DE33322C - Einrichtung zur kontinuirlichen Vergasung feinkörniger, nicht backender Materialien - Google Patents

Einrichtung zur kontinuirlichen Vergasung feinkörniger, nicht backender Materialien

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DE33322C
DE33322C DENDAT33322D DE33322DA DE33322C DE 33322 C DE33322 C DE 33322C DE NDAT33322 D DENDAT33322 D DE NDAT33322D DE 33322D A DE33322D A DE 33322DA DE 33322 C DE33322 C DE 33322C
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gases
vapors
materials
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DENDAT33322D
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TEMME in Osnabrück
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/02Stationary retorts
    • C10B1/04Vertical retorts

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die continuirliche Vergasung feinkörniger, nicht backender Materialien (Stein- oder Braunkohle, Cinder, Koks, Schwefelkies u. s. w.) durch Gase (atmosphärische Luft, schweflige Säure, Schwefelwasserstoff, Chlorwasserstoffsäure, Chlor u. s. w.) oder Dämpfe (von Wasser, Schwefel u. s. w.). Ermöglicht wird diese Vergasung durch Einrichtungen und Betriebsverfahren, welche eine continuirliche Beschickung, Erwärmung und selbstthätige Bewegung der zu vergasenden Materialien, sowie der Gase oder Dämpfe gestatten. Die Einrichtungen sind in Fig. 1 bis 8 gezeichnet und ebenso wie das Betriebsverfahren in folgendem beschrieben.
i. Einrichtung der Vergasungsräume B bis B" und deren Beschickung.
In heizbaren Räumen A, deren Gröfse und Form sich nach der Art und Menge des zu vergasenden Materials richtet, sind die Vergasungsräume B bis Bn angeordnet, welche auch als stehende Retorten bezeichnet werden können. Den Aufsenwänden der Vergasungsräume B bis Bn wird durch die als versetzte Binder angeordneten Brücken D ein grofser Halt gegeben.
Die zu vergasenden Materialien werden in die Vergasungsräume B bis Bn durch eine Aufgebevorrichtung E eingefüllt. Dies kann continuirlich oder intermittirend, z. B. mittelst des konischen Verschlusses b, Fig. 7 und 8, oder durch irgend eine andere Beschickvorrichtung geschehen.
Die immer gefüllten Aufgebevorrichtungen E bilden hier den luftdichten Abschlufs der Vergasüngsräume B bis Bn.
Die in B bis Bn aufgegebenen Materialien treffen auf ihrem Wege die versetzt angeordneten Brücken D und bilden, wie in Fig. 7 und 8 angedeutet, auf diesen Ansammlungen. Weil die zu vergasenden Materialien fein und nicht backend sind, bleiben sie auch in der Hitze rollend und ordnen sich auf D mit den ihrer Form entsprechenden Böschungswinkeln an, welche ihre zur vollkommenen Vergasung immer nöthige grofse Oberfläche und deren Erneuerung durch selbstthätige Bewegung beim Nachfallen frischen Materials veranlassen.
2. Erwärmung der Vergasungsräume B bis B" und deren Beschickung.
Die Räume A werden durch die Wärme von Verbrennungsproducten, erzeugt auf den Rosten CC, Fig. 3 bis 5, oder durch irgend eine andere Feuerung für festes, flüssiges oder gasförmiges Brennmaterial mindestens bis auf die Temperatur erhitzt, welche behufs Einwirkung der betreffenden Gase oder Dämpfe auf die in B bis Bn zu vergasenden Materialien die günstigste ist. Die Uebertragung der Wärme der Verbrennungsproducte auf die in den Vergasungsräumen B bis Bn vorhandenen Materialien findet aus A durch die Aufsenwä'nde von B bis Bn sowohl, als durch die Heizröhren α in den Brücken D statt.
Um die Vergasungstemperatur des betreffenden Materials regelmäfsig zu. erhalten und
Schwankungen in der Erzeugung der Wärme auszugleichen, werden die heizbaren Räume A in bekannter Weise mit Steinen (in der Zeichnung nicht angegeben) ausgesetzt. In diesen Steinen speichert sich Wärme' auf, welche bei eintretender Abkühlung von B bis B" an diese Räume abgegeben wird.
Die Räume A dienen also als Heizräume und als Wärmespeicher für die Räume B bis Bn.
