DE552983C - Verfahren zur Gewinnung fluessiger Kohlenwasserstoffe auf festen Brennstoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung fluessiger Kohlenwasserstoffe auf festen Brennstoffen

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DE552983C
DE552983C DEP60588D DEP0060588D DE552983C DE 552983 C DE552983 C DE 552983C DE P60588 D DEP60588 D DE P60588D DE P0060588 D DEP0060588 D DE P0060588D DE 552983 C DE552983 C DE 552983C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/06Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by destructive hydrogenation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe auf festen Brennstoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtungen zur Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe, insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, bezieht sich die Erfindung auf die Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe aus festen Brennstoffen.
  • Die Erfindung bezweckt, die Gewinnung der flüssigen Kohlenwasserstoffe zu vereinfachen und wirtschaftlicher zu gestalten.
  • Zu diesem Zweck hat man bereits vorgeschlagen, auf Mischungen von Destillationsgasen fester Brennstoffe mit geeigneten Gasen ein elektrisches Feld von hoher Frequenz einwirken zu lassen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß das elektrische Feld hierbei nur eine sehr geringe Wirkung ausübt, und daß sich die in der bekannten Weise vorgenominene Anwendung eines solchen Feldes zur Erzielung hoher Erträge nicht eignet.
  • Weiterhin hat man auch schon vorgeschlagen, ultraviolette Strahlen auf Destillationsprodukte einwirken zu lassen, um die Dichte und den Siedepunkt der Destillationsprodukte zu verändern.
  • Die vorliegende Erfindung .besteht nun in erster Linie darin, zwecks Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe einerseits Destillationsgase fester Brennstoffe und anderseits ein Gas, welches Kohlenoxyd und Wasserstoff enthält (vorzugsweise Wassergas mit oder ohne Beimengung von Wasserstoff), mindestens teilweise in einem elektrostatischen Felde sowie gleichzeitig mindestens teilweise unter der Einwirkung ultravioletter Strahlen zusammenzubringen. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf bestimmte Einrichtungen, die bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung besonders zweckmäßig sind und weiter unten näher beschrieben werden.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung dient die beiliegende Zeichnung, und zwar zeigen Fig. i und 2 im Längsschnitt bzw. im Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. i eine schematisch dargestellte Ausführungsform einer Apparatur, welche zur Durchführung der Erfindung geeignet ist.
  • Bei der Gewinnung der flüssigen Brennstoffe geht man vorzugsweise von der Kohle als Ausgangsstoff aus. Man destilliert die Kohle in einem geschlossenen Gefäß zuerst bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur von ungefähr 5oo° C, dann bei einer hohen Temperatur von ungefähr goo° C. Bei dieser Destillation wird einerseits Halbkoks und anderseits ein Gas erzeugt, das Wasserstoff (H), Methan (CH4), Kohlenoxyd (CO), Kohlensäure (C02), Benzol, Toluol, Xylol und schwere Wasserstoffe enthält.
  • Man verbrennt Koks, vorzugsweise den während der Kohlendestillation erhaltenen Halbkoks, auf einem Herd, der als Gaserzeuger dient, zum Zwecke; daß Wassergas (CO -f- [H,] n) gemischt mit den üblichen Verunreinigungen (C02 und N2) entsteht. Gleichzeitig wird der Herd zweckmäßigerweise für die Wärmeentwicklung benutzt, die für die obenerwähnte Destillation notwendig ist.
  • Man erwärmt Wasserdampf auf seine Dissoziationstemperatur, um Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) zu erhalten. Auch diese Erwärmung kann zweckmäßigerweise mit Hilfe des als Gaserzeuger dienenden Herdes geschehen.
  • Man führt die drei genannten Gasgemische in ein gemeinsames Gefäß ein, welches zweckmäßigerweise auf ungefähr 6oo° erwärmt ist. Auch diese Erwärmung geschieht durch den genannten Herd. Die resultierende Gasmasse setzt man während oder nach ihrem Durchgang durch das genannte Gefäß und während der notwendigen Zeitdauer einesteils dem Einfluß eines elektrostatischen Feldes aus, welches man zwischen zwei Elektroden erzeugt. Zwischen diese Elektroden legt man, beispielsweise mit Hilfe einer statischen Maschine, eine sehr hohe Potentialdifferenz von beispielsweise mehreren zehntausend Volt. Andernteils setzt man die resultierende Gasmasse während oder nach ihrem Durchgang durch das genannte Gefäß und während der erforderlichen Zeitdauer dem Einfluß von ultravioletten Strahlen aus, welche beispielsweise von einer Quecksilberdampflampe ausgehen.
