DE16807C - Apparat zur Gewinnung von Ammoniak, Theer und ähnlichen Destillationsprodukten - Google Patents

Apparat zur Gewinnung von Ammoniak, Theer und ähnlichen Destillationsprodukten

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DE16807C
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Germany
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gases
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ammonia
tar
tubes
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Application number
DENDAT16807D
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F. STROEHMER in Dresden, Maschinenhausstrafse 3, und TH. SCHOLZ in Dresden, Maschinenhausstrafse 5
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/04Purifying combustible gases containing carbon monoxide by cooling to condense non-gaseous materials

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.!:
KLASSE IO: Brennstoffe.
Da die Koksöfen, bei denen die heifsen Gase die Ofenwandung, sowie die Sohle der Oefen in geeigneten Kanälen fast gleichmäfsig erhitzen, um dann in einem Hauptkanal einer Esse zugeführt zu werden (System S met, Gobiet, Bexroth, Frangois, Coppee, Büttgenbach, Wintzek u. A.), ziemlich vollkommene, die Tiegelverkokung an Qualität und Quantität fast erreichende Resultate liefern, auch der Betrieb derselben ein beinahe regelmäfsiger bei wenig Handarbeit ist,, so dürften wohl diese Oefen in der Zukunft die meiste Anwendung finden.
In Rücksicht darauf haben wir unsere ganze Thätigkeit und Aufmerksamkeit darauf verwendet, an diesen Oefen unsere Theer- und Ammoniakgewinnung auf die einfachste und billigste Art zur Anwendung zu bringen, um sowohl die höchste Koksausbeute in bisheriger bestmöglicher Qualität, als auch die möglich höchsten Erträge an Ammoniak und Theer zu erhalten.
Zur directen Absaugung der Gase benutzen wir bei den gedachten Oefen die Füllöfmungen / unter . Anbringung seitlicher Kanäle α α innerhalb der Ofeirdeckschicht.
Ueber diesen Kanälen beginnt ein senkrecht stehendes Rohr b, von Gufseisen oder Eisenblech mit Chamottefutter oder anderem Material hergestellt, unten bei c durch einen Schieber vom Ofen abschliefsbar, im oberen, am besten aus Gufseisen herzustellenden Theile bei. d mit einer gut schliefsenden eingeschliffenen Drosselklappe zu verschliefsen, die zur besseren Dichtung noch mit einer Einlage von Asbestfilz versehen ist. Schieber wie Drosselklappe ermöglichen einen möglichst luftdichten Verschlufs des Ofens wie des Hauptgassammeirohres.
In diesen stehenden Absauberohren führen wir nun den abgesaugten heifsen Gasen, um dieselben vor Zersetzung bezw. Umgruppirung ihrer Atome zu schützen und um dieselben rascher zu kühlen, einen feinen Dampfstrahl e entgegen, den wir je nach der Hitze des Ofens und dem Fortgang der Verkokung bis auf die Kohlen niederblasen können. Einen zweiten feinen Dampfstrahl / können wir aus dem untersten Theile des Absaugerohres nach Bedürfnifs, je nach dem langsamen Fortschritt der Verkokung und der zu geringen Hitze im Ofen, mit den abgesaugten Gasen nach oben führen und dadurch die Entwickelung im Ofen beschleunigen. Durch diese in doppelter Art mögliche Dampfeinstrahlung mit und gegen die Gase können wir den Druck und Zug im Ofen reguliren. Der in das Absaugerohr eingeblasene Dampf läfst aufserdem die Wandungen desselben nie glühend werden und mischt sich dabei so innig mit den Gasen, dafs er dadurch einen sehr grofsen Theil ihrer Hitze bindet.
Zur Erreichung eines höheren Ausbringens an Ammoniak führen wir durch mehrere der senkrechten Kanäle oder durch Kanäle im Mauerwerk der Mittelwände noch Dampfröhren g, mit Champtte, Bauxit oder Sand umhüllt, bis auf den Boden des Ofens ein, durch welche wir hochgradig überhitzten Dampf bei schon weiter vorgeschritte-
nem Betriebe direct in die glühenden Kohlen einführen. Bei Berührung mit den glühenden Kohlen werden sich die schon überhitzt eingeführten Dämpfe in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegen. Der Sauerstoff bildet mit der Kohle Kohlensäure, welche beim Durchstreichen der oberen Schichten der Kohlen in Kohlenoxydgas reducirt wird, während der freigewordene glühende Wasserstoff sich mit dem noch vorhandenen Stickstoff zu Ammoniak verbindet.
Die oben beschriebenen stehenden Absaugerohre b der einzelnen Oefen münden entweder direct in ein Hauptsammeirohr h, welches über eine Gruppe Oefen läuft, und dienen diesem Rohre gleichzeitig als Träger oder sind mit demselben seitlich verbunden. Bei dem Eintritt eines Rohres in das Hauptsammeirohr ist auf der oberen Seite desselben eine Reinigungsöffnung angebracht, welche durch gut aufgepafste und mit Lehm und Asbest gedichtete Platten verschlossen wird.
