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Werkzeug zum Zusammendrehen von mehreren Drähten Die Erfindung betrifft
ein Werkzeug zum Zusammendrehen mehrerer Drähte, insbesondere zum Sichern von Muttern,
Schrauben u. dgl. gegen selbsttätiges Lösen. Man drehte bisher zu diesem Zweck entweder
die Drähte vQn Hand zusammen oder benutzte eine bekannte Bohrwinde. Eine solche
Arbeitsweise ist jedoch sehr zeitraubend und daher unzweckmäßig. Insbesondere ist
eine Bohrwinde dann nicht zu gebrauchen, wenn mehrere örtlich nahe beieinanderliegende
Muttern mittels Drähte gesichert werden sollen, da dann statt durch alle Muttern
'durchlaufende Drähte für jede Mutter ein neuer Draht verwendet werden muß. -Ferner
ist ein anderes Werkzeug zum Zusammendrehen von mehreren Drähten bekanntgeworden,
welches aus einer Zange besteht, deren die Drähte aufnehmendes Mundstück drehbar
gelagert ist und über eine Welle steuerbar ist. Dieses Werkzeug ist so ausgebildet,
daß der Antrieb des Mundstückes durch einen Handgriff des Werkzeuges erfolgt, der
im gleichen Sinn wie die das Mundstück antreibende Welle gedreht wird, so daß die
das Werkzeug bedienende Hand zum Zusammendrehen der Drähte eine drehende Bewegung
ausführen muß. Ein solches Werkzeug hat jedoch den großen Nachteil, daß das Zusammendrehen
der Drähte nur sehr langsam erfolgen kann; um nämlich das Mundstück der Zange um
36o° zu drehen, muß das Werkzeug einmal um etwa 18o°, dann wieder zurück und dann
um weitere -r8o° gedreht werden.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
die das Mundstück steuernde Welle durch einen schwenkbar gelagerten Zangenschenkel
antreibbar ist. Um mit einem solchen Werkzeug mehrere
Drähte zusammenzudrehen,
brauchen also nur die Zangenschenkel zusammengedrückt zu werden, wodurch die Drähte
zusammengedrückt werden. Zweckmäßig steht der bewegliche Zangenschenkel unter der
Einwirkung einer gespeicherten Kraft, beispielsweise unter der einer Feder, die
bestrebt ist, ihn von dem zweiten Zangenschenkel wegzudrücken. Vorzugsweise ist
die das Mundstück antreibende Welle als Hohlwelle ausgebildet, so daß mit dem Werkzeug
mehrere Muttern, Schrauben o. dgl. mit zwei Drähten gesichert werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel teilweise im Schnitt
schematisch dargestellt.
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Das Mundstück der Zange besteht aus den Teilen i und 2, von denen
der Teil i den Bolzen 3 trägt, um welchen der Teil 2 verschwenkbar ist. Das Mundstückteil2
steht unter der Wirkung einer Feder q., die bestrebt ist, die öffnung 5 des Mundstückes,
in welches die Drähte eingeführt werden sollen, offen zu halten. An einer schrägen
Kante 6 dieses Mundstückteiles liegt das etwa kreisförmig ausgebildete Ende 7 eines
exzentrisch auf dem Lager 8 des Mundstückteiles i gelagerten Hebels 9 an, dessen
zweites Ende i o als Fortsatz ausgebildet ist und zur Verschwenkung des Hebels dient.
