DE718402C

DE718402C - Flugzeugtrag- oder Leitwerksflaeche

Info

Publication number: DE718402C
Application number: DEH157456D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Rudolf Koch; Otto Oeckl
Original assignee: Henschel Flugzeugwerke AG
Current assignee: Henschel Flugzeugwerke AG
Priority date: 1938-10-25
Filing date: 1938-10-25
Publication date: 1942-03-11

Description

Flugzeugtrag- oder Leitwerksfläche Die Erfindung betrifft einen festigkeitsmäßig beanspruchten Rahmen für Trag- und Leitwerksflächen an Flugzeugen, z. B. Flügel, Ruder, Klapp-en, Leitwerksflossen, die eine Stromlinienform aufweisen und mit einer Abdeckung .aus Metall, Stoff, Sperrholz oder Kunststoff versehen sind.
Im allgemeinen erfolgt die Herstellung solcher Profilkörper in der Weise, daß gepreßte Holme, Rippen, Spanten usw. zu einem Gerüst zusammengebaut werden, auf das die Außenhaut aufgebracht wird. So setzt man Kastenholme, deren Ober- und Unterflächen bereits dem Flügelumriß angepaßt sind, aus einzelnen, die Beanspruchungen aufnehmenden Organen zusammen. Man hat aber auch be- reits derartige Holme aus glatten Blechbahnen gefaltet, die dann, mit ihren lotrechten Wänden aneinandergefügt, den gewünschten Profilumriß ergeben. Man hat ferner die die Abdeckung bildenden Platten selbst, und zwar insbesondere bei Flugzeugbaukörpern aus Kunstharzmassen, durch wellenförmige Versteifungskörper, die durch Leimung o. dgl. mit den Platten verbunden sind, verstärkt. Ein weiteres Herstellungsverfahren von Flugzeugbauteilen sieht vor, aus einer Werkstoffbahn Teile des Festigkeitsgerüstes auszustanzen und durch einen anschließenden Biegevorgang längs der Profillinien dis Raumform des Flugzeugkörpers herzustellen. Hierbei findet u. a. auch eine Biegung um die Hinterkante von Rudern, Tragflächen usw. statt, ähnlich den bekannten Verfahren, die eine noch offene Außenhaut mit Rippen und Holmen vernieten und sie dann um die Hinterkante zusammenbiegen und verbinden. Bei bekannten Blechstreben, die im Querschnitt eine Stromlinienform aufweisen, hat man gepreßte Profile vorgesehen, um der glatten Blechhaut die notwendige Formsteifigkeit zu geben und die Knickfestigkeit der Strebe zu erhöhen. Diese Profile verlaufen in Längsrichtung der Streben und sind auf der Innenseite des Strebenkörpers entweder in Form aufgesetzter Bauteile oder ,als Einpressungen an dem in die aufgesetzte Profilnase ragenden Teil des Strebenkörpers vorgesehen. Die Eifindung betrifft demgegenüber einen festigkeitsmäßig beanspruchten, den Profilumrissen angepaßten Rahmen für Trag- und Leitwerksflächen an Flugzeugen, der zur Aufnahme aller auf den Flügel wirkenden Kräfte dient. Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die in der Form des Flügelprofils gepreßte Ober- und Unterfläche des mindestens die Hälfte der Flügeltiefe einnehmenden Rahmens zur Aufnahme der auftretenden Kräfte mit im wesentlichen quer zur Holmrichtung verlaufenden eingepreßten Profilen, Aussparungen und einem angebogenen Vorder- und gegebenenfalls auch Hinterholm versehen sind. Dabei kann die Flügelnase einteilig aus der gleichen Blechbahn mit Ober- und Unterteil des Rahmens hergestellt werden, und weiterhin kann die die Ober- und Unterfläche des Rahmens bildende, an der scharfkantigen Endkante des Profils durchlaufende Blechbahn nahe der Kante mit durchgehenden oder stellenweise vorgesehenen Einziehungen versehen werden, durch die Ober-. und Unterfläche miteinander verbunden sind. Die Bahn aus Blech oder Preßstoff erhält ihre Form einschließlich aller Verstärkungen, wie Sicken, Bördelungen usw., vorzugsweise in Hochdruckpressen.
