DE166718C - - Google Patents

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DE166718C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B9/00Beehive ovens

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kokserzeugung mit Gewinnung der Nebenprodukte in Koksöfen nach Art der Bienenkorböfen mit Gasabzug oberhalb der Kohlenschicht und Erzeugung der Verkokungstemperatur durch Verbrennung der Kohlengase im Ofendom vermittels oberhalb der Kohlen eingeführter Luft.
Bisher erfolgte die Herstellung von Koks
ίο entweder durch Außenbeheizung oder Innenbeheizung der Öfen. Bei der Herstellung des Koks durch Außenbeheizung ist ein Verfahren für Bienenkorböfen vorgeschlagen worden, bei dem in zwei Perioden zunächst unter Luftabschluß Gas entwickelt wird, das zur Außenbeheizung des Ofens dient, und dann Luft zum Zweck der direkten Verkokung in den Ofen eingeführt wird, wobei die Verbrennungsgase ebenfalls zur Außenbeheizung des Ofens verwendet werden. Bei den Verfahren mit Innenbeheizung erfolgte bisher die Herstellung des Koks in der Regel. in sogenannten Bienenkorböfen. In einem solchen Bienenkorbofen werden die Kohlen so weit aufgeschichtet, daß zwischen ihnen und dem Ofendomgewölbe noch ein freier Raum verbleibt. Durch diesen Raum wird ein Luftstrom getrieben, der über die glühenden Kohlen streicht. Hierbei verbindet sich die Luft mit den aus den Kohlen entwickelten Gasen, die vollständig verbrannt werden. Es ist auch bekannt, mehrere solcher Bienenkorböfen hintereinander zu schalten, die nacheinander von der Luft durchströmt werden.
Um bei der Herstellung von Koks durch Innenbeheizung des Ofens gleichzeitig Gas zu Leucht- oder anderen gewerblichen Zwecken zu gewinnen, ist ein Verfahren vorgeschlagen worden, bei dem ständig ein Teil des in einer Ofenbatterie erzeugten Gases wieder als Hitzeträger über die in letzterer befindlichen Kohlen geleitet wird, während ein Teil des erzeugten Gases fortgeleitet wird, um zu gewerblichen Zwecken ausgenutzt zu werden.
Durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren soll gegenüber den bisherigen Verfahren die Beschaffenheit des Koks verbessert und in ausgiebigerem Maße Gas zu Leucht- oder anderen Zwecken gewonnen werden. Das Wesentlichste des neuen Verfahrens besteht darin, daß über derselben Ofenfüllung die entstehenden Gase abwechselnd zur Erhitzung des Ofengewölbes verbrannt und nach Abstellung der Verbrennungsluft durch Rückstrahlung des erhitzten Ofengewölbes weiter entwickelt und unverbrannt abgeführt werden.
Die Anwendung eines Betriebes mit verschiedenen Perioden des Abzugs der unverbrannten Destillationsgase und der Lufteinführung ist an sich bereits für Koksöfen bekannt; vergl. das oben an erster Stelle er-
wähnte, bekannte Verfahren zur Herstellung von Koks durch abwechselnde Außen- und Innenbeheizung des Ofens. Auch ist dieser Betrieb häufig bei Verfahren zur Erzeugung von Wassergas. Bei bekannt gewordenen Verfahren der letzteren Art werden abwechselnd die Verbrennungsgase aus einer mit glühenden Kohlen gefüllten Kammer durch das Gitterwerk eines Dampferzeugers
ίο geleitet, und darauf wird Wasser auf das Gitterwerk gespritzt und der hierdurch erzeugte Dampf in entgegengesetzter Richtung durch die glühenden Kohlen geleitet.
Bei dem neuen Verfahren wird zweckmäßig der Ofen in den Anheizperioden über die erforderliche Verkokungstemperatur hinaus erhitzt und in den Gasentwicklungsperioden Wasserdampf eingeleitet, der sich mit den Ofengasen umsetzt. Die Einführung von Wasserdampf in mit glühenden Kohlen gefüllte Kammern ist an sich bekannt und bereits bei den vorher erwähnten Verfahren zur Erzeugung von Wassergas erfolgt. Bei letzteren Verfahren wird jedoch, wie erwähnt, der Dampf nicht über, sondern durch die Kohlenmasse getrieben.
