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Verfahren zum Herstellen eines mehrfarbigen Schildes aus einer Mehrschichtensicherheitsglasscheibe
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines mehrfarbigen
Schildes aus einer Mehrschichtenglasscheibe mit klebfähiger Zwischenschicht, wobei
an der Innenfläche der einen oder beider Deckscheiben farbige Zeichen angeordnet
sind, und deren klebfähige Zwischenschicht in der Farbe davon abweichende Einschlüsse
aufweist.
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Es sind bereits mehrfarbige Schilder dieser Art bekannt, bei denen
die klebfähige Zwischenschicht als »in der Farbe abweichende Einschlüsse« einen
undurchsichtigen Spiegelkörper aus Metallblech od. dgl. einschließt, der mit einem
polierten oder spiegelnden Überzug aus Chrom, Nickel. od. dgl. versehen ist. Derartige
Schilder sind als rückstrahlende Leuchtschilder od. dgl. geeignet.
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Die Erfindung bezweckt demgegenüber die Herstellung eines durchsichtigen
oder durchscheinenden Schildes aus Meheschichtensicherheitsglas, wie es beispielsweise
zur Verglasung von Benzinzapfstellen oder für Reklameschilder an verkehrsreichen
Straßen verwendet werden kann. Bei der Herstellung derartiger Schilder bestanden
bisher' deswegen Schwierigkeiten, weil die nach dem Verfahren der Verbundglastechnik
vereinigten Glasplatten im Autoklav bei Temperaturen von roo bis 15o° C vereinigt
werden, wobei die übereinander angeordneten Farben auslaufen. Es wurde überraschenderweise
gefunden,
daß ein Auslaufen sich unmittelbar aneinander anschließender verschiedener Farben
und/oder Transparenzen (Farbtöne) nicht erfolgt, wenn bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art- erfindungsgemäß die Deckscheiben im Verfahren der Sicherheitsglasherstellung
mit einer durchsichtigen bzw. durchscheinenden klebfähigen Zwischenschicht verbunden
werden, die mit transparenten Farben unterteilt eingefärbt ist, so daß in der Zwischenschicht
stufenweise verschiedene Transparenzen (Farbtöne) und oder Farben erscheinen.
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Es ist zwar bereits bekannt, zwischen die Deckscheiben und die klebfähige
Zwischenschicht von Mehrschichtengläsern eine bedruckte Zellglasfolie einzufügen,
jedoch wird hierdurch der Verbund der Scheiben und damit der Sicherheitsglascharakter
zu einem erheblichen Teil aufgehoben. Die neuen Scheiben unterscheiden sich vorteilhaft
auch von den weiter bereits bekannten Leuchtschildern, bei denen einzelne gefärbte
Folien übereinander angeordnet sind, die nicht die Eigenschaften verklebter Mehrschichtensicherheitsgläser
aufweisen. Durch die Erfindung wird Leuchtschildern aus Verbundsicherheitsglas ein
weit größeres. Anwendungsgebiet erschlossen und eine größere Variationsmöglichkeit
hinsichtlich der Wahl und Verteilung verschiedener Farben geschaffen, ohne das die
Gefahr eines Auslaufens der Farben besteht. Die Schilder wirken dabei sowohl bei
Tageslicht in unbeleuchtetem Zustand als auch nachts bei künstlicher Beleuchtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Farbe
der dichteren oder deckenderen Teile der Bild- öder Schriftzeichen mittels eines
weichmacherfesten Bindemittels auf die Innenfläche der Glasscheibe, und zwar insbesondere
mittels einer polymerisierenden und härtenden kunstharz-Öl-Kombination aufgebracht.
Es empfiehlt sich, die transparenteren Bild- und Schriftteile dadurch in die Zwischenschicht
einzubringen, daß die Farbpigmente zunächst in an sich bekannter. Weise mit einem
zur Zwischenschicht passenden Weichmacher angerieben, darauf mit Zwischenschichtmaterial
vermischt und das Zwischenschichtmaterial schließlich nach Farbe und oder Transparenz
unterteilt- auf eine der Glasscheiben aufgetragen wird.
