DE581134C

DE581134C - Verfahren zur Herstellung von changierenden Glaesern

Info

Publication number: DE581134C
Application number: DE1930581134D
Authority: DE
Original assignee: GLASHUETTENWERKE VORM J SCHREI
Current assignee: GLASHUETTENWERKE VORM J SCHREI
Priority date: 1929-07-18
Filing date: 1930-06-25
Publication date: 1933-07-21
Also published as: US1975397A; GB355887A; FR698143A

Description

Zur Herstellung der sogenannten Changeantgläser werden bisher ausschließlich die im Glas fluoreszierenden Oxyde des Urans, Neodyms' und Praseodyms benutzt. Diese Stoffe sind anscheinend im Glase dichroitisch wirksam. Andersfarbige Stoffe mit im Glase dichroitischen Eigenschaften sind bisher nicht bekanntgeworden. Die Herstellung solcher Changeantgläser war daher bisher auf ganz bestimmte Farben beschränkt.

Gemäß der Erfindung wird nun die Herstellung von Changeantgläsern, die optisch inhomogen bzw. für mehrere Blickrichtung-en optisch inhomogen wirken, wie Hohlgläsern, Servicegläsern, massiven Glasgegenständen u. dgl., mit gewöhnlichen Farben möglich gemacht,

Farbige Überfanggläser, die optisch inhomogen wirken, sind an sich bekannt. - Es ao ist auch bekannt, zur Erzielung der optischen Inhomogenität. den Überfang so auszuführen, daß die Schichten an verschiedenen Stellen verschiedene Stärke haben, z, B. durch entgegengesetzt keilförmiges Überfangen sowie as durch Anbringung von Rippen u. dgl. Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß man ein farbiges Glas mit mindestens einem andersfarbigen Glas überfängt, aber nur solche Farben miteinander, kombiniert, daß

ι. die äußere Farbschichte die Farbe der inneren Schichte nicht oder nur teilweise absorbiert und

2. die innere Farbschichte eine Farbe absorbiert, die* die äußere nicht absorbiert.

Die Erfindung macht sich hierbei zunutze, daß die Farbe der gebräuchlichen Farbgläser oft eine Kombinationsfarbe verschiedener Farben ist.

So z. B. kann ein . selenrotes Glas mit einer kupferblauen Glasschichte überfangen werden, die für die rote Farbe der Innenschichte durchlässig ist, während die Innenschichte für -das Blau nicht durchlässig ist.

Durch entsprechende Schichtstärke der einander überfangenden Glaser, wie z, B. durch Bildung verschieden starker Schichten, durch entsprechende Intensität für die Farbtöne der sich überfangenden Glasschichten kann der Changeanteffekt beeinflußt werden.

Die Durchlässigkeif und Undurchlässigkeit einer Farbe für andere Farben ist bekannt, so daß die Auswahl entsprechender Farben auf Grund der vorstehend gegebenen Regel sich von selbst ergibt.

Zweckmäßig ist eine Ausführungsform, bei welcher die sich überfangenden Glas schichten entgegengesetzt keilförmig übereinanderliegen bzw. gegeneinander verlaufen, so daß die Schichtstärke der einander überfangenden

Glasschichten in jedem Querschnitt bzw. an verschiedenen Stellen verschieden groß ist, wobei am besten eine Trennungslinie konkaver oder konvexer Form wirkt.
Durch Anbringung von reflektierenden Flächen an der Glasoberfläche, wie z. B. durch Einpressungen, Rippen usf., kann der Changeanteffekt noch weiter verstärkt werden.

ίο Dadurch ergibt sich beim Betrachten der Oberfläche unter verschiedenen Winkeln ein verschiedenfarbiges Aussehen.

Solche zwei- oder mehrschichtigen Gläser, wobei bei mehr als zweischichtigen Gläsern auch von farblosen Glasschichten Gebrauch gemacht werden kann, ermöglichen sonach eine größe Mannigfaltigkeit für Changeanteffekte.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zur Herstellung von Changeantgläsern, dadurch gekennzeichnet, daß man ein mit gewöhnlichen Farben gefärbtes durchlässiges Glas gegebenenfalls unter Mitverwendung 'einer oder mehrerer farbloser Glasschichten mit mindestens einem mit gewöhnlichen Farben gefärbten andersfarbigen durchlässigen Glas überfängt, aber nur Glasschichten solcher Farben miteinander kombiniert, daß die äußere Glasschichte für die Farbe der inneren Glasschichte ganz oder teilweise durchlässig ist, zweckmäßig aber die innere Glasschichte nicht oder nur wenig durchlässig für die Farbe der äußeren Glasschichte ist bzw. Farben adsorbiert, die die äußere Schichte durchläßt, wobei das zwei- oder mehrschichtige Glas optisch inhomogen bzw. für verschie- ^₀ dene Blickrichtungen optisch inhomogen wirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Inhomogenität des zwei- oder mehrschichtigen Glases dadurch erzielt wird, daß man den Überfang so ausführt, daß jede Schichte an verschiedenen Stellen bzw. stellenweise eine verschiedene Stärke hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1, .dadurch gekennzeichnet, daß die optische Inhomogenität des zwei- · oder mehrschichtigen Glases dadurch erzielt wird, daß an der Oberfläche reflektierende Flächen, z. B. Einpressungen, Rippen o. dgl., angebracht, werden.