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Für Luftfahrzeuge bestimmte Lastenabwurfvorrichtung Die Erfindung
betrifft eine für Luftfahrzeuge bestimmte Lastenabwurfvorrichtung mit elektromagnetisch
gesteuerten, unter der Wirkung der Last sich öffnenden Lasthaken. Bei Anordnungen
dieser Art benötigt man eine ausreichende Auslösesicherheit, damit die Last nicht
durch Erschütterungen u. dgl. unbeabsichtigt zum Abfallen kommt. Man sieht daher
neben bzw. zusätzlich zu den dem Öffnen der Haken entgegenwirkenden Kräften, wie
Reibung u. dgl., - einen ausreichenden Leistungsüberschuß im Auslösemagneten vor.
Es hat sich nun gezeigt, daß Zugmagnete sich nicht als Auslösemagnete eignen, weil
ihr Wirkungsgrad schlecht ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß als Auslösemagnet ein Haftmagnet
verwendet wird, dessen Kern vollständig und mit geringstem Luftspalt in die Spule
eintreten kann, wodurch sich ein besserer Wirkungsgrad ergibt. Das bedeutet, daß
man im Verhältnis zum Zuginagneten entweder bei gleichem Stromverbrauch eine erhebliche
Steigerung der Haftwirkung und damit der Auslösesicherheit erzielt oder aber unter-Zugrundelegung
gleicher Sicherheit eine sehr oft im Hinblick auf die beschränkten Platzverhältnisse
erwünschte Verkleinerung des Getriebes zwischen Lasthaken und Magneten erhält. Es
gehört nicht zur Erfindung, bei einem Abwurfautomaten die Bombenhakenauslösekontakte
und die an sie angeschlossenen Leitungen für das Arbeiten mit Stromstoß und Stromunterbrechung
einzurichten.
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Auf .der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt eine Vorderansicht, Abb.2 einen Längsschnitt.
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Es bezeichnet z den senkrechten Rahmen der Abwurfvorrichtung, in dem
mehrere Haken 2 zur Aufnahme von Lasten 3 in gewisser gegenseitiger Entfernung übereinander
angeordnet sind. Der kürzere Arm 2a eines jeden der doppelarmigen, auf Bolzen q.
drehbar gelagerten Haken trägt auf einer oberen ebenen Fläche die Last. Der längere
Arm ab stützt sich bei der Hakensperrstellung mit einer Vorderfläche 2, gegen den
kurzen Arm 5" eines auf Zapfen 6 drehbar gelagerten Winkel= hebels 5, :dessen anderer
längerer Arm gabelförmig ausläuft und mit dem Kern 7 eines .Elektromagneten 8 ..in
gelenkiger Verbindung steht. Der Kern, gleitet in einer Führung 8" und wird bei
unter Strom stehende: Spule in dieser eingezogen gehalten. .- Bei unterbrochenem
Magnetstrom kann der- Kern aus der Spule heraustreten, wobei der Arm 5b in die durch
Mittellinie 9 bezeichnete. andere Endstellung gelangt. Hierbei wälzt sich die
Stützrolle
5, des Hebels 5" auf der zum Bolzen q. konzentrischen Außenfläche 2,1 des in Pfeilrichtung
sich drehenden Hakens 2 ab. Diese Anordnung und Ausbildung der Hebel hat den Vorteil,
daß erst bei in Arbeitsstellung zurückgeführten Lasthaken der Magnetkern in seine
Haftstellung gelangen kann.
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Jeder Haftmagnet ist mit einer mechanischen Sicherung versehen, welche
den Magnetkern in seiner Haftstellung verriegelt. Die Sicherung besteht aus einem
Stützhebel io, der um Bolzen i i schwenkbar ist und mit seinem Stirnende gegen eine
Stützfläche 12 des Kerns 7 und diesen in seine tiefste, für die Haftwirkung günstigste
Stellung drückt. Der Stützhebel io wird in seine Arbeitsstellung durch Feder 13
geschwenkt, welche an einen mit ihm verbundenen Arm 1.4 angreift. Dieser Arm befindet
sich im Bewegungsbereich des Mitnehmers 15 einer Entriegelungsstange 16, welche
zum gemeinsamen Ausrücken der Stützhebel io dient. Die Anordnung des federbelasteten
Stützhebels io, dessen Stirnfläche einen die Stützfläche 12 kreuzenden Weg zurücklegt,
ermöglicht eine gewisse Unempfindlichkeit gegen Fertigungstoleranzen.
