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Verfahren zur Desinfektion Gegenstand der Patente 68o 599 und 700
008 sind Verfahren zur Desinfektion. Diese Verfahren sind gekennzeichnet durch die
Verwendung von Aminen, Ammonium-oder Polyammoniumverbindungen, die mindestens einen
höhermolekularen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest am Stickstoff gebunden enthalten.
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Bei der weiteren Bearbeitung dieser Verfahren wurde gefunden, daß
unter den nach den Patenten 68o 599 und 700 008 zu verwendenden quaternären Ammonium-
und Polyammoniumverbindungen, bei denen der Stickstoff in offener Kette gebunden
ist, diejenigen durch eine besonders hohe keimtötende Wirkung ausgezeichnet sind,
die einen halogensubstituierten, gegebenenfalls weitere Substituenten tragenden,
aliphatisch gebundenen Benzolrest neben einem höhermolekularen, gegebenenfalls substituierten
und'/ öder durch andere Atome unterbrochenen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
am quaternären Stickstoffatom gebunden enthalten. Sie können deshalb mit besonderem
Vorteil zur Desinfektion Verwendung finden. Die genannten Verbindungen entsprechen
der allgemeinen Formel
in der R1 den gegebenenfalls substituierten und/oder durch andere Atome unterbrochenen
höhermolekularen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, R2 den aliphatisch gebundenen
halogenierten, gegebenenfalls weitere Substituenten tragenden Benzolrest, R3 und
R4 organische Reste, z. B. Alkylgruppen, bedeuten und X eines der in quaternären
Ammoniumverbindungen gebräuchlichen Anionen darstellt. Einer der R3 oder R4 darstellenden
organischen Reste kann auch mit einem weiteren quaternären Ammoniumrest verknüpft
sein. Die genannten Ammoniumverbindungen sind nach den für die Herstellung solcher
quaternären Ammoniumverbindungen üblichen Verfahren erhältlich. Sie lösen sich
in
Wasser zu haltbaren Lösungen und zeigen noch in großer Verdünnung stark baktericide
und fungicide Eigenschaften, die die beschriebenen Verbindungen für die gleichen
VerweW: dungszwecke geeignet machen, die bereits Iil` Hauptpatent angegeben sind.
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Geeignete Ammoniumverbindungen sind z. B. das N-Dimethyl-N-(or-chlorbenzyl)-octylammoniumbromid,
das N-Dimethyl-N-(p-jodbenzyl)-decylammoniumbromid, das N7-Diäthyl - N - (p-brombenzyl)
- dodecylamrnoniumbromid, das N-Dimetliyl-N-(3, d-dichlorbenzyl)-do,d'ecylammoniumclilorid,
das N-Dimetlivl - N - triclilorbenzyldodecylammoniumchIorid, das N-Dimethyl-N-(ß-o:xy-y-dodecyloxypropyl)
- trichlorbenzylammoniumchlorid, das N-Dimethyl-N-(o-chlorbenzyl)-dodecylammoniummethylsulfat,
das N-Diäthyl-N-(o-chlorbenzvl) - dodecylthioäthylammoniumbromid, das N-Diäthyl-N'-methyl-N'-(o-chlorbenzyl)
-N, N'-di- (n-octyl)-äthylendiammoniumbromid, das \T, N'-Dimethyl-N, N'-di-(o-chlorbenzyl)-N,
N'-didodecvlätliylendiammoniuinclilorid sowie das N-Dimethyl-N-(o- oxy -p- chlorbenzyl
)-octodecylammoniumbromid.
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Das Dimetliyl-o-chlorbenzyldodecylammoniumchlorid tötet z. B. in der
Konzentration 1: 25 ooo Staphylokokken innerhalb 21/; Minuten.
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Das Dimethyl-3', 4.'-dichlorbenzyldodecylammoniumclilorid tötet in
der Konzentration 1 :75 ooo bis i : ioo ooo Colibakterien innerhalb 21/2 bis 5 Minuten,
Staphylokokken in der gleichen Konzentration innerhalb 2 Minuten, Gonokokken in
der Konzentration i :5o 00o innerhalb 21/2 Minuten, Streptokokken, Diphtheriebakterien
und Pneumokokken in der Konzentration i : i oo ooo ,innerhalb 2l/.# Minuten, Dysenterie-
und Typhusbakterien in der Konzentration i : 25 ooo innerhalb 21/.; Minuten, Paratyphusbakterien
in der Konzentration von i : 5o ooo innerhalb 2112 Minuten.
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Das Dimethvltrichlorbenzyldodecylammoniumchlorid tötet in der Konzentration
i : 5o c-oo Colibakterien, Gonokokken und Pneumokokken innerhalb 2'1z Minuten, in
der Konzentration 1: 75 000 Staphylokokken in derselben Zeit, Streptokokken
und Diphtheriebazillen in der Konzentration i : ioo ooo in .2112 Minuten, Dysenteriebakterien
in der Konzentration i : 25 ooo innerhalb 2112 Minuten, Typhus- und Paratvphusbakterien
in der Konzentration von i : 10 ooo innerhalb 2112 Minuten.
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Das Dimethyl-(o-oxy-m-chlorbenzyl)-dodecylammoniumclilorid tötet in
der Konzentration i : ioo ooo Staphylokokken innerhalb 21/2 Minuten.
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Das neue Verfahren kann durchgeführt werden, indem man die quaternären
Ammoniumverbindungen in Substanz oder in Lösung oder in Emulsion anwendet, gegebenenfalls
auch in Mischung miteinander und mit anderen wirksamen oder inerten Stoffen, wie
z. B. Talkum, Pasten, Wachsen, höheren Paraffinen, wasserlöslichen Cellulosederivaten
u. dgl.