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Sicherungsvorrichtung gegen unerlaubte Entnahme von Waren bei Selbstverkäufern
mit mehreren Schubfächern und einer gemeinsamen Münzauslösevorrichtung Die Erfindung
betrifft eine Sicherungsvorrichtung gegen unerlaubte Entnahme von Waren bei Selbstverkäufern
mit mehreren Schubfächern und einer gemeinsamen Münzauslösevorrichtung, bei denen
die Freigabe der Schubfächer dadurch erfolgt, daß ein beim Herausziehen .des gewählten
Schubfaches bewegtes Auslöseorgan die Sperrglieder der Münzauslösevorrichtung in
Entriegelungsstellung überführt, während beim Einschieben des Schubfaches die Sperrglieder
von selbst wieder in ihre Ausgangsstellung zurückkehren, in der sie das erneute
Herausziehen eines Schubfaches ohne vorherigen Münzeinwurf verhindern.
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Da jedoch die gewöhnlich durch Federkraft zurückgeführten Sperrglieder
der Münzauslösevorrichtung infolge ihres Beharrungsvermögens immer eine gewisse
Zeit benötigen, um von der Entriegelungsstellung, in der sie unwirksam sind, wieder
in die wirksame Ausgangsstellung zurückzukehren, besteht die Gefahr, daß eine mißbräuchliche
Benutzung des Selbstverkäufers in der Weise geschehen könnte, daß (da eine in der
Regel vorhandene Sicherungsvorrichtung das gleichzeitige Herausziehen mehrerer Schubfächer
ausschließt) nach einem sehr schnellen Einschieben eines Schubfaches sofort (ohne
Münzeinwurf) ein anderes Schubfach mit großer Schnelligkeit herausgezogen wird.
Der Erfolg einer solchen mißbräuchlichen Benutzung des Selbstverkäufers hängt davon
ab, mit welcher Geschcvindigkeit die Sperrglieder der Münzauslösevorrichtung
in
ihre wirksame Ausgangsstellung (Sperrstellung) zurückkehren. Da jedoch die Geschwindigkeit,
mit der die Sperrglieder (insbesondere durch Zugfedern) in ihre Sperrstellung zurückgeführt
werden können, aus praktischen Gründen begrenzt ist, muß also, um die Gefahr der
vorerwähnten mil,')bräuchlichen Benutzung des Selbstverkäufers auszuschließen, dafür
Sorge getragen werden, daß die Leerlaufzeit der Sperrglieder sich nicht zum (unbefugten)
Herausziehen eines neuen Schubfaches ausnutzen läßt.
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Es ist zwar schon gemäß der Erfindung eines älteren Patents vorgeschlagen
worden, eine derartige mißbräuchliche Ausnutzung der Leerlaufzeit der Sperrglieder
der Münzauslösevorrichtung dadurch zu verhindern, daß die beim Ziehen einer Schublade
unter Vermittlung der Münzen in Freigabestellung bewegten Sperrglieder durch ein
von den Schubfächern gesteuertes Glied bei dessen Bewegung beim Einschieben einer
Schublade in die Sperrstellung zurückgeführt werden.
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Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß das mit den Schubfächern
gekuppelte Auslöseorgan bzw. eine zwischen diesem und den Sperrgliedern angeordnete
Verbindungsstange unter dem Einfluß eines als Sperrklinke wirkenden besonderen Hebels
steht, dessen Beharrungsvermögen auf das Beharrungsvermögen der Sperrglieder der
Münzauslösevorrichtung derart abgestimmt ist, daß das Auslöseorgan seinerseits für
mindestens denselben Zeitraum, welchen die Sperrglieder der Münzauslösevorrichtung
benötigen, um aus der Entriegelungsstellung wieder in die wirksame Arbeitsstellung
zu gelangen, daran gehindert wird, die dem erneuten Herausziehen eines Schubfaches
entsprechende Bewegungsrichtung einzuschlagen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung an zwei :1,usführungsbeispielen
schematisch veranschaulicht; es zeigen: Fig. i a bis i c drei Stellungen des als
Sperrklinke wirkenden Hebels bei der ersten Ausführung und Fig. 2 a bis 2 c drei
Stellungen des Sperrhebels bei der zweiten Ausführung.
