DE72060C - Neuerung an Bremsen für Fuhrwerke, deren Bremsschuhe durch Federkraft an die Räder geprefst und beim Anziehen der Zugthiere oder durch Hand gelöst werden - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung besteht in einer Neuerung an solchen bekannten Bremsvorrichtungen für Fuhrwerke jeder Art, deren Bremsschuhe durch Federkraft an die Räder geprefst und beim Anziehen der Zugthiere oder durch Hand gelöst werden. Die Neuerung bezweckt, eine leichtere Bethätigung solcherBremsvorrichtungen zu erzielen.

Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung als an einem Geschütz angebracht dargestellt.

Fig. ι ist ein Aufrifs und Fig. 2 eine Ansicht von unten nach oben des mit der neuen Bremsvorrichtung versehenen Geschützes.

An der Laffette P sind zwei Lager R i?¹ befestigt, die eine gekröpfte Welle B B¹ tragen, an deren Enden die Bremsschuhe A bezw. A¹ befestigt sind.

Die Schwengel sind an zwei Zughaken MM¹ aufgehängt, welche mittelst Zugstangen L L¹ mit einem in Schlitzen k und A:¹ gelagerten. Querstück K verbunden sind. Eine Kette / verbindet die letztere mit zwei Zugbarren h und h\ deren Enden in HH¹ an den Enden zweier auf der Welle B B¹ festsitzenden Kurbeln C C¹ eingehängt sind.

In den Punkten D und D¹ der Kurbeln C und C¹ sind die freien Enden der Stangen der Federkolben FF¹ befestigt. Die Federn G bezw. G\ auf welche sich die besagten Kolben stützen, sind in Büchsen E bezw. E¹ enthalten, welche mittelst Muttern X bezw. X¹ an der Laffette befestigt sind.

Durch An- oder Losschrauben dieser Muttern kann die normale Spannung der Federn G und G¹ vermehrt oder vermindert werden.

Ein auf der Welle B B¹ befestigter Handhebel b gestattet es, die Bremsvorrichtung von Hand zu bethätigen und durch Einhängen des besagten Handhebels b an einem festen Punkte¹ die Bremsschuhe in ihrer losen Stellung festzuhalten.

Die Federn G bezw. G¹ bewirken das Anlegen der Bremsschuhe an die Räder, und der durch die Kette /und die Stangen h und h^l auf die Kurbeln C und C¹ übertragene Zug bewirkt, wenn das Geschütz angezogen wird, das Lösen der Bremsschuhe, wobei aber die letzteren durch die Federn sofort wieder selbstthätig angelegt werden, sobald der Zug des Gespannes aufhört.

Aus der schematischen Fig. 3 ist sofort ersichtlich, dafs infolge der Längendifferenz zwischen den Hebelarmen C und α der am Ende des Hebels C entweder durch die Zugstange h oder aber durch die Feder F auszuübende Zug, um einen gegebenen Druck des Bremsschuhes A gegen den Radumfang zu erzielen, viel kleiner zu sein braucht, als wenn jener Zug wie in den anderen Anordnungen direct am Bremsschuh wirkt. Dies erzielt den

ersten technischen Erfolg, der darin besteht, das Lösen der Bremsschuhe mittelst einer relativ kleinen Kraft zu bewirken. Ferner erhellt aus dem Umstände, dafs die Lagerung der Achse B oberhalb des den Drehpunkt des Rades mit dem Befestigungspunkt des Bremsschuhes verbindenden Radius ο χ liegt, dafs, sobald der Hebel α unter Einwirkung der Feder E den Bremsschuh A mit dem Radumfang in Berührung gesetzt haben wird, die Reibung des im Sinne des Pfeiles drehenden Radumfanges ein Klemmen des Bremsschuhes zur Folge haben wird, weil die Drehung des Punktes χ um B stattfindet, während der Radumfang um ο dreht. Hierdurch wird ein zweiter technischer Erfolg erzielt, darin bestehend, dafs die Bremsung auch bei Annahme einer relativ schwachen Feder E eine den Umständen entsprechende Intensität erhält.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Bremsen für Fuhrwerke, deren Bremsschuhe durch Federkraft an die Räder geprefst und beim Anziehen der Zugthiere oder durch Hand gelöst werden, eine Einrichtung zur leichteren Bethätigung der Bremsvorrichtung, darin bestehend, dafs an der die Brems-, schuhe A A¹ tragenden gekröpften Welle BB¹ Kurbeln CC¹ angeordnet sind, deren Enden einerseits mit den Federn GG¹, andererseits mit dem Gespann durch Zugstangen verbunden sind, wobei die Kröpfungen a a¹ kürzer sind als die Kurbeln C C¹ und die Lagerung der Welle B B¹ über den die Drehpunkte ο der Räder mit den Aufhängepunkten χ der Bremsklötze verbindenden Halbmessern liegt, um bei der Drehung der Räder ein Anklemmen der Bremsschuhe an letztere zu bewirken.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.