DE32072C - Neuerung an Apparaten zur Erzeugung und Vertheilung von Gasen und Dämpfen für Beheizungs- und Erleuchtungszwecke - Google Patents
Neuerung an Apparaten zur Erzeugung und Vertheilung von Gasen und Dämpfen für Beheizungs- und ErleuchtungszweckeInfo
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- DE32072C DE32072C DENDAT32072D DE32072DA DE32072C DE 32072 C DE32072 C DE 32072C DE NDAT32072 D DENDAT32072 D DE NDAT32072D DE 32072D A DE32072D A DE 32072DA DE 32072 C DE32072 C DE 32072C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B55/00—Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G9/00—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils
- C10G9/26—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils with discontinuously preheated non-moving solid material, e.g. blast and run
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht
in centralem Verticalschnitt die Anordnung von vertical aufgebauten Zwillingsretorten und deren Verdampfapparat oder
Vaporisator nebst Rohranschlüssen nach Mafsgabe der Erfindung.
Fig. 2 und 3 zeigen Verticalschnitte von zugehörigen Fülltrichtern mit deren Ventilen oder
Verschlüssen.
Fig. 4. zeigt den Fülltrichter, Fig. 3, mit niedergelassenem Konus.
Fig. 5 ist ein der Fig. 1 ähnlicher Schnitt,
in welchem hinten eine dritte .Retorte hinzugekommen ist und die Regulirungsvorrichtungen
etc. schematisch dargestellt sind.
Fig. 6 zeigt die dritte Retorte vor den beiden ersten angefügt, stimmt aber im übrigen mit
Fig. 5 überein.
Die Hauptelemente des Apparates bilden die Retorten A1 und A^, welche, wie aus Fig. 1
ersichtlich, zur Erreichung der nöthigen Stärke und Dichtigkeit aufsen mit einem Mantel aus
Schmied- oder Gufseisen versehen sind, während ihre Innenwandungen aus feuerbeständigen
Ziegeln bestehen.
Die Retorte A1 enthält eine Verbrennungskammer B1 mit gasdichter Thür, Rohrstäben E1
und Aschenfall C1 mit ebenfalls gasdichter Thür. Der Innenraum D1 wird vollständig
oder theilweise mit metallischen, mineralischen oder kohlenstoffhaltigen Materialien gefüllt,
welche auf dem die Verbrennungskammer überdeckenden feuerbeständigen Rost .F1 ruhen.
Am oberen Ende der Retorte befindet sich ein Rauchrohr Gλ mit gasdichtem Ventil oder
Schieberg·1 und aufserdem ein mit Schieber il
versehenes Rohr J1 für Gas, Luft und Dämpfe. Ein ■ Rohr Kl mündet vortheilhaft in die Verbrennungskammer
B1 oder auch, wie durch punktirte Linien bei K3 angedeutet, in den
RaumD1 oberhalb der durchbrochenen Decke F1
ein. Dieses Rohr enthält einen Schieber k\ und zwischen letzterem und der Retorte besitzt
es ein Zweigrohr H1 mit Schieber hl, wodurch
ermöglicht wird, die Verbrennungsproducte erforderlichenfalls abzuleiten.
Da die Retorte je nach dem. Zwecke, welchem sie dienen soll, bald mit unverbrennlichem,
bald mit verbrennlichem Material beschickt wird, so mufs die durchbrochene Decke F1 so eingerichtet sein, dafs sie sowohl
den einen wie auch den anderen Materialien den nöthigen Halt gewährt. In den verschiedenen
Figuren ist diese Decke aus regelmäfsig gesetzten feuerbeständigen Ziegeln gebildet,
natürlicherweise aber kann man ebensogut ein anderes . feuerbeständiges Material anwenden,
welches in losem Gefüge den Gasen, Dämpfen oder Verbrennungsproducten den Durchgang
gestattet.
Oben ist die Retorte so eingerichtet, wie es die Einbringung oder Herausschaffung der
Materialien und ein gas- and dampfdichter Verschlufs erfordert.
