DE203673C - - Google Patents
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- DE203673C DE203673C DENDAT203673D DE203673DA DE203673C DE 203673 C DE203673 C DE 203673C DE NDAT203673 D DENDAT203673 D DE NDAT203673D DE 203673D A DE203673D A DE 203673DA DE 203673 C DE203673 C DE 203673C
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- chamber
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B21/00—Heating of coke ovens with combustible gases
- C10B21/20—Methods of heating ovens of the chamber oven type
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Coke Industry (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es sind bereits paarweise zusammenarbeitende Kokskammern mit Innenheizung bekannt geworden,
bei welchen die Wärme der garen Koksmasse der einen Kammer mittels hindurchgeleiteter
Gase in die noch in Destillation befindliche Kohlenmasse der Nachbarkammer
übertragen wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Arbeitsverfahren für Kokskammern dieser Art sowie
ίο ein für dieses Verfahren geeigneter Ofen.
Gemäß dem neuen Verfahren werden jedoch die Destillationsgase der einen Kokskammer
nach Durchleitung durch die gare, noch glühende Koksmasse der anderen Kammer und durch
unter den Kammern liegende Kanäle in die in Destillation befindliche Kohle der ersten Kammer
im Kreislauf zurückgeführt, und nach Beendigung der Verkokung in der ersten Kammer
und Entleerung der zweiten Kammer werden . 20 letztere sowie die Kanäle durch Verbrennung
einer kleinen Menge des Kokses der noch gefüllten ersten Kammer oder der aufgefangenen
Destillationsgase oder eines anderen Gases vorgewärmt.
Ein Ofen zur praktischen Durchführung dieses Verfahrens ist auf der Zeichnung beispielsweise
in einer Ausführungsform dargestellt.
Fig. ι ist ein Schnitt durch die Längsachse
einer Ofenkammer. .
Fig. 2 zeigt Querschnitte der Ofenkammern nach den Linien A-A, B-B, C-C in Fig. 1.
Fig. 3 zeigt die Kammern von oben gesehen sowie wagerechte Schnitte nach den Linien D-D,
E-E, F-F in Fig. 2.
Die auf der Zeichnung dargestellten Kammern a1, aa sind paarweise aneinandergereiht,
so daß jede Kammer a1 mit der benachbarten
Kammer a2 in Verbindung steht. Die Verbindung
zwischen je zwei Kammern ist durch mehrere parallele Kanäle b hergestellt, welche
den unteren Raum der Kammern vollständig einnehmen. Die Kanäle b tragen die besonderen
Ziegelsteine, die die durchbrochenen Sohlen c1 und c2 der Kammern bilden; die Durchbrechungen
dieser Sohlen sind genügend schmal, damit kleinere Kohlenstücke nicht hindurchfallen.
Die Sohlen c1, c2 der Kammern bilden demnach
einen geräumigen, feuerfesten Rost, auf welchem der zu destillierende Brennstoff ausgebreitet
wird. Das Mauerwerk der Kanäle b ruht auf Längswandungen, die weitere senkrechte
Kanäle d1, i2 bilden, in welchen die Asche und der Kohlenstaub, die durch den
.,Rost hindurchfallen, sich ablagern, so daß es möglich ist, diese Verbrennungsrückstände von
Zeit zu Zeit durch die Türen f herauszuziehen.
Das Gas verläßt die Kammern durch die Öffnungen g1, g2 oder durch die öffnungen h1, h%.
Durch eine Vorrichtung j wird das Gas aus dem Kanal k abgesaugt und in den Kanal I
gefördert, von wo aus es in die in Destillation befindlichen Kammern zurückkehrt, indem es
hierbei die Öffnungen m1, m2 durchströmt,
welche durch Glockenventile nach Belieben geöffnet oder geschlossen werden können.,
Durch eine andere, auf der Zeichnung nicht dargestellte und mit der Vorlage 0 in Verbindung
stehende Saugvorrichtung wird das über-
schüssige Gas abgesaugt und in gewöhnliche Gaswäscher geleitet, um dort die verflüssigungsfähigen
Bestandteile abzugeben, bevor es zu Beleuchtungs- oder Heizzwecken weiter verwendet
wird.
