DE30507C - Neuerung an Gasgeneratoren - Google Patents
Neuerung an GasgeneratorenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J3/00—Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \$
Neuerung an Gasgeneratoren.
Die Erfindung bezieht sich auf die Fabrikation von Leucht- und Heizgasen, und zwar
durch die Berührung und Zersetzung von Dampf mit weifs- oder starkglühendem Kohlenbrennstoff.
Die Haupttheile des Apparates sind folgende :
Eine Zersetzungs- und Entwickelungskammer oder ein Gasgenerator, in welchem Dampf zersetzt
und die bituminöse Kohle destillirt wird. Diese Kammer kann zweitheilig sein.
Ferner eine separate Retorte oder Kammer (eine oder mehrere, wie es gewünscht wird),
in welcher das Kohlenwasserstofföl verdampft und mit den Dämpfen und Gasen vermischt
wird.
Eine Kammer, in welcher die Gase und Dämpfe verbunden und fixirt werden.
Ein Kohlenbeschickungsapparat, ein Dampfkessel, eine Kühlwasserklappe und schliefslich
Verbindungsröhren für Zuführung von Luft, Dampf und OeI nach' den verschiedenen Kammern
des Apparates.
Zunächst sei der in Fig. 1 bis 10 in beiliegenden
Zeichnungen'dargestellte Apparat beschrieben:
Fig. ι ist die Vorderansicht des Gasgenerators (Erzeugers) mit den Beschickungscylindern,
Fig. 2 ein Verticalschnitt des Generators und der Retorten nach y-y der Fig. 5,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Generators und der Verdichtungskammer,
Fig. 4 ein Längenschnitt der Fig. 3 und ein Schnitt nach x-x der Fig. 1 und 2,
Fig. .5 ein Horizontalschnitt nach ^-% der
Fig. 2 in verkleinertem Mafsstabe,
Fig. 6 ein Horizontalschnitt des Gasgenerators oberhalb der Retorten und der Verdichtungskammer,
Fig. 7 ein Verticalschnitt nachy-y der Fig. 2,
Fig. 8 ein Verticalschnitt des Ventilgehäuses und der Wasserrohren,
Fig. 9 ein Querschnitt des Ventilgehäuses und
Fig. 10 eine perspectivische Ansicht des Auffüllungs-
oder Beschickungscylinders.
Der Procefs bei Verwendung dieses Apparates ist folgender:
Das Brennmaterial, vorzugsweise »Anthracitkohle
oder Koks«, wird vermittelst eines Luftgebläses bis zur Weifsglühhitze erhitzt und die
gebildeten gasförmigen Producte werden gezwungen, gegen Retorten anzustofsen, welche
in der oberen Decke oder Wölbung des Generators gelegen sind.
Von hier werden sie dann in die Verdicb>
tungskammer geleitet, wo ihre vollständige Verbrennung durch Luftgebläse erfolgt; nachdem
das Brennmaterial auf einen hohen Hitzegrad gebracht wurde, wird das Luftgebläse
abgeschlossen und Dampf eingelassen, welcher durch den erhitzten Brennstoff zersetzt wird,
wodurch Wasserstoff und Kohlenoxyd entstehen, die über dem. Brennstoff emporsteigen.
Ungefähr zu derselben Zeit oder ehe der Dampf zum Brennstoff eingelassen wird, wer-
den frische Aufschüttungen von bituminöser Kohle (eine oder mehrere) auf die Oberfläche
des heifsen Brennstoffes gemacht, wodurch ein reichhaltiges Kohlenwasserstoffgas überdestillirt.
Das leichte Wasserstoff- und Kohlenoxydgas, von unten aus dem heifsen Brennstofflager
aufsteigend, tragen wesentlich dazu bei, bedeutende Gasmengen aus den frisch zugeschütteten
Kohlen zu gewinnen und dieselben in die Verdichtungskammer zu leiten. Die Retorten im oberen Theil des Generators sind
jetzt genügend erhitzt, um das Gas aus OeI zu erzeugen. Nach der Zuführung von Dampf
zum Brennstoff wird ein Theil des resultirenden Gases aus dem Gasgenerator getrieben und
zusammen mit einem geringen Strom OeI (aus besonderen Röhren) in die Seitenretorten geleitet.
Aus diesen werden die gemischten Dämpfe und Gase durch die Centralretorte in die Verdichtungskammer geführt. Die Hauptmasse
von Gas, welche von dem zersetzten Dampf und der frisch aufgeschütteten Kohle erzeugt wurde, ist ebenfalls aus dem Gasgenerator
in die Verdichtungskammer eingetreten.
