DE721892C - Verfahren zur Herstellung von organischen Schwefelverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von organischen Schwefelverbindungen

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DE721892C
DE721892C DEI65046D DEI0065046D DE721892C DE 721892 C DE721892 C DE 721892C DE I65046 D DEI65046 D DE I65046D DE I0065046 D DEI0065046 D DE I0065046D DE 721892 C DE721892 C DE 721892C
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DE
Germany
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chlorine
sulfur
organic sulfur
sulfur compounds
production
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Expired
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DEI65046D
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English (en)
Inventor
Dr Rudolf Kuehn
Dr Karl Smeykal
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C319/00Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides
    • C07C319/22Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides of hydropolysulfides or polysulfides
    • C07C319/24Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides of hydropolysulfides or polysulfides by reactions involving the formation of sulfur-to-sulfur bonds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von organischen Schwefelverbindungen Es wurde gefunden, daß man neuartige, technisch gut verwendbare organische Schwefelverbindungen erhält, wenn man die durch gleichzeitige Einwirkung von Chlor und Schwefeldioxyd auf gesättigte, vorzugsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe hergestellten, Sauerstoff, Schwefel und Chlor enthaltenden Verbindungen ohne Anwendung eines Lösungsmittels in Gegenwart eines säurebindenden Mittels mit Mercaptoverbindungen umsetzt.
  • Als Ausgangsstoffe können z. B. die durch gleichzeitige Einwirkung von Chlor und Schwefeldioxyd auf höhermolekulare aliphatische Koblenwasserstoffe unter der Einwirkung von kurzwelligem Licht herstellbaren Verbindungen dienen, ferner die nach Patent 717 68o aus niedrigmolekularen Kohlenwasserstoffen durch gleichzeitige Einwirkung von Chlor und Schwefeldioxyd in Gegenwart von Lösungsmitteln unter clem Einfluß kurzwelligen Lichts erhältlichen, Sauerstoff, Schwefel und Chlor enthaltenden Stoffe. Weiterhin können auch die aus gesättigten, vorzugsweise aliphatischen Halogenkohlenwasserstoffen durch gleichzeitige Einwirkung von Chlor und Schwefeldioxyd gewonnenen, Sauerstoff, Halogen und Schwefel enthaltenden Verbindungen verwendet werden. Alle diese Verbindungen sind im folgenden kurz als Sulfochloride bezeichnet.
  • Als Mercaptoverbindungen werden z. B. Methylmercaptan, Äthylmercaptan sowie höhermolekulare Mercaptana, wie Octyl- oder Do-,decylmerc.aptan, genannt.
  • Bei der Umsetzung der 1\4ercaptov erbdndungen mit den Sulfochloriden verbindet sich das darin vorhandene bewegliche Chlor mit dem Wasserstoff der SH-Gruppe zu Chlorwasserstoff. Man arbeitet daher in Gegenwart säurebindender Mittel. Beispielsweise kann man die Sulfochloride in eine wäßrige, alkalische Lösung der Mercaptoverbindungen eintragen. Dabei sorgt man durch inniges Rühren für eine gute Durchmischung und durch äußere Kühlung für eine hinreichende Wärmeabfuhr. Nach der Umsetzung trennt man die erhaltene Ölschicht 'von der wäßrigen Alkalichloridlösung und befreit sie von leichter flüchtigen Nebenerzeugnissen und nicht umgesetzter :@iercaptoverb,indtlng mit Wasserdampf.
  • Ein besonders vorteilhafter Weg besteht darin, daß man als säurebindendes Mittel trockenes, gasförmiges Ammoniak verwendet, etwa derart, daß man gasförmiges Aminoinak in ein Gemisch aus der Mercaptoverbindung und dem Sulfoclilorid einleitet. Dabei fällt das entstehende Aminoniumclilorid in fester, kristalliner Form aus und kann mit wenig Wasser leerausgelöst oder abfiltriert werden.
