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Lampenschirm Es ist bekannt, Transparente beiderseits mit Motiven
verschiedener Art zu bedrucken, die sich im durchfallenden Licht zu einem einheitlichen
Bild ergänzen. Bei Glasgemälden hat man. zwei verschieden gefärbte Überfangscheiben
mit gleicher Zeichnung in der Weise geätzt und mit den geätzten Teilen aufeinandergelegt,
daß sowohl die Farbe jeder Scheibe als auch an gewünschten Stellen die Mischfarbe
zur Wirkung kam.
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Es wurde nun gefunden, daß man eine bisher unerreichte Lebendigkeit
der Farben und Darstellungen erzielen kann, wenn man durch wenigstens zwei bemalte
Flächen, die in ihren Farben eine genaue Abstimmung aufweisen und in nur geringem
Abstand zueinander angeordnet sind, in gleicher Richtung Licht durchfallen läßt.
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Die Erfindung betrifft einen lichtdämpfenden Schirm jeder Art mit
den eben erwähnten Farblichteffekten. Der Schirm kann also beispielsweise eine durchscheinende
Wand oder Wandteil bzw. ein Fenster, auch Fensterteil o. dgl. sein. Vorzugsweise
ist an einen Lampenschirm gedacht, und zwar werden auf den in geringem Abstand zueinander
stehenden Schirmflächen sich überdeckende und in ihren Farben abgestimmte Lasuren
vorgesehen, von denen die der Lichtquelle zugewandte zweckmäßig ein Motiv beliebiger
Art darstellt.
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Unter Lasuren sind farbige überzüge jeder Art zu verstehen, die für
sich verschiedene Färbungen bzw. Farbtönungen aufweisen können, z. B. sind es Überzüge,
die einen Übergang von einer zur anderen Farbe, etwa von braun nach grün, zeigen.
Andererseits fallen unter den Begriff Lasuren auch die farbigen Darstellungen bestimmter
Motive. Als Motive kommen beispielsweise Darstellungen von Blumen oder Blattwerk,
von Landschaften, Szenen u. dgl. in Frage.
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Für die Lasuren benutzt man zweckmäßig gut lichtdurchlässige Farben,
z. B. Leimfarben.
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Der Schirm besteht zweckmäßig aus durchscheinendem lichtstreuendem
Material, z. B. Papier, Seide, Glas, Kunstharzmasse o. dgl. Er kann auch aus verschiedenen
derartigen Stoffen zusammengesetzt sein, sei es, daß man beispielsweise Papier und
Seide zu einem einzigen einheitlichen Körper zusammenklebt oder sonstwie vereinigt,
sei es, daß man verschiedene Stoffe, etwa Papier und Seide, in geringem Abstand
voneinander auf ein gemeinsames Gestell aufspannt.
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Der Abstand der mit Lasuren überzogenen Flächen beträgt in der Regel
Bruchteile eins Millimeters und soll zweckmäßig 5 mm nicht überschreiten. Der für
das Beleben der Bemalungen notwendige Abstand der mit Lasuren versehenen Flächen
ist schon durch die Stärke des Grundkörpers gewährleistet.
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Erfindungsgemäß kann der Grundkörper auch aus doppelt gelegten Papierbogen
bestehen. Jeder Papierbogen ist beispielsweise einseitig farbig überzogen oder bemalt.
Das Zusammenlegen der Bogen kann derart geschehen, daß die mit Lasur versehenen
Flächen
nach innen zu liegen kommen, oder man legt das Motiv nach innen, den farbigen Überzug
nach außen, wobei man dafür sorgt, daß das Motiv der Lichtquelle zugewandt wird.
Wenn drei Lasuren vorgesehen werden, legt man zweckmäßig das Motiv und einen farbigen
Überzug nach innen und auf der der Lichtquelle abgewandten Seite nach außen den
zweckmäßig dem Raum angepaßten, farbigen Überzug.
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Man kann auch zwei oder mehrere Schirme, die mehr oder weniger lichtdurchlässig
sind, bemalen und in geringem Abstand zueinander anordnen. Unter Umständen sorgt
man dafür, daß eine Änderung, Vergrößerung und Verkleinerung ihrer Abstände möglich
ist, gegebenenfalls verwendet man nur einen beweglichen, lasurtragenden Körper.
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Zwischen den Schirmen können verschieden stark lichtdurchlässige und
gefärbte scheibenartige Körper aus Glas, Kunstharz, Seide, Papier u. dgl. vorgesehen
sein, die die Lichtstärke bzw. die Lichtfarbe beeinflussen.
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Charakteristisch für den Erfindungsgegenstand ist, daß stets wenigstens
zwei Farbenschichten oder eine Farbenschicht und ein gemaltes bz-,v. gezeichnetes
Motiv beliebiger Art in sehr geringem Abstand voneinander vorhanden sind, wobei
das Motiv der Lichtquelle zugewandt ist. Infolge des geringen Abstandes zwischen
den einzelnen Lasuren erhalten bei durchfallendem Licht Farben sowie Darstellungen
eine außerordentliche Lebendigkeit. Es werden Mischfarbenwirkungen erzielt, die
durch Mischen der Farben und Auftragen der Mischung auf die Flächen überhaupt nicht
erreichbar sind. Durch das Zusammenklingen der einzelnen Farben in den räumlich
voneinander getrennten Flächen zeigen die Darstellungen eine bisher unbekannte Weichheit,
unter Umständen ein hauchartiges Aussehen. Papier als Grundkörper benutzt wirkt
wie Seide. Bei auffallendem Licht, beispielsweise bei einem Lampenschirm bei Tageslicht,
ist nur die dem Beleuchtungskörper abgewandte Farbenschicht zu erkennen. Auf dieser
Seite kann gegebenenfalls ein besonderes Motiv angebracht werden, welches bei durchscheinendem
Licht verschwindet.
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Bei Verwendung von Papier als Schirmkörper empfiehlt es sich, das
Papier stärker lichtdurchlässig zu machen, gegebenenfalls nur teilweise.
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Die räumliche Trennung der einzelnen Lasuren kann auch dadurch bewirkt
werden, daß man zunächst eine Seite des Schirmes mit einer Lasur versieht, diese
mit einer Lackhaut oder einer ähnlichen Schicht überzieht und dann darauf die weitere
Lasur aufbringt, so daß die Bemalungen nur durch die Lackhaut o. dgl. räumlich voneinander
getrennt sind.
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Die die Lasuren tragenden Körper können glatt, gewölbt oder auch winklig
gebrochen sein; ferner können sie stellenweise verschieden stark lichtdurchlässig
sein.