In dieser Verdichtungskammer haben sich die Gase von den verschiedenen Quellen verbunden
und in der Form eines homogenen Gases vereinigt, welches nunmehr durch die Hauptröhren in die Reinigungs- bezw. Aufbewahrungsräume
oder zu irgend einem Orte u. s. w., wo man es nöthig hat, geleitet wird.
Nachdem die eine Aufschüttung bezw. Beschickung durch Kohle destillirt und zu Koks
reducirt ist, wird die Temperatur des Brennstofflagers zu niedrig, um noch Dampf zu erzeugen.
Dieser wird dann abgeschlossen und das Luftgebläse wieder in Gang gesetzt, bis der
Brennstoff wieder zur Weifsglut erhitzt ist und die Retorten und die Verdichtungskammer
, genügend heifs sind, wenn die Gasproduction, wie oben erklärt worden, wiederholt wird.
Nachdem nun der Gang des Processes im allgemeinen angegeben, soll in folgendem eine
genaue Beschreibung der Construction und Anordnung des Apparates, mit welchem der
Procefs ausgeführt wird, hinzugefügt werden.
Der Gasgenerator A und die Verdichtungskammer B sind aus feuerfesten Steinen hergestellt und mit einem Mantel aus zusammengenietetem
Kesselblech umgeben.
Man läfst gehörig Raum zwischen dem Mantel und der Backsteinwand zur Ausfütterung mit
Material von schlechter Wärmeleitungsfähigkeit.
Der Gasgenerator A hat in der Mitte zwischen der Vorder- und Hinterseite, auf seiner
Basis ruhend, eine hohle Backsteinwand C von ungefähr halber Höhe des Generators.
Die Platten c, welche abwechselnd von der Hinter- und Vorderwand sich fast durch den
ganzen Zwischenraum erstrecken, bilden zickzackförmige Luftzüge, Fig. 2 und 4. c1 c1 sind
Zuglöcher, die in den Aschenherd D D1 ausmünden , d d sind die Feuerroste; der Gasgenerator
ist daher in zwei Heizkammern EE1 getheilt, welche frei an der Decke sich vereinigen.
Die Dampfröhren e e1 münden in die Brennstoff kammern in der Nähe ihrer Grundflächen.
Das Luftzufuhrungsrohr S und die Abzweigung S1, Fig. 1, liefern durch die Decke
des Heizers C Luft, welche, nachdem sie erhitzt ist, in die Aschenlöcher unter dem Feuerrost
tritt.
Die Abzweigungen 5s1 führen Luft oberhalb
des Brennstoffes zu, um die gasförmigen Producte beim Erhitzen zu verbrennen.
Das Hauptrohr S führt auch in die Verdichtungskammer B, Fig. 2, Luft ein zur Verbrennung
und beim Erhitzen solcher Kammern.
Die Backsteingewölbe TTT in Fig. 2, 4
und 7 sind von der Front bis zur gegenüberstehenden Rückenmauer in dem oberen Theil
des Generators aufgemauert, um Auflager für die Retorten G G' G" zu bilden.
Die Seitenretorten G1 und G2 sind die OeI-verdampfer
und sind je seitlich mit den OeI-röhren ff1 verbunden, von welchen die Gaszuleitungsröhren
g' g", welche ebenfalls mit dem Innern des Gasgenerators in Verbindung
stehen, abzweigen.
Die Oelröhren ff1 und die Gaszuleitungsröhren
g1 g2 sind durch die Röhre h verbunden,
welche bis nahe an den Hintertheil einer jeden Retorte G' G" reicht. Kurze Röhren
b verbinden die Seitenretorten G' G" mit der Mittelretorte G. Letztere wird vermittelst
der Röhre H mit dem Dampfüberhitzer B (s. Fig. 4 und 6) verbunden.
Die Oeffnung V führt in den Kanal F, welcher
Gas von dem Generator nach dem unteren Raum des Ueberhitzers B leitet, Fig. 4.
Die Gaszuglöcher II1 verbinden den unteren
Raum des Generators unterhalb der Feuerroste dd mit dem Ueberhitzer, wie in den
Fig. 2 und 5 gezeigt ist.
Ein Schornstein T1 mit einem dicht anliegenden Deckel t am Scheitel des Generators
führt, falls es gewünscht wird, die Verbrennungsproducte fort.