  • Diese Arbeitsweise bietet den Vorteil, daß wegen des Ausschlusses von Wasser während der eigentlichen Umsetzung die sonst leicht stattfindende Verseifung der Sulfochloride vermieden und außerdem das Verfahren in der Weise fortlaufend gestaltet werden kann, daß man beispielsweise das Gemisch aus der Mercaptoverbindung und dem Sulfochlorid andauernd durch einen mit gasförmigem Ammoniak gefüllten Raum leitet und dafür sorgt, daß die flüssigen Unisetzungsteilnelimer eine möglichst große Oberfläche darbieten. Beispielsweise kann man den Raum mit Raschigringen, Tonscherben, Bimssteinstülcken oder ähnlichen Füllkörpern füllen oder Rührgefäße anwenden.
  • Das vom Ammoniumchlorid befreite Erzeugnis wird anschließend mit Wasserdainpf gereinigt und allenfalls mit Bleicherde nachbehandelt.
  • Die Endstoffe sind schwach gelb gefärbte Öle, die als Weichmacher für Kunstmassen dienen können.
  • Man hat zwar schon vorgeschlagen, ein in Benzol gelöstes -.%LIercaptan in Gegenwart von etwas Py ridin niit einem in Benzol gelösten Sulfoclilorid umzusetzen. Die Einwirkung von Mercaptanen auf die bestimmten, nach der vorliegenden Erfindung anzuwendenden sulfocliloridartigen Stoffe ist jedoch noch nicht bekannt. Außerdem wird in wesentlich einfacherer Weise, nämlich ohne Anwendung von Lösemitteln, gearbeitet.
  • Beispiel i ioo Teile eines durch gleichzeitige Einwirkung von Schwefeldioxyd und Chlor auf höhermolekulare aliphatische Kohlenwasserstofe unter Bestrahlung mit kurzwelligem Licht erhaltenen, Sauerstoff, Chlor und Schwefel enthaltenden Erzeugnisses init i2°,'', t leicht umsetzungsfähigem Chlor «-erden mit 2c9 Teilen tertiärem Butylmercaptan vermischt. In dieses Gemisch wird unter ständigem Rühren gasförmiges Ammoniak eingeleitet; dabei sorgt man zweckmäßig durch äußere Kühlung t dafür, dali die Temperatur des Gemisch: nicht über 3o° ansteigt. Wenn kein Aininoniak mehr aufgenommen wird, löst man das ausgeschiedene Aimnoniuinchlorid in Wasser, trennt die Ölschicht ab und befreit ; sie mit Wasserdampf unter vermindertem Druck von etwa vorhandenen Beimengungen. Das zurückbleibende gelbliche, schwerflüchtige Öl, das auch bei vermindertem Druck nicht untersetzt destillierbar ist, kann z. B. S als Weichmacher für Polvcinylclilorid verwendet «-erden. Beispiel z In ein Gemisch aus 3o,8 Teilen Propylniercaptan und ioo Teilen 2oprozentiger wä ßriger Natronlauge werden unterhalb et«,a 3o' unter ständigem Rühren ioo Teile eines in ähnlicher Weise wie der Ausgangsstoff des Beispiels i hergestellten, sulfochloridartigen Stoffs eingetropft. Nach der Umsetzung wird die Flüssigkeit mit Äther ausgezogen, die ätherische Schicht abgetrennt und der Äther unter vermindertem Druck abgedampft. Dabei bleibt ein schwach gelblich gefärbtes Ü1 zurück, das sich auch unter vermindertem Druck nicht uniersetzt destillieren läßt. Es eignet sich ebenfalls zum Weichmacken von Polycinylclilorid und anderen Kunstmassen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von organischen Schwefelverbindungen durch Unisetzung von Sulfocliloriden mit Mercaptanen, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch gleichzeitige Einwirkung von Chlor und Schwefeldioxyd auf gesättigte, vorzugsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe erhältlichen, Sauerstoff, Chlor und Schwefel enthaltenden Erzeugnisse ohne .Anwendung eines Lösungsmittels und in Gegenwart eines säurebindenden Mittels mit 'Mercaptocerbindungen umsetzt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gelcennzeiclniet, daß man als säurebindendes Mittel wasserfreies Ammoniak, vor- 7 ugsweise in gasförmigem Zustand, vertcendet.
DEI65046D 1939-07-05 1939-07-05 Verfahren zur Herstellung von organischen Schwefelverbindungen Expired DE721892C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1054717B (de) * 1957-11-08 1959-04-09 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von als Brueckenatome Sauerstoff- und Schwefelatome aufweisenden Polyaethern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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