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Verfahren zur Herstellung wäßriger Emulsionen Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Darstellung wäßriger Emulsionen praktisch wasserunlöislicber
Stoffe unter Verwendung von Albumin als Emulgator.
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Es ist bereits bekanntgeworden, daß man zur Emulgierung von Fettsäuren,
Fettsäureestern, wasserunlöslicher fettsaurer Salze, Wachsen, organischen Kohlenwasserstoffen
u. dgl. praktisch wasserunlöslichen Stoffen Albumin zu f verwenden vermag. Da das
Tragvermögen wäßriger Albuminlösungen für solche Stoffe aber ein verhältnismäßig
schlechtes ist, war es erforderlich, erheblichere Mengen an Albumin zur Verwendung
zu bringen.
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Ebenso ist schon vorgeschlagen worden, an Stelle von Albumin ein
Produkt zu verwenden, welches man durch Behandeln von wäßrigen Mbuminlösungen mit
Alkalien vorzugsweise unter Erhitzung erhalten kann.
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Hierbei lerfolgt ein verhältnismäßig weitgehen der Abbau des Albumins,
und diewäßrigen Lösungen des Abbauproduktes dienen als Emulgator. Es zeigte sich
aber, daß solche Dispersionen nicht ausreichend haltbar sind, selbst beim Homogenisieren
mit einer der dazu ,üblichen Vorrichtungen ließ sich keine ausreichende Beständigkeit
erzielen.
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Diese Nachteile lassen sich nun nach der vorliegenden Erfindung auf
einfachem Wege vermeiden, und man erhält unter Verwendung kleiner Emulgatormengen
praktisch gut beständige Emulsionen der erwähnten wasserunlöslichen Verbindungen.
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Die vorliegende Erfindung besteht darin, daß man die wäßrige Albuminlösung
mit alkalisch reagierenden oder vorzugsweise mit sauer reagierenden Stoffen unter
solchen Bedingungen der Zeit, Temperatur und Konzentrationen behandelt, daß eine
pastenfiörmige Masse entsteht. Diese Masse vermischt man mit dem zu emulgierenden
Stoff, homo genisiert gegebenenfalls und verdünnt mit Wasser auf den gewünschten
Grad der Konzentration.
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Die Pastenbildung tritt verhältnismäßig rasch ein. Es ist zweckmäßig,
von leiner konzentrierten. Albuminlösung auszugehen und sich mit einer kurzen Erwärmung
auf etwa 40° zu begnügen. Jie nachdem man von Ei-, Blut- oder Serumalbumin ausgeht,
dauert der Prozeß verschiedene Zeit, fer ist aber meist nach wenigen Minuten beendet.
Bei Zimmertemperatur benötigt man längere, bei höherer Temperatur kürzere Zeit.
- Schon durch Verrühren der so erhaltenen pastösen Massen mit den wasserunlöslichen
Stoffen werden gute Emulsionen erhalten, die man durch ein Homogenisieren vergleichmäßigen
und haltbarer machen kann. Die konzentrierten Emulsionen lassen sich durch Einrühren
von Wasser gut verdiinnen. Dabei zeigte sich, daß die Tragfähigkeit dieses
Emulgators
eine erheblich bessere ist als die des zugrunde liegenden Albumins und ebenso als
die der bekannten Albuminabb produkte. Während man z. B. zur Her lung einer 30 Obigen
Emulsion irgend Fettstoffes bisher insgesamt mindestens 10070 Albumin nötig hatte,
erzielt man na dem vorliegenden Verfahren eine bessere und stabilere Emulgierung
bei Verwendung von nur 2 bis 3% Albumin.