  • Bei einer derartigen Behandlung der Gase stellt man fest, daß die folgenden Reaktionen eintreten.
  • Das Wassergas wandelt sich in Methan um C O + (H,) n - C H4 -f- H,0; das Kohlenoxydgas, welches in dem Kohlengas enthalten ist, wird in der gleichen Weise verwandelt.
  • Das Methan wird in Azetylen verwandelt nach der Formel 2 CH, - C2 H2 -f- 3 H2.
  • Das Azetylen schließlich bindet Wasserstoff und ergibt verschiedene Kohlenwasserstoffe der Formel CnH2n (ungesättigte Kohlenwasserstoffe).
  • Gleichzeitig entstehen verschiedene Kohlenwasserstoffe der Formel Cn H2n -L a (gesättigte Kohlenwasserstoffe).
  • Man kondensiert schließlich die erhaltenen Kohlenwasserstoffe, welche auftreten, wenn das Verfahren in zweckentsprechender Weise durchgeführt wird. Dies ist möglich mit den Einrichtungen, die weiter unten näher beschrieben werden. Die erhaltenen Kohlenwasserstoffe bilden ein Gemisch, das dem natürlichen Petroleum ähnlich ist. Eine zur Durchführung der obengenannten Vorgänge geeignete Apparatur ist beispielsweise in Fig. z und 2 dargestellt. Diese Apparatur ist für einen kontinuierlichen Betrieb eingerichtet. Zu diesem Zweck ordnet man die einzelnen Teile der Apparatur derart an, daß die Zufuhr des festen Brennstoffes kontinuierlich, zweckmäßigerweise im oberen Teil des Apparates, geschieht. Der genannte Brennstoff wandert allmählich von seiner Destillation zu dem Ort seiner Verbrennung und schließlich zu dem Ausgang, wo er nur noch aus Asche besteht. Der hierfür geeignete Apparat besteht aus einer gemauerten Umhüllung a, die an ihrem oberen Ende durch einen Deckel a1 abgeschlossen ist. Durch diesen Deckel dringt der Hals eines Fülltrichters b, dessen Höhe so groß ist, daß die Anhäufung des festen Brennstoffes in diesem Hals bei geeigneter Stückgröße ausreicht, um zu verhindern, daß. das Gas, welches sich im Innern dieses Körpers befindet, durch den Hals b ins Freie gelangen kann. Der Hals b ist nach unten verlängert und mündet in eine konische Verbreiterung, auf die dann wieder eine ebenfalls konische Verengung folgt. Durch diese konische Verbreiterung und Verengung wird eine Kammer c geschaffen, die in den Weg der warmen Gase eingeschaltet ist, welche von einem Herd erzeugt werden. Dieser Herd befindet sich, wie weiter unten näher ausgeführt wird, unterhalb der genannten Einrichtung. Die Kammer c ist dabei derart angeordnet, daß sie sich an einer Stelle befindet, wo die Temperatur ungefähr 5oo° beträgt. In die Kammer c dringt ein Rohr cl hinein, welches ein verbreitertes Ende besitzt. Dieses verbreiterte Ende ist axial zu der genannten Kammer angeordnet. Das Rohr cl ist geeignet, die Gasprodukte zu sammeln, die in der Kammer c durch die bei niedriger Temperatur erfolgte Destillation erzeugt sind. .
  • An das untere Ende der Kammer c ist eine Leitung d angeschlossen, derart, daß der Inhalt dieser Leitung ungefähr einer Temperatur von goo° ausgesetzt wird. In die Leitung d mündet ein Rohr dl, welches die Gasprodukte sammelt, die in der Leitung d durch die bei hoher Temperatur erfolgte Destillation entstanden sind.
  • Unterhalb der unteren Mündung der Leitung d befindet sich ein konischer Rost e, der sich nach unten zu verengt, jedoch in seinem unteren Teil offen ist, damit die Schlacke und Aschenbestandteile abgehen können.