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Das mit den Schubfächern gekuppelte und seinerseits auf die (nicht
dargestellten) Sperrglieder der Münzauslösevorrichtung einwirkende Auslöseorgan
besteht in bekannter Weise aus einer gleitbar gelagerten Schiene a.
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Bei der ersten Ausführung (Fig. i a bis i c) befindet sich der als
Sperrklinke wirkende Hebel k unter der Auslöseschiene a, und zwar irn Bereich eines
Ausschnittes a, Der Ausschnitt a1 ist so lang, daß die auf einem Zapfen c drehbar
gelagerte Klinke k in der Ausgangsstellung (Fig. i a) mit ihrer hinteren Kante 1z1
in einiger Entfernung von der Gegenfläche a-. am hinteren Ende des Ausschnittes
a1 der Schiene a, bleibt. Die Sperrklinke 1, wirkt, wenn sie sich selbst
überlassen ist, wie ein Waagebalken, d. h. sie ist bestrebt, sich nach Maßgabe des
Gewichtes ihrer Hebelarme einzustellen. Der die bereits erwähnte Sperrkante k1 tragende
(rechte) Hebelarm der Klinke k wird nun so bemessen, daß er ein etwas größeres Gewicht
hat als der gegenüberliegende (linke) Hebelarm, der an seinem freien Ende eine schräge
Gleitfläche k. aufweist, die in der Ausgangsstellung (vgl. nochmals Fig. i a) an
einer entsprechenden Schrägfläche a3 der Schiene a, liegt.
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Wird ein Schubfach herausgezogen, so nimmt es infolge der vorhandenen
Kupplung die Auslöseschiene a mit, die sich bei der wiedergegebenen Ausführungsform
in der Pfeilrichtung (also nach links) verschiebt. Dadurch kommt die Schrägfläche
k2 allmählich von der Gegenfläche as der Schiene a frei, so daß die Klinke k nach
und nach sich selbst überlassen ist und daher mit ihrem die Sperrkante k1 tragenden
(rechten) Hebelarm herabsinkt, bis der emporsteigende andere (linke) Hebelarm der
Klinke k beim Auftreffen auf die ausgeschnittene Unterkante der Schiene a die weitere
Abwärtsbewegung hemmt. Schon vorher hat sich aber der dieSperrkantekl aufweisende
(rechte) Hebelarm so weit gesenkt, daß die Gegenfläche a- der Schiene a ungehindert
an der Sperrkante k1 vorbeikommen kann (Fig. i b), so daß die Bewegung der Auslöseschiene
a ungehindert bleibt und mithin auch das Schubfach sich voll herausziehen läßt.
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Wird jedoch ein Schubfach mit übermäßig großer Schnelligkeit gezogen,
so hat die Klinke k nicht genügend Zeit, sich (nach ihrer Freigabe) unter dem Einfluß
der Schwerkraft einzustellen, so daß die Fläche a= der Schiene a bereits auf die
Sperrkante k1 trifft, noch ehe diese herabsinken konnte (Fig. i c). Dadurch ist
aber die Auslöseschiene a sogleich verriegelt und folglich kann auch das mit ihr
gekuppelte Schubfach nicht weiter herausgezogen werden. Da die Sperrklinke k bereits
bei einer ganz geringen Auswärtsbewegung des Schubfaches anspricht, ist die Entnahme
einer Ware aus dem Schubfach unmöglich, solange die Sperrklinke k die Weiterbewegung
der Auslöseschiene a hemmt.