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Führt man die Umsetzung mit Alkali oder alkalisch reagierenden Verbindungen
durch, so sind die damit hergestellten Emulsionen auch säurebeständig. Bei Anwendung
von Säuren besitzen die gewonnenen Emulsionen die sehr erwünschte Eigenschaft der
Salzbeständigkeit. So kann man solchen Emulsionen sogar in konzentriertem Zustande
Salze zumeist in erheblicheren Mengen einverleiben. ohne daß ein Synärese oder Ausflokkung
eintritt. Die Emulsionen sind daher tär die verschiedensten Zwecke der Kosmetik,
Therapie und der übrigen Technik mit großem Erfolge verwendbar.
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Es sei schlielAlich darauf hingewiesen, daß man den Emulsionen dieser
Art auch andere Zusätze, insbesondere Schutzkolloide undstabilisierende Zusätze,
xvie Leim, Gelatine lt. dgl. einverleiben kann. falls dies erwünscht ist.
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Ebenso ist es möglich, die bekannten konservierenden, färbenden, geruchgebenden
und anderswie physiologisch wirksamen Zusätze einzuarbeiten.
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Beispiel I Eine Lösung von 2 Gewichtsteilen Albumin in 17 Ge'viehtsteilen
Wasser wird unter Rühren langsam mit I Gewichtsteil Ameisensäure (85°,'oig) vcrsetzt.
Die Lösung wird allmählich auf etwa 40 C erwärmt, wobei die viskosität rasch ansteigt
und die Lösung schließlich pastös wird. Darauf gibt man unter Rühren nach und nach
30 Gewichtsteile Erdnußöl hinzu. Die so gewonnene dicke Paste verdünnt man durch
Zusatz von 52 Teilen Wasser von etwa ßo°.
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Beispiel 2 In gleicher Weise wie in Beispiel 1 werden in einer Lösung
von 3 Gewichtsteilen Albumin in 20,5 Teilen Wasser, der man 3,5 Gewichtsteile Weinsäure
zugesetzt hat, und die in einen pastösen Zustand übergegangen. ist, 40 Gewichtsteile
Olivenöl verrührt und die Emulsion zum Schluß mit 33 Teilen Wasser verdünnt.
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Beispiel 3 Zu Zu einer Lösung von 3 Gewichts eilen Albu-Sin in 29
Teilen Wasser gibt man 1 Gewichts-1 Natronlauge von etwa 38° Bé, worauf im Erwärmen
auf etwa 40 gleichfalls eine pastenförmige Masse entsteht. Dieser setzt man unter
Rühren 30 Gewichtsteile geschmolzenes Paraffin zu und verdünnt darauf mit 37 Teilen
Wasser von etwa 500, dem man gleichzeitig o,l Gewichtsteile eines Konservierungsmittels
zugesetzt hat.
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Beispiel 4 Man versetzt eine Lösung von 3 Gewichtsteilen Albumin
in 20,5 Teilen Wasser mit 1 Gewichtsteil Essigsäure (60%ig) und erwärmt auf etwa
40. Zu der alsbald entstandenen Paste gibt man unter Rühren allmählich 30 Gewichtsteile
Paraffinum liquidum.
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Die Emulsion kann dann noch mit einer beliebigen Menge warmen Wassers,
beispielsweise mit 45,5 Teilen, verdünnt werden.
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Beispiel 5 Entsprechend Beispiel I werden 3 (Gewichtsteile Albumin
in 23,5 Teilen Wasser gelöst und diese Lösung mit 1,5 Gewichtsteilen Ameisensäure
versetzt. Nach Anwärmen auf etwa 40° verrührt man in die auf diese Weise entstandene
Paste 20 Gewichtsteile Olein und verdünnt die Mischung danach mit 52 Teilen warmen
Wassers. Die Emulsion kann man nach dem Abkühlen noch die entsprechende Menge Chlormagnesium
(etwa 7 Gewichts teile), gelöst in der gleichen Menge Wasser, zusetzen .
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Alle Emulsionen zeichnen sich durch große Beständigkeit aus und können
mit beliebigen Mengen Wasser weiter verdünnt werden.