DE72226C - Verfahren zur Darstellung von Anthracensulfosäure aus Anthracen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Anthracensulfosäure aus Anthracen

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DE72226C
DE72226C DENDAT72226D DE72226DA DE72226C DE 72226 C DE72226 C DE 72226C DE NDAT72226 D DENDAT72226 D DE NDAT72226D DE 72226D A DE72226D A DE 72226DA DE 72226 C DE72226 C DE 72226C
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DE
Germany
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anthracene
acid
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monosulfonic
liebermann
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DENDAT72226D
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SOCIETE ANONYME des MATIERES COLORANTES ET PRODUITS CHIMIQUES DE ST. DENIS in Paris, rue Lafayette Nr. 105
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • C07C309/01Sulfonic acids
    • C07C309/28Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
    • C07C309/33Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton of six-membered aromatic rings being part of condensed ring systems
    • C07C309/38Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton of six-membered aromatic rings being part of condensed ring systems formed by at least three rings
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C2603/00Systems containing at least three condensed rings
    • C07C2603/02Ortho- or ortho- and peri-condensed systems
    • C07C2603/04Ortho- or ortho- and peri-condensed systems containing three rings
    • C07C2603/22Ortho- or ortho- and peri-condensed systems containing three rings containing only six-membered rings
    • C07C2603/24Anthracenes; Hydrogenated anthracenes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAM
Das bisher zur Darstellung von Anthracenmonosulfosäure angewendete Verfahren ist das von Liebermann (Ber. XII, S. 589) angegebene, welches darin besteht, das Natronsalz der Anthrachinonmonosulfosäure zu reduciren. Alle Versuche, die zu dem Zweck gemacht wurden, um die Anthracenmonosulfosäure direct durch Sulfurirung des Anthracene zu erhalten, sind als vollständig mifslungen zu bezeichnen.
Nach einer Abhandlung über die Derivate des Anthracene haben Grabe und Liebermann (Ber. I, S. 187) ein Monosulfoderivat des Anthracene im Zustande eines, gelbe Krystalle bildenden Bleisalzes von der Formel (CUH* SOB)Pb erhalten, jedoch nur in kleiner Menge.
Lincke (J. pr. Ch.II, 11, 222) hat behauptet, zwei Monosulfosäuren dadurch zu erhalten, dafs er 3 Theile concentrirter Schwefelsäure auf ι Theil Anthracen bei ioo° einwirken läfst.
Dieser Behauptung ist von Liebermann (Ber. XI, S. 1613, und Ber. XII, S. 592) widersprochen worden. In der ersten dieser Abhandlungen sagen Liebermann und Borek bezüglich der von ihnen wiederholten Linckeschen Versuche: »Obwohl hierbei die Zeit und die Wärme des Wasserbades noch eine bedeutende Rolle spielen, so ist es uns doch niemals gelungen , unter diesen Umständen reine Monosulfosäure zu isoliren. Im Gegentheil erhielten wir leicht ausschliefslich Anthracendisulfosäuren. Die Schwefelsäuremenge ist zu grofs, da mit geringeren Mengen Schwefelsäure Grabe und Liebermann die Bildung von Monosulfosäure beobachteten« (Ber. I, 187).
Die Dauer der Reaction, die Temperatur und selbst die Schwefelsäuremenge scheinen also nicht sehr wichtige Factoren für die Erzeugung der Monosulfosäure zu sein, da doch in einer kurzen Zusammenstellung der Liebermann'sehen Arbeiten, von Liebermann selbst in Liebig's Annalen2i2 (1881), d.h. 3 bis 4 Jahre später veröffentlicht, auf den Seiten 43 und 44 gesagt ist, dafs, um Anthracenmonosulfosäure zu erhalten, der Verfasser auf die directe Sulfurirung verzichten und zu der indirecten Methode greifen mufste, welche darin besteht, die Anthrachinonmonosulfosäure zu reduciren.
Er fügt in einer Bemerkung hinzu, dafs die früher von ihm als Anthracenmonosulfosäure beschriebene Säure nach Oxydation und Umwandlung in Alizarin mittelst der gewöhnlichen Verfahren nur sehr geringe Mengen Farbstoff geliefert hätte.