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Bei der Herstellung der neuen Schilder aus Mehrschichtengläsern wird
also so vorgegangen, daß man nicht die Innenfläche der einen Glasscheibe mit den
gesamten deckenden und transparenten mehrfarbigen Zeichen bedruckt, sondern daß
auf die Innenfläche der einen Glasscheibe nur ein Teil der Bild- und Schriftzeichen,.
und zwar vorzugsweise die dichteren und deckenderen Teile, einfarbig oder mehrfarbig,
mit einer Kunstharz-Ölfirnis-Emulsion gedruckt werden, welche gegen Weichmacher
auch bei höheren Temperaturen unbedingt beständig ist. Getrennt hiervon werden die
Feinstreibungen eines Farbpigments mit einem zu dem Film passenden Weichmacher hergestellt
und diese Vorprodukte der Filmgießlösung zugemischt. Werden Schilder benötigt, welche
nicht nur in der Transparenz verschieden, sondern auch verschiedenfarbige transparente
Teile haben, so werden mehrere getrennte Filmgießlösungen hergestellt und diese
beispielsweise mit einer unterteilten Gießvorrichtung in einem Arbeitsgang auf die
zu beschichtende Glasscheibe gebracht. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels wird
die beschichtete Glasscheibe dann mit der zweiten, auf der Innenfläche bedruckten
Glasscheibe in der bei der Mehrschichtenglasherstellung üblichen Weise zusammengelegt.
Werden nun nach der Transparenz verschiedene Teile in der Zwischenschicht benötigt,
so muß z. B. ein Teil mit farbloser, ein Teil mit gefärbter Klebeschicht begossen
werden.
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Bei den neuen Mehrschichtengläsern können entweder die Schriftzeichen
aus den dichteren und deckenderen Teilen bestehen, oder die Schriftzeichen können
transparent ausgebildet sein, so daß die sie umgebenden dichteren und deckenderen
Teile dann auf die Innenfläche der Glasscheibe farbig aufgetragen werden. Es ist
weiter möglich, aus der mit den transparenten Pigmentfarben versetzten Zwischenschicht
einzelne Teile auszuschneiden und diese Teile durch eine farblose Zwischenschicht
oder durch eine mit andersfarbigen Pigmenten versetzte Zwischenschicht zu ersetzen.
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Die auf der Innenfläche der einen oder beider Glasscheiben angeordneten
dichteren oder deckenderen Teile der Bild- und Schriftzeichen können außer aus Farbschichten
auch z. B. aus einer Spiegelschicht bestehen.
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Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Schild ist
in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Fig. i
ein Mehrschichtenglas der neuen Art von vorn gesehen, Fig. 2 einen Schnitt nach
Linie II-II der Fig. i in vergrößertem Maßstab.
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Die Mehrschichtenglasscheibe besteht aus den beiden Deckscheiben i
und 2, welche durch eine Zwischenschicht miteinander verbunden sind. Diese Zwischenschicht
ist über den unteren Teil der Scheibe hin bei 3 glasklar durchsichtig, während der
obere Teil der Zwischenschicht 4 zur Schaffung der transparenteren Musterteile gleichmäßig
getrübt oder eingefärbt ist. Dieser gleichmäßig getrübte oder eingefärbte Teil der
Zwischenschicht enthält Farbpigmente, die mit einem zur Zwischenschicht passenden
Weichmacher angerieben und mit dem Zwischenschichtmaterial vermischt sind. Die deckenderen
Musterteile 5 befinden sich auf der Innenfläche der Glasscheibe 2, und zwar ist
die entsprechende Farbe mittels eines weichmacherfesten Bindemittels, insbesondere
einer polymerisierenden und härtenden Kunstharz-01-Kombination auf die Glasscheibe
aufgebrächt.