  • Um den Roste läuft ein spiralförmiges Rohr f, das zweckmäßigerweise aus Eisen besteht und in das an einem Ende Wasser eingefüllt wird. Das Rohr f, welches einer genügend hohen Temperatur ausgesetzt ist, kann an seinem Austrittsende Wasserstoff liefern, da sich das Wasser in der Tat zersetzt und der Sauerstoff durch das Eisen des Rohres f gebunden wird. Der Wasserstoff kann jedoch auch einer anderen Erzeugungsvorrichtung entnommen werden.
  • Man versieht den durch den Rost e gebildeten Herd einerseits mit Mitteln ä, um den Luftzutritt zu regeln, andererseits sind Dichtungen, beispielsweise Klappen lt., vorgesehen, mit deren Hilfe die Asche entfernt werden kann.
  • Um die langsame Abwärtsbewegung des Materials zu unterstützen, ist eine axiale Stange i vorgesehen, welche Scheiben p1 und p= trägt. Diese Scheiben befinden sich vorzugsweise in der Nähe der unteren Öffnungen der Kammer c und des Rostes e. Die Stange i wird mittels einer geeigneten Antriebsvorrichtung in eine langsame und kontinuierliche Drehung versetzt.
  • In dem Weg der warmen Gase sind auf beiden Seiten der Kammer c mehrere Rohre, beispielsweise die Rohre il, j=, j3 und j4, vorgesehen. Die Abmessungen dieser Rohre sind derart gewählt, daß die Gasströmung in diesen Rohren nicht zu schnell vor sich geht. je zwei der genannten Rohre sind durch Querrohre verbunden, so daß sie eine einzige zickzackförmige Leitung bilden. Die Rohre sind derart angeordnet, daß die beiden ersten Rohre jl und j2 ungefähr einer Temperatur von 6oo° und die beiden weiteren Rohre j3 und j4 einer Temperatur von 30o° ausgesetzt sind. In das Rohr jl mündet einerseits die Austrittsöffnung der Rohrleitung f, andererseits münden dort die Rohre cl und dl. Schließlich steht das Rohr jl durch eine Leitung, in die zweckmäßigeres eise ein Staubfänger k1 und ein Ventilator k22 eingeschaltet ist, mit der Austrittsöffnung des Gases in Verbindung, welches aus der auf dem Rost e stattfindenden Vergasung des Halbkokses herstammt, der durch Destillation in der Kammer c und der Leitung d gewonnen ist. Falls ein Überschuß an Wassergas vorhanden ist, so kann dieser, falls es gewünscht wird, dem Herde durch eine Zweigleitung k3 des Rohres k wieder zugeführt werden. In diese Zweigleitung ist ein Ventil k4 eingeschaltet.
  • Die Austrittsöffnung des Rohres j4 steht mit einem Kühler in Verbindung.
  • In wenigstens einem der Rohre j1, j2, j3 oder j4, beispielsweise in dem Rohre j2, werden einerseits Mittel vorgesehen, um mindestens in einem Teil dieses Rohres ein elektrostatisches Feld zu erzeugen. Diese Mittel können beispielsweise das genannte Rohr in der Längsrichtung durchziehen. So kann eine geradlinige Elektrode m (Fig. 2) vorgesehen werden, die durch Isolierwände h und l2 hindurchgeführt ist. Diese Elektrode steht mit dem einen Pol einer Hochspannungsquelle ya in Verbindung, während der andere Pol an die Masse des Apparates gelegt ist.
  • Als Hochspannungsquelle kann beispielsweise eine statische Maschine oder eine sonstige zur Erzielung hoher Spannungen geeignete Einrichtung, z: B. ein Transformator, ein Spannungserhöher u. dgl., dienen. Zweckmäßigerweise wird die Stromquelle derart eingerichtet, daß sie eine Spannung von mehreren zehntausend Volt, beispielsweise von 8o ooo oder foo ooo Volt für einen Elektrodenabstand von 8 bis 1o cm, erzeugt, wobei die Stromstärke nur die Höhe eines Bruchteiles eines Miniamperes besitzt.
