DE31061C - Apparat zur Erzeugung von Wassergas - Google Patents
Apparat zur Erzeugung von WassergasInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J1/00—Production of fuel gases by carburetting air or other gases without pyrolysis
- C10J1/213—Carburetting by pyrolysis of solid carbonaceous material in a carburettor
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 26: Gas-Bereitung und -Beleuchtung.
JOHN HANLON in NEW-YORK (V. S. A.). Apparat zur Erzeugung von Wassergas.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1884 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und den zugehörigen Apparat zur Erzeugung
von Heiz-, Leucht- und Motorgasen, bei welchem durch Destillation von bituminöser Kohle,
Zersetzung von Dampf und Verdampfung von Kohlenwasserstofföl die entstehenden Gase in
ein fixes Gas umgewandelt werden.
In der beiliegenden Zeichnung stellt:
Fig. ι einen verticalen Durchschnitt durch die Generatoren nach x-x der Fig. 5 dar.
Fig. 2 ist ein verticaler Längenschnitt eines der besagten Generatoren, sowie des Umwandlungs-
oder Fixirungsofens, des Wasserverschlufskastens und der verbindenden Theile nach y-y der Fig. 5,
Fig. 3 eine Vorderansicht,
Fig. 4 eine Hinteransicht, theilweise im Schnitt,
Fig. 5 ein Grundrifs, theilweise im Schnitt des Generators. . .
Der Generator besteht aus zwei Oefen oder Kammern A A1, welche durch eine gemeinsame
Basis verbunden sind und frei mit einander communicireri. Sie haben einen gemeinsamen
Rost E und werden von den durch Eisen b b1
mit einander verbundenen Dampfüberhitzungsund Zersetzungskammern BB1 überragt.
Die Generatoren und Ueberhitzer sind aus feuerfesten Ziegeln gebaut und von einem aus
Kesselblech hergestellten Mantel umgeben.
Der Aschenraum wird durch Scheidewände ddl
in drei separate Kammern getheilt. Die Gase werden dadurch gezwungen, oberhalb des
Rostes von dem einen in den anderen Generator zu strömen, ohne den Rost anzugreifen.
Fest zu schliefsende Thüren α versperren die in beide Theile des Aschenraumes einmündenden
Kanäle.
Die Dampfüberhitzungs- und Zersetzungskammern BjB1 sind nahe am Boden mit den
aus Mauerwerk hingestellten Gewölben . e el versehen, welche die lose aufgeschichteten
Ziegelsteine E EΎ und die Eisenabfälle aufnehmen.
Genannte Kammern sind auch, um bei eventuell nöthiger Reparatur, Reinigung und
Ausbesserung in dieselben einsteigen zu können, mit den kurzen, mittelst der Deckel i i1 geschlossenen
Schornsteinen JJ1 versehen.
Die Dampfröhren F, mit den Ventilen/ versehen, sind mit dem oberen Theil einer jeden
Kammer B B1 verbunden. Ein Kohlenaufgebetrichter H steht durch ein Beschickungsrohr g mit jedem Generator in Verbindung.
An dem unteren Theil des Trichters wird mittelst Zugstange und Hebels ein wassergekühltes
Ventil entsprechend in Function gesetzt.
Der konische Theil von H ist von genügender Gröfse, um eine einzelne Beschickung
von Kohle zu erhalten. Derselbe ist von dem Brennstoffbehälter H'2 durch einen aus
Stäben (wie in Fig. 5 gezeichnet) hergestellten Schieber h1 abgetrennt.
Die Kammer oder der Behälter H'2 ist grofs genug, um zwei oder mehrere Beschickungen
zu erhalten. Oben wird der Behälter durch einen Deckel /j2 fest verschlossen, welcher durch
ein Scharnierband, ein Gelenk und eine Schraube befestigt wird.
Ein Luftgebläserohr K verbindet durch das mit einem Ventil K versehene Zweigrohr K1,
welches unterhalb des Rostes einmündet, den Generator mit dem unteren Theil jeder der
Dampfüberhitzungs- und Zersetzungskammern.