Die Auffüllungs- oder Beschickungscylinder K Kλ sind auf einem Gerüst oberhalb des
Generators angebracht und sind auf einer sich drehenden Platte k k1 befestigt, die am Boden
an der Verbindungsstelle mit den Cylindern Oeffnungen hat.
Diese Platte k k1 dreht sich um einen Zapfen,
der unterhalb einer Platte befestigt ist, welcher ebenfalls mit einer Oeffnung versehen ist, die
gerade über der Beschickungsrinne / des Generators liegt. ■
Der Boden der Auffüllungscylinder ist mit einer Wasserkammer versehen, welche Zu- und
Abschlufsröhren hat, um die Cylinder gehörig abzukühlen und eine Abdestillirung der Kohle
zu verhüten.
Eine kurze Röhre Z1 verbindet die obere Platte der Wasserkammer mit der Beschickungsrinne I. Die drehbare Platte k hat auf ihrer
oberen Seite einen Schuh angegossen, in welchen ein Hebel eingesetzt werden kann, um
die Cylinder in die Stellung über die Beschickungsrinne I drehen zu können, Fig. 2
und 10.
Jeder Cylinder hat einen Deckel. Die Verdichtungskammer B ist mit einer Scheidewand
B\ der stehenden Scheidewand B2 und mit Obstructionsplatten bezw. -Zungen b1 aus
feuerfestem Material versehen. Letztere sind in dem Räume zwischen der Scheidewand B2 und
der ä'ufseren Wand angebracht und haben den Zweck, eine genügend Wärme absorbirende
Oberfläche darzustellen, und zu bewirken, dafs die sich zu condensirenden Gase gezwungen
werden, eine schlangenförmige Bewegung zu machen, ehe sie in die Schliefsbüchse oder
Hauptröhre gelangen.
Die nutzlosen Producte der Verbrennung, welche benutzt wurden, um die Verdichtungskammer zu erwärmen, werden durch die Röhre L
und den Schornstein L1 geführt.
Die" Klappe oder der Deckel n1 des letzteren
ist offen, während das untere Ende durch das Wasser in der Büchse M verschlossen wird,
wodurch die zu sammelnden Gase gezwungen werden, in die Büchse M durch das Wasser
hindurch einzutreten.
Von hier aus werden die Gase zu dem Reiniger und Sammler (in der Zeichnung nicht
sichtbar) durch die Röhre M1 geleitet.
Der Deckel n1 des Schornsteins L1 ist während
dieser Zeit geschlossen. Nutzlose Producte der Verbrennung können direct oben aus der
Verdichtungskammer durch den Schornstein N vermittelst einer Oeffhung im Deckel η entweichen,
Fig. 4.
Die Gasausscheidungsröhren FII1, Fig. 3,
4, 5 und 6, vom unteren Räume des Gasgenerators ausmündend, sind mit Ventilen O
versehen, welche durch Wasser in der O umgebenden
WasserbUchse O1 gekühlt werden.
Der Schieber 0 des Ventils ist hohl und sein hohler Raum steht mit zwei Röhren ρ in Verbindung.
Die offenen Enden dieser Röhren τρτρ gehen
durch die Stopfbüchse hindurch in die Wasserbüchse, um die Circulation des Wassers durch
das hohle Ventil zu ermöglichen.
Der Riegel P der Ventile reicht bis über das Gerüst hinaus, von wo aus die Handhabung
der Ventile mittelst Hebel erfolgt, um die Ventile höher oder niedriger zu stellen.
Die Wasserbüchse O1 ist mit einem Abschlufshahn
r1 und einem Ueberlaufrohr r versehen.
Die Trichter R oberhalb der Schornsteine N und T1 dienen zur Fortführung des Rauches.
Die Thüren U sind in die Vorderseite des Generators eingesetzt und öffnen sich nach den
Aschenlöchern' und der Brennmaterialkammer hin. Die Luft-, Dampf- und Oelröhren sind
mit den nöthigen Ventilen versehen.
Wenn nun der Apparat zu arbeiten beginnen soll, so werden auf den Rosten Feuer angemacht
und die Kammern mit Brennmaterial versehen, d. h. mit Anthracitkohle oder Koks beschickt.
Das Luftgebläse treibt durch die Röhren S und seine Abzweigungen Luft in den Lufterhitzer
C und von da in die Aschenlöcher DD1.