Wenn Kohle in der Retorte benutzt wird, kann es nothwendig werden, dieselben während
des Betriebes einzuführen. Für solchen Fall ist ein Fülltrichter G3 mit Verschlufskonus
vorgesehen, welcher von oben her direct in das Retorteninnere führt. Dieser Trichter kann
auch wie F5 in Fig. 2 construirt sein, so dafs er im Stande ist, eine ganze Kohlen- oder andere
Füllung aufzunehmen. Er enthält dann einen Schieber /3, welcher lose eingepafst ist
und auf welchem das Material zunächst ruht. Oberhalb /3 befindet sich ein dichtschliefsender
Schieber/4 und unterhalb der Konus /5, welcher
durch Stäbe e5 in Position gehalten wird und eine ringförmige Oeffnung bildet, durch
welche die Materialien beim Oeffnen des Schiebers /3 möglichst vertheilt in die Retorte
gelangen. Beim Einfüllen während des Betriebes öffnet man den Schieber/3 erst nach Schliefsung
des Schiebers /4.
Für Retorten von grofsen Dimensionen empfiehlt sich, dem Fülltrichter F5 die Construction
Fig. 3 und 4 zu geben. Hier ist der Konus/5 mittelst Kette ns an die Rolle is gehängt
und kann durch Drehen der durch Stopfbüchse Z3 nach aufsen geführten Welle /z3
mittelst der Kurbel m3 gehoben oder gesenkt werden, je nachdem frisches Material in den
Trichter gefüllt oder nach Schliefsung des Schiebers/4 aus dem Trichter in die Retorte
gelassen werden soll. Zur Arretirung des Konus in gehobener Position, wo er einen den
Schieber/3 ersetzenden Verschlufs bildet, dient ein in ein Sperrrad auf der Welle hs einfallen
der Sperrkegel oder eine andere passende Vorrichtung.
Die zweite Retorte A2 ist in jeder Hinsicht
der ersteren A1 analog. Die übereinstimmenden Theile beider sind daher mit. gleichen
Buchstaben bezeichnet, der Index der Buchstaben ist aber ein anderer bei Ä2 wie bei A\
um eine Unterscheidung zu ermöglichen.
Die beiden Retorten A1 und A2 stehen oben
durch ein Rohr JL1 mit Schiebern αΛ b1 und
unten, unterhalb der durchbrochenen Decken der Feuerräume, durch ein Rohr M1 mit
Schiebern cl und d1 mit einander in Verbindung.
Zwischen ihnen und in Communication mit den Röhren L1 und M1 befindet sich eine
verticale Kammer, der Verdampfapparat oder Vaporisator 2V1 welcher mit einem feuerbeständigen
Mantel so umgeben ist, dafs er mit demselben einen ringförmigen Raum O1 bildet, in
welchem die von einem separaten Rost Q.1 kommenden Beheizungsgase circuliren, ■ um
schliefslich durch G5 zu entweichen.
Der Feuerraum R1, in dem sich der Rost Q.1
befindet, ist so eingerichtet, dafs er sich sowohl für Kohle als für gasförmiges oder anderes Brennmaterial eignet. Auf dem oberen
Ende besitzt der Vaporisator N1 ein Rohr A mit Ventil a, durch welches die zu verdampfende
kohlenwasserstoff haltige Flüssigkeit eintritt, und ein Rohr G6 dient zur Abführung
der Dämpfe. Der Apparat ist ein trockener Vaporisator, da sich keine Flüssigkeit in ihm
ansammelt, sondern sogleich bei ihrem Eintritt durch Dampf oder heifse Luft verflüchtigt und
abgeführt wird, e1 ist ein Pyrometer, mittelst
welchen die zur Verflüchtigung von Flüssigkeit von verschiedenem specifischen Gewicht
nöthigen Temperaturen leicht geregelt werden können.
Im übrigen ist es für die Construction ohne Belang, ob die beschriebenen Retorten in der
Reihenfolge A1A2 oder A2A1 betrieben werden,
und ebenso ist es Sache des Gutdünkens, ob man die Retorten separat arbeiten lassen
oder ob man die Verbrennungsproducte von der einen zur anderen leiten, oder durch H1
bezw. H2 abführen will.
Die Röhren zur Einführung von Dampf, Gas, Dämpfen oder Luft, oben oder unten, sind
in Gruppen zu je vieren angeordnet, wie rechts und links in Fig. 1 angegeben. Die Beschreibung
einer Gruppe oben und einer unten wird zum Verständnifs derselben genügen. Die oben befindliche Gruppe an jeder Retorte
mündet in den oberen Theil des Schachtes, die untere dagegen etwas oberhalb des Rostes
in den Feuerraum ein. Oben dient das Rohr U1 mit Ventil ul zur Einführung von Dampf;
V1 mit Ventil v1 zur Einführung von kohlenstoffhaltigen
Dämpfen, vermischt mit Dampf oder heifser Luft; F3 mit Ventil v3 für Gas
und X1 mit Ventil x1 für Luftzuführung.
