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Patentiert im Deutschen Reich vom 28. Februar 1939 an Patenterteilung
bekanntgemacht am 17. April 1941 Die Verkohlung von Holz im Dauerbetrieb ist bekannt.
Es ist auch bekannt, mehrere Einzelmeiler vder Kammern ringförmig miteinander derart
zu verbinden, daß die Trennwände zwischen den Einzelkammern mit verschließbaren
öffnungen versehen sind, so daß die Reaktionswärme der einen Kammer auf den Inhalt
der nächsten übertragen wird. Dabei -wurden die Einzelkammern bisher oberirdisch
gebaut und vereinigten in drei Räum-en übere-maader drei verschiedene Funktionen:
Vortrocknen, Verkohlen, Abkülilen (von oben -nach unten). - -D-er geschlossene
Ringmeiler nach der vorliegenden Erfindung ist mit seinen Einzelmeilern in die Erde
versenkt, so daß die
obere Kante mit der Erdoberfläche abschneidet. Dadurch
wird bei einfachererBauweise der Abschluß von der Frischluft erleichtert.
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Im Gügensatz zu dem bisher bekannten Verfahren werden die obengenannten
drei Funktionen in- die Einzelmeiler nebeneinander verlegt. Dadurch wird #es außerdem
möglich, die drei natürlichen Stufen der Verkohlung getrennt in den Einzelmeilern
nebeneinander durchzuführen. Durch drei getrennt zur Kühlanlage führende Rohrleitungen
können die Sdhwelgase besser ausgenutzt werden. Die Gewinnung von Holzöl z. B. wird
dadurch 'begünstigt.
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Es ist auch bekannt, die Abkühlung der glühenden Verkohlungsmasse
dadurch zu beschleunigen, daß man einen Teil der abgekühlten, unkondensierbaren
Gase hindurchleitet" mit Frisdhluft vermischt und - durch Verbrennen den
Verkohlungsvorgang selbst beschleunigt.
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Im Gegensatz dazu werden in dem gesdhl,ossenf-m Ringmeiier sämtliche
abgekühlten, unkande-nsierbaren. Gase zur Abkühlung der glühenden Verkohlungsmasse
durch den betreffenden E inzelmeiler hindurchgeführt. Die so von neuem erhitzen,
unkondensier-ISaren Gase werden danach in einem Gasreiniger und Wasserkübler gereinigt
und mit Wasserdampf angereichert. Diese Gasmischung ist ein wertvoller Motortreibstoff.
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Die Erfindung besteht demnach darin, daß die Schwelung in#in. der
Erde versenkten gemauerten, ringförmig angeordneten Kammern erfolgte wobei die Schwelgase
nach Abgabe
der ' Eigenwärme an die benachbarte aufzuheizende
Kammer durch weitere Kühlung von koridensierbaren Bestandteilen befreit werden -und
die gekühlten Gase vor ihrer Verwendung als Motortreibmittel durch die zu kühlende
Kammer geleitet werden.
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Die Abb. i und 2 veranschaulichen eine Anlage zur Durchführung des
Verfahrens. Nach Abb. i besteht die Gesamtanlage aus dem Ringmeiler A mit
den Einzelmeilern i bis 6, der KühlanlageB, drei Rohrleitungen
1, 11 und III, die die Schwelgase der Kühlanlage zuführen. In den Behältern
Bl, B.2, Bs werden Holzöl, Holzessig, Holzteer gesammelt. In dem BehälterG7 werden
die unkondensierbaren Gase gesammelt. Durch die Leitung1V werden diese in den Einzelmeiler3
geleitet, um die glühende Verkohlungsmasse abzukühlen. Nach der Erhitzung gehen
sie durch den Gasreiniger undWasserverdampfer D und stehen in der MotorgnlageE
als Treibstoff zur Verfügung.
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Ein Einzelmeiler bildet nach Abb.2 eine viereckige Kammer, einige
Meter lang, breit und hoch und- ist in die Erde -eingelassen, so daß die obere Kante
etwa mit derebenen Erde abschneidet. jeder Einzelmeiler ist mit feuerfesten Steinen
ausgemauert. Die Trennmauere zwischen je zwei Einzelmeilern enthält -eine
öffnunga oder mehrere solcher, die durch eine Schiebevorrichtungb geöffnet oder
geschlossen werden können. Der Einzelmeiler wird nach der Füllung mit der zu verkohlenden
Masse mit feuerfesten Platten geschlossen. Diese Deckplatten g werden durch
hohle und durchlöcherte Säulen aus feuerfestem Stein getragen. - Die hohlen
Säulen sollen die bei der Verk-ohlung- entstehenden Schwel-ase aufnehmen und durch
ein Rohrd oder mehrere Rohre der KühlanlageB zuführem Rohrd kann durch eine 1),rosselvorrichtungl
geschlossen werden.