Auf den Zeichnungen sind mehrere Einrichtungen zur Ausübung des neuen Verfahrens veranschaulicht.
Fig. ι ist ein senkrechter Längsschnitt durch eine solche Einrichtung nach der Linie b-b in Fig. 2;
Fig. 2 ist ein wagerechter Schnitt nach der Linie a-a in Fig. 1;
Fig. 3 ist eine Längsansicht der Einrichtung;
Fig. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie c-c in Fig. 1;
Fig. 5 ist eine Oberansicht der Einrichtung;
Fig. 6 und 7 zeigen im Längsschnitt verschiedene andere Einrichtungen zur Ausübung des neuen Verfahrens;
Fig.· 8 ist eine Einzelheit.
Der Dampferzeuger und Lufterhitzer 1 der ersten Anlage, welche aus parallel zueinander gestellten, im oberen Teil miteinander verbundenen Kammern besteht, ist mit einem nichtleitenden Futter versehen und von oben bis unten mit Metallschienen 2, vorzugsweise aus Gußeisen, angefüllt. Ein mit einer Brausevorrichtung versehenes Wasserrohr 3 dient dazu, Wasser über die unteren, vorher erhitzten Schienen 2 zu sprengen, während ein Einblasventil 4 am oberen Teil des Dampferzeugers I zum Einlassen von Luft dient. In den Schornstein 6 führt eine mit Ventil versehene Öffnung 5. Unten steht der Dampferzeuger mit den öfen durch Leitung 8 in Verbindung. Von dieser zweigt das Rohr 7 ab, durch welches die nicht verbrannten Destillationsgase der Öfen abgezogen werden. Die Uberhitzerkammer 9, die mit dem Dampferzeuger 1 durch den Kanal 8 verbunden ist, ist bis zum unteren Rande der in die nächste Ofenkammer führenden Züge 20 mit lose übereinander gelegten feuerfesten Steinen 10 angefüllt. Die Koksöfen 12, 13, 14, 15 sind durch Wände 11 voneinander getrennt. Am anderen Ende der Einrichtung ist in an sich bekannter Weise eine zweite Überhitzerkammer 16 angeordnet, die, ebenso wie die Kammer 9, mit losen Steinen gefüllt ist. Zur Fortleitung des Gases aus den Koksöfen dient ferner ein zweites Gasrohr 17. Ein zweiter Dampferzeuger 18 ist in gleicher Weise mit Ventil, Rauchabzug, Brause usw. ausgerüstet wie der Dampferzeuger 1.
Zur Entfernung des Koks aus den Öfen dienen die Türen oder Schieber 19 (Fig. 3 und 4). Jeder der die Kammern 9, 12, 13, 14, 15 und 16 verbindenden Züge 20, durch welche die Destillationsgase und Verbrennungsprodukte hindurchstreichen, ist so angeordnet, daß ihm an der gegenüberliegenden Teilwand 11 ein voller Teil 21 dieser Wand gegenüberliegt. Diese Einrichtung bezweckt, den Strom der Heizgase zu brechen und dadurch die Gewölbe und das Mauerwerk der Öfen stärker zu heizen. Ferner sollen hierdurch die Dämpfe und Gase, welche aus dem Koks aufsteigen, gut gemischt werden.
Die Leitung 22 (Fig. 4) für Luft ist mit den Zügen 23 (Fig. 1) verbunden und mit Ventilen versehen. Diese Züge 23 haben senkrechte Öffnungen 24 zur Überführung der Luft in die Züge 20. Für je zwei Kammern ist ein Zug 23 angeordnet. Eine Ausdrückmaschine 27 (Fig. 4) dient dazu, den Koks aus den Öfen auf einen Wagen 28 herauszubefördern. Das Rohr 35 dient zur Einführung von Kohlenwasserstoffölen und ist mit Zweigrohren 36 versehen, welche nach den Koksöfen 12 bis 15 und Überhitzerkammern 9 und 16 führen.