Das Hauptsammeirohr h hat vom Anfang an bis zum Condensator k, in den es mündet, ein nicht zu geringes Gefalle, so dafs sämmtliche Condensationsproducte dorthin mit den Gasen abfliefsen.
Der Condensator k ist, wie die Zeichnung Fig. 5 bis 7 zeigt, ein System gufseiserner aufrechtstehender Röhren / mit unteren, liegenden Röhren m zum Sammeln der Condensationsproducte, welche durch Stutzen η mit Wasserverschlufs, gebildet durch ein Schwanenhalsrohr o, nach den Theer- und Ammoniakwassercisternen abfliefsen. Die Gröfse des Röhrensystems richtet sich nach der Menge der abzusaugenden Gase. Das ganze System selbst ist in einem hölzernen, eisernen oder gemauerten Kasten aufgestellt, in welchen fortwährend unten frisches kaltes Wasser zu, und oben das erwärmte abfliefst. Durch diese Anordnung, dafs die in den unteren Sammelröhren des Condensators zusammenfliefsenden Condensationsproducte getrennt von einander gewonnen werden, erhält man ganz verschiedene Theere, indem analog einer fractionirten Destillation die nach dem Ende des Condensators zu gelegenen Röhren immer mehr leichte OeIe enthalten, während in den ersten Röhren mehr schwere OeIe und Pech enthaltende Producte sich sammeln. Hinter dem Condensator bringen wir bei ν einen dem abzusaugenden Gasquantum entsprechend starken Dampfstrahlapparat oder besser deren zwei an, die so kräftig saugen, dafs für alle Oefen genügende Gasabführung vorhanden ist. Den abgesogenen Gasen wird der ihnen durch den Exhaustor beigemischte Wasserdampf auf die eine oder die andere Weise durch Kühlung, Wassereinspritzung, längere Leitung oder sonstwie entzogen. Die gekühlten, aus Kohlenwasserstoffen, Kohlenoxydgas und etwas Kohlensäure bestehenden Gase von hohem Brenn- bezw. Heizwerth können auf grofse Entfernungen zur Dampfkesselheizung, bei Kalk-, Rost-, Puddel-, Schweifs- und Flammenöfen oder zu sonstigen technischen Zwecken Verwendung finden.
Der Betrieb unserer Apparate geschieht wie folgt:
Ein frisch mit Kohlen gefüllter Ofen A wird mit unserer Absaugevorrichtung in Verbindung gesetzt, d. h. die Drosselklappe d und der Schieber c geöffnet und zunächst der Dampfstrahl/, welcher mit den Gasen bläst, ein wenig angelassen.
Der Nachbarofen B, dessen Schieber c und Drosselklappe d ebensowohl wie der Schieber/, welcher zum alten Essenkanal q führt, geschlossen ist, und der mit dem frischgefüllten Ofen A durch die Sohlenkanäle r und s, sowie bei t in Verbindung steht oder in Verbindung gebracht ist, wird seine sehr heifsen Gase erst unter die eigene Sohle und von dieser durch die Verbindung t unter die Sohle des frischgefüllten Ofens A schicken, wo sie dann in den Wandkanälen desselben in die Höhe steigen, so also die Sohle und Wandungen des frischgefüllten Ofens heizen und mit den Gasen desselben zusammen abgesogen werden. Erst wenn man an aus dem Ofen B hervorquellenden Gasen oder an einem Druckanzeiger sieht, dafs der Abzug der Gase aus Ofen B zu gering ist, wird man den nach der Esse führenden Schieber/ so weit öffnen, wie nöthig ist, um den Ofen B nicht ersticken oder erkalten zu lassen.
Nach der halb vollendeten Verkokungsperiode des Ofens A wird der Nachbarofen B, der um die Zeit fertig gekokt ist, gezogen und frisch gefüllt, worauf dann die Oefen ihre Rollen wechseln, indem die Drosselklappe d und Schieber c des Ofens A geschlossen und die des Ofens B geöffnet werden, und die Gase nun entgegengesetzt circuliren.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Die durch Beschreibung und Zeichnung erläuterte Construction an Koksöfen, welche die Zuführung hochgradig überhitzter Dämpfe in die Kohlen am Boden des Ofens ermöglicht.
2. Ein Condensator, welcher aus einem System verticaler, gruppenweis angeordneter Rohre /, die unten durch weitere, zum Sammeln der Condensationsproducte dienende Rohre m und oben durch gekrümmte Rohre mit einander in Verbindung stehen, besteht und in einem Gefäfs angeordnet ist,, in welches
unten stets kaltes Wasser zu- und aus welchem oben das erwärmte Wasser abiliefst.
Ein paarweis angeordneter Betrieb bei den oben beschriebenen Koksöfen, bei welchem eine Absaugung der Gase zur Ammoniaku. s. w. Gewinnung nur während der ersten Hälfte des Verkokungsprocesses stattfindet, während bei der zweiten Hälfte desselben die Koksofengase zur Erhitzung der Wände und des Bodens des zweiten, soeben frisch beschickten Koksofens dienen.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DENDAT16807D Apparat zur Gewinnung von Ammoniak, Theer und ähnlichen Destillationsprodukten Active DE16807C (de)

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