Aus dem Vorstehenden mufs man schliefsen, dafs, wenn auch Liebermann mittelst der von ihm angegebenen Verfahren einige Spuren von Anthracenmonosulfosäure gewinnen konnte, die erhaltenen Ergebnisse doch so werthlos waren, dafs der Verfasser aus eigenem Antrieb nicht nur diese Verfahren gänzlich fallen gelassen, sondern zur Gewinnung dieser Verbindung die Reduction des anthrachinonmonosulfosauren Natriums anempfohlen hat.
Neuere Versuche haben die von Liebermann gemachten bestätigt. Jedesmal, wenn
man Anthracen mit Schwefelsäure von 66° B. bei niedriger und hoher Temperatur behandelt, und zwar mit wenig oder viel Säure, erhält man die von diesem Chemiker beschriebenen Säuren wieder j ohne irgendwie erhebliche Mengen von Ahthracenmoriosulfosäure isoliren zu können. Dagegen hat sich gezeigt, dafs, wenn Anthracen mit Schwefelsäure von bedeutend geringerer Concentration als 66° B. bei Temperaturen zwischen iiound 1500 behandelt wird, die. Menge der gebildeten Anthracenmonosulfosäure verhältnifsmäfsig beträchtlich wird und leicht 5 5 bis 60 pCt. des umgewandelten Anthracens erreichen kann. Diese Monosulfosäure besitzt alle Eigenschaften der von Liebermann beschriebenen und durch Reduction der Anthrachinonmonosulfosäure erhaltenen Säure. Man isolirt und reinigt sie, indem man sie einfach aus dem mit Wasser verdünnten Reactionsgemisch auskrystallisiren läfst. Bei dieser Reaction bilden sich gleichzeitig, obwohl unzersetztes Anthracen zurückbleibt, Disulfosäuren, und unter diesen die unter den Namen α, β und γ bekannten.
Verfahrungsweise:
In einen mit Rührwerk versehenen Auto-, claven trägt man:
100 kg Anthracen von hohem Gehalt (75 bis 85procentig) und 200 kg Schwefelsäure von 53 ° B. ein.
Man erhitzt das Gemenge - allmälig auf 1200 und hält es einige Stunden hindurch auf einer Temperatur von 120 bis 13 5 °, bis eine Probe das fast vollständige Verschwinden des Anthracens anzeigt. Das genannte Gemenge wird alsdann mit 1000 1 kochendem Wasser verdünnt, mittelst Natriumcarbonat neutralisirt und der !Crystallisation überlassen. Das Natriumsalz der Monosulfosäure, das in kaltem Wasser so gut wie unlöslich ist, krystallisirt als grünlich schillernde Masse heraus. Diese Masse bringt man auf ein Filter, um sie von dem löslichen Theil zu trennen, und es genügt dann ein einfaches Umkrystallisiren des auf dem Filter verbliebenen Theiles in heifsem Wasser, um die Anthracentnonosulfosäure als sehr reines Natriumsalz, nur mit einer kleinen Menge nicht zersetzten Anthracens gemischt, zu erhalten.
Die Salze der auf diese Art durch directe Sulfurirung erhaltenen Anthracenmonosulfosäure sind identisch mit denjenigen der von Liebermann beschriebenen und aus dem Natriumsalz der Anthrachinonmonosulfosäure gewonnenen Säure.
Es wurde überdies festgestellt, dafs die vorliegende Anthracenmonosulfosäure sich durch Oxydation, sei es mittelst Chromsäure oder Salpetersäure bezw. der Nitrate, in Anthrachinonmonosulfosäure und später in Alizarin bei fast quantitativer Ausbeute umwandelt. Das so erhaltene Alizarin ist aufserordentlich rein.
Diese Anthracenmonosulfosäure dient als Rohstoff zur Gewinnung von Alizarin oder zur Erzeugung von Polysulfosäuren, die ebenfalls zur Darstellung der entsprechenden Anthracenfarbstoffe bestimmt sind.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Anthracene monosulfosäure, bestehend in der directen Sulfurirung von hochprocentigem Anthracen mittelst Schwefelsäure von unter 66° B. gelegener Concentration bei über ioo° liegenden Temperaturen.
DENDAT72226D Verfahren zur Darstellung von Anthracensulfosäure aus Anthracen Expired - Lifetime DE72226C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE960895C (de) * 1945-03-13 1957-03-28 Teerverwertung Mit Beschraenkt Verfahren zur Herstellung von anthracenfreiem Phenanthren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE960895C (de) * 1945-03-13 1957-03-28 Teerverwertung Mit Beschraenkt Verfahren zur Herstellung von anthracenfreiem Phenanthren

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