Soll die Ofenanlage mit den zugehörigen Einrichtungen in Betrieb gesetzt werden, so werden die Öfen 12 bis 15, Überhitzer 9, ιό, Dampferzeuger 1, 18 und die sie verbindenden Kanäle in beliebiger Weise vorgeheizt, und dann wird bituminöse oder sonst geeignete Kohle durch die Füllöffnungen 29 in die Öfen 12 bis 15 eingebracht.
Die Rohre 7 und 17 werden darauf entweder durch Ventile oder durch Wasserverschlüsse abgeschlossen, und Ventil 5 im Rauchabzug 6 wird geöffnet. Alsdann wird die Kohle in allen Öfen entzündet und durch Ventil 30 ein Luftstrahl eingeblasen, welcher
sich beim Durchdringen der Metallschienen in der Kammer 18 erhitzt und durch Kanal 31, durch die lose übereinander gelegten Steine der Kammer 16 und durch die Züge 20 über die im Koksofen 15 enthaltene Kohle streicht. Die Luft mischt sich hierbei mit den aus den Kohlen aufsteigenden Gasen, und die Mischung verbrennt. Die Verbrennungsgase haben sich, nachdem sie über die Kohle im Ofen 14 gestrichen sind, wieder mit Kohlenstoff angereichert, so daß eine Mischung von verbrannten und unverbrannten Gasen entsteht. Aus dem mittleren Luftzuführungsrohr 23 und seinen Abzweigungen 24 tritt sodann frische Luft zu, welche die Unverbrannten Gase der Mischung verbrennt, wenn letztere durch die in der Trennungswand zwischen den öfen 14 und 13 befindlichen Züge 20 hindurchdringt. Die Gase erhitzen nun das Gewölbe des Ofens 13 und nehmen im Ofen 12 wieder Kohlenstoffe auf. Darauf mischen sich die Gase wiederum mit Luft, welche aus den Kanälen 23, 24 über der nächsten Wand 11 zuströmt, und die Mischung verbrennt in der Kammer 9. In dieser Kammer 9 wird die Hitze der Verbrennungsprodukte zum großen Teil in dem lose aufgeschichteten Mauerwerk 10 absorbiert, die übrige Hitze der Verbrennungsprodukte wird dem eisernen Gitterwerk in dem Gehäuse 1 mitgeteilt, worauf die Gase schließlich ziemlich kalt durch die Ventilöffnung 5 in die Außenluft entweichen. Bei kleinen Anlagen, welche nur eine begrenzte Kohlenfläche haben, würde die allmähliche Mischung der Luft mit den Verbrennungsgasen bei der Beheizung der öfen nicht nötig sein. In diesem Falle könnte ein Luftrohr am Überhitzer 16 benutzt werden, um die Luft mit den in den Kokskammern aufsteigenden Gasen zum Zwecke der Heizung der Wände und Gewölbe zu mischen, und ein zweites Luftrohr für die Luft, welche sich mit den Gasen mischen soll, wenn sie in die Überhitzerkammer 9 eintreten, um das darin enthaltene Mauerwerk zu erhitzen.
Durch die beschriebenen Vorgänge werden die Gewölbe aller öfen über die erforderliche Verkokungstemperatur hinaus erhitzt, und die flüchtigen Gase werden von der in den Öfen enthaltenen bituminösen Kohle abgegeben.
Nunmehr wird die Einblasöffnung 30 für die Luft und auch das Ventil 5 geschlossen, und dann wird Wasser durch das Rohr 32, am besten in Strahlform, auf die in der Kammer 18 befindlichen Eisenschienen gespritzt. Diese Eisenschienen sind noch genügend heiß, um Dampf zu erzeugen. Letzterer strömt durch den Kanal 31 und wird dann beim Hindurchströmen durch das schachbrettförmige Mauerwerk in der Kammer 16 weiter erhitzt. Diese Erzeugung von Wasserdampf, dadurch, daß Wasser auf Gitterwerk gespritzt wird, welches durch vorher in entgegengesetzter Richtung hindurchgeführte Verbrennungsgase erhitzt worden ist, ist, wie schon vorher erwähnt, an sich bekannt.
