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Verfahren zur farbwechselnden Beleuchtung von Transparenten Die Erfindung
betrifft ein Verfahren, das ermöglicht, eine durchsichtige oder durchscheinende
mit oder ohne Zeichen besetzte Fläche (Transparent), welche durch dahinter angebrachte,
einfarbige Lichtquellen (Glühlampen) erleuchtet wird, in verschiedenen Farben erscheinen
zu lassen.
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Das Neuartige des Verfahrens besteht darin; daß als Lichtfarbfilter
verschieden gefärbte, nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten verwendet werden.
Von der großen Zahl der hierbei möglichen Kombinationen seien beispielsweise genannt:
Wasser-Schwefelkohlenstoff, W asser-Trichloräthylen, Mineralöl-Wasser-Trichloräthylen-konzentrierte
Salzlösung.
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Das für das vorliegende Verfahren erforderliche Lichtfilter besteht
aus einer Küvette i (vgl. Abb. i) die aus einem Kasten besteht, dessen Vorder- und
Rückseite aus je einer Glasplatte besteht und mit geeigneten Zu-und Abflüssen z
und 3 ausgestattet ist. Verwendet man als Filterflüssigkeit etwa rot gefärbtes Trichloräthylen
.l und blau gefärbtes Wasser 5, so erscheint der untere Teil der transparenten,
von der Rückseite her zu beleuchtenden Fläche in rotem, der obere Teil hingegen
in blauem Licht. je nachdem man nun von unten her mehr oder weniger von der spezifisch
schwersten Flüssigkeit ..1. ein- oder abfließen läßt, vergrößert oder verringert
sich die rote Fläche auf Kosten der blauen. ' Der Zufluß -und Abfluß der spezifisch
verschieden schweren Flüssigkeiten kann in bekannter Weise.mit Hilfe von geeigneten
Pumpvorrichtungen durchgeführt werden. Statt dessen kann man jedoch auch, unter
Wegfall sämtlicher Ventile und unter Bildurig -eines geschlossenen Kreislaufes,
- rein hydrostatische Verhältnisse für die Bewegung der Filterflüssigkeiten ausnutzen.
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In Abb. 2 -stellt 6 eines der üblichen Lichttransparente dar. Es wird
von innen her erleuchtet und ist auf der Vorder- und Rückseite je mit einer Küvette
nach der in Abb. i dargestellten Art versehen. Die Zuflußleitung 7 ist teilweise
als biegsamer ?Metallschlauch ausgebildet. Sie führt zu, dem Vorratsbehälter B.
Die obere Abflußleitung g führt zunächst zu einem feststehenden oberen Vorratsbehälter
ro, der seinerseits durch eine biegsame, ausschließlich -dem Luftausgleich dienende
Leitung il mit dem Vorratsbehälter 8 verbunden ist.
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Der Vorratsbehälter 8 ist so eingerichtet, daß er durch eine geeignete
Vorrichtung gehoben und gesenkt werden kann. -Verwendet man beispielsweise drei
Filterflüssigkeiten: Trichloräthylen, Wasser, Minerälöl, so- treten etwa folgende
Verhältnisse ein.
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Nimmt der Behälter 8 -die untere Lage a ein, so stellen sich .die
beiden Begrenzungsspiegel des Trichloräthylens etwa bei b und c ein. Das darü berliegende
Wasser reicht von c bis d und das noch leichtere Mineralöl von d bis e.
- Hebt man den Behälter 8 bis zu Lage ai, so stellen sich die Niveauflächen
in anderer Weise, etwa bei bz, cl, d' und ex ein. Wie leicht ersichtlich,
kann man auf diese Weise durch entsprechende Bemessung der Volumina,
der
Füllungen und des Weges, den der Vorratsbehälter 8 beim Heben und Senken zurücklegt,
jede der vorhandenen Filterflüssigkeiten und damit jede der vorgesehenen Farben
vor das Transparent bringen. Die Vorratsbehälter 8 und io können beliebig weit entfernt
von der zu bedienenden Reklamevorrichtung aufgestellt werden (etwa im Treppenhaus).
Eine Gefahr entsteht hierdurch nicht, da die als Lichtfilter dienenden Flüssigkeiten
nicht feuergefährlich zu sein brauchen.
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Will man im Gegensatz zu der bisher beschriebenen Ausführungsform
das vorliegende Verfahren so durchführen, daß die Filterfarben allmählich ineinander
übergehen, so. verwendet man zweckmäßig die aus Abb. 3 und q. der beiliegenden Zeichnungen
ersichtlichen Ausgestaltungen.
