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Biegsame Abschlußleiste, insbesondere für Personenkraftwagen und Möbel
Mit der Erfindung ist beabsichtigt, die an sich ihrer äußeren Form nach bekannten
biegsamen Abschlußleisten, bei denen Bandstreifen um eingelegte Verstärkungen, z.
B. Kordeln, herumgelegt sind, in besonders einfacher und billiger Weise herzustellen.
Gleichviel ob es sich dabei um Abschlußleisten mit zwei im Abstand voneinander befindlichen.
Randwülsten oder um eine andere gebräuchliche Art mit zwei sich in der Leistenmitte
berührenden Wülsten handelt, in jedem Falle sind bei der Herstellung Stoffbahnen
miteinander zu vereinigen, und dies geschah bisher entweder durch Aufstreichen eines
Klebmittels auf verschiedene Zonen des handstreifens oder auch durch Vernähen oder
durch Verkleben und Vernähen bestimmter Zonen.
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Bei Anwendung der Erfindung werden durch ein -Lund dieselbe Klebstoffschicht
drei. verschiedene Zonen des Bandstreifens miteinander verklebt, und die bisher
bei der Herstellung von biegsamen Abschlußleisten mit in deren Mitte verlaufenden,
sich berührenden Wülsten. stets aufzuwendende Näharbeit wird gänzlich vermieden.
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Dieses Ziel ist erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Bandstreifen
mindestens an einem seiner beiden Ränder auf der ganzen Länge Aussparungen aufweist,
um mittels einer klebstoffbestrichenen Fläche die mit Durchbrechungen versehene
Stoffbahn und eine darüber befindliche undurchbrochene Stoffbahn aneinander festzuhalten,
wobei der ausgesparte Bandstreifenrand unmittelbar, hingegen der darübergelegte
nichtausgesparte Bandstreifenrand durch die Aussparungen hindurch je mit der rauben
Seite mit dem rauben Mittelteil des Bandstreifens verklebt sind. Die Berührung rauher
Stoffteile ist dabei erforderlich, weil die glatte Seite dieser meist aus Kunstleder
o. dgl. gefertigten
Abschlußleisten die Erzielung einer haltbaren
Verbindung nicht ermöglicht.
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Bei den obenerwähnten biegsamen Abschlußleisten mit in deren Mitte
entlang laufenden und sich berührenden Wülsten müssen diese elastisch aneinander
anliegen und so weit voneinander entfernt werden können, daß sich die Befestigungselemente,
wie z. B. Nägel, zwischen den Wülsten einschlagen lassen und diese nach der Befestigung
unter Verdeckung der Befestigungselemente sich wieder berühren. Unter Nutzanwendung
der obenerwähnten Befestigungsweise und unter Vermeidung der hierbei bisher verwendeten
Näharbeit sind erfindungsgemäß die äußeren Drittel eines an beiden Rändern ausgesparten
Bandstreifens, die auf der rauhen Seite mit Klebstoff versehen sind, um die Wülste
herumgeschlagen und diese durch Einwärtsfalten um die Bandstreifenrandkanten unter
Verklebung der einander gegenüberliegenden, mit Klebstoff versehenen rauhen Bandstreifenzonen
in gegenseitige Berührung gebracht. Es ist zwar bei der Herstellung von Papierbeuteln
bekannt, den Klebstoff durch Aussparungen hindurchtreten zu lassen, um über den
Aussparungen liegende Zonen des Papierstreifens mit zu verkleben. Hierbei handelt
es sich aber um ein wesentlich anderes Anwendungsgebiet, wobei auf die notwendige
Aufeinanderlage der rauhen Stoffseiten überhaupt nicht Rücksicht zu nehmen war.
In jedem Falle liegt der Fortschritt in einer vereinfachten und durch den Wegfall
der Näharbeit erheblich verbilligten Herstellung. Dazu trägt auch der Umstand bei,
daß gegenüber der bisherigen Herstellung solcher Abschlußleisten ganz erheblich
auch an Klebstoff und, wenn die Aussparungen durch am Rande liegende Auszackungen
gebildet werden, auch an Baustoff, also z. B. Kunstleder, gespart werden kann.
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Zum weiteren Verständnis der Erfindung dient die Zeichnung.
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Es zeigen die Fig. i bis 3 den Werdegang einer Abschlußleiste mit
an den Rändern entlang laufenden Wülsten; die Fig. 4. entspricht der Fig. i und
zeigt nur eine andere Form der Aussparung. Es zeigen ferner die Fig. 5 bis Io den
Werdegang einer Abschlußleiste mit in ihrer Mitte entlang laufenden, unmittelbar
benachbarten Wülsten, die Fig. i i einen dabei benutzbaren Bandstreifen mit anders
gestalteten Aussparungen und die Fig. 12 eine Abschlußleiste, Wie in Fig. Io dargestellt,
jedoch mit innerer Verstärkung.