Der hocherhitzte Dampf strömt darauf in die Öfen 15-12, in denen er mit den aus der Kohle aufsteigenden flüchtigen Stoffen in Berührung kommt und sich mit diesen umsetzt, so daß eine Mischung von Wasserstoff, Kohlenmonoxyd oder Wassergas und Kohlenwasserstoffen entsteht· Dieses Gasgemisch kann durch Einführung von Kohlenwasserstoffölen durch die Rohre 35 und 36 karburiert werden. Diese von außen zugeführten Kohlenwasserstoffe werden unmittelbar verflüchtigt, sobald sie mit den verkokenden Kohlen und dem stark erhitzten Mauerwerk in Berührung kommen. Nachdem sie sich mit den aus dem Wasserdampf und aus der Kohle, entstandenen Gasen gemischt haben, treten die Gase zusammen in die Kammer 9, welche vorher stark erhitzt worden ist. Nacndem die Gase die Masse des Mauerwerks durchdrungen haben und dadurch in bekannter Weise beständiger geworden sind, entweichen sie durch das Rohr 7 in die gebräuchlichen Wäscher, Skrubber und Reinigungsvorrichtungen auf ihrem Wege nach den Verbrauchsstellen.
Diese Art der Dampf zuführung verursacht infolge der starken Dampfvorwärmung während verhältnismäßig langer Zeit keine wesentliche Verminderung der Temperatur der Öfen unter diejenige Temperatur hinab, auf welche der Dampf überhitzt worden ist, nämlich auf etwa 11000C. und höher. Infolge der Verdampf ung der Gase aus der in allen Kammern enthaltenen Kohle und der Wasserdampfzersetzung wird die Temperatur der Gewölbe und des umgebenden Mauerwerks aber doch langsam unter den zur Verkokung wünschenswerten Punkt erniedrigt. Es wird daher jetzt die Hitze auf folgende Art wieder hergestellt:
Das Rauchabzugsventil 33 wird geöffnet, und es wird Wasser durch das Rohr 3 in den Dampferzeuger 1 eingelassen. Hierdurch wird Dampf erzeugt, welcher in bekannter Weise zur Verhütung von Explosionen die Gase austreibt. Dann wird Luft durch das mittlere und rechte Luftrohr 23 sowie durch das Ventil 4 zugelassen. Die vom Vorwärmer 1 kommende Luft wird stark erhitzt, indem sie durch den Dampferzeuger 1 und das Mauerwerk 10 im Überhitzer 9 hindurchströmt.
Durch Verbrennung der in den Verkokungs-
kammern 12, 13 aus der Kohle entwickelten Gase mit der zugeführten Luft wird die erforderliche Ofentemperatur wieder hergestellt. Die Gase werden wiederum mit einem aus dem mittleren Rohr 23 zugelassenen Luftstrahl gemischt, verbrennen in den Öfen 14 und 15 und erhitzen deren Gewölbe in hohem Grade. Schließlich verbrennen die von den Gasen wieder neu aufgenommenen Destillationsprodukte beim Verlassen des Ofens 15 im Kanal 20 und die Hitze der Verbrennungsprodukte wird wiederum in den lose aufgeschichteten Steinen in der Kammer 16 aufgespeichert. Beim Hindurchströmen durch die Metallschienen im Dampferzeuger 18 geben die Verbrennungsprodukte an diese Schienen die letzte Hitze ab und entweichen schließlich verhältnismäßig kalt durch das Ventil 33.
Haben die Ofengewölbe wieder die nötige Hitze erreicht, so wird die Luft abgeschnitten, Ventil 33 geschlossen und Ventil 5 geöffnet, worauf die Gaserzeugung wieder beginnen kann. Zu dem Zwecke wird durch das Rohr 3 Wasser zugelassen und im Dampferzeuger 1 verdampft sowie in der Kammer 9 überhitzt. Die Gase treten schließlich, wie vorher geschildert, durch das Rohr 17 aus. Nach einiger Zeit folgt wieder die Anheizperiode.