3. Einführung der die Vergasung bewirkenden Gase oder Dämpfe.
Die Gase oder Dämpfe, welche die Vergasung der auf ihre Vergasungstemperatur gebrachten Materialien bewirken sollen, werden von unten durch F oder von oben durch ein Rohr r in die Vergasungsräume B bis Bn eingeführt.
Die Gase oder Dämpfe können kalt oder warm in B bis B" eingeführt werden.
Im ersteren Falle wird die Erwärmung der Gase und Dämpfe erst in dem Raum B vorgenommen , in welchem sie zur Wirkung kommen sollen.
Im letzteren Falle können einzelne der Räume B bis Bn benutzt werden, um die Gase oder Dämpfe schon vor ihrer Berührung mit den zu vergasenden Materialien zu erhitzen.
Die Gase oder Dämpfe können auch vorher auf andere Weise und in anderen Räumen als in B bis B" erwärmt werden.
Die kalten oder heifsen Gase oder Dämpfe werden durch die saugende oder drückende ein- oder mehrmalige Wirkung von Gebläsen, Luftpumpen, Ventilatoren, Roots-Blowers, Exhaustoren oder ähnlicher Maschinen oder Einrichtungen durch einen der Räume B bis B'1 allein, oder durch mehrere der Räume B bis .B", welche die zu vergasenden Materialien enthalten, hinter einander bewegt.
Wenn die Gase oder Dämpfe z. B. in den Raum B, Fig. 2, durch das Rohr r eingeführt werden, so können dieselben durch die Verbindungskanäle F und K in der Sohle, Fig. 2 und 3, in den Raum B1 und aus diesem durch ein Rohr r1 in den Raum B2, Fig. 6, u. s. w. geführt werden. Man kann' auf diese Weise die Räume B bis B", auch wenn sie in verschiedenen Gruppen liegen, wie eine solche in Fig. 6 gezeichnet ist, mit einander verbinden. Man kann dann die verschiedenen Räume B bis Bn als Erhitzer für die Gase und Dämpfe benutzen oder als Vergasungsräume mit verschiedenen Materialien beschicken, auf welche die Gase oder Dämpfe oder die schon in vorhergehenden Räumen entstandenen Producte einwirken.
4. Abführung der bei der Vergasung
entstandenen Producte.
Die durch die Einwirkung der Gase oder Dämpfe auf die zu vergasenden Materialien entstandenen gas1 oder dampfförmigen Producte werden aus den Vergasungsräumen B bis Bn oben durch ein Rohr r oder mehrere Rohre r, Fig. 2, abgezogen und in Gasometer, Condensations- oder Weiterverarbeitungs- oder Verwendungseinrichtungen geleitet, Und wird die ihnen durch die oben beschriebenen Vorrichtungen ertheilte Bewegung, wenn nöthig, noch ein oder mehrere Male durch solche Vorrichtungen unterstützt. In allen Leitungen für Gase und Dämpfe und gas- oder dampfförmige Producte sind Schieber, Hähne, Ventile oder dergleichen Vorrichtungen angeordnet, um die Circulation der Gase und Dämpfe zu beschränken oder auch ganz zu hemmen.
5. Abführung der Rückstände der ver
gasten Materialien.
Die Rückstände der vergasten Materialien, welche von der unteren Reihe der Brücken D fallen, gelangen in die Kanäle F und füllen dieselben so weit als nöthig, um hier den luftdichten Abschlufs und, wenn nöthig, auch denjenigen der Verbindungskanäle K zu bewirken.
Die Entleerung der Kanäle F1 also der Räume B bis jBn, von den Rückständen der vergasten Materialien kann durch Hand oder Maschinenarbeit, intermittirend oder continuirlich, geschehen, mufs jedoch so eingerichtet sein, dafs weder Luft eindringen, noch Gase oder Dämpfe austreten können.
6. Herstellung und Anordnung der
Vergasungsräume B bis Bn.
Die Vergasungsräume B bis Bn können je nach der Zusammensetzung der darin zur Wirkung gelangenden Gase oder Dämpfe aus Metall, Stein oder feuerfestem (basischem oder saurem) Material bestehen;
Die lichte Höhe der Räume B bis B'\ also die Zahl der Reihen der Brücken D, ist abhängig von dem Grade, der nöthigen Einwirkung der Gase oder Dämpfe auf die zu vergasenden Materialien.