Mittels eines durch Kanal q mit einem Luftgebläse in Verbindung stehenden Kanales p kann
durch die öffnungen r1, r2 Luft in das Innere
der Kammern oder in die Kanäle b eingeblasen werden. In letzterem Falle strömt die Luft über s
in den Kanal t und wird von hier aus in mehrere kleine senkrechte Kanäle u geschickt, die zu
den Kanälen b führen. Die Öffnungen r1, r2
können durch Glockenventile v1, v2 geöffnet
oder geschlossen, die Lüftungsstellen s durch Glockenventile w geregelt werden.
In den Gewölben der Kammern sind Schächte x1, x2 zum Einbringen . der Kohlen mittels
kleiner Wagen vorgesehen.
Die Kammern werden in der üblichen Weise durch Verbrennung von Holz zunächst bis zur
Rötglut erhitzt, und damit die Wärme ebenfalls die unteren Teile der Kammern erreicht,
zwingt man die Flammen, durch die Sohle der Kammern hindurch abwärts zu streichen, was
' durch Einblasen von Luft geschieht. So würde
z. B. durch Einblasen von Luft in Kammer a1
die Flamme durch die Öffnungen der Sohle c1 zurückschlagen, durch die Kanäle b abwärts
streichen und durch den Rost c2 hindurch in Kammer a2 wieder aufsteigen. Während dieses
Vorganges entweicht der Rauch durch die geöffneten Beschickungsschächte x2, während die
Beschickungsschächte x1 geschlossen sind. Damit die Wärme in der angegebenen Weise kreist,
müssen sämtliche Gasventile h3 und A*, n1 und w2,
g3 und g4 sowie die Lüftungsventile v2 und w
geschlossen sein. Nur das Ventil v1 wird geöffnet;
durch welches der eingeblasene Wind in die Kammer a1 einströmt.
Sind die Kammern sowie die Kanäle b gut angewärmt, so wird beispielsweise Kammer a2
beschickt. Dies geschieht durch Ausbreitung einer Kohlenschicht von nur 10 bis 20 cm Dicke
auf dem Rost c2. Läßt man die Glockenventile in der genannten Stellung und wird in Kammer α1
noch mehr Holz eingebracht und Luft eingeblasen, so durchzieht die Wärme die Steinkohlen
in der Kammer α2, welche rasch destil-Heren, so daß nach einigen Stunden die Gesamtmenge
der Kohle der Kammer a2 in Koks umgewandelt ist. Das von dieser ersten Beschickung
herrührende Gas läßt man durch die Schächte χ 2
entweichen.
Nach Beendigung des Verkokens in Kammer a2
wird jetzt Kammer a1 mit Kohle beschickt, und
die in Kammer a1 entstehenden Gase werden
gezwungen, die glühende Koksmasse in Kammer a2 zu durchziehen, damit sie deren Wärme
aufnehmen, worauf diese Wärme sowie diejenige der Kanäle b durch die in Destillation
befindliche Kohle der Kammer a1 hindurchgeleitet
werden.
Um diesen Kreislauf zu erzielen, schließt man das Luftventil v1 sowie sämtliche Schächte x1
und x2. Hierauf öffnet man den Gaseinlaß g1
sowie den Gasrücklauf m2 und setzt den Absauger j in Tätigkeit. So gelangen die Destillationsgase
der Kammer a1 zunächst in die Kammer a2; durchströmen dort die glühende
Koksschicht, darauf die Kanäle b und ziehen dann in stark erhitztem Zustande unter die
Sohle der Kammer a1 und durch die Kohlenschicht
dieser Kammer unter Abgabe ihrer Wärme, worauf sie mit den frisch entstandenen Destillationsgasen immer wieder von neuem
durch die glühende Koksmasse der Kammer a%
sowie durch die Kanäle b hindurchgeleitet werden, so daß sie die in der glühenden Koksmasse
der Kammer a2 und in den Kanälen b unter den Sohlen c1 und c2 aufgespeicherte Wärme
den in Destillation befindlichen Kohlen der Kammer a1 zuführen.
