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Einheitslaterne für Ruder- und Segelboote unter 57 Kubikmeter Raumgehalt
Nach den Bestimmungen der Seestraßenordnung ist es notwendig, daß Ruder- und Segelfahrzeuge
unter 57 cbm Bruttoraumgehalt drei oder vier Laternen an Bord führen müssen, und
zwar eine doppelfarbige Laterne, eine Laterne, die nur nach einer oder-zwei Seiten
hin scheint als Hecklaterne zum Zeigen und eine Ankerlaterne.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Kombinationslaterne, welche
durch Vorsteckschieber in jede der verschiedenen Laternen mit einem Handgriff im
Dunkeln umgewandelt werden kann. Erfindungsgemäß ist der untere Teil der Laterne,
der in bekannter Weise den Petroleumbehälter mit den Beleuchtungsaggregaten aufnimmt,
mit seitlichen Schienen zur Aufnahme der nicht jeweils verwendeten Scheiben und
Blenden und der obere Teil ebenfalls an den Außenkanten mit Schienen versehen, die
genau über deen Schienen des Unterteiles stehen, so daß sich die Schienen trotz
der Zweiteiligkeit der Lampen zu einheitlichen Bahnen für die Scheiben ergänzen.
In- den Scheiben werden auf zwei gegenüberliegenden Seiten je ein Schieber mit einem
grünen und einem roten Vorsteckglas geführt, so daß, wenn sämtliche Schieber nach
oben geschoben sind, eine doppelfarbige Laterne, die -auf der einen Seite rot und
auf der anderen Seite grün scheint und wenn ein Blendschieber heruntergeschoben
wird, eine dreifarbige, wenn alle Scheiben und Schieber heruntergeschoben worden
sind, eine einfarbige Laterne entsteht. Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt, Abb. z einen
Querschnitt nach Linie A-B der Abb. i, Abb. 3 einen Querschnitt nach Linie C-D der
Abb. i.
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Der Laternenkörper ist zweiteilig ausgebildet. Der untere Teil enthält
den Petroleumbehälter mit dem Beleuchtungsaggregat und Führungsschienen, der obere
die Windschutzvorrichtung und die Scheiben und ebenfalls Führungsschienen für diese.
Unter- und Oberteil sind durch einen Bajonettverschluß lösbar miteinander verbunden.
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Der Petroleumbehälter a besitzt kubische Form. Er hat auf denn Deckel
:einen Füllstutzen b. Auf allen vier Kanten sind senkrechte U -Schienen
c, d und e vorgesehen. Ferner trägt das Schienenpaar c noch ein zweites Winkelschienenpaar
f, dessen einzelne Schienen ebenso wie bei den anderen, auch später noch beschriebenen,
spiegelbildlich angeordnet sind. Das Schienenpaar f dient, gleich wie ein diametral
gegenüberliegendes Schienenpaar lt, zur Führung je eines Metallschiebers i; welche
der Höhe nach ebenso wie sämtliche vorgeschriebenen Führungsschienen in der Linie
k-k abschneiden. Die Schieber sind stark nach außen gewölbt und tragen Griffleisten
m. Das Beleuchtungsaggregat n wird von einem Ringzylinder o umgeben. An diesem
befindet sich eine Öffnung p (Abb. 3),
die durch eine Klappe
g verdeckt wird. Ein Steckschlüsseln der in .einem Schacht am Petroleumbehälter
aufbewahrt wird, kann durch die öffnung p ist der Schraubenvorrichtung des Lampendochtes
in Eingriff gebracht werden, wodurch das Einstellen des Dochtes bei geschlossenem
Gehäuse geschehen kann. Der Ringzylinder o besitzt zwei sich über dessen Rand verhebende,
nach innen gerichtete Haken s und t.
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Das Oberteil (die Windschutzvorrichtung) trägt an einem sonst geschlossenen
ebenen Boden i einen kurzen Ringzylinderstutzen a, welcher teleskopartig in den
Ringzylinder @o eingreift. Dabei trägt der Stutzen a in etwa halber Höhe einen Ring
3, der sich stumpf auf den Rand des Zylinders.j o legt und diam,etral gegenüberliegende
Lücken ¢ und besitzt, durch welche die Hakens und t über den Ring 3 greifen können
und so einen Bajonettvers:chluß bilden.
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Der Windschutz besteht aus einem prismatischen Gehäuse, dessen Kanten
von Winkelleisten 6 gebildet werden und das auf drei Seiten feste Seitenwände aus
durchscheinenden farblosen Glasscheiben 7 besitzt. Auch die vierte Seite besteht
aus einer farblosen Glasscheibe 8, die indessen in den U-förmigen Führungsleisten
cl vertikal versschiebbar gelagert ist. Letztere liegen genau in der Projektionsebene
deckungsgleich über dem Schienenpaar c, wenn Unter- und Oberteil geschlossen ist.
Auch die U-Schi!enenpaare .e und d sowie die Winkelschienenpaare f und
h finden ihre gleichartigen Fortsetzungen . am Oberteil in den Schienenpaaren
el und dl, f 1 und hl.