Auf diese Weise findet abwechselnd die Erhitzung der Ofengewölbe und dann die Entnahme von Gas statt, und, wenn alle in den verschiedenen Öfen enthaltene Kohle von ob'en bis unten in Koks verwandelt ist, sind alle flüchtigen Gase entweder zur Heizung der Einrichtung ausgenutzt oder zur weiteren Verwendung fortgeführt worden.
Bei der oben erläuterten Einrichtung wird zuerst Luft in der einen Richtung zur Erhitzung der Öfen hindurchgeführt, dann Dampf in derselben Richtung zur Gewinnung von Gas, worauf Luft in der entgegengesetzten Richtung durchströmt und ein Dampfstrom in dieser Richtung folgt. Erforderlichenfalls kann jedoch auch, wenn die Luft durch die Einrichtung in der einen Richtung hindurchgegangen ist, der Dampf durch die Einrichtung in entgegengesetzter Richtung strömen, worauf ein Luftstrom in derselben Richtung folgen kann.
Infolge des hohen Hitzegrades, welcher durch das neue Verfahren erreicht wird, wird die Kohle in geringer Zeitdauer verkokt, und durch die besondere Intensität der Hitze wird der Koks fest und hart, so daß er in einem Gebläse- oder Kupolofen in gleicher Weise, wenn nicht in besserer Weise, ausgenutzt werden kann wie diejenigen Kokssorten,
6p welche durch die besten der bisher bekannt gewordenen Verfahren zur Koksherstellung ohne Gasgewinnung hergestellt sind, und hierzu kommt noch, daß alle Gase in vorteilhafter Weise ausgenutzt werden, ohne daß zur Herstellung des Koks und Gases irgendwelche fremden Brennstoffe, außer zum Anheizen der Anlage, verwendet werden.
Wird die Kohle in die Öfen 12 bis 15 in Zwischenräumen eingebracht, was sich in der Praxis bei einer Batterie mehrerer Öfen als zweckmäßig erwiesen hat, so werden die öfen der Reihe nach entleert, wobei zuerst diejenigen an die Reihe kommen, welche der Hitze am längsten ausgesetzt sind. Soll z. B. ein 24-Stunden-Koks erzeugt werden, so wird einer der vier Öfen alle 6 Stunden entleert. Ist eine Reihe von zwölf Öfen vorhanden, so würde die Entleerung eines Ofens alle 2 Stunden derjenigen des vorhergehenden Ofens folgen. Auf diese Art ist jederzeit ein fortdauernder, gleichmäßiger Gasstrom vorhanden, von welchem mehr als zwei Drittel für Handelszwecke benutzt werden können und das andere Drittel zur Heizung des Mauer- und Eisenwerkes benutzt wird.
Am wirksamsten für die Zersetzung des Dampfes ist derjenige Teil der Kohlenwasserstoffe, welcher von der Kohle in einer federartigen, rußförmigen Gestalt aufsteigt und bei gewöhnlichen Gasanlagen gewöhnlich in Teer kondensiert wird. Auf diese Weise werden die permanenten Kohlenwasserstoffe bei vorliegendem Verfahren wenig, wenn überhaupt, von jenen Stoffen beeinflußt.
Es muß dafür gesorgt werden, daß über die Kohlen nicht mehr Luft oder hocherhitzter Dampf geleitet wird, als notwendig ist, um die Gase zu verbrennen bezw. sich mit ihnen umzusetzen, und es muß verhindert werden, daß entweder die Luft oder der Sauerstoff des Dampfes den festen Koks in den öfen angreift. Die Verbrennung und Zersetzung der Gase wird daher in den Verkokungskammern zweckmäßig nicht voll- ständig durchgeführt und erst kurz vor dem Eintritt der Gase, in das offene Mauerwerk der Überhitzerkammern beendet. Hier wird genügende Luft eingeführt, um die Gase vollständig zu verbrennen und so die größtmögliche Menge von Wärme aufzuspeichern.