Durch diesen Kreislauf der Gase wird notwendigerweise eine äußerst rasche Destillation der
Kohlen der Kammer a1 hervorgerufen, so daß
sie in einigen Stunden vollendet ist.
Da das Gasvolumen während der Destillation ständig wächst, so wird der sich bildende
Überschuß in die Vorlage 0 abgesaugt, was mittels einer auf der Zeichnung nicht dargestellten
Absaugevorrichtung geschieht. Diese Gase werden zwecks Gewinnung der Nebenerzeugnisse
nach bekannten Verfahren gewaschen und dann für Beleuchtungs- oder Heizzwecke
verwendet.
Wenn der Koks in der Kammer a2 erkaltet
ist, so ist die Destillation der Kohle in der Kammer a1 fast vollständig beendet.
Die Beschickung der Kammer a2 wird dann mittels einer gewöhnlichen Entladevorrichtung
auf eine beliebige Fläche oder unmittelbar in einen Wagen ζ ausgestoßen.
Bevor die Kammer a2 entladen wird, müssen sämtliche Gas- und Luftventile geschlossen
werden, um sie von den anderen Kammern abzuschalten. .
Sobald die Kammer a2 entladen ist, wird sie, ;:
bevor ein neuer Einsatz eingebracht wird, in folgender Weise vorgewärmt:
Die Beschickungsschächte x2 werden geöffnet, damit der Rauch entweichen kann, und die
Gasentnahmeöffnungen g1 und h1 geschlossen.
Dagegen öffnet man die Ventile bei r1 und bei s.
Sind die Ventile in dieser Weise eingestellt, so tritt die stets im Kanal unter Druck befindliche
Luft durch die Öffnung r1 in die Kammer a1,
durchzieht von oben nach unten die dort befindliche glühende Koksschicht und verbrennt
einen Teil dieses Kokses unter Bildung von Kohlenoxyd, welches in den Kanälen b infolge
der durch die kleinen Kanäle u zugeführten
Nebenluft verbrennt, wodurch eine Flamme entsteht, die die Kanäle b, den Rost, c1 und
die Kammer «2 erwärmt, bevor das Entweichen
durch die geöffneten Beschickungsöffnungen x2 erfolgt.
Während dieser Verbrennungszeit erhitzt sich die Koksmasse der Kammer a1 sehr rasch, und
die sich hierbei bildende starke Wärme wird in den Kanälen b, in der Sohle c2 und in der
ίο Kammer a1 aufgespeichert. Ist die Vorwärmung
genügend weit getrieben, so beschickt man die Kammer a2 von neuem und stellt die Ventile
folgendermaßen ein:
Zunächst werden die Luftventile ^1 und v2
geschlossen und die Gas ventile g2 und A2 der Kammer «2 sowie das Ventil des Kaltgasrücklaufes
m1 der Kammer a1. geöffnet. So strömt
das Gas von der Kammer a2 teilweise zur Kammer a1 zurück, in welcher es infolge der Zentrifugalabsaugvorrichtung
j eingepreßt wird.
Beim Durchziehen der glühenden Koksmasse in Kammer a1 erhitzt sich dieses kalte
Gas unter Wiedergewinnung der Wärme des Kokses in dieser Kammer. Die Erhitzung wird beim Durchströmen der Kanäle b, welche
noch eine hohe Temperatur haben, fortgesetzt, so daß das Gas, sobald es mit der Kohle in
Kammer α2 in Berührung kommt, genügend erhitzt ist, um dort eine rasche Destillation
zu bewirken.
Der sich hierbei bildende Gasüberschuß wird wieder beständig in die Vorlage 0 eingesaugt,
gewaschen und gelangt dann zur weiteren Verwendung.