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Auf der Zeichnung befinden sich am dunklen Unterteil in dem Schienenpaar
(d eine grüne, in dem Schienenpaare eine rote Schiebescheibe g bzw. io.
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Daraus ergeben sich folgende Laternflichter: Befinden sich sämtliche
Schieber und bunte Scheiben im Unterteil, so scheint die Laterne nach allen Seiten
weiß und entspricht den Vorschriften über eine Ankerlatexne. Werden sämtliche Schieber
und Scheiben nach oben geschoben, so werden durch die Schieber! zwei weiße Scheiben,
abgeblendet, und man hat -an zwei gegenüberlvegendeln Seiten rotes bzw. grünes Licht.
Die Laterne entspricht den Vorschriften für doppelseitige Positionslaternen. Schiebt
man einen der Abblendschieber herunter, so hat man eine Laterne, die nach einer
Seite ein wies Lischt wirft und als Hecklaterne benutzt werden kann. Man kann auch
noch einen der bunten Schieber herunterschüeben, so daß zwei Seiten weiß leuchten,
falls sich dieses - den. jeweiligen Umständen entsprechend - für eine Hecklaterne
als günstiger :erweist. Da eine Ankerlaterne nur dann gesjetzt wird, wenn ein Schiff
vor Anker liegt oder auf Grund festsitzt und in diesem Fall die Positionslichter
niemals geführt werden dürfen, so genügen diesle Vorschriften, und man kann ;eine
eigentliche Ankerlaterne, die man zu gleicher Zeit :mit den Positionslichtern führen
müßte, entbehren.
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Da die Laterne unmagnetisch ist, kann sie gleichzeitig zur Beleuchtung
des Kompasses dienen, so daß man auch hier nicht mit einer sehr häufig versagenden
Kompaßlaternie zu hantieren braucht. Auch das Einfüllen des Petroleums in die vielen
Laternen ist sehr schwierig und bei deren Behältern, die häufig sehr klein sind,
wieder sehr oft notwendig.
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Bei der vorliegenden Laterne ist der Petroleumbehälter aus einem Messingblech
gleichzeitig als Außenwand des Unterteils benutzt worden und - ohne die Laterne
dadurch besonders schwer zu machen - ist er aufnahmefähig für eine um das Mehrfache
größere Menge Petroleum als bei den üblichen Positionslichtern. und der Ankerlatexne.
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Durch eine besondere Verschraubung kann das Petroleumeingefüllt werden,
ohne daß man den ganzen Brenner mit Docht und allen anderem herausnehmen müßte.
Das Verstellen des Dochtes zur R1'verung der Flamme geht durch den angeketteten
und im einem kleinen Schacht befindlichen Schlüssel von außen ohne öffnen. der Laterne,
während man bis jetzt die Laterne öffnen mußte, was mit großen Schwierigkeiten verbunden
ist.
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Das Anzünden der Laterne geschieht dadurch, daß eine der weißen Glaswände
8 des Oberteils ebenfalls -als Schieber 1 ausgebildet ist und, wenn nach unten geschoben,
den Zutritt zu denn Brenner zuläßt. Da die drei anderen Seiten geschützt bleiben,
kann. diesle Laterne im Gegensatz zu den bisherigen Ankerlaternen auch auf Deck
bei 1 Wind und Regen ohne weiteres angezündet werden. .
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Die sämtlichen Schieber laufen selbsthemxnend und, da aus Messeng,
können sie durch Verrosten. keine Veränderung erleiden, l derart, daß der Mechanismus
versagen würde. Scharniere, die noch dazu bei alten Laternen mit kleinen Drähten
geschlossen werden, und alle anderen komplizierten Details sind bei der vorliegenden
Laterne grundsätzlich ver- l: mieden.
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Die Konstruktion ist einfacher und robuster als bei den bisherigen
Laternen. Alle Teile sind leicht zugänglich, Auswechseln eventuell besprungenen
Glases kann. ohne irgendwelche is Werkzeuge Sehr leicht erfolgen.
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Die Handhabung der Laterne mit ihren
gesamten Kombinationseinrichtungen
ist durch vorstehend beschriebene Vereinfachungen wesentlich leichter als bei einer
einzigen der sonst in Gebrauch befindlichen Laternen, so daß man heute nur noch
diese eine Laterne gebraucht, anstatt der sonst erforderlichen drei und vier.
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Die Haken s und t sowie die Lücken q. und 5, Teile des Bajonettverschlusses,
sind verschieden breit, so daß, trotzdem sie diametral gegenüberliegen, der Bajonettverschluß
nur bei einer ganz bestimmten Stellung vom Unter- und Oberteil in Eingriff gebracht
werden kann, wodurch dann auch die Stellung der letzteren zueinander irmner dieselbe
werden muß, nämlich so, daß die Führungen stets richtig übereinanderstehen.
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Die Scheiben sind, wie noch ergänzend bemerkt wird, in bekannter Weise
durch Grätinge i z, 12 und 13 gegen Beschädigungen geschützt.