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Zur Herstellung einer Abschlußleiste, wie in Fig. 3 dargestellt, wird
die rauhe Seite des zu verwendenden Bandstreifens i aus Leder, Kunstleder, Wachstuch,
Glanzleinewand o. dgl. in ihrer ganzen Ausdehnung mit .einem geeigneten Klebstoff
5 überzogen, so daß, wenn hierauf auf die klebende Seite aufgelegte Verstärkungen
3 durch Einwärtsfalten zunächst des gezackten Randes und dann des ungezackten Randes:
im Sinne der Fig.3 eingehüllt worden sind, die rauhen Seiten des Mittelteils des
Bandstreifens i und der umgeschlagenen Ränder gegenüberzuliegen kommen, so daß,
nicht nur der gezackte Rand, sondern zufolge Durchtritts des- Klebmittels durch
die Aussparungen 2 hindurch auch der urigezackte Rand zuverlässig festgehalten wird.
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Man braucht also nicht nochmals zwischen die beiden Ränder Klebmittel
aufzutragen, sondern spart dieses und .auch die Mühe des Aufstreichens. Da nun die
beiden Ränder mit verschiedenartigen. Seiten aufeinanderliegen, nämlich der eine
Rand mit der glatten und der andere Rand reit der rauhen Seite, so war bisher diese
Verbindung der Ränder untereinander unzuverlässig, so daß die Leiste auch noch eine
Naht erhielt. Auch diese Naht wird erspart, weil das durch die Aussparungen-- hindurchtretende
Klebmittel die rauhe Seite des nicht gezackten Randes mit der rauhen Seite des Mittelteils
des Bandstreifens i verbindet.
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Es ist klar, daß zu dem beschriebenen Arbeitsgang auch ein Bandstreifen
i gemäß der Fig. q. würde benutzt werden können. Die Benutzung einseitig oder zweiseitig
gezackter Ränder läßt aber den schon erwähnten Vorteil beträchtlicher Stoffersparnis
erzielen.
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Von einer Abschlußleiste gemäß Fig. Io wird verlangt, daß die durch
die eingelegten Verstärkung:cn 3 erzeugten Wülste nachgiebig gegeneinander anliegen
und dabei so weit voneinander entfernt werden können, daß man zwischen den Wülsten
die Befestigungsmittel, wie z. B. Nägel, einschlagen kann, worauf die Wülste wieder
selbsttätig in Berührung treten sollen. Dies war bislang ohne Näharbeit überhaupt
nicht durchzuführen.
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Bei Erzeugung einer solchen Leiste im Sinne der Erfindung wird ein
Bandstreifen benutzt, der an beiden Rändern gezackt oder mit sonstwie gestalteten
Aussparungen 2 versehen ist (vgl. Fig. 5 und i i). Es wird nun so verfahren, daß
die außenliegenden Drittel des Bandstreifens i mit einem Klebmittel 5 versehen und
die auf die klebende Seite aufgelegten Verstärkungen 3 im Sinne der Fig. eingerollt
werden, so daß die Spitzen der Zacken des Bandstreifens i der Fig. 5 in die Biegungslinie
zu liegen kommen, um die die Wülste zum Zwecke gegenseitiger Annäherunig bis zur
Berührung (vgl. Fig. g ) nochmals nach einwärts herumzuschlagen sind. Auf diese
Weise verkleben die letztmalig
herumgeschlagenen Teile nur in der
Nachbarschaft der äußeren Ränder der Fig. Io mit dem Mittelteil des Bandstreifens
i, .so daß sie sich elastisch abheben lassen, um nach Loslassen wieder in die frühere
Lage zurückzukehren. Um dieses .elastische Verhalten der Leiste sicherzustellen,
mußte bisher etwa an der Stelle, wo in Fig. i o der Bezugsstrich des Bezugszeichens
2 endet, je eine nunmehr überflüssig gewordene Naht :entlang geführt werden. Auch
bei dieser Abschlußleiste verbindet die Klebstoffschicht zwei rauhe Seiten des Bandstreifens
i miteinander, so daß eine zuverlässige Verbindung erhalten wird. Es zeigt sich
bei der praktischen Benutzung, daß die Wülste 3 unter kräftigem Druck gegeneinander
anliegen. .
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Es leuchtet nun ohne weiteres ein, daß durch den Durchtritt des Klebmittels
durch die Aussparungen und durch das dadurch ersparte Auftragen weiteren Klebmittels
auf eine weitere Fläche das Arbeitsverfahren vereinfacht und an Klebstoff .gespart
wird. Durch Wegfall der Näharbeit wird eine weiteie sehr wesentliche Verbilligung
erzielt, weil die bisherige Näharbeit die Anfertigung 'der Abschlußleisten erheblich
verlangsamte. Zu diesen Vorteilen tritt bei Verwendung gezackter Ränder eine etwa
Io%ige Stoffersparnis..
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Die Ausführungsform gemäß Fig. 12 unterscheidet sich von der der Fig.
Io lediglich dadurch, daß noch ein. Verstärkungsstreifen q. aus geeignetem Stoff
eingelegt ist.