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Zweiplattenabsperrschieber, dessen auf die einander gegenüberliegenden
Sitze preßbare Absperrplatten durch Winkelhebel gesteuert werden, die an ihrem einen
Ende an dem auf und ab bewegbaren Schieberrahmen aasgelenkt sind Die Erfindung betrifft
einen besonders für hohe Drücke und hohe Temperaturen bestimmten Zweiplattenabsp.errschieber,
dessen auf die einander ,gegenüberliegenden Sitze p.reßbare Absperrplatten .durch
Winkelhebel gesteuert werden, die an ihrem einen Ende an dem auf und ab bewegbaren
Schieberrahmen :aasgelenkt sind. Derartige Absperrschieber :sind an sich bekannt
und wirken derart, .daß die Absperrplatten vor der vollständigen Öffnung axial abgezogen
und beim Schließen in derselben Richtung mit höchster Kraft auf die Sitze des Gehäuses
gepreßt werden, wodurch das Gehäuse in geschlossenem Zustand druckfrei ,gemacht
wird.
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Durch .die Erfindung soll erreicht werden, daß die beim Anpressen
und Abziehen der Abgperrplaxten ausgeübten Kräfte stets einander entgegengesetzt
und parallel gerichtet sind und daß :auch bei abgenutzten oder nachgeschliffenen
Sitzen stets eine einwandfreie Dichtung , erreicht wird.
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Die vorhekannten Anordnungen erreichen dies nicht. Es sind zwar bereits
Knie-oder Spreizhebel'anordnungen bekanntgeworden, bei denen große Kräfte erzielt
werden, ohne daß solche am Handrad aufzuwenden sind. Diese Anordnung verlangt jedoch,
wenn die dabei -zu erzielende Druckkraft voll ausgenutzt werden soll, da.ß der Winkel
der Spreiz- oder Kniehebel beim Anpressen nicht unter i8o° zu liegen kommt. Wenn,
wie dies bei der vorbekannten Konstruktion der Fall ist, die Spreizhebel bei Entfernungsänderung
der Sitzflächen, wie sie infolge von Nacharbeiten oder von Abnutzung, entstehen
kann, über die normale Linie hinaus durchgedrückt werden, so werden die Dichtungsplatten
bei. der Schließbewegung nicht mehr angepreßt, sondern vielmehr von den Sitzen abgezogen.
Wenn
man zum Anpressen der Absperrplatten auf die Sitze, «de an sich bekannt, ein auf
Rollen wirkendes Druckstück benutzt und dabei die axiale Bewegung vor der endgültigen
Schließstellung durch Führung der Druckrollen auf schiefen Ebenen bzw. in schrägen
Schlitzen erreicht, entsteht außerdem der Nachteil, daß beide Organe ganz genau
aufeinander- eingestellt sein müssen, um ein genaues Zusammenarbeiten zu gewährleisten.
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Diese Nachteile «erden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß an den
freien Enden der Winkelhebel, die aus dem Schieberrahmen herausragen, Wälzhebel
angelenkt und mit vier Schieberspindel lose gekuppelt sind und daß die Abwäl'zflächen
der Wälzhebel derart verlaufen, daß die beim Anpressen der Absperrplatten durch
die Wälzhebel auf die Winkelhebel ausgeübten Kräfte stets, und zwar auch bei abgenutzten
oder nachgeschliffenen Sitzen, einander entgegengesetzt und parallel gerichtet sind.
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Wälzhebel als solche sind an sich bei Zweiplattenabsperrschiebern
bekannt, aber nur in unmittelbarer Einwirkung auf die Absperrplatten zur Erreichung
des nötigen Anpreßdruckes. Die erfindungsgemäße Anordnung löst dagegen infolge der
Verbindung der Wälzhebel mit den Winkelhebeln eine mittelbare Wirkung aus. Dadurch
können die Wälzhebel nicht allein zum Anpressen der Absperrplatten verwendet werden,
sondern auch beim Öffnen in umgekehrter Weise als Zugorgan zum Abziehen der Platten
von den Sitzen. Die dabei aus der Zugkraft resultierende Seitenkraft wirkt sich
außerordentlich günstig aus und stellt den mehrfachen Betrag der bei der vorbekannten
Anordnung senkrecht wirkenden Kraft dar. Infolgedessen läßt sich ein erfindungsgemäßer
Schieber außerordentlich leicht öffnen. Ferner sind bei der bereits bekannten Konstruktion
für jede Absperrplatte zwei Wälzhebel erforderlich und für deren Führung wieder
je eine Leiste. Dies bedeutet im Gegensatz zu den nur zwei Wälzhebeln beim Erfindungsgegenstand
ein Mangel, da bei der Vielheit dieser Elemente ein gleichmäßiges Zusammenarbeiten
der Wälzhebel in Frage gestellt ist.
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Auf der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt einen erfindungsgemäßen Schieber in geschlossener und Abb. a in geöffneter
Stellung im Längsschnitt, während Abb. 3 einen Querschnitt darstellt. Die Abb. 4.
und 5 geben die Wälzhebel in vergrößertem Maßstab in ausgebautem Zustand von der
Seite und von oben gesehen wieder.
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Der Schieber besteht aus dem Gehäuse i und den beiden Absperrplatten
a, die in einem besonderen Schieberrahmen 3 gelagert sind. ' An dem Schieberrahrnen
3 sind Winkelhebel 4 angelenkt, während er seine seitliche Führung beim Aufundabbewegen
durch zwei Längsnuten 6 erhält, die in Führungsleisten 5 des Gehäuses i laufen.
