DE7203008U - Kombiniertes blutabnahme- und infusionsgeraet - Google Patents
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Description
IMMUNO
Aktiengesellschaft für chemiscli-medizirii sclie
Produkte
Wien (Österreich.)
Wien (Österreich.)
Kombiniertes Blutabnahme- und Infusionsgerät
Zur Gewinnung großer Plasma-Mengen wird die Plasmapherese angewendet· Dies ist eine Methode, bei der
dem Spender mittels eines geeigneten Abnahmegerätes Blut in ein mit einem gerinnungshemmenden Mittel teilweis« gefüllten
Behälter abgenommen wird, worauf der Behälter zentrifugiert wird. Das nach dem Zentrifugieren überstehende
Plasma wird abgesaugt und der Behälter mit den Erytlirocyten wird nach Aufschwemmen mit physiologischer
Kochsalzlösung an ein Infusionsgerät angeschlossen und die Erythrocyten werden über die noch in der Vene des
Spenders befindliche Venenpunktionsnadel dem Spender infundiert. Dieser Vorgang wird bei Durchführung einer sogenannten
Doppelplaemapherese einmal wiederholt.
Die für Plasmapheresen bisher verwendeten In-, fuaionsgeräte enthielten eine über eine Tropfkammer
führende Verbindungsleitung von einem Vorratsgefäß zum
Einfacu- oder Doppelplasmapheresebeutel und dieser besitzt eine weitere Verbindungeleitung zur Venenpunktionsnadel·
Die Geräte für Doppelplasmapheresen enthielten zwei
■■ιό. koi.i
den entsprechenden, ebenfalls mit den Beuteln unlösbar
verbundenen Verbindungeleitungen zur Venenpunktionsnadel, Diese unlösbare Verbindung der beiden Beutel und der
Venenpunktionsnadel untereinander erschwert und verteuert die Herstellung und Handhabung der Geräte und erlaubt
keinerlei Variation im Arbeitsprogramm. Z.B, ist es nicht möglich, zentrifugiertes Plasma ohne die Beutelzwischenetationen
in einem Vorratsbehälter zu sammeln· Wolters ist es mit den bekannten Doppelbeutelgeräten
nicht möglich, den Vorgang der Abnahme und Reinfundierung mehr als einmal zu wiederholen, weil es in der Praxis
unmöglich i.stf ein Gerät rationell herzustellen, welches
mehr als vier, durch entsprechende Verbindungsleitungen
unlösbar miteinander und mit der Venenpunktionsnadel verbundene Beutel enthält.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der geschilderten Nachteile und Schwierigkeiten und besteht
bei einem Blutabnahme- und Infusionsgerät, welches einen Vorratsbehälter für eine Infueionsflüssigkeit, eine über
eine Tropfkammer führende Verbindungsleitung vom Vorratsgefäß zur Venerpunktionsnadel und eine weitere Verbindung
von der Venenpunktionsnadel zu einem Blutbehälter aufweist, darin, daß der mit einer oder mehreren Anschlußstellen
versehene Blutbehälter austauschbar an eine von der Verbindungsleitung zwischen Vorratsbehälter und
Venenpunktionsnadel abzweigenden Leitung, die vorzugsweise mit einem Absperrorgan versehen ist, anschließbar ist.
Der Blutbehälter kann als Einkammerbeutel, oder als Zweikammerbeutel ausgebildet sein und vorteilhaft aus
flexiblem transparentem Kunststoffmaterial, bestehen.
Infolge der lösbaren Verbindung des ulutbehältex-s
mit den übrigen Teilen des Gerätes ist die Herstellung des Behälters einfacher und billiger; das Arbeitsprograimn kann
in beliebiger Weise variiert und modifiziert werden. So ist es möglich, nach Zentrifugieren des Inhaltes des
Blutbehälters das Plasma in einen mit dem ersten Beutel verbundenen zweiten Beutel oder in einen sonstigen Vorratsbehälter zu fördern. Es ist ferner möglich, den Vorgang
der Abnahme und Infusion nicht nur zweimal sondern beliebig oft zu wiederholen, was z.B. wesentlich ist bei
der Leukozyto- und Thrombozytopherese, in welchen Fällen
der Vorgang bis zu 10 mal zu wiederholen ist. Während der gesamten Manipulation kann die Venenpunktionanaäei in der
Vene des Spender«» li
Der Erfindungsgegenstand ist an einem AusfUhrungsbeispiel in der Zeichnung näher erläutert. Mit 1 ist der
Vorratsbehälter für eine Infusionsflüssigkeit bezeichnet,
mit dem die zur Tropfkammer 3 führende Leitung 2 verbindbar ist. h ist ein Absperrorgan in dieser Leitung. Ein
Abzweigstück 5, welches ebenfalls ein Absperrorgan hy aufweist, trägt ein Kupplungsstück 6, welches in später noch