Diese Röhren führen in den oberen Theil der Retorte alle zu behandelnden Materialien ein,
mit Ausnahme von OeI, Naphta oder anderen kohlenwasserstoff haltigen Flüssigkeiten, die ihrerseits
bei A1 durch Rohr As und bei A2 durch
Rohr A^ so eingeleitet werden, dafs sie auf das
im Ofeninnern befindliche glühende Material fallen. In der unteren Gruppe dient das
Rohr W1 mit Ventil τνΛ zur Einführung von
Dampf in den Feuerraum, F1 mit Ventil yl
zur Einführung von kohlenstoffhaltigen Dämpfen, vermischt mit Dampf oder heifser Luft, Ys mit
Ventil jA für Gas und Z1 mit Ventil ^1 für
Luft. Diese verschiedenen Röhren, ausgenommen etwa das Luftzuführungsrohr, werden sowohl
oben wie unten vortheilhaft so angeordnet, dafs sie in ein gemeinschaftliches Hauptrohr
münden, wie auch in den betreffenden Figuren dargestellt. Das Rohr Z1 besitzt übrigens ein
Zweigrohr Zz mit Ventil ^3, damit auch unter
den Rost in den Aschenfall Luft eingeführt werden kann. Aufserdem sind an passenden
Stellen auf den Retorten Manometer und Sicherheitsventile angebracht, und die Röhren P
und /2 sind mit Thermometern/1 und/2 ausgerüstet,
wie es zu einem geregelten Betriebe erforderlich.
Die in Fig.. 5 und 6 vorgeführten Constructionen sind Modificationen, welche eine
Vermehrung der mit dem Apparate ausführ-r
baren Processe gestatten. Die Retorten in diesen Figuren sind in ihrer Verbindung und
Construction denjenigen in Fig. ι völlig gleich. Von links nach rechts gerechnet, befindet sich
aber in Fig. 5 der Vaporisator zwischen der zweiten und dritten Retorte angeordnet, während
er in Fig. 6 den Raum zwischen der ersten und zweiten einnimmt.
Für die meisten Zwecke sind die Retorten mit geeignetem nicht verbreniilichen Material
angefüllt, welches womöglich gleichförmige und gut yertheilte Räume enthält, ähnlich wie
diejenigen zwischen auf einander gehäuften Kanonenkugeln. Für gewöhnliche Fälle genügen
auch gewöhnliche feuerbeständige Ziegel oder dergleichen, und in besonderen Fällen,
z. B. wenn ein Gas von geringerem specifischen Gewicht verlangt wird, füllt man die Retorte A"2
mit Eisenstücken, wie Ketten oder durchbrochenen Eisenkugeln. Das nicht brennbare
Material in den Retorten, Fig. 1, wird durch Verbrennung von Kohle in den Feuerräumen
erhitzt, und es wird hierbei die Zuführung von Luft durch Zs und Z4 einem natürlichen Zuge
vorgezogen. Beide Retorten können gleichzeitig durch Feuer auf jedem Rost beheizt
werden, während man die Verbrennungsproducte durch Zuführung von Luft durch Z1 sich
vollständig zwischen dem unverbrennlichen Material verzehren läfst. Wenn man die Verbrennungsproducte
der ersten Retorte zur Beheizung oder zur Unterstützung der Beheizung der zweiten benutzen will, so führt man sie
durch Rohr L1 und den Vaporisator hinab nach Rohr M1,' von wo sie in die zweite
Retorte gelangen und deren Füllung durchstreichen, um schliefslich durch den Schornstein
zu entweichen.