Die Thüren derselben werden geschlossen und die Klappen n1 des Schornsteins L1 sind geöffnet.
Das Windgeblä'se functionirt so lange, bis
die Brennstoffe in Weifsglut kommen. Nunmehr werden die heifsen gasförmigen Producte
gleichzeitig in die Verdichtungskammer geleitet, wo eine vollkommene Verbrennung durch die
Zuführung der Luft stattfindet, wobei die erzeugte Hitze in dem unschmelzbaren Material
sich ansammelt und die Ausscheidungsproducte der Verbrennung durch den Rauchschornstein L1
fortgeleitet werden.
Wenn der Brennstoff und die Verdichtungskammer auf die gewünschte Temperatur erhitzt
sind, wird das Windgebläse abgestellt, der Deckel η x geschlossen und das Ventil der
Röhre F geöffnet. Dampf wird jetzt dem heifsen Brennstoff durch die Röhre / / 1 zugeleitet
und zu derselben Zeit eine Aufschüttung von bituminöser Kohle auf die Oberfläche
des Brennstoffes vorgenommen.
Auch kann eine geringe Beschickung von Kohle auf jeder Seite des Gasgenerators erfolgen.
Hierauf werden die Ventile in den Gasröhren g g1 geöffnet. Das Gas in der
Generationskammer wird in die Retorten G' G" geleitet und die Oelröhren werden behufs
Oellieferung für die Röhre h geöffnet. Das OeI wird durch das stark erhitzte Gas weiter
befördert und verdampft. Diese Dämpfe werden in die hinteren Enden der Retorten geleitet.
Der zugelassene Dampf wird nun in Wasserstoff- und Kohlenoxydgas zersetzt, welche
durch die frische Aufschüttung von Kohle heraussteigen, und in Form einer Art Destillation
werden die reichhaltigen Kohlenwasserstoffe und Gase in die Retorten und direct in die Verdichtungskammer
B getrieben.
Das am meisten erhitzte Gas dagegen wird in die Verdampfungsretorten geleitet und trägt
dazu bei, die Dämpfe vorwärts durch die Mittelretorte und in die Verdichtungskammer
zu führen.
Claims (6)
1. Der einen Raum bildende Zersetzungs- und Generationsofen, versehen mit zwei Aschengruben
DD1 in Combination mit dem hohlen Theil G, der in der Kammer bis
zu ihrer halben Höhe ungefähr aufgemauert ist und durch die Platten c Luftkanäle
bildet. ' u
2. Der Generator mit Luft- und Dampfzuführungsröhren S bezw. ss1 und e e1 am oder
nahe am Boden, verbunden mit den im oberen Theil befindlichen Oelverdunstungsretorten
G G' G" in Combination mit einer Verdichtungskammer B, welche mit dem
Generator und den Retorten in Verbindung steht.
3. Die verbundenen Retorten G' G" in dem oberen Theil der Generationskammer in
Combination mit den Röhren g' g", welche die Kammer mit den Leitretorten G' G",
sowie mit den Oeleinlafsröhren g' g" verbinden.
4. Der Aufschüttungs - oder Beschickungsapparat, bestehend aus zwei oder mehreren
Beschickungscylindern KK1, die an einer rotirenden Drehscheibe k k1 mit zu den
Cylindern correspondirenden Oeffnungen befestigt sind, und einer Fundamentplatte
mit einer Oeffnung und Auslafsröhre in Combination mit dem Generator, der mit einem Beschickungsschacht / versehen ist.
5. Der Beschickungsapparat, bestehend aus den unter 4. erwähnten Cylindern in Combination
mit der hohlen Unterstützungsplatte, dem Ein- und Ausflufsrohr für das Kühlwasser und dem kurzen Beschickungsrohr Z1, welches mit dem des Ofens in
Verbindung steht.
6. Der Generator mit den Luft- (S S1 und s s1)
und Dampfzuführungsröhren e e1 zu beiden
Seiten des Brennmaterials in Combination mit einer Verdichtungskammer -B, der Gasröhre
F, welche den oberen Theil des Generators mit der Verdichtungskammer
verbindet, und der Oeffnungen und Kanäle II1, welche die Aschengruben des
Generators mit der Verdichtungskammer verbinden.
In . Combination mit dem Generator und seinen Gasleitungsrohren die durch Wasser
gekühlten Ventile, versehen mit dem hohlen Schieber e, den Röhren ρ ρ und der umgebenden
Wasserbüchse o1.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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