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Malvorlagen für Wasserfarben Es ist bekannt, Malflächen, die sich
gegebenenfalls auch für Wasserfarben eignen, dadurch herzustellen, daß man ein Stoffstück,
ein Papierblatt oder Karton mit einer die Farben haltenden dichten und abwaschbaren
Schicht versieht. Diese Malflächen eignen sich aber nur zum Bemalen der Schicht
ohne Zeichnung oder nach vorhergehender Aufzeichnung des Bildes auf der Schicht
selbst. Ferner ist es auch bekannt, auf einer Schicht aus wachshaltigem Celluloidlack
zu malen.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß auf dem Schichtträger Zeichnungen
aufgedruckt sind und die eigentliche Malschicht, welche über der Zeichnung liegt,
aus einer durchsichtigen Lackschicht besteht, auf der dann die Zeichnungen mit Wasserfarben
ausgemalt «erden können.
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Es ergeben sich damit für Kinder sowohl wie auch für Erwachsene auszumalende
Vorlagen, die aus Papier, Karton oder jedem anderen geeigneten Material bestehen
können.
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Für Papier oder Karton eignet sich z. B. eine Schicht aus Nitrocelluloselack,
mit der das Papier oder der Karton einseitig oder beiderseitig in an sich bekannter
Weise überzogen wird. Dieser Überzug ist durchsichtig und abwaschbar, dabei vollkommen
wasserdicht, so daß er das Papier oder den Karton vor dem Feuchtwerden schützt.
Dabei verhindert er also auch Wellen- oder Blasenbildung, die bekanntlich beim Bemalen
der Papier- oder Kartonflächen selbst mit Wasserfarben auftreten würden. Dickes
Papier und verhältnismäßig diinner Karton erhalten durch den Überzug mit Nitrocelluloselack
eine solche Versteifung, daß von dem Papier oder Karton abgeschnittene Blätter im
Format von Ansichtskarten eine für die Verschickung durch die Post genügende Starrheit
aufweisen.
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Die neuen Ausmalvorlagen werden Kindern und Erwachsenen willkommen
sein; denn es gelingt Kindern hier ohne weiteres, die Flächen in durchaus gleichmäßigem
Farbton auszumalen, während Erwachsene mit besserer Maltechnik auch schöne Bilderzeichnungen
künstlerisch kolorieren können. Unterdessen ergötzt die Kinder auch die Möglichkeit,
die über die Umrißstriche hinausgeratenen Farbstriche wieder entfernen, gemachte
Fehler also sofort verbessern und schließlich die ganze Malerei wieder abwaschen
zu können, um dieselbe Zeichnung besser oder zur Abwechslung mit anderen Farben
auszumalen. Die Kinder können also Postkarten malen, worauf sie sich nicht wenig
einbilden, und dieselben anderenKindern oder denEltern oder Verwandten schenken
oder sie gar verschicken lassen, was Erwachsene mit künstlerisch ausgeführten Karten
natürlich ebenfalls können. Übungskarten können auch den Farbkasten in deren Format
beigelegt werden.
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Es läßt sich sogar die Innenseite des Farbkastendeckels zu Ausmalvorlagen
ausbilden, indem man die in die Deckelfelder eingedruckten Zeichnungen mit fettfreiem
Spritzemaillack
lackiert, von dem die Farben ebenfalls abgewaschen
werden können.
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Da man hiernach bedrucktes Blech mit Wasserfarben bemalen und die
Malerei wieder abwaschen kann, eröffnet sich den Kindern ein ganz neues Malgebiet,
indem man das Blech, aus welchem die Blechspielfiguren und sonstigen Blechspielzeuge
gepreßt oder gezogen werden, weiß und auf dem weißen Untergrund mit Zeichnungen
bedruckt und das Spielzeug mit den genannten bemalbaren Lacken lackiert. Es bleibt
dann den Kindern überlassen, ihre Blechspielfiguren, ihre Autos und sonstigen Blechspielzeuge
selbst nach Belieben farbig anzustreichen, um denselben wieder andere Farben zu
geben, wenn die bisherigen nicht mehr gefallen.
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Spielt bei Spielzeugen der Kostenpunkt, der bei Ausmalkarten weitgehendst
berücksichtigt ist, keine Rolle, darf das Spielzeug also viel kosten, so lassen
sich ähnliche Spielreize wie mit anzumalenden Blechspielzeugen auch durch ausmalfähige,
insbesondere mit Wasserfarben ausmalbare, leicht abwaschbare Plastiken erzielen,
welche aus keramischem Material gebildet und mit einer ausmalbaren und abwaschbaren
Glasur versehen werden. Auch plastische Geschenkartikel, wie Keramiken u. dgl.,
können auf diese Weise bemalt werden. Die plastische Oberfläche kann auch mit einer
geeigneten Umkleidung aus andersartigem Stoff versehen werden.
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Auf <der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der neuen Malvorlage
veranschaulicht. Abb. i zeigt von vorn und Abb.2 von der Seite eine Ausmalvorlage
in Postkartenformat. Die Abb. 3 und 4 zeigen einen Malkastendeckel, der innen mit
den auszumalenden Zeichnungen bedruckt und anmalbar und abwaschbar lackiert ist.
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Abb. 5 ist ein Schnitt durch eine anzumalende Plastik.
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Mit Bezug auf die Abb. i und 2 ist das dicke Papier oder der Karton
a vorn auf einer Seite mit irgendeiner auszumalenden Zeichnung b bedruckt und mindestens
auf dieser Seite mit einem durchsichtigen Überzug c versehen, der am besten aus
Nitrocelluloselack hergestellt wird. Es kann aber auch die Kartenrückseite mit einer
solchen Lackschicht versehen werden. Statt eines Überzuges aus Nitrocelluloselack
kann im Bereich der Erfindung auch irgendein anderer farbloser Überzug gewählt werden,
sofern er nur wasserdicht ist, die Farbbrühe annimmt und die angetrocknete Farbe
von sich abwaschen läßt.
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Nach den Abb.3 und 4 sind die drei Felder d, d', d" des innen
weiß emaillierten Farbkastendeckels f mit verschiedenen Zeichnungen g, g', g" bedruckt
und mit einer Lackschicht c' versehen, welche die gewünschten Eigenschaften der
Bemalbarkeit und der Abwaschbarkeit hat 'und an der Emailschicht besonders gut haftet.
Fettfreier Spritzemaillack eignet sich dazu besonders.
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Die aus keramischer Masse bestehende Plastik lt nach Abb. 5
erhält eine die angestrebten Eigenschaften aufweisende Glasur c". Besonders gut
eignen sich zum Anmalen plastische Köpfe, doch könnte die Plastik auch beliebige
andere Motive verkörpern, z. B. auch solche aus dem Tier- und Pflanzenreich, Papageien,
Schmetterlinge, Fliegenpilze, denen die Malvorlage auf Papier farbig gedruckt beigegeben
wird, erheischen die buntesten Farben. Die Plastik kann aus Porzellan, Majolika
oder Steingut gebildet sein. Man kann sie aber auch herstellen aus Glas, Kunstharz,
Kunsthorn, Acetvlcellulose, Celluloid, aus lackiertem Holz oder wasserbeständig
präparierter, z. B. lackierter Pappe. Die Plastik kann auch hergestellt werden aus
mit einem Überzug oder einer Umkleidung versehenen Stoffen, z. B. aus plastisch
gepreßtein oder geprägtem Metall, das mit Email überzogen ist.