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Die Abb. 3 stellt einen schematischen Vertikalschnitt durch eine farbwechselnde
Lichtreklame dar. Es ist 12 eine waagerecht -liegende Küvette mit den Zu- und Abflußrohren
13 bzw. 1q.. Die Beleuchtung erfolgt von oben her durch die Lichtstrahlen
15. Ein je nach den örtlichen Verhältnissen zweckmäßig geneigter Spiegel z6 wirft
die Lichtstrahlen gegen das Reklametransparent 17.
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Die farbbildende Rüv ette 12 wird mit den verschieden gefärbten, nicht
miteinander mischbaren Filterflüssigkeiten beschickt. Da die Lichtstrahlen beide
Flüssigkeitsschichten nacheinander durchsetzen müssen, so entstehen je nach der
Höhe der verschieden gefärbten und übereinanderliegenden Flüssigkeiten die verschiedensten
kontinuierlich ineinander übergehenden Farbtöne. Enthält beispielsweise die Küvette
12 von 1ß bis i9 eine blaue und von ig bis 21 eine gelbe Filterflüssigkeit, so wird
das Licht durch die Mischfarben ein helles Grün annehmen; steigt der blaue Flüssigkeitsinhalt
(Trichloräthylen) bis zur Höhe 2o, so daß für den gelben Anteil (Wasser) nur noch
die Höhe 2o bis 21 bleibt, so ergibt sich ein schwach grünstichiges Blau. Durch
Verwendung von drei in den Grundfarben gefärbten Filterflüssigkeiten kann man auf
diese Weise die ganze Farbskala des Spektrums durchlaufen. Gute und überraschende
Wirkungen lassen sich aber auch schon durch zwei in komplementären Farben gefärbte
Filterflüssigkeiten erzeugen.
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In der Abb. q. ist eine Lichtreklamevorrichtung nach Art der Abb.
3 von vorn gesehen dargestellt. Die Lichtstrahlen 22 fallen von oben auf die Küvette
23, die mit den Zu- und Abflüssen 24 und 25 ausgestattet ist. Der Spiegel 26 wirft
sodann das gefärbte Licht, wie der Querschnitt in Abb. 3 zeigt, gegen ein vorn in
der Ebene der Zeichnung zu denkendes Reklametransparent.
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Das Neuartige gegenüber der Vorrichtung nach Abb. 3 besteht darin,
daß die Küvette 23 eine etwas geneigte Lage besitzt. Der farbtrennende Flüssigkeitsspiegel
27 läuft auf diese Weise von dem einen Ende der Küvette zum anderen, was überraschende
Wirkungen ergibt.
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Man kann in diesem Falle von einem besonderen Zu- und Abfluß der Filterflüssigkeit
Abstand nehmen. Die Küvette wird in entsprechenden Anteilen mit den verschieden
gefärbten, nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten angefüllt. Die Wirkungen kommen
dadurch zustande, daß die Küvette drehbar gelagert und abwechselnd von der einen
zur anderen Seite geneigt wird. Hierbei wechseln. die Flüssigkeiten ihre Lage, indem
die jeweils schwerste immer dem tiefsten Punkt zustrebt, wobei sehr starke Farbwirkungen
zustande kommen.
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Das im vorstehenden beschriebene Beleuchtungsprinzip, das darin besteht,
daß verschieden gefärbte, nicht miteinander mischbare Medien, insbesondere Flüssigkeiten,
zur Anwendung kommen, ist mannigfacher Ausgestaltung fähig. Zunächst kann man statt
mit zwei Flüssigkeiten auch mit einer Flüssigkeit und einem (gefärbten) Gas arbeiten.
Hierbei kann man also den Farbwechsel von Weiß zur Flüssigkeitsfarbe, oder wenn
das Transparent oder die Lichtquelle eine Eigenfarbe besitzt, von dieser zur Mischfarbe
mit der Flüssigkeits-oder Gasfarbe durchführen.
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Man kann den Küvetten beliebig Formen geben und damit das Verfahren
auf die heute so beliebte Buchstabenlichtreklame anwenden, wo jeder Buchstabe einen
entsprechend geformten Beleuchtungskasten erhält. In diesen Fällen können die Küvetten,
die hinter Milchglasplatten angebracht werden, z. B. aus nicht zerbrechlichem Glas
(Cellon- oder Acethylcelluloseplatten) zusammengekittet werden.
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Des weiteren lassen sich oberhalb der waagerechten Küvetten nach Abb.
3 und q. Wanderschriftvorrichtungen anbringen, die sodann eine wandernde Reklameschrift
in wechselnden Farben erzeugen.
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Schließlich kann man auch die für die Filterflüssigkeiten bestimmten
Küvetten mit geeigneten Füllkörpern (Raschigringe o. dgl.) anfüllen. Diese bringen
es mit sich, daß die spezifisch leichtere andersfarbige Flüssigkeit (Gas) unter
Hervorbringung eigenartiger Effekte nach oben perlt.