Sobald die Koksmasse in Kammer a1 abgekühlt
ist, so ist auch die Steinkohle in Kammer a% abdestilliert, vorausgesetzt, daß die Kanäle b
und die Sohle c2 während der vorausgegangenen Verbrennungszeit genügend Wärme aufgespeichert
haben, was sich aber praktisch leicht erreichen · läßt. Sodann wird Kammer a1 entladen
und hierauf auf kurze Zeit das Ganze in der bereits beschriebenen Weise durch Verbrennung
vorgewärmt, indem in Kammer α2 Druckluft geschickt wird, welche einen geringen
Teil der dort befindlichen Koksmasse verbrennt, so daß die Kanäle b und die Sohle c1 die für
die nächstfolgende Verkokung erforderliche Wärme aufspeichern können.
Diese Vorgänge wiederholen sich bei jeder neuen Beschickung.
Wird in dieser Weise verfahren, so erhält man einen leichten Koks geringeren Wertes,
denn er wird durch die Luft, welche während der kurzen Vorwärmezeit durch die Koksschicht
hindurchgeführt wird, teilweise verbrannt.
Dieser Koks hat viel Ähnlichkeit mit demjenigen, den man in den Gasanstalten herstellt;
jedoch ist sein Verkaufswert noch erheblich, denn man kann ihn zum Einheizen von Wohnungen
und für den Betrieb von Gasmotoren verwenden. Man kann ihn auch unmittelbar in Gaserzeugern verwenden, indem dem Kohlenoxydgas,
welches er erzeugt, noch die Gesamtmenge des von den Koksöfen herrührenden Destillationsgases zugeführt wird. In dieser
Weise hätte man ein einfaches Mittel an der Hand, ein vorzügliches Brenngas herzustellen
und gleichzeitig eine große Menge von Nebenerzeugnissen zu gewinnen, insbesondere Ammoniak,
dessen hoher Verkaufswert den Preis der Kohle bedeutend herabsetzen würde. Denn da der aus dem Wasserdampf frei werdende
Wasserstoff sich im Entstehungszustande leicht mit dem aus der Steinkohle austretenden Stickstoff
bindet, so wird infolge des Durchstreichens der feuchten Gase durch die in Destillation befindliche
Steinkohlenschicht die Bildung von Ammoniak stark angeregt, so daß die Kammern bedeutend mehr Ammoniak erzeugen als Gasretorten
und Koksöfen mit Gewinnung von Nebenerzeugnissen.
Will man jedoch in diesen Kammern einen für den Hochofenbetrieb genügend dichten
Koks herstellen, so kann dies leicht dadurch erreicht werden, daß in den Kanälen b am Ende
einer jeden Verkokung etwas Gas verbrannt wird, anstatt den Koks in den Kammern teilweise
zu verbrennen. '
Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, verfährt man folgendermaßen. Es sei z. B. angenommen,
daß Kammer a1 entladen ist, während Kammer
α2 noch mit glühendem Koks gefüllt ist.
Um die Wandungen der Kammer a1 zu erhitzen,
wird durch entsprechende Einstellung der Gasventile die Richtung der Gasströme
umgekehrt, und zwar so, daß das durch den Absauger j aus irgendeiner Quelle angesaugte
Gas in die Kammer a1 gedrückt wird. Dieses
Gas bewegt sich dann abwärts durch die glühende Koksmasse der Kammer q? und strömt
in die Kanäle b, wo es durch öffnen des mit den kleinen Kanälen in Verbindung stehenden
Luftventils w verbrannt wird. Die in dieser Weise gebildete Flamme erhitzt rasch die
Kanäle b, die Sohle des Ofens a1 und das
Innere dieses Ofens, bevor sie durch die Schächte x1 heraustritt, welche während dieser Vorwärmung
geöffnet sind.
Verfährt man in dieser Weise, so bleibt der Koks nicht nur unverbrannt, sondern das mit
schweren Kohlenwasserstoffen beladene kalte Gas wird beim Bestreichen der glühenden
Koksmasse durch Spaltung einen Teil seines Kohlenstoffs an den Koks abgeben, wodurch
dessen Dichte erhöht wird.
Man könnte sogar die Gesamtmenge des verflüssigten Teeres durch den glühenden Koks
der Kammern hindurchführen. Hierzu müßte man die Gase, welche in den Kanal / gefördert
werden, zwingen, durch die flüssige Teermasse
hindurchzustreichen, um diese zu destillieren (oder auch den Teer unmittelbar in das Gas
zerstäuben), wodurch die Dichtigkeit des Kokses noch mehr gesteigert würde, da er den Teerdämpfen
viel Kohlenstoff entziehen würde.
