magnetspule 2i über die
Verbindung 22 zurück zum anderen Netzteil 23. Hierdurch wird das Zählrad
24 um einen Zahn vorgeschoben. Beim Öffnen des Impulsgebers io fällt der Anker des
Magneten 21 zurück und ist für den nächsten Hub vorbereitet, um das Zahnrad 24 einen
Zahn in der gleichen Weise weiterzuschieben, sobald der Impulsgeber io wieder geschlossen
ist. Das Sperrad 24 treibt über die Räder 25, 26, 27 und die Hohlwelle 31 die Kurvenscheibe
29 an.
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Die Scheibe 30 wird durch eine nicht dargestellte Mitnehmereinrichtung
von der Scheibe 29 mitgenommen. Die Scheibe 30 sitzt auf einer Welle 28, die durch
die Hohlwelle 31 geführt ist und die einen Einstellknopf 32 trägt. Durch die Verstellung
dieses Einstellknopfes kann die Mitnehmereinrichtung gelöst und die Scheibe 3o relativ
zur Scheibe 29 gedreht werden. Die Gestalt der Kurvenscheibe 29 bestimmt den Meßbereich
des Zählwerkes 12 und den Augenblick, in welchem der Impuls von dem Zählwerk 12
durch das Zählwerk 13 weitergegeben wird. Zu diesem Zweck hat die Scheibe 29 eine
Aussparung 33, in welche die Rolle 34 fällt. Die Rolle ist an einem Hebel 35 befestigt,
der um das Lager 36 drehbar ist. An dem Hebel 35 ist eine Stange 37 angelenkt, die
die Schalter 38 und 39 schließt, sobald die Rolle 34 in die Aussparung 33 der Scheibe
29 gelangt. Der Schalter 38 schließt einen Stromkreis über die Magnetspule 62, wodurch
das Zählwerk 13 um einen Zahn weitergeschoben wird. Hierdurch wird über den Winkelhebel
.Io der Schalter 41 geschlossen.
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Der Schalter 45 des Umschaltrelais 17 liegt in Reihe mit dem Schalter
41. Sobald der Schalter 45 umgelegt ist, wird die Spule 42 des Zählwerks 12 erregt.
Dadurch werden die Räder 26 und 27 entkuppelt. Das Zählwerk kann nunmehr in an sich
bekannter Weise durch eine Feder auf Null zurückgestellt werden. Das Umschalten
des Schalters 45 wird durch die Magnetspüle 44 bewirkt, die ihrerseits durch den
Schalter 39 an Spannung gelegt wird. Durch das Umschalten wird außerdem der Umschalter
20 umgelegt, so daß der Impulsgeber io von dem Schaltwerk 12 auf das Zählwerk i
i umgeschaltet wird. Sobald der Meßbereich des Zählwerks i i erschöpft ist, wird
durch den Schalter 65 der Selbsthaltestrom des Magneten 44. durch Öffnen des Kontaktes
47 unterbrochen, so daß die Feder 43 die Schalter 20, 45 und 49 in die gezeichnete
Stellung zurückbringt. Damit ist nunmehr der Impulsgeber io wieder auf das Zählwerk
12 zurückgeschaltet.
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Sobald der Kontakthebel 65 den Kontakt 66 schließt, wird von
dem Eingangszählwerk ein Impuls auf das Folgezählwerk 13 gegeben, worauf das Zählwerk
13 in der oben beschriebenen Weise arbeitet.
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Sobald der Meßbereich des Zählwerks 13 erschöpft ist, wird der Kontakt
5o geschlossen. Dieser schließt einen Stromkreis über den Magneten 51, welcher die
Zählscheibe 52 über die Klinke 53 um einen Zahn vorwärts rückt. Gleichzeitig wird
der Schalter 54 geschlossen,
der .auf die Rückstelleinrichtung 55
des Zählwerks 13 arbeitet. Das Zähl.;verk 13 wird nun auf Null zurückgestellt. Ist
der Meßbereich des Zählwerks i4 erschöpft, so wird der Schalter 56 geschlossen,
und das Relais i8 wird an Spannung gelegt, wenn die in Reihe liegenden Schalter
57 und 58 der Zählwerke 13 und 12 geschlossen worden sind. Hierdurch wird der Antriebsmotor
4 für das Förderband 2 über den Kontakt 59 dadurch abgeschaltet, daß der Selbsthaltestromkreis
des Schützes 5 geöffnet wird. Damit wird auch der Selbsthaltekontakt 6o vom Schütz
5 geöffnet. Durch Öffnen des Kontaktes 61 wird das Relais 17 stromlos, falls dieses
zufällig eingeschaltet gewesen sein sollte.
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Zum Einstellen von bestimmten Stückzahlen, nach welchen .die Einrichtung
stillgesetzt werden soll, dienen die Knöpfe 32, 132 und 232. Mit diesen werden die
Scheiben 30, 130 oder 230 verstellt. Soll z. B. die Einrichtung stillgesetzt
werden, nachdem z. B. 547 Gegenstände gezählt worden sind, so wird mit dem Knopf
3a die Scheibe 3o auf 7, mit dem Knopf 132 die Scheibe 130 auf 4 und mit dem Knopf
232 die Scheibe :23o auf 5 eingestellt. Da beide Eingangszählwerke parallel arbeiten,
so muß mit dem Knopf 032 die Scheibe o3o ebenfalls auf 7 eingestellt werden.
Mit der Einrichtung nach der Erfindung lassen sich auch niedrigere Stückzahlen,
beispielsweise zweistellige, einstellen. Zu diesem Zweck sind Kurzschließer 63 und
64 an den Zählwerken 13 und 14 angeordnet. Soll die Einrichtung stillgesetzt werden,
nachdem z. B. sieben Gegenstände durchgelaufen sind, so wird mit dem Knopf 32 die
Scheibe 30 auf 7 eingestellt. Die Schalter 56 und 57 werden durch die Schalter
63 und 64 überbrückt. Soll nach dem Zählen von z. B. 85 Stück die Einrichtung stillgesetzt
werden, so wird mit dem Knopf 32 die Scheibe 3o auf 5 und mit dem Knopf
032 die Scheibo 03o ebenfalls auf 5 und mit dem Knopf 132 die Scheibe 130
auf 8 eingestellt. Der Kurzschlußkontakt 63 bleibt geöffnet, der Kurzschlußkontakt
64 dagegen geschlossen; so daß der Kontakt 56 überbrückt ist.
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Der Meßbereich der Zähleinrichtung läßt sich dadurch beliebig erweitern,
daß weitere Folgezählwerke hinter das Folgezählwerk 14 geschaltet werden (Kontakt
56'). Will man das jedoch vermeiden, so kann man die Einrichtung auch so treffen,
daß die Zählwerke nicht nach dem dekadischen System, sondern nach beliebigen anderen
Systemen zählen. Das leann z. B. in der Weise geschehen, daß das Eingangszählwerk
nicht nach zehn Impulsen, sondern beispielsweise nach ioo Impulsen einen Fortschalteimpuls
weitergibt. Solche Zähleinrichtung, bestehend aus zwei Eingangs- und zwei Folgezählwerken,
hätte ein Fassungsvermögen von 999 999 Stück.