Die am Ende zunächst den Überhitzerkammern liegenden Öfen werden am heißesten und das Gas wird aus ihnen in kürzerer Zeit ausgetrieben als aus den mittleren Öfen. Es empfiehlt sich, zum Karburieren der Gase und zu geeigneter Zeit zum Schütze des Koks Öl zuzuführen, und zwar zweckmäßig in einem Strahl oberhalb des letzten Ofens oder desjenigen, welcher am längsten der Hitze ausgesetzt war. Der Wasserdampf
wird dann sicherer von der unmittelbaren Einwirkung auf die nicht mehr viel Gas gebenden Kohlen abgehalten.
Der zweite Stapel von Eisenschienen im Dampferzeuger oberhalb der Wasserbrause hat den Zweck, die oberhalb von ihm eingeführte Luft so zu erhitzen, daß sie die Temperatur der Eisenschienen im unteren Teile nicht unter den Punkt erniedrigt, weleher zur Verwandlung alles eingeführten Wassers in Dampf und Erhitzung des letzteren in erforderlichem Grade vor seinem Übertritt in die Überhitzerkammer aufrecht erhalten werden muß. Auf diese Art wird auch den Verbrennungsprodukten mehr Hitze entzogen.
Falls die Luft, um die Verkokung in möglichst kurzer Zeit zu vollenden, nicht nur stark erhitzt, sondern auch ihre Menge bis zu einem Grade vergrößert wird, bei welchem ein Teil der festen Kohle oder des Koks in den Kammern mit aufgezehrt werden würde, insbesondere in den Kammern, welche nahe den Überhitzern liegen, wird eine geeignete Menge aschenfreier Kohle oder Kohlenwasserstoffe, z. B. Teer, Asphalt, oder schwere, rohe Kohlenwasserstofföle oder Ölrückstände auf die obere Fläche der verkokenden Kohlen gebracht. Der aus diesen aschenfreien Kohlen entstehende Koks verbleibt auf der Kohlenschicht, und selbst wenn ein übermäßiger Betrag erhitzter Luft oder hochüberhitzten Dampfes mit jenem aschenfreien Koks in Berührung käme und einen Teil davon aufzehrte, würde das keineswegs den von den Kohlen gebildeten Koks durch Hinterlassung einer übermäßigen Aschenmenge verschlechtern, wie es der Fall wäre, wenn die Kohlen nicht auf die beschriebene Art geschützt würden.
Die in den Koksöfen gewonnenen Destillate werden in der bei der Reinigung von Leuchtgas üblichen Weise ausgewaschen und kondensiert. Die aus dem Gas erfolgenden Aus-Scheidungen in Form von feinem, fedrigem Koks oder Lampenschwarz werden für sich gesammelt, ebenso wie der schwere Teer. Diese Kondensationsprodukte können aber auch wieder gemischt und in die Öfen oben auf die verkokende Kohle zurückgeführt werden. Vorzuziehen ist jedoch, das feine Lampenschwarz mit den Kohlen vor Einbringung in die Öfen zu mischen und die flüssigen Teere auf die Oberfläche der Kohlen zu leiten, besonders in dem zunächst dem Überhitzer gelegenen Ofen, der durch die aus diesem Überhitzer strömende, überhitzte Luft am meisten erhitzt wird.
Sind einmal die öfen, Überhitzer usw. genügend erwärmt, um befriedigend zu arbeiten, so wird es bei Anlagen mittlerer Größe etwa 20 Minuten erfordern, um die überschüssigen Gase abzuführen, während 15 Minuten gewöhnlich genügen werden, die geringe verloren gegangene Wärme wieder herzustellen. Diese Vorgänge spielen sich, wie bereits ausgeführt, abwechselnd ab.
