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Verfahren zum Lackieren der Kolben elektrischer Leuchten unter teilweiser
Abdeckung der zu lackierenden Kolbenoberfläche Die Erfindung betrifft ein verbessertes
Verfahren zum Lackieren der Kolben elektrischer Leuchten unter teilweiser Abdeckung
der zu lackierenden Kolbenoberfläche mittels poröser Abdeckmittel, wobei an das
Überziehen mit Deckschichten oder Belägen verschiedenster Art nach an sich bekannten
Verfahren, vorzugsweise nach dem Sprühverfahren, gedacht wird und Aussparungen erzielt,
d. h. gewisse Stellen des Kolbens belagfrei erhalten werden sollen.
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Die Notwendigkeit, solche belagfreien Stellen zu erzeugen, besteht
z. B. bei Herstellung von lichtdurchlässigen Fenstern auf den Kolben sogenannter
Luftschutzlampen, die bis auf besagte Fenster mit einer meist schwarzen opaken Schicht
überzogen werden.
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Den bekannten einschlägigen Verfahren dieser Art haften verschiedene
Übelstände an: Wird z. B. als Abdeckschicht ein Überzug von Lack, z. B. Zaponlack
o. dgl., verwendet, so zeigt sich, daß dieser Film gegen das Durchschlagen von Teilchen
der Belagmasse beim Sprühen nicht. genügend widerstandsfähig ist; ferner erweist
sich der Film nach erfolgter Belegung als ungenügend ablösungsfähig, da die. sehr
dünne Lackabdeckung vom aufgebrachten Belag vollkommen überdeckt und zugleich fixiert
wird, so daß ihre Ablösung unter Bildung eines scharfen Umrisses des freizuhaltenden
Fensters kaum gelingt. Hinzu kommt, daß viele Belagmassen als Suspensionsmittel
für das deckende Pigment eine Lackbasis enthalten, die sich mit dem Abdeckfilm verklebt,
wodurch beim Abziehen des letzteren Teiles der Belagschicht mitgerissen werden,
was zu unscharfen Konturen führt.
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Werden aufgeklebte Papierabdeckungen verwendet, so zeigt sich, daß
ihre Ablösung nach erfolgter Belegung der Fläche kaum möglich
ist,
da der Belag eine Durchfeuchtung des Papiers zwecks Erweichung des Klebstoffs behindert;
ein :1,bziehen im trockenen Zustand kommt überhaupt nicht in Frage. "' Metallblech-
und Kautschukabdeckungen, sind wohl verwendet «-orden, bedingen ledoclx einen gewissen
Aufwand an Arbeit un4 Kosten, bei ausgedehnten abzudeckenden Flächen auch einen
ins Gewicht fallenden Werkstofffverbrauch.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß auf den Kolben der
elektrischen Leuchten ein Abdeckmittel, z. B. Löschpapier, aufgebracht «-ird, das
mit einer Flüssigkeit getränkt istrelche das Abdeckmittel leicht lösbar zum Haften
bringt, jedoch ein Aufsaugen des Lackes in das Abdeckmittel ausschließt, worauf
dann das Lackieren in an sich bekannter Weise erfolgt. Zweckmäßig beträgt die Dicke
des abdeckenden Gebildes ein Vielfaches jener des Belages.
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ES ist für die Herstellung von gemusterten keramischen Gegenständen
und beschrifteten Emailschildern vorgeschlagen worden, als Abdeckmittel poröse Körper,
z. B. aus Ton, etwa in Buchstabenform zu verwenden. Diese Körper wurden auf die
abzudeckende Fläche gelegt und allenfalls mit dieser, z. B-. mittels Schellack,
verklebt. Diese Abdeckungen bezwecken, die Farbe aufzusaugen, d. h. sie müssen ein
ausreichendes Volumen besitzen, was aber auch zu vergleichsweise großen Abmessungen
dieser Abdeckungen führt.