Im Gegensatz zu den bekannten Bauweisen bat die Herstellungsart nach der Erfindung den Vorzug, daß die Profilkörper in Gedenken hergestellt werden, so daß maßstäbliche Abweichungen der Teile untereinander vermieden sind und die Gewähr genauester Formgebung vorhanden ist. Ferner besteht der Vorteil, daß die Profilkörper nur aus wenigen großen Bauteilen zusammengesetzt sind, wodurch der Arbeitsanfall erheblich verringert wird. Eine Zusammenbauvorrichtung, wie sie bei anderen bekannten Herstellungsweisen benutzt wird, kann erspart oder durch eine erheblich einfachere ersetzt werden. Statt einer Vielzahl von kleineren Gesenken und anderen Vorrichtungen für die einzelnen Bauteile wird nur in großes Gesenk verwendet.
Aus den beiliegenden Zeichnungen sind verschiedene Beispiele über die Ausbildung von Profilkörpern gemäß der Erfindung zu ersehen. Es stellen dar: Abb. i eine perspektivische Ansicht eines Tragflächengerüstes, Abb.2 die gepreßte Werkstoffbahn für das in Abb. i und 3 gezeigte Tragflächengerüst, Abb. 4 bis 8 verschiedene Querschnitte durch gemäß der Erfindung ausgebildete Tragflächen- bzw. Rudergerüste.
Abb. i und 3 zeigen ein Tragflächengerüst, das aus einer in der Flügelendkante i gefaltenen Werkstoffbahn 2, die in Abb. 2 nach dem Pressen zum Falten bereit gezeigt ist, und der Flügelnase 3 besteht. Der obere und untere Teil der Werkstoffbahn sind an den tiefgedrückten Einziehungen q.nahe dem Flügelende und an dem vorderen Flansch 5 miteinander vernietet. Die Flügelnase ist an den Nietstellen 6 und 7 angeschlossen.
Das in Abb. 4. gezeigte Gerüst ist aus einer mit der Nase und dem Holm eine Einheit bildenden oberen Decke und aus unteren Streben 13 zusammengesetzt.
Das in Abb.5 dargestellte Gerüst ist aus einer einzigen Bahn geformt, so daß Holm. Nase, Ober- und Unterdecke eine durch die Nietreihen 14 und 15 gehaltene Einheit sind.
Abb.6 zeigt ein aus einer einzigen Bahn gepreßtes Gerüst, bei dem der Holm an die Unterdecke anschließend gebildet ist.
Ebenfalls aus einer einzigen Bahn ist das in Abb.7 dargestellte Gerüst hergestellt, bei dem jeweils ein Holmteil an die Nase und Unterdecke. ,anschließend gepreßt ist.
Abb.8 stellt ein aus vier gepreßten Bahnen je für Flügelnase, Ober- und Unterdecke und Flügelende zusammengesetztes Gerüst dar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: > . Festigkeitsmäßig beanspruchter, den Profilumrissen angepaßter Rahmen für Trag- oder Leitwerksflächen an Flugzeugen, der aus die Ober- und Unterfläche des Rahmens sowie die Holme bildenden Blechbahnen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Form des Flügelprofils gepreßte Ober- und Unterfläche des mindestens die Hälfte der Flügeltiefe einnehmenden Rahmens zur Aufnahme der auftretenden Kräfte mit im wesentlichen quer zur Holmrichtung verlaufenden einge- preßten Profilen, Aussparungen und einem angebogenen Vorder- und gegebenenfalls auch Hinterholm versehen sind.
2. Rahmen für Trag- oder Leitwerksflächen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelnase einteilig aus der gleichen Blechbahn mit Ober- oder Unterfläche des Rahmens hergestellt ist.
3. Rahmen für Trag- oder Leitwerksflächen nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der über die scharfkantige Endkante des Profils durchlaufende, die Ober- und Unterfläche des Rahmens bildende Blechbahn nahe der Kante durchgehende oder stellenweise vorgesehene Einziehungen (q.) angeordnet sind, durch welche die Ober- und Unterfläche miteinander verbunden sind.