Ist es erwünscht, Koks aus Kohlenwasserstoffölen oder Asphalt herzustellen, statt aus Kohlen, so kann dies in der beschriebenen Einrichtung dadurch geschehen, daß Öle in begrenzten Mengen in einen der stark erhitzten Öfen eingelassen werden und der stark überhitzte Dampf mit dem verdampfenden Teil der Öle in Berührung gebracht wird. Die Kondensate aus den bei diesem Verfahren entstehenden Gase können von Zeit zu Zeit in die Öfen zurückgebracht werden, und zwar besonders auf die Oberfläche des aus den schweren Kohlenwasserstoffölen oder Asphalten erzeugten Koks. Letzterer kann in gleicher Weise aus den Öfen entnommen werden wie der aus Kohle hergestellte Koks. Der aus den genannten Stoffen hergestellte Koks enthält wenig oder keine Asche und ist von großem Werte als Feuerungsmaterial, er kann auch pulverisiert und zur Herstellung von Kohlenstiften für Bogenlicht usw. verwendet werden.
Die erläuterte Einrichtung kann vorteilhaft mit natürlichem Luftzug betrieben werden, indem nicht dargestellte Öffnungen an geeigneten Stellen vorgesehen sind, um die zur Gasverbrennung nötige Luft zuzulassen. Diese Öffnungen werden während der Gasmachungsperiode geschlossen. Die Gase dieser Periode können auch mittels eines gewöhnlichen Exhaustors abgezogen werden. . Auch kann das Gas durch seinen eigenen Druck, unterstützt vom eingeblasenen Wasserdampf, wie bei dem gewöhnlichen Gasretortensystem durch die üblichen Wäscher oder Skrubber usw. getrieben werden.
Falls die Öfen der Reihe nach mit Kohle gefüllt werden, kann die Entfernung des fertigen Koks und Widerfüllung eines Ofens in 3 bis 5 Minuten erfolgen, während welcher Zeit durch die offenen Türen und durch die oberen Füllöffnungen Luft in den Ofen eingesogen wird. Diese Luft mischt sich in den anderen Öfen mit den sich entwickelnden Gasen und bewirkt deren Verbrennung. Die Menge der so eingesogenen Luft kann durch eine Klappe in dem Abzug geregelt werden.:
Anstatt daß beide Enden der öfen geöffnet werden und der Koks herausgestoßen wird, braucht auch nur eine Tür geöffnet werden, und der Koks kann dann durch einen Räumer herausgeholt werden.
Ist es nicht erforderlich, daß in verschiedenen Öfen die Kohle stets in verschiedenen Stufen der Verkokung \'orrätig ist, so sind die Trennungswände zwischen den Öfen nicht nötig, und es würde ein einzelner Ofen genügen. Ein solcher einzelner Ofen wird auch vorteilhaft bei kleineren Anlagen verwendet, besonders wenn öl zur Karburierung des erzeugten Gases benutzt wird. Ein
ίο solcher Ofen würde an beiden Seiten mit Überhitzern und, wenn nötig, mit Dampferzeugern versehen sein, die, wie oben beschrieben, durch Kanäle verbunden sein würden. Auch kann ein einzelner Regenerator oder Erhitzer für eine oder mehrere Verkokungskammern benutzt werden, wie Fig. 6 zeigt. In diesem Falle wird die Luft aus einer geeigneten Luftleitung 31 zuerst durch die Verkokungskammer 12 getrieben und mischt sich mit den Gasen. Auch dort, wo das Gas in den Regenerator 9 eintritt, wird Luft eingelassen. Die Verbrennung der Gase bewirkt hierbei eine starke Erhitzung des Ofens und des Regenerators, während die nutzlosen Verbrennungsprodukte nach einem geeigneten Abzug hin entweichen.
Nach Erhitzung des Mauerwerks im Regenerator, kann der Strom umgekehrt werden, um Heiz- oder Leuchtgas zu erzeugen, indem Dampf oder Dampf mit Luft unter Druck bei 8 in den Regenerator eingelassen wird und zuerst durch das erhitzte Mauerwerk, darauf durch den Koksofen und dann durch die Leitung 17 nach einem Wäscher oder Behälter oder zu einer geeigneten Feuerung strömt.