zu beschreibender Weise mit dem Blutbehälter in der Reinfusionsphase verbunden wird. Von der Tropfkammer 3 führt
die Leitung 7, die ebenfalls ein Absperrorgan k" aufweist, zur Venenpunktionsnadel 8. Von dieser Verbindungsleitung
zwischen Vorratsbehälter und Venenpunktionsnadel zweigt
erfindungsgemäß die Leitung 9 ab, die wieder ein Absperrorgan 4nl aufweist und ein Kupplungsstück 10 besitzt. Der
als Einkammerbeutel ausgebildete Blutbehälter 11 ist über das Ansatzstück 12 und das Kupplungsstück 10 lösbar mit
der Leitung 9 verbindbar- Der Beutel besteht vorzugsweise
aus flexiblem und transparentem Kunststoffmaterial· Mit 13 und Ik sind verschließbare Entnahmeöffnungen dea Beutels
bezeichnet. Eine Ausführungsform der Erfindung besteht darin« daß der- Beutel Ii durch sins Ves'biiJdiirsgsieitung
mit dem sonst in gleicher Weise ausgebildeten Beutel 16 verbunden ist; in diesem Fall ist der Blutbehälter also
als Zweikammerbeutel ausgebildet·
Die Funktion des Gerätes- ist die folgende: Nach Verbinden des Behälters 1 mit der Leitung 2 wird bei geöffneten
Absperrorganen 4 und 4" und geschlossenen Absperrorgan
en 4« und 4MI das System vor Einführen der
Venenpunktionsnadel in die Vene unter Vermeidung von Luftblasen vollständig mit physiologischer Kochsalzlösung
gefüllt· Dann wird das Absperrorgan 4M in der Leitung 7
geschlossen und di© Venenpunktionsnadel in die Vene eingeführte
Den« wird durch Verbinden des KupplungsStückes
10 mit dem Ansatzstück 12 der B^ätsl 11 angeschlossen,
das Absperrorgan 4Mt geöffnet und die Blutabnahme beginnt.
Nach Entnahme der gewünschten Blutmenge wird das Absperrorgan 4"' geschlossen und der Behälter 11 vom System abgetrennt.
Nun wird ein weiterer Beutel an das Kupplungestück 10 angeschlossen. Sodann wird bei noch offenem
Absperrorgan 4 das Absperrorgan 4" geöffnet und ein langsamer Fluß von physiologischer Kochsalzlösung in die
Vene des Spenders infundiert. Der Beutel 11 wird nach Abnahme vom System zentrilugiert und das überstehende
Plasma von dem Sediment getrennt und gesammelt. Im Blutbeutel 11 bleibt das Sediment übrig. In der nächsten Phase
wird das Absperrorgan 4n in der Leitung 7 geschlossen, der
Blutbeutel 11 mit einem der AnSchlußstücke 13 oder 14
mit dem Kupplungestück 6 der Leitung 5 verbunden, 4" geschlossen.
41 geöffnet und physiologische Kochsalzlösung in den Beutel 11 übergeführt, bis eine infundierbare
Suspension von Erythrocyten in der physiologischen Kochsalzlösung
gebildet ist. Dann wird das Absperrorgan 4 ge-
schlossen, kn geöffnet und die Suspension in die Vene
infundiert« Der Vorgang kann beliebig oft wiederholtwerden,
wobei, wie früher erwähnt, der Blutbehälter entweder als Einfach- oder als Doppelbeutel ausgeführt sein
kann. Wie ersichtlich, ist das Gerät einfach zu bedienen; es hat gegenüber den bekannten Geräten auch noch den
weiteren großen Vorteil, daß zum Schutz des Spenders während der Plasmaphereseprozedux9 Jederzeit die Blutgruppe
des Spenders durch Entnahme einer Blutprobe beim Kupplungsstück 10 kontrolliert werden kann, um
eine Verwechslung der Blutgruppe bei der Reinfusion der Erythrocyten zu vermeiden·
Claims (1)
1. Kombiniertes Blutabnahnie- und Infusionsgerät zur
Durchführung von Einfach- und Mehrfachplasma.pheresen
bzw. von Leukozyto- und Thrombozytopheresen, mit
einem Vorratsbehälter für eine Infusionsflüssigkeit, einer über eine Tropfkammer führenden Ver-bindungsleitung
vom Vori'atsgef äß zur Venenpunktionsnadel
und einer weiteren Verbindung von der Venenpunktionsnadel zu einem Blutbehälter, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit einer oder mehreren Anschlußstellen versehene Blutbehälter (ll) austauschbar an eine von
der Verbindungsleitung (7) zwischen vorratsbehälter
(l) vmd Venenpunktionsnadel (8) abzweigenden Leitung
(9)» die vorzugsweise mit einem Absperrorgan (kn1 )
versehen ist, anschließbar ist.
2, Kombiniertes Blutabnahme- und Infusionsgerät nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Blutbehälter (ll) als Einkammerbeutel oder als Zw&ikammer-
beutel ausgebildet ist und vorzugsweise aus flexiblem
transparentem Kunststoffmaterial besteht.
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