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Die vorstehend beschriebene Ausführung würde allerdings, sofern keine
besonderen Vorkehrungen getroffen werden, auch dann ansprechen, wenn ein Benutzer
des Selbstverkäufers nach erfolgtem Münzeinwurf übermäßig schnell - das gewählte
Schubfach herauszieht. Dagegen ist die in Fig. 2 a bis 2 c
dargestellte
Ausführungsform der Sicherungsvorrichtung (ohne jede zusätzliche Einrichtung) stets
nur in einem solchen Falle wirksam, wenn dem Versuch eines sehr schnellen Herausziehens
eines Schubfaches (ohne Münzeinwurf) ein rasches Einschieben eines vorher ordnungsgemäß
(d. h. mit Münzeinwurf) gezogenen Schubfaches voraufgegangen ist, mithin ein Bewegungsvorgang
stattfindet, der allein geeignet sein könnte, bei Selbstverkäufern der in Rede stehenden
Gattung die Leerlaufzeit der Sperrglieder der Münzauslösevorrichtung zur unbefugten
Entnahme einer Ware auszunutzen.
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Auf einer Stange b, die beispielsweise das Verbindungsglied zwischen
der bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform behandelten Auslöseschiene a und
den Sperrgliedern der Münzauslösevorrichtung darstellen kann, ist auf einem Zapfend
ein als Sperrklinke wirkender Hebel s drehbar gelagert, der sich (unter dem Einfluß
der Schwerkraft) mit seiner kurvenförmig ausgeschnittenen Unterkante s1 gegen einen
#ortsfesten Stift t legt.
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Beim Herausziehen eines Schubfaches steigt die Stange b nach oben,
während der Hebels immer weiter in der Pfeilrichtung (nach rechts) ausschwingt (Fig.
2 a und 2 b). Auf diese Weise gelangt der Sperrhebel s aus dein Bereich eines ortsfesten
Sperrstückes z, so daß die Stange b sich ungehindert nach oben bewegen kann, mithin
also auch (wie zur Entnahme der Ware erforderlich) ein volles Herausziehen des gewählten
Schubfaches möglich ist.
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Wird jedoch das Schubfach wieder eingeschoben, so erhält der Sperrhebeel
s durch das Auftreffen seiner kurvenförmig ausgeschnittenen Unterkante s1 auf den
Stift t einen Anstoß im entgegengesetzten Sinne, d. h. der Hebel s ist nunmehr bestrebt,
in umgekehrter Richtung auszuschwingen (Fig. 2 c). Das Bestreben des Sperrhebels
s, beim Niedergang der Stange b sich im entgegengesetzten Sinne (in Fig.2c nach
links) zu drehen, wird naturgemäß um so größer sein, je schneller die Stange b herabsinkt.
Wird also ein Schubfach schnell eingeschoben, in der Absicht, in unmittelbarem Anschluß
hieran ein anderes Schubfach (ohne Münzeinwurf) mit großer Geschwindigkeit herauszuziehen,
so befindet sich der Sperrhebel s am Ende der schnellen Einschubbewegung des Schubfaches
in seiner durch einen Anschlag t1 begrenzten äußersten (inneren) Endstellung (in
Fig. *:2c strichpunktiert eingezeichnet), die er, wenn nunmehr ein schnelles Herausziehen
eines anderen Schubfaches erfolgen soll, infolge seines Beharrungsvermögens nicht
mehr rasch genug verlassen kann. Bei dem bereits zu Beginn der Auszugsbewegung des
Schubfachen stattfindenden Emporsteigen der Stange b muß der Hebels daher auf das
Zahnstück N treffen, wodurch der weitere Aufstieg der Stange b gehemmt wird und
mithin auch das Schubfach nicht weiter herausgezogen werden kann.
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Im Bedarfsfalle kann der Sperrhebel noch unter Federkraft stehen,
so daß seine-Wirkung nicht allein von seiner Masse, sondern auch von dieser (leicht
regelbaren) Federkraft abhängig ist.