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Aus Einzelschienen zusammengesetztes Kreuz- und Herzstück, insbesondere
für Rillenschienen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kreuz-
und Aerzstücken, insbesondere für Rillenschienen, aus zwei Einzelschienen .mit durchlaufend
eingewalzter Rille. Zur Herstellung von Herzstücken aus durchlaufenden Einzelschienen
ist bereits vorgeschlagen worden, .die Einzelschienen etwa in der Mitte ihrer Länge
im stumpfen Winkel zu biegen, den Scheitel des stumpfen Winkels am Kopf und am Fuß
der Schiene eben zu bearbeiten und dann die beiden Schienen mit den eben bearbeiteten
Flächen gegeneinanderzulegen und mittels Schrauben, die durch .die Schienenstege
und ein zwischen diese ;geschobenes Füllstück hindurchgesteckt werden, miteinander
zu vereinigen. Die Nachteile dieser Verfahrensweise bestehen hauptsächlich darin,
daß beim Biegen der Schienen ihr Kopf und ihr Fuß aus dem vollen mitgebogen werden
müssen, was große Schwierigkeiten bereitet und ohne Vorwärmung nicht möglich ist.
And&seits lassen sich die Schienen nur im stumpfen Winkel abbiegen, und Glas
Herzstück kann nicht .aus, Einzelschienen mit durchlaufend eingewalzter Rille hergestellt
werden, weil infolge der besonderen Verbindungsart, auf der die Herstellung des
Kreuzstückes beruht, die Rillen erst nach vollzogenem Biegen der Schienen an den
gebogenen Stellen in die Schienenköpfe eingearbeitet werden können.
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Es ist auch bekanntgeworden, zur Herstellung von Kreuz- oder Herzstücken
aus durchlaufenden, im stumpfen Winkel abgebogenen Vignoleinzelschienen an den Biegestellen
die eine der miteinander zu vereinigenden Schienen mit einer Ausprägung, die andere
mit einer zur Aufnahme dieser Ausprägung geeigneten Einbuchtung zu versehen und
beide Schienen unter Zwischenschaltung eines Füllstückes mittels Schraubenbolzen
fest miteinander zu verbinden. Abgesehen davon, daß diese Herstellungsweise zur
Fertigung von
Herzstücken- aus Einzelschienen mit durchlaufend eingewalzter
Rille unbrauchbar ist, leidet sie an dem schwerwiegenden Übel; Stande, daß beim
Biegen der Schienen deet',
Köpfe aus dem vollen mitgebogen wer: |
müssen -und daß zur Erzeugung der Aus |
gung an der Biegestelle der einen und
de
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Ausbuchtung an der Biegestelle
der anderen umständliche und langwierige Umgestaltungsarbeiten verrichtet werden
müssen.
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Alle diese Übelstände werden durch die vorliegende Erfindung umgangen.
Im wesentlichen beruht diese auf dem Gedanken, bei der Herstellung von Kreuz- und
Herzstücken aus -zwei Einzelschienen mit durchlaufend eingewalzten Rillen ari der
Stelle, wo die Schiene im Winkel abgebogen werden soll, den Schienenkopf und den
Schienenfuß beider Schienenseiten bis an den Steg heran mit Ausschnitten zu versehen,
so d.aß die Schiene nur um den stehengebliebenen flachen Steg gebogen zu werden
braucht, was selbst unter spitzen Winkeln, nötigenfalls ohne Vorwärmung, leicht
durchführbar ist.
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An sich ist es zwar bekanntgeworden, aus einer Einzelschiene eine
Herzstückspitze dadurch herzustellen, daß man auf einer Seite der Schiene aus deren
Kopf und Fuß, auf der anderen Seite dagegen lediglich aus deren Kopf einen bis auf
den Steg reichenden keilförmigen Einschnitt herausschneidet und sodann die Schiene
um den stehengebliebenen Steg abbiegt. Die Schiene wird also keineswegs nur am Steg
gebogen, da ja der :auf einer Seite stehengebliebene Teil des Schienenfußes mitgebogen
werden muß; anderseits hat diese auf die Fertigung von Herzstückspitzen angelegte
Verfahrensweise noch keine Anwendung zur Herstellung von einen einzigen fest zusammenhängenden
Körper bildenden Kreuzstüclwn aus durchlaufenden Einzelschienen gefunden.
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Die gemäß der Erfindung in den Schienenkopf und den Schienenfuß beider
Schienenseiten an seitenverkehrt zueinander liegend@2n Stellen des mittleren Schienenteils
bis air den Steg herangeführten Ein- bzw. Ausschnitte ergeben außer dem Vorteil,
daß die Schienen nur um den stehengebliehenen Stegabgebogen zri werden brauchen,
noch den weiteren Vorteil, daß sich die abgebogenen Schienen an den Biegestellen
ohne Anwendung teurer Hilfsmittel durch sehr einfache, im folgenden näher beschriebene
Maßnahmen zu einem festen, zusammenhängenden Ganzen von hoher Formsteifigkeit vereinigen
lassen.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
an Hand eines Herzstückes dargestellt, und zwar zeigen Fig. i und 2 die beiden durchlaufenden
Schienen vor dem Abbiegen in Draufsicht, Fig. 3 die beiden durchlaufenden Schienen
nach dem Abbiegen und vor dem Zusammensetzen des Herzstückes in Draufsicht, @. Fig.