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Derartige Körper eignen sich nicht als Abdecknrittel bei der Herstellung
von Glühlampen mit abgedecktem, Aussparungen besitzendem Kolben. Dies zunächst deshalb
nicht, weil sie zufolge ihrer Größe zu starr sind und daher den unterschiedlichen
Krümmungen der Glasballone nicht angepaßt werden können. Dadurch bleibt zwischen
Abdeckung und Ballon ein Spalt frei, in welchen das Abdeckmittel, z. T3. die Farbe,
eindringt und zu unscharfen, d. h. unschönen und u. U. auch das Licht beugenden
Begrenzungen der Abdeckung führt. Jedenfalls muß aber die Porosität dieser Tonabdeckungen
voll gewahrt «-erden; dadurch wird aber auch Farbe aus den Rändern der auszusparenden
Fläche in die Abdeckung hineingezogen, was ebenfalls zu unscharfen Rändern Anlaß
geben kann.
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Im Gegensatz dazu will die Erfindung die Mittel angeben, welche auch
unter Bedachtnahine auf die Tatsache, daß das Verfahren bei der Erzeugung eines
Massenartikels verwendet werden soll, trotz Billigkeit und Einfachheit befriedigende
Ergebnisse liefern. Die zu verwendende Abdeckscheibe haftet, weil sie mit Flüssigkeit,
z. B. Wasser, befeuchtet ist, fest und allseits dicht auf dem Kolben der Glühlampe.
Ein Einziehen von Abdeckfarbe in die Randteile der Abdeckung ist nicht zu befürchten,
weil die Saugkraft der Abdeckung zufolge Verwendung in feuchtem Zustande `' r herabgesetzt
ist, d. h. rhan erhält sehr in Ränder. Weil die Abdeckung sehr n sein kann, paßt
sie sich gut allen vor-@mmenden Kolbenformen an, d. h. es kann ein und dieselbe
Form der Abdeckungen für viele Kolbenarten benützt werden. Andererseits hat es sich
in der Tat bei zahlreichen Versuchen erwiesen, daß Abdeckmittel dieser Art sowohl
eine vollkommen ausreichende Haftfestigkeit aufweisen wie auch leicht untex Erzielung
überraschend scharfer Begrenzungen abgezogen werden können, während andererseits
die Herrichtung denkbar einfach und die Kosten gering sind.
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Vorteilhafterweise'wird gewöhnliches, starkes Löschpapier von etwa
0,2 bis o,8 mm Dicke verwendet. Bei Heranziehung von Hochdrucksprühvorrichtungen,
die ein Verblasen des lediglich infolge Feuchtadhäsion anhaftenden Abdeckmittels
hervorrufen könnten, wird die Haftwirkung durch Verwendung einer geringfügigen Menge
Klebstoffs unterstützt, wobei jedoch keinesfalls das bei geklebten Abdeckungen aus
gewöhnlichem Papier so unerwünschte allzu feste Haften hervorgerufen wird, da es
bekannt ist, daß derartige filzige Stoffe nur in geringem, diesfalls eben erwünschtem
Ausmaß eine Verklebung annehmen.
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Es ist für den erfindungsgemäßen Zweck gleichgültig, ob die abzudeckenden
Flächen glatt oder rauh sind, da auch in letzterem ,Fall infolge der faserig-kapillaren,
leicht rauhen Natur des angefeuchteten Abdeckgebildes ein gutes Anliegen bei zugleich
leichter Ablösbarkeit erzielt wird. Ausführungsbeispiel Zwecks Herrichtung elektrischer
GlÜhlampen zu Luftschutzlampen durch überziehen mit einer opaken Schicht unter Vorsehung
von Fenstern für einen beschränkten Lichtaustritt werden die im Sockel gehalterten
Lampen in eine Vorrichtung eingespannt, die sowohl Rotation wie senkrechtes Heben
und Senken derselben gestattet; an den gewünschten Fensterstellen werden die z.
B. mattierten Kolben mit entsprechend zugeschnittenen, angefeuchteten Plättchen
aus Löschpapier von 0,4 mm Dicke unter Zuhilfenahme einer Spur Gummiarabikum aufgelegt
und die Lampen mittels einer Sprühpistole mit einer etwa o,z bis o,2 mm starken
Schicht eines opaken Decklacks belegt. Nach dem Sprühen wird eine Lufttrocknung
vorgenominen urfd hierauf das Abdeckmittel abgezogen, wobei eine scharf begrenzte
Lichtaustrittsöffnung
verbleibt. Abschließend werden die belegten
Lampen noch einer Heißtrocknung unterzogen.