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Verfahren zur Bereitung von Kunstsahne.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, ein künstliches sahneartiges Milchprodukt dadurch herzustellen, dass man die Milch vom Butterfett befreit, das durch die Einwirkung des Tageslichtes leicht ranzig wird, sie dann mit von freien Fettsäuren befreiten, vegetabilischen oder animalischen, vitaminhaltigen Fettarten emulgiert und schliesslich die Emulsion homogenisiert.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun. das erwähnte Verfahren in dem Masse zu verbessern. dass es möglich wird. mit der Milch eine so grosse Fettmenge zu emulgieren, dass das erhaltene Produkt in jeder Beziehung Sahne ersetzen kann. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch ermöglicht, dass die Emulgierung durch starkes Peitschen der Mischung von Milch und geschmolzenen Fettartell. u. zw. ohne Einwirkung von Dampf erfolgt.
Das Durchrühren der Emnlsionsbestandteile mit mechanisch betriebenen Rühlílügelll ist an sich bekannt, kann aber mit dem Peitschen der Mischung, das einen technischen Fortschritt gegenüber den früheren Emulgierungsverfahren bedeutet, keinesfalls verglichen werden.
Bei der Ausführung des Verfahren,. wird zuerst das Fett, d. h. das Butterfett, welches durch die Einwirkung des Tageslichtes leicht ranzig wird. beispielsweise durch Trennung aus der Milch ausgeschieden und hierauf die Milch zur Erhöhung der Haltbarkeit zweckmässig einer Pasteurisierung in einem Pasteurisierapparat unterworfen. Diese Milch wird darauf mit vitaminhaltigen und als Nahrungsmittel geeigneten Fettarten, beispielsweise Kokosnussöl oder Olivenöl, welche raffiniert und von freien Fettsäuren befreit worden sind, emulgiert. Das Mengenverhältnis zwischen der Milch und den zugeführten Fetten wird natürlich je nach dem Fettgeltalte gewählt, welchen man in dem fertigen Produkt erhalten will. Bei der Herstellung
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gebleiehtes Kokosnussöl.
Die Milch und das Fett werden unter genauer Beibehaltung einer bestimmten Temperatur in eine Vorrichtuug eingeführt, in der die Mischung dieser Stoffe durch starkes Peitschen bis zu einer sahnenähnlichen Konsistenz zerteilt und emulgiert wird. Eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen Vorrichtung ist auf der beigefügten Zeichnung im Längsschnitt dargestellt. Die dargestellte Vorrichtung bestellt aus einer liegenden zylindrischen Trommel 1, welche zur Vermeidung von Wärmeverlusten mit doppeltem mantel verschen sein kann, wobei
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mittel gefüllt ist.
In diese Trommel sind mehrere feste Zwischenwände aus Blech eingesetzt. die mit Löchern 3 versehen sind, welche von dem einführungsende (rechten Ende) der
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den Endwänden der Trommel ist eine waagrechte Welle drehbar gelagert, welche durch eine nichtdargestellte Riemenscheibe od. dgl. in schnelle Umdrehung versetzt werden kann.
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und 8 stellen zu diesem Zwecke, mit je einer in der Zeichnung nicht dargestellten Pumpe in Verbindung. In der linken Endwand eIer Trommel 1 ist" schliesslich unten eine Abfluss- öffnung 9 für die fertige Emulsion vorgesehen.
Die Temperatur der durch das Rohr 7 zugeführten Milch soll zweckmässig im Sommer bei 63'C und im Winter bei 65 C gehalten werden und das durch das Rohr 8 zugeführte
Fett bei einer Temperatur von 68 C bzw. 70 C, so dass es also geschmolzen ist. Die
Welle 4 mit den darauf befestigten Flügelrädern 5 wird in schnelle Drehung (etwa 1800 Um- drehungen in der Minute) versetzt.
Die durch die Öffnung 6 eingeführte Mischung von Mager- milch und geschmolzenem Fett wird dabei von den Flügelrädern mit grosser Kraft gepeitscht und durch die Öffnungen 3 der Zwischenwände 2 hindurch getrieben, so dass die fertige
Emulsion durch die Öffnung 9 ausfliesst. Erst durch dieses starke Peitschen der Mischung erhält man eine solche Emulsion, dass nach der unmittelbar darauffolgenden Homogenisierung in einem Homogenisierungsapparat unter einem Drucke von 225-250 Atm. das erhaltene
Produkt in bezug auf seine Homogenität der natürlichen Sahne gleichwertig ist.
Nach der Homogenisierung kann das erhaltene Produkt unmittelbar an Stelle von Sahne ver- wendet werden, da es sowohl in bezug auf Geschmack wie auf Konsistenz gewöhnliche frische
Sahne vollständig ersetzt. Wenn die Kunstsahne während längerer Zeit aufbewahrt werden soll, wird sie zweckmässig in bekannter Weise einer Sterilisation und Kondensation unterworfen.
Sie wird dann sehr haltbar, wird nicht von dem Tageslicht beeinflusst und wird auch nicht ranzig. Bei der Sterilisation erhält die in der oben beschriebenen Weise hergestellte Kunstsalme nicht den unangenehmen Geschmack, den sterilisierte natürliche Sahne in hohem Grade besitzt und der'dieselbe als Zusatz zum Kaffee, zur Bereitung von Cremen u. dgl. praktisch unbrauch- bar macht.