Die lichte Breite der Räume B bis Bn ist abhängig von der Art und' Haltbarkeit des Materials, aus welchem dieselben gebildet werden.
Werden die Räume B bis B" z. B. aus feuerfesten Steinen gewöhnlichen Formats hergestellt, so steht deren Breite sowie die Länge der Binder oder Brücken D in einem bestimmten Verhältnifs zu den Massen der anzuwendenden Steine.
Werden die Vergasungsräume B bis B" aus gewöhnlichen oder feuerfesten Steinen hergestellt, so werden diese mit bindendem oder feuerfestem Mörtel oder solchem, welcher frittet, unter Anwendung von möglichst dünnen Fugen, unabhängig von dem Rauhgemäuer G und den Gewölben der Räume A,- aufgebaut.
Zwischen den Räumen B bis Bn und dem Rauhgemäuer G können, wie in Fig. 3, über der Feuerung Räume A angeordnet werden, welche als oben beschriebene Wärmespeicher dienen, d. h. mit Steinen ausgesetzt sind.
Die Räume £ bis Bn können sowohl inals auswendig mit einer Glasurmasse überstrichen werden, um sie für Gase und Dämpfe undurchlässig zu machen. Der Vergasungsräume B bis Bn können mehrere, z. B. acht, Fig. 6, in einer Gruppe angeordnet sein. Die Zahl η der zu errichtenden Vergasungsräume oder die Zahl der Gruppen hängt allein von der Ausdehnung der Anwendung ab.
7. Allgemeines.
Der Schornstein einer Gruppe kann seitlich, Fig. 3. und 5, in der Mitte, Fig. 6, oder an einer anderen Stelle angeordnet sein. Auch können mehrere Gruppen einen gemeinschaftlichen Schornstein haben. Zwischen den Räumen A und dem Schornstein können zur Ausnutzung der Abhitze Dampfkessel oder auch Wärmespeicher angeordnet werden. Die Wärmespeicher A haben durch Mauerwerk oder Sandthüren abgeschlossene Oeffnungen H, Fig. 1 und 5, durch welche sie von Flugasche gereinigt und zugleich die Aussetzsteine ausgewechselt werden können.
8. Einige Beispiele der Anwendung des Verfahrens und der Einrichtungen.
a) Erzeugung von Wassergas.
Das zu vergasende, in diesem Falle kohlenstoffhaltige Material wird in einen oder mehrere der Räume B bis Bn aufgegeben und in hellster Rothglut erhalten. Der Wasserdampf wird entweder direct vom Dampfkessel oder nachdem er in einem oder mehreren der Räume B bis Bn oder sonstwie überhitzt ist, über den glühenden Kohlenstoff des zu vergasenden Materials geleitet.
Genügt zur vollständigen Zersetzung des Wasserdampfes die Durchleitung durch einen der Räume nicht, so leitet man die Producte aus dem ersten Raum B durch den zweiten Raum JS1 u. s. w.
Das schliefsliche Product besteht aus Wasserstoff- und Kohlenoxydgas, und kann die Herstellung dieses sogenannten Wassergases nach diesem Verfahren eine continuirliche sein, was bisher unmöglich war.
b) Erzeugung von Schwefelwasserstoff.
Das zu vergasende Material ist in diesem Falle feinkörniger Schwefelkies, und wird dasselbe in einen oder mehrere der Räume B bis Bn aufgegeben und erhitzt. Der Wasserdampf wird wie unter a) beschrieben behandelt und eingeführt.
Das Product ist Schwefelwasserstoff, welcher directe Verwendung finden oder in fernerer Berührung mit kohlenstoffhaltigen Materialien in den Räumen B bis Bn in Schwefelkohlenstoff und Wasserstoff übergeführt werden kann.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Die Anordnung von Vergasungsräumen B bis Bn als stehende Retorten und Verbindung der Seitenwandungen derselben durch versetzt angeordnete Binder oder Brücken D mit den Heizröhren a.
2. Die Verbindung von Vergasungsräumen B bis Bn mit Heizräumen oder Wärmespeichern A, sowie mit den Heizröhren a in den Brücken D behufs gleichmäfsiger Erwärmung: .
a) der zu vergasenden Materialien,
b) der diesem Zwecke dienenden Gase oder Dämpfe.
3. Die Verbindung von Vergasungsräumen B bis Bn unter einander durch Kanäle F und K oder Röhren r.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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