DE730464C - Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen aliphatischen Sulfonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen aliphatischen Sulfonsaeuren

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DE730464C
DE730464C DEI66030D DEI0066030D DE730464C DE 730464 C DE730464 C DE 730464C DE I66030 D DEI66030 D DE I66030D DE I0066030 D DEI0066030 D DE I0066030D DE 730464 C DE730464 C DE 730464C
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DE
Germany
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chlorine
sulfonic acids
production
water
containing aliphatic
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Expired
Application number
DEI66030D
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English (en)
Inventor
Dr Friedrich Asinger
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Publication of DE730464C publication Critical patent/DE730464C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen aliphatischen Sulfonsäuren Es wurde gefunden, daß man chlorhaltige aliphatische Sulfonsäuren erhält, wenn man wäßrige Lösungen höhermolekularer aliphatischer Sulfonsäuren oder ihrer Salze in der Wärme mit Chlor behandelt.
  • Die als Ausgangsstoffe dienenden Lösungen können beispielsweise durch Verseiften der sulfochloridarti gen Verbindungen gewonnen sein, die durch Behandlung aus :der Hydrierung der Oxyde des Kohlenstoffs stammender, von ungesättigten und sauerstoffhaltigen 'Verbindungen durch. eilte Nachhydrierung oder eine Reinigungsbehandlung befreiter Isohlenwasserstoffe oder ,anderer gesättigter, gegebenenfalls cycloaliphatische Ringe enthaltender ,aliphatischer hohlenwasserstoffe oder Halogenkohlemvasserstoffe mit Schwefeldioxyd und Halogen, gegebenenfalls unter Bestrahlung mit kurzwelligem Licht, erhalten werden. Diese Verseifung kann beispielsweise nach dem Verfahren des Patents 7 15 7.47 vorgenommen werden. Aber auch andere Sulfonsäuren und ihre Salze können angewandt werden.
  • Die Sulfansäuren können auch schon von vornherein Halögen enthalten. Ihre 'Salze können, sich von beliebigen Basen ableiten, nur müssen sie wasserlöslich sein. Der Gehalt der Lösungen an den Sulfonsäuren oder ihren Salzen kann in weiten Grenzen schwanken, z. B. von etwa 15 bis 4 5 0'o. Zweckmäßig verwendet man Lösungen mit einem Gehalt zwischen etwa 2o und 40 0,10.
  • Beim Einleiten von Chlor in derartige wäßa-ige Lösungen., beispielsweise in eine Natriumsalzlösung, bei erhöhter Temperatur, ztvcckmäl3ig bei ioo°, wird an Kohlenstoff gebundener Wasserstoff durch Chlor .ersetzt. Der dabei entstehende Chlorwasserstoff zerlegt das entstehende chlorhaltige sulfonsaure Salz in die freie chlorhaltige Sulfonsäure und Natriumchlorid.
  • Nach der Einwirkung trennt sich die Flüssigkeit in zwei Schichten. Je nach dem Gehalt besteht die untere oder die obere Schicht aus der gewünschten chlorhaltigen Sulfonsäure und Wasser, die .andere Schicht .aus wäßriger Alkalichloridlösung. Die Scheidung wird dadurch erleichtert, daß die gebildeten Sulfonsäuren in heißem Wasser meist schwer löslich sind und daß sie .außerdem durch das entstandene Salz in der Hitze leicht ausgesalzen werden. Aus der die Sulfonsäure enthaltenden Schicht, die bis zu etwa 3o o o oder mehr Wasser enthalten kann, läßt sich die wasserfreie Sulfonsäure- in bekannter Weise, z. B. durch Abdampfen des Wassers unter vermindertem Druck, erhalten, ohne daß sie sich nachteilig verändert, z. B. verfärbt.
  • Die Umsetzungsgeschwindigk eit wächst, wenn man bei zerstreutem Tageslicht, besser bei unmittelbarem Sonnenlicht oder unter Bestrahlung mit Lichtquellen arbeitet, deren Licht einen hohen Anteil kurzwelliger Strahlen, enthält.
  • Die entstandenen Sulfonsäurelösungem lassen sich nach dem Abtrennen der wäßrigen Schicht von neuem unter den beschriebenen Bedingungen mit Chlor behandeln; dadurch kann man weitere Chloratome einführen. Diese Behandlung kann z. B. so lange wiederholt werden, bis etwa 4. Chloratome in das Molekül eingetreten sind.