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Die elektromagnetisch gesteuerten Haken sind derart untereinander
mechanisch gesperrt, daß jeweils die untere Bombe gefallen sein muß, ehe die nächst
obere Bombe fallen kann, damit nicht bei etwa durch Schuß hervorgerufenem Stroinloswerden
des Magneten einer oberen Bombe diese (vielleicht noch scharf geworden) auf die
untere Bombe fällt. Zur Erreichung des erstrebten Zweckes ist an den Arm 5" eines
untenliegenden Hakengetriebes eine Stange 17 angelenkt, welche mit ihrem andern
Ende an einen um Zapfen 18 drehbaren Winkelhebel ig angreift. Dessen Arm iga.verriegelt
die Nase 2o des höher liegenden Hakens 2 bei geschlossenem unterem Haken, gibt sie
aber nach Öffnen des unteren Hakens frei. 2i bezeichnet eine an Stange i7 bzw. an
Hebel 5 angeschlossene Rückholfeder. Dadurch, daß die Sperrung je für sich von Haken
zu Haken geführt ist, läßt sich auch ein Massenwurf mit nur ganz geringfügig voneinander
abweichenden Freigabezeiten ermöglichen, denn entsprechend dem Fortschreiten der
Öffnungsbewegung eines unteren Hakens wird der darüberliegende Haken entsperrt.
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Bekannt ist ein mechanisches Abwurfmagazin für Bomben, bei welchem
die in eine Magazinrinne hineinragenden, die Bomben haltenden Klinken unmittelbar
zu einer Schaltkette derart aneinandergeschlossen sind, daß beim Abwerfen der jeweils
untersten Bombe die andern -Bomben durch Schaltbetätigung aller Klinken nachrücken,
wobei sie nachein-%nd& von derselben Stelle abfallen: Im Gegenratz dazu handelt
es sieh beim Erfindungsgegenstand darum, daß durch Kombination der elektromagnetisch
gesteuerten Lasthaken mit einer mechanischen Sperrvorrichtung letztere nach Öffnen
des jeweils unteren Hakens nur den darüberliegenden Haken für die ncrmale elektromagnetische
Steuerung entsichert.
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Die Erfindung sieht ferner eine Sicherheit des Auslösens in dem Sinne
vor, daß die Last eines stromlos gewordenen Magneten den Haken der noch darunter
befindlichen Las: auf Öffnen steuert, so daß selbsttätig der Zustand des möglicherweise
sehr gefährlichen Belassens von Lasten in elektromagnetisch nicht mehr steuerbaren
Haken beseitigt wird. Die Steuerung benutzt den Hebel iga als Antriebshebel, der
durch Nase 2o des Hakens in Pfeilrichtung bewegt wird und mittels der Hebel ig,
17 den unteren Haken entgegen der Haftwirkung seines Magneten öffnet. Diese nur
notfalls in Tätigkeit tretende Antriebsvorrichtung ist nicht vergleichbar finit
der durch das Bombengewicht 'selbsttätig gesteuerten Schaltkette des obenerwähnten
ineclianischenAbwurfmagazins.
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Mit dem Arm 2" des Hakens 2 arbeitet ein um Zapfen 22 drehbarer, doppelarmiger
Hebel 23 zusammen, dessen Arm 23,1 als Gegenlage: die Last 3 abstützen hilft, dessen
Arm 23b von einem durch Notwurfstange 24 bewegbaren. auf Bolzen z5 gelagerten, unter
Federwirkung stehenden Hebel 26 abgestützt wird. Der doppelarmige Hebel 23 wird
durch Feder 23, in seiner Betriebslage gehalten und kann entgegengesetzt zu seiner
Öffnungsbewegung gedreht werden, was ein Einbringen der Last bei in Arbeitsstellung
befindlichem Haken - ermöglicht. Die konzentrisch zum Balzen 22 liegende Fläche
231i des Arines 23v dient bei dieser Drehung dem Hebel 26 als Führung. um
ihn in seiner Stellung zu belassen. Die Arme 23a, 23b können® auch in der Weise
gelenkig verbunden sein, daß der Arm 23, füisich nach dem Hakeninnern ausweichen
kann.