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Der Verkohlungsvorgang geht in folgender Weise vor sich: Der geschlossene
Ringnieiler wird entzündet und damit in Betrieb gesetzt, um dann den Verkohlungsvorgang
iaus eigener Wärrneentwicklung fortzusetzen. Für die folgende Darstellung des Verkohlungsvorganges
wird in Abb. i der üachstehende Zustand angenommen: Der Einzelrileiler i ist gefüllt,
und der Inhalt wird vorgetrocknet, Raum 2,
ist leer, Raum.3 wird beschleunigt
abgekühlt, Der Raum 4 ist in der dritt-en ' Raum 5 ist in der zweiten
und Raum 6 ist in der ersten Verkohlungsstufe, Der Arbeitsvorgang von der
Füllung bis zum Entleeren ist dann folgender: Der Einzelmeiler 2 -wird gefüllt,
luftdicht verschlossen und mit der KühlanlageB durch das Rohrd verbunden. Dann wird
die Öffnunga zwischen den Einzelmeilern i und 6 geöff net und das Verbindungsrohrd
zwischen dem Einzelmeiler 6 und der Kühlanlage B mit Hilfe der Drosselvorrichtung
j unterbrochen. Dadurch werden die bei der Verkohlung entstehenden erhitzten Gase
aus Raum 6 durch geiler i hindurchgepreßt und zur KühanlageB geleitet. Dadurch
wird die zu verkohlende Masse in Einzelmeiler i entzündet, denn zwischen deren einzelnen
Teilen befindet sich etwas Sauerstoff. Sobald die erste Verkohlungsstufe in Raum
i erreicht ist, wird die Verbindungd zwischen Raum 6 und der Kühlanlage B
wiederhergestellt und die Öffnunga zwischen den Räumen i und 6 geschlossen.
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Danach gilt es, in dem Einzelmeiler 6 die zweite Stufe der
Verkohlung herbeizuführen. Die öffnung zwischen den Räumen 6 und
5
wird geöffnet und die Verbindung d zwischen Raum 5 und der
Kühlanlage B mit Hilfe der darin befindlichen Drosselvorrichtungl unterbrochen.
Dadurch werden die heißen Schwelgase aus Raum 5 durch Raum 6 gepreßt,
um zur Kühlänlage zu gelangen. Dieser Vorgang ,erfolgt zwangsläufig, denn in Raum
5 herrscht Druck infolge der Selbstverkohlung. Durch die exotherme
Reaktion wird die Erhitzung, die Vergasung und die Verkohlung gesteigert. Sobald
in Raum 6 die zweite Verkohlungsstufe erreicht ist, wird die Verbindungd
zwischen Raum 5 und der Kühlanlage B wiederhergestellt und die öffnunga zwischen
den Einzelmeilern 6 und 5 geschlossen.
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In derselben Weise wie vorher wird in dem Einzelmeiler 5 die
dritte Verkohlungsstufe herbeigeführt. Wenn durch Weiterleitung der heißen Gase
aus einem Einzelmeiler in den nächsten die dritte Verkohlungsstufe nicht ganz erreicht
wird, z. B. bei strenger Kälte, dann könnte eine geringe Steigerung der Wärrne dadurch
erreicht werden, daß man Sauerstoff, z. B. aus einer Stahlflasche, hineinpreßt,
um Frischluft zu vermeiden,* denn verbrauchte Luft vermindert den Helzwert des Gases.
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In derselben Zeit wird im' Meiler 4 die Abkühlung beschleunigt durchgeführt
und Meiler 3 entleert.
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Die Einzelmeiler i bis 6 bilden eine Verkohlungsreihe. Eine
Verkohlungsreihe kann auch mehr oder weniger Einzelmeiler umfassen. Ein geschlossener
Ringmeiler kann auch mehrere Verkohlungsreihen enthalten.
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Die beschleunigte Abkühlung nach beendeter Verkohlung (in Abb. i Einzelmeiler
3)
geht in folgender« Weise vor sich, Die unkondensierbaren Gase werden aus
dem 'Behält-er 0 durch die Leitung IV zum Einzelmeiler 3 geleitet
und durch die glühende Verkohlungsmasse hindurchgepreßt. Die glü-
hende Verkohlungsmasse
wird dadurch abgekühlt,
die unkondensierbaren Gase werden dann durch
einen Gasreiniger und Wasserkühler0 geführt. Auf diese Weise werden sie gereinigt.
und mit Wasserdampf angareichert. Sie werden danach der MotoranlageE als Treibstoff
zugeführt.