DE311073C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J3/00—Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Waste-Gas Treatment And Other Accessory Devices For Furnaces (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 311073-KLASSE 26 a. GRUPPE
Dr. FRANZ MUHLERT in GÖTTINGEN.
in einem Ofen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. August 1916 ab.
Bislang wird fabrikatorisch Leuchtgas durch Entgasen von Steinkohlen in von außen beheizten
Retorten oder Kammern aus Schamotte o. dgl. erzeugt. Der Nutzeffekt derartiger öfen ist hinsichtlich der für die Entgasung
aufgewendeten Wärmemenge nicht gut, trotz aller seither gemachten Verbesserungen im Bau
der öfen und der Vorrichtungen zur Verwertung der Abhitze. Die Gründe hierfür liegen
ίο in der schlechten Wärmeleitung des Schamottematerials,
in den hohen Strahlungsverlusten bei umfangreichen Ofenbauten sowie darin,
daß die Rauchgase der Feuerungen eine beträchtliche Wärmemenge unausgenutzt in den
Schornstein entführen.
Bessere Ergebnisse weist die Gaserzeugung in Generatoren auf, wo Heizraum, Entgasungsund
Vergasungsraum zusammenfallen und somit die Erhitzung des zu entgasenden Materials
durch Innenbeheizung erfolgt.
Das in Generatoren erzeugte Gas ist jedoch als Leuchtgas nicht verwendbar, da es nicht
nur die Entgasungspodukte, sondern auch die sämtlichen Vergasungsprodukte der Steinkohle
enthält und sein Heizwert daher für die gewöhnlichen
Verwendungen des Leuchtgases viel zu gering ist.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, das die vorstehend gekennzeicheten
Nachteile zu vermeiden ermöglicht. Es besteht im wesentlichen darin, daß in einer geeigneten
Vorrichtung, die den Entgasungsraum mit einem Generator vereinigt, die Entgasung der Kohle
durch die Wärmestrahlung der glühenden Generatorbeschickung zusammen mit den heißen
Generatorgasen erfolgt. Um hauptsächlich Starkgas, das als Leuchtgas verwendet werden
kann, zu erhalten, wird der Generator nur schwach (im wesentlichen mit Luft) geblasen,
und zwar derart, daß die Erhitzung der Kohle nur bis zur völligen Verkokung getrieben wird.
Erst wenn letztere eingetreten ist, wird durch stärkeres Blasen die Temperatur gesteigert und
dann ein als Kraftgas zu verwendendes Schwachgas erhalten.
Im einzelnen sei folgendes bemerkt: Die Entgasung der Steinkohle erfolgt in einem
Schachtofen, dessen unterer Teil als Generator ausgebildet ist, während der obere, durch eine
besondere Tür entleerbare Teil als Entgasungskammer dient. Die in dem oberen Teil befindliche
Kohle wird so, teils durch die strahlende Wärme der glühenden Generatorbeschikkung,
teils durch die heißen Generatorgase auf die zur Entgasung erforderliche Temperatur
gebracht.
Der Ofen (s. Fig.) besteht aus einem schmalen, aber tiefen Schacht O aus feuerfestem Material,
der von einem Eisenblechmantel M mit Isolierschicht J umgeben ist. Unten befindet
sich zweiseitig oder einseitig ein Rost R mit Feuertür Ft für die Entschlackung des unteren
Generatorteiles G, der auch mit einem Eingang für Gebläseluft bzw. Dampf versehen ist.
Etwas oberhalb des Generatorteiles befindet sich eine Entleerungstür Et zum Herausnehmen
des gar gebrannten Kokses.
Der Arbeitsvorgang spielt sich im wesentlichen folgendermaßen ab: Der untere Teil
des Schachtes wird bis etwa zur Höhe der
Entleerungstür Et mit Koks gefüllt, dieser wird entzündet und durch Einblasen von Luft
zu heller Glut gebracht, während der Gasabgang Ga geschlossen ist, die Füllöcher FF
dagegen geöffnet sind. Die entstehenden Generatorgase können durch Lufteinblasen über
Et entzündet werden. Nachdem der ganze Ofen auf die gewünschte Temperatur gebracht
ist, wird er mit frischer Kohle bis oben hin
ίο gefüllt, die Füllöcher FF geschlossen, der
Gasabgang Ga dagegen geöffnet, indem gleichzeitig von unten in den Generator so viel Luft
(gegebenenfalls auch etwas Dampf) eingeblasen wird, um den Ofen mit seiner Füllung auf
der für die Verkokung erforderlichen Temperatur (etwa 900 bis 10000) zu erhalten. Eine
lebhafte Entgasung der Kohlen findet sofort statt; das erzeugte Gas entweicht durch die
Rohrleitung I und wird in bekannter Weise weitergeleitet und als Leuchtgas verarbeitet.