Die besten Ergebnisse werden jedoch erzielt, wenn der Verkokungsraum durch Mauern in eine Reihe paralleler und miteinander verbundener Abteilungen geteilt ist. Eine Reihe solcher Teilöfen kann, wie in Fig. 7 dargestellt, mit guten Ergebnissen auch ohne die mit Mauerwerk gefüllten Überhitzer an beiden Seiten angewendet wer-
den. , Hierbei sind die parallelen Öfen durch Kanäle verbunden, und es sind Mittel vorgesehen, um Luft zuzulassen und die entwickelten Gase in den Kammern zu verbrennen. Die Richtung der Luft kann, wenn erwünscht, gewechselt und die Kohle kann in Absätzen aufgegeben und der Koks ebenso entnommen werden wie bei der in Fig. 1 bis 5 dargestellten Einrichtung.
Bei· der Anordnung nach Fig. 7 ist an jedem Ende ein Rohr 8 bezw. 31 für das Einströmen erhitzter Luft oder Dampfes oder für das Ausströmen der Verbrennungsgase vorgesehen und außerdem ein Rohr 7 bezw. 17 für den Abfluß des Gases während der Gasmachungsperiode.
Die die Öfen verbindenden Kanäle 20 sind mit den oben beschriebenen Lufteinlässen 24 versehen; diese Kanäle 20 können auch Öffnungen für die Einführung1 von Öl besitzen.
Die öfen nach Fig. 6 und 7 haben bewegliehe Sohlen, welche, wie Fig. 6 zeigt, mit geeigneten Wasserverschlüssen versehen sind und hydraulisch oder auf andere mechanische Art bewegt werden.
Die Kammern 1 und 18 der zuerst beschriebenen Einrichtung können mit Vorrichtungen zur Verstärkung des Zuges versehen sein. In Fig. 8 ist z. B. eine solche dargestellt. Der Ventilator 37 wird durch einen elektrischen oder anderen Motor angetrieben, saugt einen Teil der Abgase durch eine Haube 38 an und treibt ihn durch einen Kanal 39 weiter, so daß der Zug vergrößert wird.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren der Kokserzeugung mit Gewinnung der Nebenprodukte in Koksöfen nach Art der Bienenkorbofen mit Gasabzug oberhalb der Kohlenschicht und Erzeugung der Verkokungstemperatur durch Verbrennung der Kohlengase im Ofendom vermittels oberhalb der Kohlen eingeführter Luft, dadurch gekennzeichnet, daß über derselben Ofenfüllung die entstehenden Gase abwechselnd zur Erhitzung des Ofengewölbes verbrannt und, nach Abstellung der Verbrennungsluft durch Rückstrahlung des erhitzten Ofengewölbes weiter entwickelt und unverbrannt abgeführt werden.
2. Verfahren der Kokserzeugung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofen in den Anheizperioden über die erforderliche Verkokungstemperatur hinaus erhitzt und in den Gasentwickelungsperioden Wasserdampf eingeleitet wird, welcher sich mit den Ofengasen umsetzt.
3. Koksofenbatterie aus parallel zueinander gestellten, im oberen Teil miteinander verbundenen Einzelkammern zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungskanäle (20) in den Trennungswänden zwischen den Öfen untereinander wie zwischen dem ersten bezw. letzten Ofen und den vorgelagerten Wärmespeichern versetzt zu den Verbindungskanälen (20) der gegenüberliegenden Wand oder Wände liegen, so daß jeder Kanal (20) gegen einen vollen Wandteil führt.
4. Koksofenbatterie mit beiderseits den Endkammern vorgelagerten überhitzungs-
bezw. Fixierkammern, dadurch gekennzeichnet, daß vor jeder der beiden Überhitzungskammern (9, 16) ein von den Verbrennungsgasen und nach Zugumkehr von der Verbrennungsluft in an sich bekannter Weise vor dem Eintritt in
den Überhitzer durchzogener sogenannter trockener Dampferzeuger angeordnet ist und zwischen den Dampferzeugern und den Überhitzungskammern die Abzugsrohre (7, 17) für die fixierten Gase abzweigen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSÜRÜCKEREi.
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