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Vorrichtung zumVerdichten von vorgeformten Rohren, Rohrfuttern oder
ähnlichen Hohlkörpern aus Zement oder sonstigen bildsamen Massen Nach den bisherigen
Erfahrungen erwies es sich nicht allein bei gewickelten Rohren aus Zement, z.B.
Asbestzement, oder sonstigen bildsamen Massen mit oder ohne Zuschlägen, sondern
auch bei aus derartigen Massen gestampften oder geschleuderten Rohr-en mitunter
als zweckmäßig, die vorgeformt-en Rohrkörper zu- pressen. Hierfür bediente man #sich
entweder einer Außenpressung, welche jedoch sehr leicht zur Verformung der Rohre
führte, oder einer Innenpressung durch einen entlang der ganzen Rohrlänge wirk-enden
Walzdruck. Das letztere Verfahren vermied zwar eine Verformung der Rohre, ließ sich
jedoch nur für kurze Rohre großer Durchmesser anwenden, da eine lange und dünne
Walze durch die Belastungen an beiden freien Enden sich in der Mitte mehr oder weniger
durchbiegen konnte, so daß sich ein ungleichmäßiger Pressungsdruck ergab. Diese
Gefahr des Durchbiegens wurde mit kleiner werdendem Durchmesser der Rohre entsprechend
größer. Ein weitereT großer - Nachteil bestand noch darin, daß bei einem Teildruck
auf den Rohrinnendurch.-messer die Masse beiderseits der Walze verdrängt werden
konnte und außerdem Gelegenheit hatte, nachzugeben, Daneben kamen auch solche Preßvorrichtungen
für die Verdichtung und Glättung von Schleuderhohlkörpern aus bildsamen Massen in
Anwendung, bei denen sich Preßbacken über die gesamte Länge der geschleuderten Werkstücke
erstreckten -und von einem in der Mitte gelegenen Drehkörper aus über Hebel nach
außen gedrückt wurden. Die zahlreichen an den Preßbacken angreifenden Hebel wirkten
sich nachteilig auf die bei
einer Drehung der Preßvorrichtung sich
-einstellenden Schleuderkräfte aus, so daß die Preßbacken nicht gleichmäßig auf
den gesamten Umfang angreifen konnten. Eine gleichmäßige Verdichtung auf dem gesamten
Umfang wurde hierdurch verhindert. Handelte es sich um das Schleudern von langen
Roh-' ren, so mußten für die über die ganze, Rohrlänge sich erstreckenden Preßbacken
mehr-ere Hebel vorgesehen werden, -welche sich nur sehr sch-,ver gegeneinanddr einstellen
ließen und bei ungleichmäßiger Einstellung ebenfalls das geschleuderte Rohr verschieden
stark verdichteten. Um diesen Nachteilen zu 'begegnen, verkürzte man die Preßbacken
und ließ diese Vorrichtung eine Bewegung in axialer Richtung des. Rohres ausführen.
Die H.ebelanordnungen wirkten sich bei dieser Durchführung der Preßvorrichtung nachteilig
aus, so daß man auf einen durch die Schleuderwirkung hervorgerufenen Preßdruck verzichtete
und die nur üb#er einen Teilumfang sich anlegenden Preßbacken über das Drell.-kreuz
von außen ra#dial verstellbar anordnete. Eine wirksa'me Verdichtung war bei dieser
Vorrichtung nicht möglich, da die nur einen. Bruchteil des Umfanges einnehmenden
Preßbacken die Masse verdrängten und in der Folge mehr eine Glättung bei'gleichzeitigen-i
Abstreifen der überschüssigen Masse er-Zeugten.
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Alle diese Nachteile beseitigt vorliegende Erfindung durch einen sich
nur über einen Teil der Länge des Rohr-es erstreckenden, eine Drehbewegung und gleichzeitig
eine Bewegung in axialer Richtung des Rohres ausführ-enden Schleuderkopf, dessen
Preßbacken einseitig an einer Trag- und Führungsspindel, angelenkt sind. Bei einer
bevorzugten AusfUhrung sind die einzelnen. Preßbacken an ihrem freien Ende durch
ein federndes Zwischenglied mit der Tragspindel und dem angrenzenden Ende der anderen
Preßhacke verbunden, . Durch das Schwergewicht der Preßbacken wird bei einer
Drehung entgegen dem Drehiinn des Rohrkörpers ohne Verdrängung der Masse. eine wirksame
Verdichtung erzielt. Die Verdichtungspunkte verteilen sich hierbei gleichmäßig über
den ganzen Umfang, und das überschüssige Wasser wird bei diesem Vorgang herausgedrÜckt.