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Das Mundstückteil i ist mit einem in dem Lager 12 drehbar gelagerten
Rohr i i verbunden. Es trägt an seinem dem Mundstück abgekehrten Ende eine Verzahnung
13, in welche die Verzahnung 14 eines weiteren Rohres 15 eingreift. Die Verzahnungen
13, 14 sind so ausgeführt, daß bei der Drehung des Rohres 15 beispielsweise im Uhrzeigersinn
das Rohr 13 mitgenommen wird, bei der Drehung des Rohres 15 entgegen dem Uhrzeigersinn
das Rohr i i jedoch stehenbleibt. Die Feder 16, die sich mit ihrem einen Ende gegen
den Lagerbock 12 und mit ihrem anderen Ende gegen einen Ansatz 17 des Rohres oder
der Welle 15 abstützt, ist bestrebt, die beiden Verzahnungen 13, 14 miteinander
in Eingriff zu halten. Die Welle 15 trägt an ihrem freien Ende ein Ritzel 18, welches
mit einer Zahnstange ig in Eingriff steht. Die Zahnstange ig ist mit dem einen Zangenschenkel
2o starr verbunden, welches auf dem Lager 21 des Bockes 12 schwenkbar gelagert ist.
Die Feder 22 drückt den Schenkel 2o von dem zweiten Schenkel 23 der Zange
weg. Diese ist starr mit dem Lagerbock 12 verbunden und trägt eine nach unten ragende
und der Ausbildung der Zahnstange entsprechende Hülle 24 o. dgl.
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Sollen zwei oder mehrere Drähte zusammengedreht werden, dann werden
sie in die üffnungen 5 des Zangenmundstückes eingeführt. Zum Festhalten der Drähte
im Mundstück wird der Hebel 9 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß das
Mund-'stückteil2 gegen das Mundstückteil i gepreßt wird. Anschließend werden die
beiden Schenkel. 2o und -23 der Zange zusammengedrückt, wodurch die Welle 15 über
die Zahnstange 19 und das Ritze)- 18 in Umdrehung versetzt wird. Hierbei wird das
Rohr i i in gleichem Sinne gedreht, so daß die in dem Mundstück der Zange festgehaltnen
Drähte miteinander verdreht werden. Beim Nachlassen des auf die Zangenschenkel ausgeübten
Druckes drückt die Feder 22 den Schenkel 2o wieder nach oben, so daß die Welle 15
eine gegensinnige Drehung ausübt. Die entsprechend ausgebildeten Verzahnungen 13,
14 verhüten hierbei ein gleichzeitiges Mitdrehen des Mundstückes. Dieser Vorgang
wird so oft wiederholt, wie es erforderlich ist.
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Der große Vorteil der Zange liegt darin, daß sie für eine sogenannte
Seriensicherung von Muttern verwendet werden kann, d. h. daß mehrere Muttern mit
den gleichen Drähten, ohne daß sie abgeschnitten werden brauchen, gesichert werden
können. Dies erfolgt so, daß die Drähte durch die Wellen i i und 15 hindurchgesteckt
werden und die Zange so weit vorgeschoben wird, daß das zwischen zwei Muttern liegende
Stück der Drähte zusammengedreht werden. Nach dem Zusammendrehen werden die Drähte
der Zange herausgezogen und in die Sicherungslöcher der nächsten Mutter eingeführt
und anschließend wieder in das Mundstück und durch die Rohre i i bis 15 hindurchgesteckt.
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Die Übertragung der Bewegung des Schenkels 2o auf die Welle 15 kann
auch ohne Zahnstange und Ritzel ausgeführt werden, indem der Zangenschenkel2o mit
einem Hebel verbunden wird, der über ein an sich bekanntes Getriebe die Welle 15
in Umdrehung versetzt.
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Weiterhin ist es möglich, das Festklemmen der Drähte im Mundstück
durch den beweglichen Schenkel2o der Zange ausführen zu lassen, indem im ersten
Teil der Schwenkbewegung des Schenkels eine Arretiervorrichtung ausgelöst wird,
welche das schwenkbar gelagerte Mundstückteil 2 gegen das Mundstückteil i verschwenken
läßt.
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Ferner ist es nicht erforderlich, daß die Welle 15 ein Ritzel trägt,
wie es im Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, sondern die Welle 15
kann an der betreffenden Stolle selbst als Ritzel ausgebildet werden.