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27 sind ein Teil einer an den Elektromagneten 8 angeschlossenen Stromleitung
mit Kontakten 28, die durch einen Stift 2g der Stange 17 mit dein Haken 2 gleichsinnig
geschlossen oder geöffnet werden. Bei geschlos. senen Kontakten wird durch Brennen
einer in an sich bekannter Weise in der Stromleitung vorgesehenen Signallampe angezeigt,
daß der Haken 2 geschlossen, d. h. beladen ist. Beim Abwerfen der Last durch Unterbrechung
des Magnetstromes etwa mittels Druckknopfschaltung wird der Kontakt 28 geöffnet,
die Stromleitung somit an zweiter Stelle unterbrochen. Kehrt nun der freigegebene
Druckknopf in seine Anfangsstellung zurück, dann bleibt die Stromleitung unterbrochen
und damit der-Magnet 8 und die erloschene Signallumpe.
ausgeschaltet.
-Die erloschene Lump;-zeigt dem Beobachter an, daß- die Bombe gefallen -ist.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Beine Abflug befinden sich die
Teile der Abwurfvorrichtung in der mit vollen Linien angedeuteten Stellung. Kurz
vor dem- Anfliegen der Ziele wird der Haftstrom. eingeschaltet und das Gerät mechanisch
entsichert, indem durch Bewegen der Stange 16 die Stützhebel io von der Fläche 12
der Kerne 7 entfernt werden. Nun ist die Vorrichtung betriebsbereit. Soll die erste
Last 3 fallen, dann unterbricht der Beobachter durch Betätigeneines Druckknopfes
den durch den untersten -Magne:en 8 fließenden Strom, wodurch die den Kern 7 haltende
Haftkraft verschwindet und die erste Signallampe zum Erlöschen kommt. Es dreht sich
nun unter der Wirkung der Last der Hebel 2, dessen Arm 2" sich so viel senkt, daß
die Last abfällt. Hierbei. bewegt der Arm 2b den Winkelhebel 5 in die andere Endstellung,
und es dreht sich die Rolle 5, auf der Fläche 2d. Kern 7 und Lasthaken :2 sind da@
durch gegenseitig in der Offenstellung verriegelt. Mit dem Winkelhebel 5 ist auch
die Stange 1-7 bzw. der Winkelhebel ig beweg.-, worden, welcher den zweituntersten
Haken 2 entsperrt. Gleichzeitig hat Stift 29 die Kontakte 28 geöffnet, so daß der
Stromfluß nicht wiederhergestellt werden kann und die Signallampe erloschen bleibt,
wenn der Druckknopf in seine Steuerstellung zurückkehrt. Das Abwerfen der zweiten
und folgenden Bomben erfolgt in der beschriebenen Weise. Beim Massenwurf werden
alle Druckknöpfe gleichzeitig bzw. sehr schnell nacheinander betätigt. Sollen im
Sonderfalle alle Lasten gleichzeitig mechanisch gelöst werden, dann entsichert man
durch Ziehen an -der Stange 24 alle Hakenhebel 23, die dann sofort infolge Drehung
um Bolzen 22 die Lasten freigeben.
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Beim Laden dreht man die Halten 2 in ihre Betriebsstellung. Es kehren
dann unter der -Wirkung der' Federn 21 und 13 Hebel 5, Kern 7, Sicherung io, Kontaktstift
2g und Winkelhebel ig selbsttätig in ihre Betriebsstellung zurück. Die Lasten werden
eingehängt, indem man den Arm 23, des Hebels 23 entsprechend zurückdrückt.