  • Die chlorhaltigen Sulfonsätiren sind technisch vielseitig verwendbar. So vermögen z. B. schon etwa 6oo'oige wäßrige Lösungen solcher Sulfonsäuren_, die einen höhermolekularen aliphatischen Rest (mit mindestens 8 Kohlenstoffatomen ) enthalten, wasserunlösliche Stoffe, wie Petroleumkohlenwasserstoffe, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Toluol, Styrol usw., völlig klar zu lösen. Aus diesen Lösungen. lassen sich, gegebenenfalls nach dem Einleiten von gasförmigem Ammoniak, bis sie neutral oder alkalisch sind, aber auch noch in saurer Lösung durch Zugabe von Wasser oder durch Eingießen in Wasser sehr beständige Emulsionen gewinnen. Diese Eigenschaft ist z. B. wichtig für die saure Polymerisation von unigesättigten Verbindungen. Sie besitzen ferner gute Netz-und Wasch mittelei.genschaften. Man hat zwar schon alipliatische Kohlenwasserstafi'e, auch unter Bestrahlung mit kturz--;lt:elligem Licht, mit Chlor behandelt. Dabei arbeitete man jedoch in Abwesenheit von Wasser. Bei der Einwirkung vo-n Chlor auf Wasser, besonders unter Bestrahlung, entsteht Chlorwasserstoff und über unterchlorige Säure Sauerstoff-. Es ist daher ein unerwarteter Vorgang, daß trotzdem bei der Behandlung wäßriger Lösungen aliphatischer Sulfansäuren oder ihrer Salze an Kohlenstoff gebundener Wasserstoff durch Chlor ersetzt wird.
  • Man hat .auch schon Schwefelsätireester sowie aliphatische Sulfonsäuren mit halogenierenden Mitteln behandelt, doch hat man dabei organische Lösungsmittel verwendet. Demgegenüber wird durch das vorliegende Verfahren zum erstenmal ein Weg gezeigt, wie man höhermolekulare aliphatische Sulfonsäuren und ihre Salze in technisch vorteilhafter Weise unter Vermeidung der kostspieligen und umständlich zu handhabenden organischen Verdünnungsmittel in wäßriger Lösung in die entsprechenden Halogenverbindungen überführen kann.
  • Beispiel i Eine 2o%ige Sulfonatlösung, erhalten nach dem Patent 715747 durch alkalische Verseifung eines Gemisches geradkettiger, paraffinischer Sulfochloride, wird bei i oo° in einem Quarzgefäß unter Bestrahlen mit einer Quecksilberdampilampe so lange mit Chlor behandelt, bis kein Chlor mehr aufgenommen wird, was an der Grünfärbung der Flüssigkeit erkennbar ist. Dies ist der Fall, wenn etwas mehr als die für die Einführung eines Chloratoms in die Sulfonsäure nötige Menge Chlor eingeleitet wurde. Nach kurzer Zeit hat sich die Flüssigkeit beim Stehen in der Wärme in zwei Schichten getrennt, von denen die obere eine etwa 6o- bis 7oo'oige @väßrige Lösung der chlorhaltigen Sulfonsäure, die untere eine Natriumchloridlösung ist.
  • Die so gewonnene Sulfonsäure ist hellgelb; sie löst sich trotz ihres Wassergehalts in Petroleuinkohlenwasserstoffcn, Tetrachlarkohlenstoff, Chloroform, Schwefelkohlenstoff und den meisten anderen organischen Lösungsmitteln und ist ein ausgezeichnetes Emulgiermittel dafür.
  • In gleicher Weise läßt sich auch eine 3o-oder 400`oige Sulfonatlösung verarbeiten. Beispiel a Die nach Beispiel i ;gewonnene chlorhaltige Sulfonsäure kann unter den dort angegebenen Bedingungen weiterchloriert werden. Dabei tritt weiteres Chlor in das Molekül ein, bis die Sulfonsäure etwa 3 bis 4 Chloratome im Molekül besitzt. Hierauf wird kein Chlar mehr aufgenommen. Es scheidet sich abermals eine geringe Menge Wasser ab, und man erhält nach der Trennung der Schichten eine Sulfonsäure von folgenden Kennzahlen: Säurezahl 118, Wassergehalt 3o %, Chlorgehalt z9,5 0;o, Schwefelgehalt 4,80/0.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen aliphatischen Su-Ifansäuren, dadurch gekennzeichnet, @daß man wäßrige Lösungen höhermolekularer aliphatischer Sulfonsäuren oder ihrer Salze in der Wärme mit Chlor behandelt.
DEI66030D 1939-11-24 1939-11-24 Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen aliphatischen Sulfonsaeuren Expired DE730464C (de)

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DE (1) DE730464C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972375C (de) * 1948-10-30 1959-07-09 Karl-Heinz Dr Rer Nat Imhausen Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Kohlenwasserstoff-Sulfonaten mit geringem Chlorgehalt im Sulfonat und im Unverseifbaren
FR2135164A1 (de) * 1971-04-16 1972-12-15 Hoechst Ag

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972375C (de) * 1948-10-30 1959-07-09 Karl-Heinz Dr Rer Nat Imhausen Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Kohlenwasserstoff-Sulfonaten mit geringem Chlorgehalt im Sulfonat und im Unverseifbaren
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