Will man dagegen in diesen Öfen Gas von hoher Leuchtkraft erzeugen, so vermeidet man
die Zersetzung der schweren Kohlenwasserstoffe und läßt durch die ausgebrannten Kammern
' ι ο nur das nicht leuchtende Gas strömen, welches
sich am Ende der Destillation in jedem Ofen
- bildet.
Um dies zu erreichen, sammelt man in der Vorlage ο sämtliche Gase von hoher Leuchtkraft,
indem hierzu die Gasentnahmerohre h1
und A2 während der ganzen Dauer der ersten
Destillationsperiode geöffnet, die Ventile g3 und gl dagegen geschlossen bleiben. Dann
öffnet man gegen Ende der Destillation die Ventile g3 und g4 und schließt die Ventile A3
und A4, so daß durch die Absaugevorrichtung j ununterbrochen Gas von geringer Leuchtkraft
in den Kanal k angesaugt wird. Dieses Gas wird dann in den. Kanal I zurückgedrückt und
strömt sodann wieder durch die Kammern, um die Wärme der ausgebrannten Kammern in
die verkokenden überzuführen.
Verfährt man in dieser Weise und wird in den Kanälen b, um sie nach jeder Verkokung zu erwärmen,
ein Teil der vom Ende der Destillation herrührenden armen Gase verbrannt, so wird
das erhaltene Gas mehr Leuchtkraft haben als dasjenige; das man in gewöhnlichen Retorten
herstellt. Denn dieses Gas ist von einem Teil seiner armen Gase befreit, nämlich von dem
Teil, der in den Kanälen b verbrannt wurde. Außerdem ist der in dieser Weise erhaltene Koks
sehr dicht, insbesondere wenn man dafür Sorge trägt, daß die armen und vom Ende der
Destillation herrührenden,.noch verhältnismäßig heißen Gase den Teer durchstreichen, bevor
sie durch den Kanal I in die Kammern zurückgeleitet werden.
Dieser Koks ist nicht nur dicht, sondern auch gegen Zerdrücken sehr widerstandsfähig, weil
er keiner plötzlichen Ablöschung durch kaltes Wasser unterworfen wird, wie dies bei gewöhnlichen
Öfen geschieht, so daß er nicht rissig wird.
Anstatt sich des von der Steinkohlendestillation herrührenden Gases zu bedienen, um die
Wärmeeinheiten von einem Ofen auf den anderen zu übertragen, kann man auch in bekannter
Weise ein anderes beliebiges, z. B. von einem besonderen Gaserzeuger herrührendes Gas verwenden,
z. B. Wassergas, das in einem Koksgaserzeuger gewonnen und unmittelbar in den Kanal I geleitet wird. Dieses Gas trägt die
Wärmeeinheiten von einer Kammer zur folgenden und schließt sich an die Destillationsgase an.
Die Anwendung dieses Verfahrens empfiehlt sich insbesondere in Werken, wo Wassergas
bereits mit Destillationsgas gemischt wird. In diesem Falle würde man sich nach jeder Verkokung
zur Erwärmung der Kammern vorzugsweise des Wassergases bedienen.
Diese neue Art der Steinkohlendestillation durch innere Erhitzung ist aus folgenden
Gründen sehr vorteilhaft:
1. Die' aus den Kammern heraustretenden
Gase sind im Vergleich mit den Gasen anderer Verkokungsräume kalt. Denn in gewöhnlichen
Verkokungsräumen verkokt die Kohle vom Umfang aus nach dem Mittelpunkt, so daß das
Gas den glühenden Koks und somit die Wandüngen der Retorten bestreicht und so mindestens
auf 650° erhitzt wird. Dabei findet eine teilweise Zersetzung der Kohlenwasserstoffe
statt, wodurch die Leuchtkraft verringert wird. Im Gegensatz hierzu wird bei Öfen mit innerer
Beheizung die Kohlenschicht von unten nach oben in Koks umgewandelt (wie in einem Gaserzeuger).