  • Andererseits werden in dem Rohr j2, welches als Beispiel gewählt worden ist, Mittel vorgesehen, um mindestens durch einen Teil dieses Rohres ultraviolette Strahlen treten zu lassen. Zu diesem Zweck kann man beispielsweise eine der Stirnwandungen 11 und l= des Rohres j- aus einem für ultraviolette Strahlen durchlässigen Material herstellen, z. B. aus gegossenem Quarz oder aus Spezialglas. Gegenüber dieser Wandung stellt man eine Lampe o auf, welche ultraviolette Strahlen aussendet. Vorzugsweise trifft man hierbei die Anordnung derart, daß der Gasstrom und die ultravioletten Strahlen das Rohr im Gegenstrom durchlaufen.
  • Es ist ohne weiteres verständlich, daß die vorstehend beschriebene Einrichtung die Möglichkeit gibt, die Erfindung praktisch durchzuführen, wobei man in ein und demselben Apparat einen festen Brennstoff vollständig ausnützt, um aus ihm einen flüssigen Brennstoff zu erhalten. Sämtliche Verluste sind hierbei auf ein Minimum reduziert. Voraussetzung ist natürlich, daß die Einrichtung in jeder Beziehung zweckentsprechend getroffen ist, insbesondere daß das Durchströmen der verschiedenen Gase durch den Behälter j langsam genug erfolgt, damit die in diesem Behälter angeordneten Mittel sich zweckentsprechenderweise auswirken können.
  • Man macht hierbei die Feststellung, daß die ultravioletten Strahlen außer ihrer Wirkung als Katalysatoren die Eigenschaft besitzen, die von ihnen durchdrungene Gasmasse bedeutend empfänglicher für die Einwirkungen durch das elektrische Feld zu machen, so daß der Einfluß des elektrischen Feldes viel tiefer reicht. Infolgedessen kann man dieses elektrische Feld auf viel stärkere Dichten des gasförmigen Körpers wirken lassen, als es in Abwesenheit der ultravioletten Strahlen möglich ist. Dementsprechend erhält man auch einen bedeutend größeren Ertrag als bisher. Wie es sich von selbst versteht und wie übrigens auch aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, ist die Erfindung keines- Wegs auf die beschriebenen Anwendungs- und Ausführungsarten beschränkt, vielmehr sind zahlreiche Abänderungen möglich, ohne daß der Erfindungsgedanke davon berührt wird. Ausführungsbeispiel (Laboratoriumsversuch) Die Versuchsapparatur (Fig. 3) besitzt an erster Stelle einen Apparat i, der aus einem eisernen Wärmeschutzmantel mit einer Verkleidung aus einer Asbestmischung besteht. Dieser Mantel ist geschlossen und ruht auf Mauersteinen. An seinem unteren Ende trägt der Mantel ein Mundstück zum Ansaugen von Luft und vier kräftige Mekersbrenner. In dem Mantel ist eine Retorte a angeordnet, die aus einem einfachen Blechzylinder von 2 bis 3 mm Stärke besteht. Die Retorte enthält die Kohle, welche in Stücke von ungefähr Nußgröße zerkleinert ist. Die Retorte kann ungefähr io kg Kohle enthalten. Der Deckel der Retorte ist eine einfache Blechplatte und ist mit einem Gasaustrittsrohr b sowie mit einem unten geschlossenen Rohr c versehen. Das Rohr c dient zur Aufnahme eines Thermometers, welches in trockenen Sand eingebettet ist.
  • Der folgende Apparat :2 ist ähnlich wie der Apparat r eingerichtet, jedoch enthält die Retorte ein eisernes Gefäß d, welches mittels dreier Stangen gegen den Boden isoliert ist. In dem Deckel, der dem Deckel des Apparates i entspricht, sind Röhren angeordnet. Die Gase treten durch das Rohr b ein, die flüssigen Bestandteile werden in dem stark erhitzten Gefäß d gekrackt, und das Ganze tritt durch das Rohr e aus dem Apparat 2 aus, um in den Apparat 3 zu gelangen.
