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Mit reflektierenden Flächen hinterlegte Bilder und Muster: Die Erfindung
ist gekennzeichnet dadurch, daß ein auf der glatten Seite einer durchsichtigen Glasplatte
in beliebiger Weise mit transparenten Farben erzeugtes Bild öder Muster mit einer
lichtreflektierenden Fläche hinterlegt wird, wobei die andere Seite der Glasplatte,
welche nach außen kommt, matt ist." Hierbei ist die Glasscheibe mit der reflektierenden
Fläche zweckmäßig zu einem einzigen keramischen Körper verbunden.
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Diese Bilder unterscheiden sich in nachfolgend aufgeführten Punkten
in charakteristischer Weise von den bereits bekannten Bildern auf Celluloidfolien.
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Der Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß nach
langiährigen Versuchen das angestrebte Ziel, das unerreichbar schien, endlich durch
eine anscheinend einfache Lösung erreicht wurde. Es hatte nämlich die bekannte Minderwertigkeit
von 'Celluloidfolien, deren leichte Verletzbarkeit, wobei durch einfaches Verkratzen
der matten. Oberfläche das ganze Bild wertlos gemacht wurde, sowie das Werfen der
Folien, die Einführung dieser an sich reizvollen Bilder von eigenartiger, neuer
Wirkung verhindert. ' Alle Versuche mit Glasplatten von gleicher Mattierung wie
bei den Celluloidfolien blieben erfolglos, das Bild war nicht sichtbar und entlehrte
jeden Reizes.
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Der Hauptvorteil der Celluloidbilder, Bilder von lebendiger Wirkung
zu ergeben, schien unter Benutzung von mattierten Glasplatten unerreichbar.
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Endlich ergaben systematische Forschungen die Erkenntnis, daß vermittels
Glasplatten ein neuer Gegenstand geschaffen werden konnte, der zwar in der Bildwirkung
eine Ähnlichkeit mit ,den Celluloidbildern hatte, in Wirklichkeit aber in technischer
Hinsicht einen völlig neuartigen Gegenstand darstellte.
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Die Glasplatte darf, und dieses ist die entscheidende technische Neuerung,
keine Mattierung haben, sondern nur eine allerfeinste Ätzung, die dünn ist wie ein
Hauch. Während also bei Celluloidfolien auch eine ganz grobe Mattierung eine gute
Bildwirkung ergibt, ist dieses bei einer Glasplatte völlig ausgeschlossen. Es liegt
dieses in der Natur der zwei Materialien Glas und Celluloid, deren Lichtbrechungsindex
verschieden ist, und wodurch bedingt wird, daß Mattierungen von gleichem Korn bei
den zwei Materialien ein außerordentlich verschiedenes Resultat ergeben.
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Nur durch systematische, langjhrig fortgesetzte Versuche konnte die
Erkenntnis sichergestellt -werden, daß es auch mit dem einzigen, neben Celluloi,d
und celluloidähnlichen, transparenten Folien; die mit den Nachteilen des Werfens
und der leichten Verletzlichkeit. behaftet sind, in Betracht kommenden Material,
nämlich Glas, möglich sei, Bilder und Muster von reizvoller Leuchtkraft zu erzielen.
Der außerordentliche Vorzug dieser neuen Verbindung besteht darin, daß Glas ein
fester, haltbarer, indifferenter Stoff ist.
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Der technische Unterschied zwischen Celluloidbildern und den neuen
Glasbildern liegt darin, daß man auch Glasplatten von mehreren
Millimetern
Dicke, also erhöhter Haltbär, keit, verwenden- kann, was bei celluloidähnlichen
Platten wegen ihr;:r bei sclchc-n D:k@n vorbandenen Lidihindurchhissigkeit ui:iriöglich
ist.
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Die Bilder können mit möglichst transparenten Farben in beliebiger,
an sich he-' kannten `'eise hergestellt werden, sowchl mittels eines Handverfahrens
als auch mittels eines Reproduktionsverfahrens. 1@uch können passende Abzieh5ilder
auf das Glas übertragen werden, seien diese nun im Druckverfahren oder in einem
Hand- oder Einzelverfahren hergestellt. Ferner können verwendet werden Aufklebebilder,
d. h. solche, die auf transparentdn oder nacbtriiglich transparent gemachten Folien
hergestellt sind in beliebiger Hand- oder Reproduktionstechnik, und die nachher
auf die polierte Rückseite der Glasscheibe vcn hinten aufgekle'a werden.- Unter
anderen für diesen Zweck passenden Folien können verwendet werden: Gelatine-, Celluloid-,
Cellonfolien und Papier.
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Die Bilder können auch, statt direkt auf die glatte Rückseite des
Glases aufgetragen zu «-erden, auf einer als Farbträger dienenden, auf genannte
Glasrückseite aufgetragenen Zwischenschicht erzeugt werden. Als Zwischenschicht
können beispielsweise Gummiarabikum oder ein sonstiger bekannter Malgrund, Gelatine,
Celluloidlösungen und ähnliche Stoffe verwendet werden.
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Als lichtreflektierende Flächen haben sich am besten bewilirt Silberspiegel
auf beliebigem Material, bei denen die spiegelnde Metallschicht nicht zu weit hinter
die Bildschicht gelegt ist. Dadurch wird eine größere Bildschärfe erreicht.
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Da aus Glas beliebige Geräte hergestellt werden können, wie z. B.
Flaschen, Vaseri, Dosen, Kassetten u. dgl., bei denen der neue Gegenstand eine eigenartige
Schmuckwirkung hervorzubringen erlaubt, so ist für diese Geräte aus Glas, bei denen
die ganze Vorderseite oder Teile von dieser mattiert und die Rückseite mit Bild
oder Muster und lichtreflektierender Fläche versehen sind, ein Lesonderer Schutzanspruch
mit aufgef -Irt.
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Ferner wird als neu i eansp- acht die V erbindnng der neuen Bilder
und Muster mit auf der Vorderseite der Glasscherze in 2n sich bekannter Weise angebrachten
\% erzierurg°n, wel-he gegebenenfalls auch plastisch Hervortreten können. Dadurch
wird das von hinten durchleuchtende Bild, das je nach den Lichtverlu:Itnissen nicht
immer r icl;tig Zur Wirkung kommt, in harmonischer Weise ergiInzt. Dieser Schmuck
der äußeren Glasfläche für Aufsichtswirkung kann bestz-hen in !Ätzungen vcn verschiedener
Dichte, aufgelegten ilherfanggl< sern, aufgetragenen Bildern aus beliebigem Material
t:nd überhauptaus jeder, zu einer zweckentsprechenIn schmückenden Gestaltung oder
für -praktischere Gebraucbsfi:higkeit der Glasplatte oder des Glasgerätes geeigneten
Masse oder Farbe.