Sollen die Retorten mittelst kohlenwasserstoffhaltigerDämpfe
undLuft oder kohlenwasserstoffhaltiger Dämpfe und Dampf beheizt werden,
so führt man diese Substanzen durch oben erwähnte Röhren ein, so dafs es also ermöglicht ist, sowohl festes als dampf- oder
gasförmiges Brennmaterial zu benutzen. . Da die Luftzuführungsröhren so angeordnet sind,
dafs sie eine Lufteinführung sowohl über als unter dem Rost gestatten, so lassen sich die
Luftquantitäten ober- und unterhalb sowohl absolut als auch mit Bezug auf einander reguliren,
wodurch die Erzeugung der in jedem einzelnen Falle erforderliehen Hitze wesentlich
erleichtert wird. . Ist eine intensive concentrate Hitze, hervorzubringen, so führt man die Luft
entweder ganz oder zum gröfseren Theil unterhalb ein, um eine verstärkte Verbrennung des
festen Brennmaterials herbeizuführen. Wird aber eine gröfsere Flamme und eine mehr vertheilte
Hitze gewünscht, so führt man eine geringere Menge Luft unter den Rost, dagegen mehr
über denselben, ein, so..dafs. die brennbaren Producte aus dem festen Brennmaterial im
Feuerraum und zwischen der feuerbeständigen Füllung der Retorte zur Verbrennung gelangen.
Auch mit Hülfe der Ventile in den Luftzüführungsröhren und nach Malsgabe der
Manometer läfst sich die Quantität Luft, welche dem Kohlenstoff zur Ermöglichüng einer vollkommenen Verbrennung beigesellt werden mufs,
genau bestimmen, so dafs nicht nöthig ist, Luft in überschüssiger Menge einzuführen.
Wenn es sich einfach darum handelt, das unverbrennliche Material im Ofen zu erhitzen,
und so dasselbe zur Ueberhitzung von Dampf oder Luft oder zur Verflüchtigung von flüssigen
Kohlenwasserstoffen zu präpariren oder zu veranlassen, als Zersetzungsretorte auf die vermischten Dämpfe zu wirken, so führt man sowohl
oberhalb wie unterhalb des Feuerrostes Luft ein, wobei dann die kohlenstoffhaltigen
Dämpfe und Gase, welche von dem festen Brennmaterial aufsteigen, auf ihrem Wege durch
die Füllung der Retorte verbrennen und eine gleichförmige Hitze erzeugen. Wird anderentheils
beabsichtigt, die von dem festen Brennmaterial entwickelte Hitze durch dampfförmiges,
in den oberen Theil des' Apparates eingeführtes Brennmaterial zu verstärken, so kann man eine
intensive und concentrirte Hitze; auf dem Feuerrost durch Luftzufuhr von unterhalb erzeugen,
während man die Luftzufuhr oberhalb des . Rostes völlig abstellte. In diesem Falle ist die
Strömung in der Retorte von oben abwärts durch das unverbrennliche Material über den
Feuerrost nach dem horizontalen Rohr M1 ■
und dem Feuerraum der zweiten Retorte gerichtet. Es ist zu verstehen, dafs die Retorten
abwechselnd geheizt und benutzt werden, d. h. mit Hülfe des Feuers auf dem Rost oder mittelst
dieses Feuers und der Hitze von den Kohlenwasserstoffdämpfen werden die unverbrennlichen
Füllmaterialien zunächst auf eine geeignete Hitze gebracht. Sodann wird die Retorte entweder als Ueberhitzer oder Vaporisator
oder Zersetzungs- bezw. Binderetorte oder überhaupt nach Mafsgabe des auszuführenden Verfahrens
benutzt, bis die Hitze derart reducirt ist, dafs sie einer Erneuerung bedarf. Diese
Erneuerung erfolgt in derselben Weise wie das Anheizen, wobei die Schieber der zu erzeugenden
Richtung der Circulation entsprechend geöffnet oder geschlossen werden, und zwar
kann man die Circulation entweder aufwärts durch die Retorte und durch das Rohr L1
oder abwärts und durch M1, sowie entweder auf- oder abwärts durch den Vaporisator oder
auf- oder abwärts durch die zweite Retorte oder umgekehrt von der zweiten Retorte
in derselben Weise durch die erste stattfinden lassen.
In' Fig. 5 gelangt der Dampf vom Generator B4· durch Rohr B nach dem Druckapparat E
und führt die durch Rohr oder Oeffnung L zugelassene Luft mit sich nach dem Vertheilungsreceptor
C, von welchem der Druck durch die Röhre t dem Druckregulator R mitgetheilt wird.
Der Receptor C, eine geschlossene Kammer, steht mit dem Druckapparat E in Verbindung.