Demnach tritt da Gas kalt aus der Kohle heraus, und zwar fast während der ganzen Daiier der Destillation. Nur gegen
Ende der Verkokung, wo der letzte Zentimeter zu verkoken beginnt, tritt das Gas warm aus der
Kammer heraus. Sowohl die Kohlen- als die Koksschicht können als vollkommene Wärmefilter
angesehen werden, und gerade aus diesem Grunde erfolgt der Wärmeaustausch vorzüglich
und gestaltet sich die Wiedergewinnung der Wärme vollkommen. In dieser Weise beseitigt
man die. Wärme Verluste, die durch das warme Gas der gewöhnlichen Öfen sowie durch den
glühenden Koks hervorgerufen werden.
2. Die Wandungsverluste werden ebenfalls sehr herabgemindert, da die Destillation in den
Kammern mit innerer Beheizung bedeutend rascher erfolgt als in gewöhnlichen Kammern,
woraus folgt, daß bei gleicher Erzeugung eine bedeutend kleinere Kammerreihe ausreicht, ■
wodurch die Wandungen und die durch diese entstehenden Verluste herabgesetzt werden.
Es wird infolgedessen die Ersparnis an Brennstoff nicht nur beträchtlich sein, sondern die
Koksöfen mit innerer Beheizung werden auch bedeutend weniger Baukosten erfordern als
die gewöhnlichen Öfen mit Gewinnung von Nebenerzeugnissen. Ihr Anschaffungspreis wird
insbesondere bedeutend niedriger sein als der der Gasretortenöfen von Gasanstalten, und
letzteren Öfen gegenüber ist noch eine große Ersparnis an Arbeitskräften zu erwarten, da
das Beschicken der Kohle und Ausstoßen des Kokses wie bei gewöhnlichen Koksöfen auf mechanischem Wege erfolgt.
Unabhängig von der Ersparnis an Brennstoff und an Arbeitskräften wird man auch in diesen
Öfen, wenn es wünschenswert erscheint, Gas von hoher Leuchtkraft und Hochofenkoks
sowie eine Menge von Nebenerzeugnissen er-
halten können. Man kann auch in diesen Öfen Gas für. Heizungszwecke und Hochofenkoks
erzeugen oder auch Gas für Heizungszwecke
. und leichten Koks durch Zuführung von Wasserdampf in den Gaskreislauf, um so die
Erzeugung von Ammoniak und das Volumen der erzeugten Gase bedeutend zu steigern.
Das Anwendungsgebiet der Koksöfen mit innerer Beheizung ist demnach ein vielseitiges.
Claims (2)
- Patent- Ansprüche :i. Arbeitsverfahren für paarweise zusammenarbeitende Kokskammern mit Innenheizung und Übertragung der Wärme der garen Koksmasse der einen Kammer mittels hindurchgeleiteter Gase in die noch in Destillation befindliche Kohlenmasse der Nachbarkammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillationsgase der einen Kokskammer - nach Durchleitung durch die gare, noch glühende Koksmasse der anderen Kammer und durch unter den Kammern liegende Kanäle in die in Destillation befindliche Kohle der ersten Kammer zurückgeführt werden, und daß nach Beendigung der Verkokung in der ersten Kammer und Entleerung der zweiten Kammer letztere sowie die Kanäle durch Verbrennung einer kleinen Menge des Kokses der noch gefüllten ersten Kammer oder der | aufgefangenen Destillationsgase oder eines anderen Gases vorgewärmt werden.
- 2. Koksofen, bei welchem die Kokskammern mittels Kanäle paarweise miteinander verbunden und mit rostartig durchbrochenen Sohlen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß unter jeder Kammer ein mit ihr durch die durchbrochene Sohle verbundenes, wärmeaufspeichernd wirkendes Kanalsystem liegt, und daß die Kanalsysteme zweier Kammern miteinander in Verbindung stehen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE203673C true DE203673C (de) |
Family
ID=466066
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT203673D Active DE203673C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE203673C (de) |
-
0
- DE DENDAT203673D patent/DE203673C/de active Active
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