Der Ausschlag der Preßbacken' wird zur trzielung einer Maßh,altigkeit des Rohrinnendurchmessers
durch Anschläge, begrenzt. Dur-ch die Beziehung zwischen- ' den, beiden Umfangsgeschwindigkei
' ten in Verbindung mit dem, durch, die Fliehkraft und dem Gewicht der. ausschwingenden
Preßbacken -gegebenen Preßdruck. ist die Größe-des Verdichtungsdruckes regelbar
und einstellbar. . I
Mit dieser Vorrichtung ist eine äußerst gleichmäßige
und den gewünschten Grenzen genau einstellbare Verdichtung für alleRohrlängen bis
zuden kleinsten Rohrdurchmessern möglich. Eine Verwendung ist in Verbindung mit
den verschiedenartigsten Verfahren zur Herstellung von Rohr-en, Rohrfuttern oder
ähnlich-en Hohlkörpern aus Zement oder sonstigen bildsamen Massen mit oder ohne
Füllstoff möglich. Besondere Vorteileergeben sich für Srhl#euderrohrvedah#ren, da
hierbei bereits Antriebsvorrichtungen für die Rohrform vorgesehen sind und nur an
Stelle der Massezuführung der drehbare Schleuderkopf anzusetzen ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes, und zwar Abb. i eine Gesamtansidit einer Verdichtungsvorrichtung,
Abb. 2 einen Teilschnitt durch ein vorgeformees Rohr., mit dem davor angesetzten
Schleuderkopf, Abb. 3 ein-en Rohrteilschnitt mit bereits eingeführtem Schleuderkopf,
Abb. 4 und 5 Querschnitte durch einen Schleuderkopf in zwei Betriebsstellungen
und Abb. 6 einen Teilschnitt und eine Teilansicht eines Schleuderkopfes.
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Das zu verdichtende und bereits vorgeformte Rohr i oder ein sonstiger
Hohlkörper aus Zement mit oder ohne Füllstoffe, z. B. ein Rohr aus Asbestzement
oder sonstigen bildsamen Massen, ist innerhalb einer Rohrform 2 an einem Drehtisch
3 befestigt, der in beliebiger Weise, z. B. bei 4, gelagert ist. Handelt
es sich um sehr lange Rohre, so ist an dem freien Ende noch ein zusätzliches Lager
5 erforderlich. Von einer beliebigen Antriebsquelle aus erhält der Drehtisch
3 mit dem Rohrkörper eine Drehung, z. B. in Richtung des Pfeiles
6. Zum Zwecke der Verdichtung des bereits vorgeformten Rohrkörpers ist ein
Schleuderkopf 7 vz)rg-esiehen, der an einer Drehspindel 8 befestigt
ist. Die Drehspindel 8, deren Antrieb in beliebiger Weise erfolgen kann,
ist entweder in einer Hülse i o oder in sonstigen Lagerkörpern drehbar eingesetzt.
- Außerdem ist noch in Höhe des bereits vor das Rohr geschobenen Schleuderkopfes
ein Lager 9 angeordnet, in dem bei bereits innerhalb des Rohres, befindlichem
Schleuderkopf auch die Lagerhülse io geführt wird. Der SchleuderkoPf 7 erhälteine
Drehung entgegengesetzt zum Rohrkörperund wird gleichzeitig in Längsrichtung des
Rohrkörpers langsam hindurchgeführt (Vgl. Abb. 3), wobei eine Verdichtung
des Rohrkörpers auf die g-ewünschte Wandstärke erzielt wird, Es muß hierbei Vorsorge
getroffen werden, daß der Außenumfang des Schleuderkopfes
stets
gleichmäßig auf den gesamten Innenumfang des Rohres einwirkt.
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Wie die Abb. 4 bis 6 zeigen, sind an einer mittig gelegenen
Drehspind-el 8 mehrere Preßbacken angelenkt. Bei der dargestellten Ausführung
sind zwei Preßbadien i i an den mit dein Tragring 12 verbundenen Lagerkörperli 13
angelenkt. Bei einer Drehung eines derartigen Schleuderkopfes werden durch die Schleuderkräfte
die Preßbacken nach außen geschleudert. Eine Maßhaltigkeit des Rohrinnendurchmessers
erreicht man dadurch, daß sich die Preßbacken i i in Höhe der Drehzapfen 14 in der
ausgeschleuderten Stellung mit einem Anschlag 15 an die Hülse 12 anlegen.
In der Ruhestellung (Abb. 5)
werden die Preßbacken durch Federn 16 nach innen
gedrückt. Diese Federn 16 sind zwischen :das freie Ende der einen Preßbacke und
dem festen Gelenkende der anderen Preß, backeeingespannt und nur so stark bemessen,
daß das Gewicht der Preßbacken annähernd ausgeglichen wird. Je nach der Form und
Größe der zu verdichtenden Rohre richtetsich die Ausgestaltung der Schleuderköpfe.
Eine Verjüngung der Preßbacken na-ch beiden Enden zu erweist sich als zweckmäßig,
umdas Einführen des Schleuderkopfes üi das Rohr zuerleichtern undum eine Masseverdrängung
während der Längsbewegung innerhalb des Rohres zu vermeiden.
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Durch die Beziehung der Umfangsgeschsvindigkeit der Rohrform und des
gegenläufig bewegten Schleuderkopfes in Verbindung mit dem Preßdrudk, der einerseits
wieder durch die Fliehkr-aft und dem Gewicht der aus, schwingenden Preßbacken bestimmt
ist, kann die Größe des Ver-dichtungsdruckes regelbar und einstellbar gestaltet
werden.