Er ist der Vermittler allen Druckes, welcher zur Ueberführung der Luft, der Dämpfe oder
Gase und flüssigen Kohlenwasserstoffe nach den Retorten erforderlich ist. Durch G gelangt
die Luft direct nach dem Lufteinführungsrohr X1 der Retorte A1, und ein Zweigrohr
führt die Luft zu den nach den Feuerräumen und Aschenräumen aller Retorten und dem
Aschenraum des Vaporisators mündenden Röhren. Das Rohr F (mit Ventil/) vom Receptor C
führt Luft nach einem Heizapparat im Ofen G3 zur Aufnahme von Kohlenwasserstoffdämpfen,
wenn es beabsichtigt wird, die erste Retorte mit solchen Dämpfen zu speisen. Ein anderes
Rohr J communicirt seinerseits durch ein Rohr Y mit den Verdampfungskammern in dem Ofen G3,
von wo aus die Dämpfe durch Rohr F nach den Röhren Yx und V1 der ersten Retorte gelangen.
Das Rohr V1 zudem steht mit den Röhren in Verbindung, welche in die zweite
und dritte Retorte münden, so dafs jede Retorte an den früher bezeichneten Punkten
Kohlenwasserstoffdämpfe zugeführt erhalten kann.
Das Rohr K communicirt mit dem Behälter F1, welches dazu bestimmt ist, den
flüssigen Kohlenwasserstoff in die Retorten und den Vaporisator einzuführen und dementsprechend1
mit dem Rohr As der Retorte Ä1
und dem Rohr A des Vaporisators in Verbindung steht. Von den Verbindungen nach .den
Retorten ä1 und A5 sind nur die einmündenden
Rohrenden dargestellt, um die Uebersichtlichkeit der Figur nicht zu gefährden.
Vom Dampfgenerator J34 führt auch ein
Rohr B3 direct nach den Retorten, und zwar bildet u1 den Anschlufs nach A1, während die
Anschlüsse nach der zweiten und dritten Retorte nur angedeutet sind. Bei C3 enthält das
Rohr Bs einen Druckregulator. D3 ist ein
Ventil, E3 ein Manometer und Fs ein Ueberhitzer,
welcher durch geeignet angebrachte Ventile mit dem Dampfrohr Bs in Communication
treten kann. Das von B3 ausgehende Zweigrohr W1 führt Dampf nach den Feuerräumen
der Retorten.
' Die Gaszuleitungsröhren F3 Y3 F* Γ4 und F8 Yä
stehen mit einem Gasbehälter oder mit eigenem separaten Druckapparat in Verbindung.
Alle Röhren sind mit Ventilen und Manometern versehen, so dafs man den voraus bestimmten
Druck erzielen kann, welcher nachher automatisch durch die automatisch regulirten
Druckapparate regulirt und erhalten wird.
Fig. 6 stimmt, abgesehen davon, dafs die Retorte A6 vor' den Retorten A1 und 'A2 angeordnet
ist, wie bereits eingangs erwähnt, mit der Fig. 5 überein. Die Buchstaben der
Röhren sind daher dieselben wie in Fig. 5; nur ist zu bemerken, dafs die rechtsseitigen
Röhren der Retorte .A5, Fig. 5, in Fig. 6 sich auf der linken Seite der Retorte A6 befinden.
Der beschriebene Apparat in seinen verschiedenen Modifikationen ist in der verschiedensten
Weise verwerthbar, so unter anderem auch zur Ausführung der in der englischen Patentschrift No. 4138 vom Jahre 1883
veröffentlichten Processe und Methoden zur Bereitung von allerlei Gasen, Dämpfen und
Gasgemischen.
Die gas- oder dampfförmigen und flüssigen Materialien, welche zur Bildung der Dämpfe
oder Gase dienen, werden den Retorten und dem Vaporisator unter regulirtem Druck zugeführt
und können den Apparat unter Druck passiren. Die Heizgase und Dämpfe, welche im Apparat bereitet werden, können daher erforderlichenfalls
direct, d. h. ohne Inanspruchnahme von Reservoiren oder Druckvorrichtungen, nach dem Orte ihrer Verbrennung geführt
werden, und zwar mit einem dem Kesseldruck entsprechenden Druck oder (mit
Hülfe passender Regulirvorrichtungen) mit einem beliebig geringeren Drucke. Für Leuchtgase
ist ein Druck nicht erforderlich.