L ist eine Stopfbüchse für das Oeleinlaufrohr,
welches nahe am Boden in jede der Kammern B B\ Fig. 2, durch einen entsprechend
angeordneten Hebel eingeführt wird, um OeI zur Carburirung der von jedem Generator
herkommenden Gase einzulassen. Wenn das OeI eingelassen wird, so wird das Rohr in die
Kammer eingeschoben, damit das OeI frei durch den in der Esse b oder b2 sich befindenden
Kanal in den aufsteigenden und ausgehenden heifsen Gasstrom abtropfe.
Jeder Generator ist mit einer Anzahl fest verschlossener Oeffnungen a1 versehen. Eine
Gruppe derselben befindet sich gerade oberhalb der Roststäbe und eine andere Gruppe
in entsprechender Höhe zur Einschiebung von Stäben oder Stecheisen behufs Auf brechens der
Kohle und Wegräumens der Klinker.
Die Röhren MM1 ermöglichen den Abgang
der von dem zersetzten Dampf, der Kohle und dem OeI entstehenden Gase zur Fixirungskammer,
sowie den Abgang der Verbrennungsproducte. Die Abzugsröhren O O1, mit wassergekühlten
Ventilen ο ο1 versehen, führen von den oberen Theilen der Kammern B B1 in
die Steigröhre N JV1 behufs Ableitung der
Verbrennungsproducte.
Die Röhren NN1 stehen durch die Zweigröhren
P P * mit dem unteren Theile der Fixirungskammer R in Verbindung. Diese Röhren
PP1 können aber auch, wenn es geeigneter zu sein scheint, durch die oberen Enden der
Steigröhren direct mit dem oberen Theile der Kammer R verbunden werden.
Die Steigröhren werden theilweise oder gänzlieh
mit feuerbeständigen Ziegeln ausgefüttert.
Die Fixirungskammer R ist aus feuerbeständigen Ziegeln hergestellt und ihr äufserer
Mantel mit Kesselblech umkleidet.
Nahe am Boden hat diese Kammer ein gelöchertes Gewölbe, welches die lockere Ausfüllung
feuerfester Ziegel aufnimmt.
Diese Ausfüllung wird in drei separate Abtheilungen mit Zwischenräumen getrennt.
Bei jedem Zwischenraum wird über jeder Abtheilung der Ziegel ein Gasableitungsrohr S
angebracht, welches in den Wasserverschlufskasten T einmündet.
An ihrem unteren Ende sind die Röhren S mit den Ventilstücken s versehen, welche die
konischen Ventilsitze tragen und mit Gleitbahnen für die Stangen der konischen Ventile
versehen sind.
Die Stange eines jeden Ventils ist mit einem Hebel verbunden, welcher in einem am Boden
des Kastens T befindlichen Lager gelenkartig befestigt ist. Das andere Ende dieses Hebels
steht in Verbindung mit der Stange i1, welche,
durch „die Decke des Kastens gehend, mit dem oberen Hebel verbunden ist. Dieser letztere
Hebel hat in w1 seinen Drehpunkt.
Hierdurch kann nach Belieben mitreist des Hebels irgend eines der Rohre S geöffnet
bezw. geschlossen werden.
Ein mit einem Ventil K'2 versehenes Luftgebläserohr
steht unterhalb des Gewölbes r mit dem unteren Theil der Fixirungskammer behufs Zuleitung der Luft zur völligen Verbrennung
der aus dem Generator während der Erhitzung des Apparates herkommenden gasartigen
Producte in Verbindung. Die Kammer R ist mit Schornstein F, der mittelst des
dicht schliefsenden Deckels ν geschlossen werden kann, versehen.
Das Verfahren ist nun folgendes:
Die zwei Generatoren arbeiten gegenseitig derart, dafs der überhitzte und theilweise zersetzte
Dampf abwechselnd abwärts durch den einen und die entstehenden Gase aufwärts durch den anderen geführt werden.
Die frische Beschickung bituminöser Kohle wird auch zuerst in dem einen und dann in
dem anderen Generator destillirt.
Nachdem auf dem Rost Feuer angemacht, erfolgt die erste Beschickung von Steinkohlen
oder Koks bei Luftzuführung durch K1 mittelst
Luftgebläse. Diese Luftzuführung geschieht so lange, bis in jeder Kammer eine mehrere Fufs tiefe Lage hocherhitzten oder
weifsglUhenden Brennmaterials gebildet wird.