4. das Herzstück gemäß der Erfindung y*nich dem Zusammenfügen der beiden durch-Vil,iüfenden
Schienen in Draufsicht und Fig. 5 einen Horizontalschnitt durch das Herzstück gemäß
der Erfindung im Schienensteg von oben gesehen.
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Nach den Zeichnungen «-erden zwei durchlaufende Schienen
A, B in der Weise zur Bildtnlg des Herzstückes gemäß der Erfindung vorbereitet,
daß die eine Schiene (Fig. i j eine der späteren Abbiegung entsprechende Gehrung
A1 an der einen Seite. z. B. der Fahrkopfseite, und einen Einschnitt A. an der gegenüberliegenden
Seite erhält. Die Gehrung reicht etwa bis zum Schienensteg. Der Einschnitt auf der
gegenüberliegenden Seite steht senkrecht zurre Schienensteg und reicht bis zur FahrkanteA3
des Fahrkopfes. Der Einschnitt liegt gegenüber der Gehrungsspitze.
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Die zweite durchlaufende Schiene (Fig. 2j erhält ebenfalls eine Gehrung
Bi und einen Einschnitt B- jedoch liegen 11--ei dieser Schiene B Gehrung und Einschnitt
seitenverkehrt zu denjenigen der anderen Schiene A (Fig. 1)-. Bei der -zweiten SchieneB
reicht also die Gehrung von außen bis zur Fahrkante B; des Fahrkopfes und der Einschnitt
bis zum Schienensteg.
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Nach Herstellung der Gehrungen und der Einschnitte werden beide Schienenei
und B auf den erforderlichen Herzstückwinkel über den Scheitel des Gehrungseinschnittes
abgebogen. Die hierdurch erzielte Formgebtnrg beider Schienen zeigt Fig. 3.
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Die rechtwinklig zu den Fahrkanten A; bzw. B3 des Schienenfahrkopfes
stehenden Kanten bzw. B_r des Schieneneinschnittes bilden miteinander einen Winkel
(Fig. 3j. Diese Kanten werden senkrecht zur Mittellinie des Herzstückivinkels so
weit bearbeitet, daß eine zur Mittellinie des Herzstückes senkrechte Fläche A5 bzw.
B;, entsteht (in Fig. 3 -estrichelt) und die beiden abgebogenen Schienen A und B
stumpf zusammengeführt werden können. Nach der Zusammenfügung liegen die Halbierungslinien
der Herzstückwinkel beider Schienen in einer geraden Linie. Die Anordnung nach der
Zusammenfügung zeigt Fig. 4. Die endgültige Verbindung der beiden abgebogenen durchlaufenden
Schienen kann in beliebiger Weise, vorzugsweise unter Verwendung einer Unterlagsplatte,
erfolgen, und zwar durch Anordnung entsprechender Laschen und Laschenbolzen oder
durch VerschWeißung oder unter Verwendung beider Verbindungsarten. Beim Verschweißen
wird vorzugsweise die autogene Schweißung angewendet, insbesondere für die Schienenköpfe.
Die
Lage der Stege As und BE in den fertigen Herzstücken gemäß der Erfindung zeigt Fig.
5. Die Verbindungselemente sind hierbei zur Verdeutlichung -der Darstellung fortgelassen.
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Zwischen den Scheitelpunkten der' . abgebogenen Stege im fertigen
Herzstück kann infolge der Biegung ein Spalt bleiben, der gegebenenfalls durch Schweißung
ausgefüllt wird.
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Bei der Herstellung von Kreuzstücken gemäß der Erfindung verfährt
man in der Weise, daß die beiden durchlaufenden Schienen nicht spitzwinklig, sondern
stumpfwinklig abgebogen und dann entsprechend zusammengesetzt werden.
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Die Erfindung ist sinngemäß auch für Vignolschienen anwendbar. In
.diesem Falle ist es zweckmäßig, die Abbiegung der beiden Schienen nicht über die
Fahrkante, sondern in an sich bekannter Weise über die entsprechende Seitenfläche
des Schienensteges vorzunehmen.
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Durch die Erfindung wird eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung
in der Herstellung von Kreuz- und Herzstücken erzielt, weil nur zwei durchlaufende
Schienen Verwendung finden. Hierdurch wird sowohl die Herstellung vereinfacht'als
auch die Haltbarkeit des Kreuz- und Herzstückes wesentlich erhöht. Die erforderliche
Bearbeitung zum Abbiegen und Zusammensetzung der Schienen kann im einfacher Weise
ohne kostspielige Vorrichtungen vorgenommen werden.