Durch diese F.jirung wird ein Schlingern des Rahmens vermieden, obwohl nur zwei
kurze Führungsleisten vorgesehen sind, weil der Rahmen seitlich große: Führungsflächen
aufweist und mit diesen fast bis an die Gehäusewand heranreicht. ' Der Schieberrahmen
ist ferner, wie an sich bekannt, in seinem Unterteil als Durchleitungsrohr 7 ausgebildet.
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An den Winkelhebeln 4 sind die Absperrplatten a mittels der Bolzen
9 beweglich angebracht; ferner sind an ihren freien Enden Wälzhebel i i angebracht,
die mit der Spindel i o lose gekuppelt sind, indem der an ihr angebrachte Bolzen
12 von den mit Längslöchern 14 versehenen Ösen 13 der Wälzhebel i i umschlossen
wird.
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An der Stelle, wo die Wälzhebel i i an den Winkelhebeln 4 angelenkt
sind, liegen sie an bzw. in Schließstellung unter den im oberen Gehäuseteil angebrachten
Leisten 15 an.
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In den Sitzflächen 8 sind Dichtungsringe 16 aus Stahl mit nitrierter
Oberfläche angebracht, während in die Absperrplatten a Dichtungsringe 17 aus einem
Weichmetall eingestemmt sind. Durch das Zusammenarbeiten dieser Dichtungsringe werden
Verziehungen der Gehäuseflächen ausgeglichen, so daß auch dadurch in erhöhtem Maße
ein Dichthalten des Schiebers gewährleistet ist.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wenn der Absperrschieber
aus der Öffnuggs- (Abb. z) in Schließstellung (Abb. i ) gebracht werden soll, wird
die Spindel i o durch Drehung des Handrades nach abwärts bewegt. Währenddessen gleiten
die als Nasen i9 wirkenden Stellen, an denen die Wälzhebel i i an die Winkelhebel
4 angelenkt sind, an den Leisten 15 abwärts, wodurch die Wälzhebel i i an .einer
vorzeitigen Spreizwirkung gehindert werden. Nachdem der Schieberrahmen 3 seine Endstellung
erreicht hat und während die Nasen i 9 unterhalb der Leisten 15 einmünden, rollen
sich die gekrümmten Flächen 18 der Wälzhebel i i aufeinander ab und drücken die
Winkelhebel 4 nebst den Absperrplatten z ,gegen die Sitzflächen 8 des Gehäuses,
wobei die Absperrplatten einander entgegengesetzt und parallel bewegt werden. Durch
das günstige Kräfteverhältnis der Wälzhebel i i in Verbindung mit den Winkelhebeln.
q. wird, ohne daß eine große Kraftanstrengung am Handrad erforderlich ist, ein Druck
auf die Absperrplatten z ausgeübt, der ein Mehrfaches des auf den Absperrplatten
a lastenden Dampfdruckes darstellt. Dies wird dadurch
erreicht,
daß@ die Wälzhebel i i bei geschlossenem Absperrschieber an ihrem Berührungspunkt
einen Winkel von 18o° bilden. Selbst wenn sich die Entfernung, der Sitzflächen 8
durch Nacharbeiten, Abnutzung o. dgl. ändern sollte, so bleibt dieser Winkel doch
stets erhalten, so daß, die Anpreßkraft der Absperrplatten auf die Sitzringe die
ursprüngliche bleibt. Außerdem werden Ungenauigkeiten in der Bearbeitung dadurch
ausgeglichen, daß die Ösen 13 mit Langlöchern 14 versehen sind.
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Die Öffnungsbewegung wird durch entgegengesetzte Drehung des Handrades
ausgelöst, wodurch sich die Spindel i o aufwärts bewegt. Zuerst werden währenddessen
die Absperrplatten 2 und der Schieberrahmen 3 durch die hierbei als Nase 19
wirkende Verbindungsstelle der Winkelhehel4 mit den Wälzhebeln i i, und zwar weil
diese sich unterhalb der Leisten 15 befindet, vorläufig an einer Aufwärtsbewegung
gehindert. Die Wälzflächen 18 lösen sich nach einer kleinen Drehbeweg,,ung, die
durch die Aufwärtsbewegung des Bolzens 12 der Spindel io hervorgerufen wird, voneinander
ab. Der Bolzen 12 gleitet währenddessen in den Langlöchern 14, bis er an deren Enden
zum Anschlag kommt. Nun ist eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Wälzhebeln
i i und der Spindel io hergestellt, so daß beim Weiterdrehen der Spindel die Wälzhebel
i i mit nach oben gezogen und die Absperrplatten 2 von. den Sitzen des Gehäuses
abgezogen werden. D-abei werden die Wälzhebel i i zu. einem Ausschlag nach oben
gezwungen, so daß sie sich zusammenspreizen, bis -sie- schließlich nur noch einen
Winkel von 9o° umschließen. Die Nasen i g können währenddessen unterhalb der Leisten
15 heraustreten und an, diesen mitsamt den Rahmen 3 und den von diesen umschlossenen
Absperrplatten 2 und Winkelhebeln 4 nach oben gehen, bis das Durchleitungsrobr 7
mit den Ein- und Austrittsstutzen auf .gleicher Höhe steht.