Die Kappe ν des Schornsteins V bleibt offen, so lange die Windgebläse in Thätigkeit
sind, und behufs Einführung der Verbrennungsproducte in die Fixirungskammer R werden
die Ventile m m ebenfalls geöffnet. Ist das Brennstofflager in den Generatoren ein genügend
grofses und entsteht Kohlenoxyd, so wird durch das Oeffnen des Ventils K2 im
Rohr K& Luft in den unteren Theil der
Fixirungskammer eingeführt behufs voller Verbrennung des heifsen Kohlenoxyds und Erhitzung
der feuerbeständigen Ziegel in der Fixirungskammer.
Nahe am Ende des Auferhitzens werden die Ventile mm1 geschlossen und die Ventile 0 o1
geöffnet. Dann werden die Ventile Κλ geöffnet
und Gebläseluft in die unteren Theile der Kammern BB1 durch die Zweigröhre K2
eingeleitet behufs Verbrennung der anwesenden Gase, sowie Erhitzung der darin befindlichen
Ziegelsteine und Eisenabfälle.
Eine der Generatorkammern und der Dampfüberhitzungs-
und Zersetzungskammern (z. B. A und B) werden anfänglich am meisten erhitzt,
da in genannten Kammern der Dampf zuerst überhitzt und zersetzt wird.
Wenn die Lagen Brennstoff und alle Kammern passend erhitzt sind, werden die Ventile
der Luftgebläseröhren, die Kappe v>
beide Ventile ο o1, die Ventile m des vom Generator
abführenden Rohres M, sowie die Ventile s1
der zwei oberen Gasableitungsröhren S geschlössen,
während die Ventile m in1 der Abileitungsröhren Ai1 geöffnet bleiben.
Durch die Röhre F wird alsdann in den oberen Theil der Kammer B Dampf eingelassen,
welcher durch die vorerhitzten Ziegelsteine und Eisenabfälle geleitet, überhitzt und
theilweise zersetzt wird.
Das entstehende Gemisch von Wasserstoffgas und überhitztem Dämpf durchdringt den
weifsglühenden Brennstoff in der Kammer A, worin die Zersetzung vollendet wird.
Die Gase passiren unterhalb des Gewölbes c und oberhalb des Rostes den heifsen Brennstoff
in der Kammer A\ worin Kohle destillirt wird.
Ungefähr zu derselben Zeit, wenn der Dampf in die Kammer B eintritt, erfolgt eine Beschickung
bituminöser Kohle auf den heifsen Brennstoff in Kammer A1, damit die von dem
zersetzten Dampf entstehenden Gase, durch die destillirende Kohlenmasse gehend, sich mit
deren evolvirten kohlenwasserstoffreichen Gasen vereinigen und letztere in die Fixirungskammer
geleitet wird.
Wenn ein reiches Leuchtgas erzeugt werden soll, so wird in die Kammer A1 durch
das Rohr L Kohlenwasserstofföl eingeleitet, Das OeL wird dadurch verdampft und diese
Oeldämpfe mit dem durch das Rohr M1 in
der Fixirungskammer eingeleiteten Gas gemischt.
Das grofse Volumen des von der benachbarten Kammer eintretenden Wasserstoffes trägt
dazu bei, die Kohlenwasserstoffe vorwärts zu treiben, sowie deren Verbrennung oder Reduction
auf Lampenrufs zu- verhüten.
Mit besonderer Berücksichtigung auf Erfüllung desselben Zweckes ist die Fixirungskammer mit
Gasröhren versehen, welche so angeordnet sind, dafs die Gase und Dämpfe zuerst durch eine
nur kleine Abtheilung des erhitzten feuerbeständigen Materials geleitet werden und nur
so lange der Wirkung von letzterem ausgesetzt sind, bis die Umwandlung und Fixirung der
Gase stattgefunden hat.
Daher werden die zwei oberen und äufseren Gasableitungsröhren anfänglich durch die im
Wasserverschlufskasten befindlichen Ventile s s1
abgesperrt und das erste Rohr allein offen gelassen.
Während der ersten Periode also werden die Gase und Dämpfe durch die erste Abthei-.
lung des feuerbeständigen Materials geleitet, und zwar bis deren Temperatur so weit gesunken
ist. um das Gas zu fixiren.
Alsdann wird das erste Rohr S abgesperrt und die Gase durch die zweite Ableitung des
feuerbeständigen Materials, bis dieselbe gekühlt wird, getrieben, .