  • Der Apparat 3 besteht aus einer Röhre aus geschmolzenem Quarz mit drei Rohranschlüssen. Die Enden der O_uarzröhre sind durch angeschliffene Scheiben verschlossen, welche durch entsprechende Teile gehalten werden. Die Scheiben besitzen Rohransätze, durch die Kupferstangen hindurchgehen, welche die kreisförmigen Elektrodenarmaturen f trägen. Die Elektroden sind mit den Polen einer statischen Maschine verbunden, welche Funken von 35 cm Länge abgibt. Die Elektroden besitzen einen gegenseitigen Abstand von 45 cm und haben einen Durchmesser von io cm. Die Gase treten durch das Rohre in die Quarzröhre ein. Das Rohr e besitzt zwei kleine Öffnungen g, die nach den Elektroden hin gerichtet sind. Durch das Rohr h entweichen die Gase. Die genannten Rohre sind mit Wärmeisolation versehen und in einem Blechmantel i angeordnet. In dem Blechmantel i befindet sich eine Reihe von Gasflammen sowie ein Schutzblech. Ferner besitzt der Mantel i einen Deckel und Austrittsöffnungen für die Gase. In einer Breitseite des Gehäusemantels befindet sich eine Öffnung, die mit einer Quarzplatte versehen ist. Die Quarzplatte befindet sich vor einer Lampe, welche ultraviolette Strahlen aussendet. DieseLampe ist mit einem Woodschen Schirm versehen und hat eine Emissionsleistung von 36oo Amp. Im Innern kann schließlich auch ein Thermometer angeordnet sein.
  • Die Gase treten durch das Rohr la aus und gelangen in einen Kolben q.. In dem Kolben ,4 können die Gase -einige schwere Bestandteile abscheiden, die durch das Rohr h in den Apparat 2 zurückkehren. Durch das Rohr j verlassen die Gase den Kolben q. und gehen in den Apparat 5 über.
  • Der Apparat 5 besteht aus einem Blechgefäß, in dem zwei miteinander durch das Rohr m verbundene Eisenrohre Z angeordnet sind. Die eisernen Rohre l sind mit loser, absorbierender Kohle gefüllt. In das Gefäß 5 kann Wasser eingebracht werden. Die Gase treten durch das -Rohr n aus und begeben sich in ein Kühlgefäß, das mit einem Separator und zwei Waschapparaten versehen ist. Der erste Waschapparat ist leer, während der zweite Wasser enthält. Diese Gefäße dienen als Ventile. Die gesamte letztgenannte Apparatur ist mit 6 bezeichnet.
  • Beim Austritt aus den Waschapparaten treffen die Gase auf eine Wasserluftpumpe, welche das Gas aus der Gesamtapparatur ansaugt und welche in ein zweiröhriges Gefäß 8 fördert, das mit einem Auslaßhahn für das Wasser versehen ist. Die unkondensierbaren Bestandteile treten durch das Rohr p aus, gelangen durch letzteres in das Gefäß 2 und kehren in den Kreislauf zurück.
  • Mit 7 ist ein kleiner Apparat zur Erzeugung von C O + H2 bezeichnet, der mit Holzkohle arbeitet und der das erforderliche C O + H2 liefert. Dieses Gas tritt durch das Rohr q aus dem Gaserzeuger aus und wird durch die Wasserluftpumpe o angesaugt, wobei es durch einen Hahn r reguliert wird.
  • Der erforderliche Wasserdampf wird durch ein Rohrs zugeführt. Eine Klappe t ermöglicht die Einregelung des Zuges. Die aus dem Gaserzeuger kommenden staubförmigen Bestandteile bleiben in dem Wasser des Gefäßes B.
  • Die Arbeitsweise des Apparates ist klar. Die Regelung ist sehr schwierig und verlangt größte Aufmerksamkeit. Bei richtiger Einregelung wird die Kohle regelmäßig in eine kohlenstoffhaltige Flüssigkeit überführt, welche sehr schwach gelblich gefärbt ist und ein spezifisches Gewicht von maximal 0,770 besitzt. Der Ertrag schwankt je nach der Einstellung des Regelventils r und erreicht 26 °/o. Die Dauer des Prozesses beträgt ungefähr 5 Stunden und etwa 30 Minuten mehr oder weniger. Je länger die Prozeßdauer ist, desto besser ist der Ertrag.