Gegen Schluß der Entgasungsperiode, wenn also die Verkokung der Kohle fast vollendet
ist, wird zur völligen Entgasung stärker geblasen. Dabei wird das erzeugte Gas naturgemäß
heizschwächer und kann durch eine Rohrleitung II fortgeführt werden, um gesondert
von dem Starkgas anderen Verwendungen (Beheizung der Dampfkessel, Verbrennung in Gasmotoren usw.) zugeführt zu
werden.
Der Verbrauch an Kohle bzw. Koks im Generator ist gering und daher auch die erzeugte
Menge an Schwachgas so klein, daß sie in der Regel für die Zwecke des eigenen
Betriebes der Gasanstalt aufgebraucht werden kann.
Nach beendeter Entgasung wird der Koks durch die Tür Et abgelassen. Diese ist so
angebracht, daß der Generatorteil G stets mit, glühendem Koks gefüllt bleibt.
Die Entschlackung des Generators erfolgt in gewöhnlicher Weise durch den Rost 22 und
die Tür Ft.
Sodann wird die Tür Et wieder geschlossen, durch die Füllöffnungen F F frische Kohle
aufgegeben und auf vorher beschriebene Weise wieder entgast usw.
Der Entgasungsvorgang verläuft sehr günstig. Es wird ein an Kohlenwasserstoffen reiches
Gas in hoher Ausbeute erzeugt, da keine überhitzten Ofenwandungen vorhanden sind,
durch deren Einwirkung sich die wertvollen Bestandteile des Gases zersetzen könnten.
Aus demselben Grunde und infolge der raschen Fortführung des Gases aus der Entgasungszone
wird auch eine hohe Ausbeute an Teer und Ammoniak erzielt. Die Ausbeute
an letzterem läßt sich durch starkes Einblasen von Dampf in der zweiten Entgasungsperiode noch erheblich über die in Koksöfen
und in Vertikalretorten erzielten Werte steigern.
Ferner wird, da die Kohlenfüllung sehr fest liegt und sich die Schachtofen beliebig groß
bauen lassen, ein sehr großstückiger und harter, für Hüttenzwecke brauchbarer Koks
erzeugt.
Der Ofen ist dabei in seiner Bauart sehr einfach und dauerhaft, und daher sind die
Anlagekosten gering. Trotzdem unter schwachem Druck gearbeitet wird, treten Gasverluste
nicht ein, da der ganze Ofen von einem festen eisernen Mantel umgeben ist.
Die zur Bedienung aufzuwendende Arbeit ist gering, und die Betriebskosten sind daher
niedrig.
Schließlich hat man es durch Abänderung der Arbeitsweise in der Hand, nach Belieben
kleinere oder größere Mengen Schwachgas in derselben Anlage zu erzeugen und kann sich
so allen Bedürfnissen anpassen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung von Leuchtgas, sowie von Kraftgas neben wertvollem
Koks in einem Ofen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem, in seinem unteren
Teile generatorartig ausgebildeten Schachtofen die Entgasung der Kohle usw. durch
die strahlende Wärme, wie durch die heißen Gase des Generators erfolgt, wobei die Erhitzung der Kohle nur soweit getrieben
wird, daß völlige Verkokung erfolgt, während nach Beendigung der Kokungsperiode durch stärkeres Blasen
des Generators mit Luft oder Dampf die Entgasung völlig beendet wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, bestehend in
einem schachtartigen Ofen, der in seinem 10a unteren Teile zu einem Generator ausgestaltet,
mit Entleerungsöffnungen für den gebildeten Koks oberhalb des Generatorteiles und mit besonderen Abzugsrohren
für das erzeugte Leucht- oder Kraftgas versehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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