Endlich wird das zweite Rohr abgesperrt und die Gase bis zum Ende der Operation durch
die dritte Abtheilung der heifsen Ziegelsteine geleitet.
Dadurch werden schädliche Zersetzungen und Verlust der Kohlenwasserstoffe vermieden und
eine gleiche Quantität von Gas während des ganzen Verfahrens erzeugt;
Mit der Erzeugung von Gas durch Dampfzersetzung,
Kohlendestillation etc., wie oben beschrieben^ wird so lange fortgefahren; bis
die Temperatur der Kammer hierfür entsprechend erniedrigt ist.
Der Dampf und das OeI werden alsdann abgesperrt und der Apparat noch einmal durch
Einleitung der Gebläseluft bei passender Stellung der Ventile und der Klappe des Schornsteins,
wie zuerst beschrieben, erhitzt. Nunmehr werden aber die Dampfüberhitzungs- und Zersetzungs^
und die Generatorkammern A1 am meisten erhitzt.
Während der Erhitzung der Brennstoffkammern dient das Kohlenoxyd, welches sammt
den anderen Verbrennungsgasen die Ueberhitzungs- und Zersetzungskammer durchstreicht,
dazu, das durch den Dampf auf die Eisenabfälle erzeugte Oxyd zu reduciren und das
Eisen in den metallischen Zustand wieder zu bringen, damit letzteres wieder im Stande ist,
Dampf zu zersetzen.
Das durch den Dampf oxydirte und unnutzbar gemachte Eisen wird in dieser Weise durch
das in statu nascendi stehende Kohlenoxyd wiederholt belebt und in den metallischen Zustand
gebracht, damit dasselbe Metall wiederholt zur Dampfzersetzung gebraucht werden kann.
Nachdem der Apparat, wie oben beschrie-'ben, passend erhitzt worden ist, wird mit der
Gaserzeugung fortgefahren, nur mit dem Unterschiede, dafs der Dampf und die Gase in entgegengesetzter
Richtung durch die zwei Generatorkammern geleitet werden.
Die in Zeitabschnitten in die Generatorkammern erfolgten Beschickungen bituminöser Kohle
produciren eine genügende Quantität Koks, um die Brennstofflagen auf der gehörigen
Höhe zur. Dampfzersetzung zu erhalten.
Statt der drei in den Wasserverschlufskasten eintauchenden, an ihren unteren Enden mit
Ventilen versehenen Röhren S könnte ein einziges Steh- und Tauchrohr benutzt werden.
In diesem Falle würde sich das Rohr bis nahe an' die Wandung der Fixirungskammer
erstrecken und mit derselben durch drei horizontale Röhren vereinigt sein müssen, wovon
jedes mit einem controlirenden Ventil versehen
ist und in die Kammer gerade oberhalb jeder Abtheilung der Ziegel eintreten würde.
Bei passender Stellung der Ventile könnte das Gas von irgend einer Abtheilung der Fixirungskammer
abgeleitet werden, wie es mit der gezeichneten und beschriebenen Einrichtung geschieht.
Claims (1)
- Pa te nt-An spruche:ι . Zum Zweck der Erzeugung von Wassergas ein Apparat, bestehend aus den zwei gegenseitig wirkenden, geschlossenen Generatorkammern A A1 mit dem gemeinsamen Rost E und einer oder mehrerer im Aschenfall enthaltenden vertical stehenden Scheidewände d d\ zum Zweck, die Gase zu zwingen, von der einen in die andere Kammer oberhalb des Rostes einzutreten, in Combination mit den Dampfeinlafsröhren F, welche mit den oberen Theilen der Generatoren A A1 in Verbindung stehen, ferner denverbindenden Luftgebläseröhren K, den Gasabführungsröhren O O1, sowie den Oeleinlafsröhren L.Die Generatorkammern A A1 mit den darüber befindlichen Dampfüberhitzungs- und Zersetzungskammern B B1, den von den Ueberhitzern und Zersetzern abführenden Rauchableitungsröhren in Verbindung mit einer Fixirungskammer R, den Röhren N N1 und den Zweigröhren P P J, MM1, welche die von den Generatoren und Ueberhitzern abführenden Röhren mit der Fixirungskammer vereinigen, und einer Beschickungsund Aufbewahrungskammer ü/2, zu dem beschriebenen Zweck.
Publications (1)
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