Es ist zu beachten, dafs in all den nach Mafsgabe der Erfindung ausgeführten Processen
die Ingredienzien der Gase und Dämpfe sowohl bezüglich Qualität als Quantität genau
bemessen, werden sollten. Ebenso ist es von Wesenheit bei der Fabrikation der- besagten
Gase und Dämpfe, dafs die Verhältnisse der Ingredienzien immer genau dieselben bleiben,
und dafs man, mögen nun die Gase oder Dämpfe zur Bildung eines Leucht- oder Heizgemisches
oder zur Unterhaltung einer Verbrennung oder zur Behandlung von Erzen oder Metallen verwendet werden, immer im
Stande ist, nach Belieben die Verhältnisse zu variiren und in jedem Augenblick zu wissen,
dafs der Betrieb wirklich unter den gewünschten Verhältnissen von Statten geht. Dieselbe Accuratesse
ist bezüglich der Zufuhr der Luft und der Veränderung der eingeführten Luftmenge
erforderlich, damit die Verbrennung den verschiedenen Brennmaterialien und der zu erzeugenden
Flamme leicht angepafst werden kann.
Zur Vermeidung von Complicationen und zur möglichsten Beschränkung der Theile des
Apparates ist es wünschenswerth, nur einen Regulirapparat, welcher den Zwecken mehrerer
entspricht, anzuordnen. Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Luft und die Gase mit
Hülfe regulirter Kohlenwasserstoffe einfach einfliefsen
zu lassen.
Die Gebläse, welche für hohen Druck nothwendig sind, erfordern aber kostspielige und
complicirte Anlagen, und die Einführung der Flüssigkeit durch ihre eigene Schwere ist nicht
geeignet zur Ermöglichung einer leichten und genauen Controle. Diese Uebelstände werden
durch den Vertheilungsreceptor C vermieden, welcher zwischen dem Druckapparat und den
nach den Retorten führenden Röhren eingeschaltet ist.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Ein Apparat zur Erzeugung von Gasen und Dämpfen, bestehend in einer verticalen Retorte, welche mit einem unten angeordneten geschlossenen Feuerraum versehen ist, ferner mit einer über dem Feuerraum befindlichen durchbrochenen Decke zum Tragen der lose eingefüllten kohlenstoffhaltigen oder unverbrennlichen Materialien, ferner mit einer Oeffnung zur Einbringung dieser Füllmaterialien, ferner mit einem mit Ventil ausgerüsteten Rauchabzugskanal, einem Rohr A3 zur Einführung kohlenwasserstoffhaltiger Flüssigkeiten auf die heifse Retortenfüllung, einem Rohr I1 für Gas, Luft und Dämpfe, sowie mit Röhren C/1 F1 F3 Xs bezw. TF1F1F3ZYZ3;, welche zur Einführung von Kohlenwasserstoffdämpfen, Luft, Dampf und Gasen in den oberen Theil der Retorte und in den Feuerraum (Aschenfall) dienen und einzeln oder in jeder beliebigen Weise combinirt in Benutzung genommen werden können, je nach Mafsgabe wie der Apparat betrieben werden oder welchem Zwecke er dienen soll.
In Combination mit einer Retorte der unter τ. beanspruchten Art: ein Vaporisator N1, welcher oben und unten durch j Rohre L1 bezw. M1 mit der Retorte in Communication treten, aber auch selbstständig durch einen Feuerraum R1 (Ol)~ beheizt werden kann, und welcher mit einem Einführungsrohr für die zu verdampfende Flüssigkeit sowie mit einem Abführungsrohr für die entwickelten Dämpfe versehen ist.Die Combination zweier oder dreier verticalen Retorten, welche mit Röhren, wie unter 2. beansprucht, ausgerüstet sind, und eines nach Art der Fig. 1, 5 oder 6 zwischengeschalteten Vaporisators, so dafs es blos des Oeffnens oder Schliefsens der entsprechenden Hähne, Ventile oder Schieber bedarf, um die Retorten separat oder combinirt und mit irgend welchen oder allen ihren Anschlüssen arbeiten zu lassen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE32072C true DE32072C (de) |
Family
ID=308114
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT32072D Expired - Lifetime DE32072C (de) | Neuerung an Apparaten zur Erzeugung und Vertheilung von Gasen und Dämpfen für Beheizungs- und Erleuchtungszwecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE32072C (de) |
-
0
- DE DENDAT32072D patent/DE32072C/de not_active Expired - Lifetime
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