  • Die Temperatur in dem Apparat i soll 6oo° nicht überschreiten. Die Temperatur in dem Apparat z kann diese Zahl erreichen und überschreiten. Der Apparat 3 arbeitet, wie sich herausgestellt hat, mit 40o° gut. Die Wanne 5 soll auf einer Temperatur zwischen :2o und 30° gehalten werden.
  • Bei der Durchführung der Versuche mit dem oben beschriebenen Apparat sind zwei Sorten Steinkohle, welche beide langflammig sind, verwendet worden. Die erste Sorte bestand aus einer langflammigen Fettkohle mit 38 % flüchtigen Bestandteilen, einem Heizwert von 85oo bis 86oo Kalorien pro Kilogramm und 8 bis 9 °1o Aschenbestandteilen. Die zweite Kohlensorte besaß 39 % flüchtige Bestandteile, einen Heizwert von 85oo Kalorien pro Kilogramm und i o °% Aschenbestandteile. Die Koks waren bei beiden Kohlensorten dadurch gekennzeichnet, daß sie vollständig geklümpert waren. Diese beiden Kohlensorten dürften als ähnlich angesehen werden. Die Analysenproben werden von je ioo Tonnen entnommen.
  • Mit den genannten Kohlensorten sind Versuche ausgeführt worden, und zwar zunächst lediglich unter der Einwirkung des elektrischen Feldes, sodann lediglich unter der Einwirkung der ultravioletten Strahlen und schließlich unter gleichzeitiger Einwirkung des elektrischen Feldes und der ultravioletten Strahlen.
  • Wenn das elektrische Feld allein wirkt, so beeinflußt es zwar die chemische Konstitution der Kohlenstoffverbindungen, aber läßt dieselben größtenteils in gasförmigem Zustand. Unter diesen Bedingungen sind drei Versuche durchgeführt worden.
  • Wenn die ultravioletten Strahlen ohne das elektrische Feld zur Einwirkung kommen, so lassen sich ein starkes Fluoreszieren der Gase und eine unvollständige Kondensation sowie viele unkondensierbare Bestandteile feststellen. Der Ertrag an leichten Produkten hat sich gegenüber den ohne ultraviolette Strahlen und elektrisches Feld durchgeführten Prozessen nicht vermehrt. Im Mittel beträgt der Ertrag ungefähr 3 °1a. Der Ertrag an Öl ist ungefähr derselbe.
  • Im Gegensatz dazu erhält man unter der kombinierten Einwirkung der ultravioletten Strahlen und des elektrischen Feldes ungefähr a5 °/o leichte Produkte. Die Öle bilden sich zwar, aber ihre Menge läßt sich durch Rektifikation der Essenz bis auf i bis 1,5 °1o vermindern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe, insbesondere aus festen Brennstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens teilweise in einem elektrostatischen Feld sowie gleichzeitig mindestens teilweise unter der Einwirkung ultravioletter Strahlen Destillationsgase fester Brennstoffe und ein Gas, welches Kohlenoxyd und Wasserstoff enthält, zusammenbringt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Feld in an sich bekannter Weise zwischen zwei Elektroden liegt, zwischen denen beispielsweise mit Hilfe einer statischen Maschine eine hohe Potentialdifferenz von beispielsweise mehreren zehntausend Volt erzeugt ist. 3. Verfahren nach Anspruch. i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung der ultravioletten Strahlen und des elektrischen Feldes .auf die Gase bei einer Temperatur dieser Gase von mindestens 300° stattfindet. .1. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gasgemisch, nachdem man es dem Einfluß von die Reaktionenbegünstigenden Mitteln ausgesetzt hat, in Behälter strömen läßt, welche mit abfallenden Temperaturen, beispielsweise von 300° abwärts, erhitzt werden, wobei gegebenenfalls Schirme vorgesehen sind, durch die eine zu starke Erhitzung verhindert wird.
DEP60588D 1929-06-04 1929-06-19 Verfahren zur Gewinnung fluessiger Kohlenwasserstoffe auf festen Brennstoffen Expired DE552983C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4326945A (en) 1980-10-08 1982-04-27 Uop Inc. Coal liquefaction process

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4326945A (en) 1980-10-08 1982-04-27 Uop Inc. Coal liquefaction process

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