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Faltboot mit einrollbarem Gerüst Faltbootgerüste bestehen im allgemeinen
aus starren Holzleisten von rechteckigem oder rundem Querschnitt. Diese Leisten
werden durch Hülsen, Scharniere, Haken, Schrauben u. dgl. zu längeren, der Bootsgröße
entsprechenden Leisten (Längsspanten) zusammengesetzt. Der Querschnitt des Bootes
ist bedingt durch die Querspanten, die ihrerseits- aus .einem starren Stück oder
aus ,gelenkig oder sonstwie miteinander verbundenen starren Einzelteilen bestehen.
Längs- und Querspanten werden in urmannigfacher Weise miteinander zu einem Gerüst
verbunden, über das dann die Hülle aus gummiertem oder sonstwie imprägnierte@ Gewebe
gezogen wird. Die. übliche Aufbauzeit für diese Art, Faltboot 'beträgt- 2o bis@3o
Minuten. Beim Abbau des Faltbootes wird die Hülle wieder vom Gerüst abgenommen,
die Verschraubungen werden gelöst, das Gerüst wird in seine Einzelteile zerlegt
und diese und die Hülle in. Rucksack und Stabtasche verpackt.
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Von dem. Prinzip: des auseinandernehmbaren Faltbootgerüstes aus starren
Bauelementen wird bei der Erfindung abgegangen. Das Gerüst nach der Erfindung besteht
vielmehr aus miteinander unlösbar verbundenen biegsamen, flachen Bändern oder Streifen
aus Bambus oder einem ähnlichen federnden Material, wie z. B. Stahl. Diese biegsamen
Streifen verlaufen sowohl in der Längsrichtung des Bootes als Längsspanten a als
auch in der Querrichtung, wo sie als Querspanten b dienen. Längsspanten und Querspanten
sind mittels Nieten, Bindegarn oder Klammern unlösbar miteinander verbunden. Die
Bieg-.
samkeit dieser verwendeten, z. 13. Bambus, Streifen ermöglicht
:es, das Gerüst als Ganzes zur Verpackung einzurollen. Ein so hergestelltes Gerüst
besitzt drei voneinander verschiedene Zustände: i. (Fig. i ) den Zustand des in
Bootsform befindlichen Gerüstes, . (Feg. e j den Zustand des zu einer
machen Mulde ausgebreiteten, einrollbaren Gerüstes und 3. (Feg. ,3 ) den Zustand
des eingerollten Gerüstes.
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Zustand i wird erreicht durch Spannen des Verdeckes, Zustand a wird
erreicht durch Aufhebung der Verdecksspannung, Zustand 3 wird erreicht durch Einrollen
aus dem Zustand a.
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Das in Bootsform befindliche Gerüst erhält seine Steifigkeit durch
die einen Hohlträger bildenden und infolge der Verdecksspannung in ihrer Lage gehaltenen
flachen Bänder. Das ausgebreitete Gerüst läßt sich (s. Fig.3 und -.) als Ganzes
zur Verpackung einrollen, da nach Lösen der Verdecksspannung die Hohlträgerwirkung
des Gerüstes aufgehoben ist. Es zeigen Fig.4 ein halb eingerolltes Gerüst, Fig.5
einen vergrößerten Querschnitt eines in . Bootsform befindlichen Gerüstes. Die Querschnitte
entsprechen den gestrichelten Linien in Fig. i und 2. Die Zeichnungen beziehen sich
auf ein Gerüst aus Bambus, so daß bei Fig. 5 und 6 der Holzcharakter des Bambus
durch Holzmaserung angedeutet wurde.
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Das in Bootsform befindliche Gerüst (Fig. i) besitzt infolge seiner
Wölbung bereits eine genügende horizontale und vertikale Steifigkeit, würde sich
aber noch in sich verwinden, und seine Dollbordlinie würde infolge der Elastizität
der Verspannung und des Verdecks wellig verlaufen. Die Mittel, um dieses beides
aufzuheben, sind weitere Gegenstände der Erfindung i. Die Verwindung des biegsamen
Gerüstes wird dadurch aufgehoben, daß die in der Verdecksebene liegenden Verspannungen
nicht senkrecht zur Bootsmittellinie verlaufen, sondern kreuzweise und unter einem
Winkel, am besten von etwa 45': was am einfachsten dadurch zu erreichen ist, daß
die Fadenrichtungen des Stoffverdecks -unter einem Winkel verlaufen, d.h. daß der
Verdecks-Stoff schräg genommen zugeschnitten wird.
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Zur Aufhebung des Welligwerdens der Dollbordlinie erfährt -der Dollbord
eine besondere und ebenfalls neuartige Ausbildung (s. , Fig. 51. Die biegsamen Querbänder
b1, b2, b3 usw. erhalten an ihren beiden Enden noch biegsamere, gelenkig =wirkende
Verlängerungen e und e', -beispielsweise aus Leder, auf denen, in. der Verdecksebene
liegend, zwei. ebenfalls einrollbare Bambus- oder Metallstreifen rund c' befestigt
sind. c und c' stehen beim aufgebauten Gerüst annähernd senkrecht zur Bootswandung
und bilden mit dieser zusammen Winkelversteifungen, die besondere Dollbordleisten
einnötig machen. Durch das Ausbreiten des Gerüstes (s. Fig. 6, legen sich diese
vorher in der Decksebene liegenden Streifen c und c' in die Fläche des Gerüstes
und werden nun mit diesem zusammen eingerollt. Die gleiche aufhebbare Winkelversteifung
der Dollbordlinie kann man dadurch erreichen, daß man das Verdeck selbst in einem
Streifen längs der Dollbordkante mit irgendeinem Lack hart, aber noch rollbar imprägniert
oder daß c und c' entsprechende Streifen auf beliebige Weise mit dem Verdeck verbunden
werden.-Das aufgebaute Gerüst kann nachträglich mit der aus Bootshaut und Verdeck
bestehenden Hülle bezogen werden; die Außenhülle kann aber auch unlösbar mit dem
Gerüst verbunden sein, und beide Teile können gemeinsam zur Verpackung eingerollt
werden. Dabei kann die Haut sowohl weich, z. B. mit Gummi, als auch hart, z. B.
mit Lack usw., imprägniert werden oder kann aus einem dünnen. Metallblech bestehen.
Diese unlösbare Verbindun von Gerüst und Außenhaut bildet aber nicht einen Gegenstand
der Erfindung. Zur Verbindung zwischen Gerüst und Haut dient (s. Fig. 5 und 6'j
ein Gurt d und d ,
der längs der beiden Dollborde mit dem Gerüst
unlösbar verbunden ist. Der Gurt bildet nicht nur die Verbindung zwischen dem harten
Gerüst und der Hülle, sondern schützt letztere gleichzeitig vor Beschädigung durch
Glas Gerüst.
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Das Verdeck besteht aus zwei in der Mittellinie des Decks zusammenstoßenden
Verdeckshälften, die im Vor- und Achterteil durch je einen Verschluß, beispielsweise
einen Reißverschluß. zusammengezogen werden können.
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Der Aufbau eines so hergestellten Faltbootes benötigt statt der üblichen
2o bis 3o Minuten nur 2o bis 3o Sekunden. Zum Aufbau wird ein die Rolle umgebender
Riemen gelöst, worauf das Boot sich infolge seiner Elastizität zur flachen Mulde
is. Fig. 2) ausbreitet. Lediglich durch Zusammenziehen der beiden Reißverschlüsse
ist das Boot aufgebaut.