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gleichmässig zusammengesetztes Gas erzielt, dass es allen praktischen Anforderungen für Heizung und Beleuchtung entspricht. Das erzeugte Gas wird in gebräuchlicher Weise gereinigt, desgleichen werden die Nebenprodukte gewonnen.
In kleinen (Schlachthof-) Betrieben, wo nur geringe Mengen zu verarbeiten sind, wird man auf die Reinigung verzichten. Das Rohgas wird hier sofort in die Feuerung geleitet und zur Retortenheizung nutzbar gemacht, wodurch die Kosten an Brennstoff für die Beseitigung des Abfalls auf einen geringen Betrag reduziert werden. Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens für diese Fälle schlägt die Erfindung dahin vor, dass die Retortenfeuerung selbst als Kokssäule zur Umwandlung der Dämpfe ausgebildet wird. In dieser als Kokssäule hergerichteten Feuerung wird an einem (oberen) Ende die Verbrennung unterhalten, während der übrige Teil unter Luftabschluss glüht. In diesen glühenden Teil werden die Dämpfe eingeleitet, beim Durchziehen in Gas umgewandelt und gleich beim Eintritt in die Verbrennungszone verbrannt.
Die Vorteile des neuen Verfahrens sind : 1. Die Verarbeitung erfolgt in geschlossenen Apparaten ohne oder mit nur geringem Überdruck, wodurch Geruchbelästigung ausgeschlossen wird. 2. Das Verfahren erfordert erheblich kürzere Zeit (4-6 Stunden gegen 8-12 Stunden der gebräuchlichen Verfahren). 3. Die Wirtschaftlichkeit ist beträchtlich erhöht durch Gewinnung eines Hauptproduktes, welches sich im täglichen Gebrauch befindet, nebst dessen Nebenprodukten.
4. Die Produkte bedürfen sorgfältiger Aufbewahrung, Schutzes gegen Wiederinfektion usw. nicht.
5. Mit dem vorliegenden neuen Verfahren wird die so wichtige Abdeckereifrage in eine neue Bahn gelenkt. Die sogenannten Tiervemichtungsanstalten, welche, so vollkommen sie auch nach dem Dampfauflösungsverfahren eingerichtet sein mögen, zu vielen Unzuträglichkeiten, steten Beschwerden über Geruchbelästigung und zur Entwertung ganzer Gegenden führen, können durch einen einfachen Nebenbetrieb einer Gasanstalt nach dem neuen Verfahren ersetzt werden.
In Fig. 1-3 sind einige Beispiele von Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens veranschaulich. In dem Mauerwerk 1 (Fig. 1) ruht über der Feuerung 2 zunächst der Kokszylinder 3 im ersten Feuerzuge. Die aus letzterem abziehenden Heizgase umspülen die Destillationsretorte und ziehen durch den Rauchrohrstutzen 5 ab. Bei Beginn des Verfahrens, dem langsamen Auslaugen der Beschickung, werden die Schieber 6 der Seitenzungen geöffnet, so dass die Heizgase nur einen kleinen Teil der Retortenheizfläche bestreichen während zugleich der Kokszylinder in Glut gebracht wird. Für die darauffolgende Destillation werden Schieber 6 geschlossen, so dass die Heizgase die Retorte ganz bespülen.
Natürlich können Kokszylinder und Retorte auch je eine besondere Feuerung erhalten : desgleichen wird bei der praktischen Ausführung die Verbrennungsluft in bekannter Weise hoch vorerhitzt usw. Der Kokszylinder kann direkt oder indirekt oder gleichzeitig direkt und indirekt beheizt werden.
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Verschlüssen. Die Dämpfe und (rase gelangen durch Rohre 9 in den Kokszylinder 3, durchziehen den gliihellden Koks und das Gas tritt in die Vorlage 70. worauf es der üblichen Weiterbehandlung unterworfen wird. Zur Entlastung des Kokszylinders können beispielsweise in den Seitenzügen Rohrschleifen 9a, oder statt deren eine besondere Retorte oder beide. angeordnet werden, weiche die Dämpfe vor Eintritt in den Kokszylinder passieren.
In Fig. 2 ist der Kokszylinder nicht getrennt für sich ausgeführt, sondern bildet einen unmittelbaren Fortsatz der Destillationsretorte, welcher über, neben oder unter derselben liegen kann. Die Retorte 11 ist beispielsweise mit einer entsprechenden Verlängerung 12 versehen : auf einen Rust 7J stützt sich die Kuksfüllung. Das Gas wird entweder auch zur Reinigung weitergeleitet oder gelangt, wie hier gezeichnet, durch Rohr 14 roh zur Feuerung 15, um zur Retorten- heizung zu dienen. In dieser Figur ist ein Schieber 7'3'angegeben. Öffnet man denselben, so ziehen
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In Fig. 3 ist die Feuerung für die Retorte 16 als hoher Schacht ausgebildet, der mit Koks, eventuell mit wenig Kohle untermischt gefüllt wird. Ein Rohr 17 führt die Dämpfe und Gase :tms der Retorte in die untere Zone der Kokssäule.
Durch Anlegen eines Feuers in dem Füllschacht 18 und eines ebensolchen durch Tür 19 am Rost 2 wird die Kokssäule am oberen und unteren Ende gleichzeitig entzündet. Ist die Säule in nJut. so werden Tiir 19 und 21 geschlossen ; Tür 18 bleibt geöffnet. Durch letztere tritt also die Verbrennnngsluft ein ; die Kokssäule brennt am oberen Ende, während sie darunter unter Luftabschluss glüht. Die Dämpfe und Gase treten unten ein, durchziehen den Koks, und das Gas
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eine geringe Menge Luft eingelassen, welche eine ganz langsame Verbrennung (teils des Kokses und teils der Gase) und damit das Heissblasen bewirkt. Die Schieber 22 dienen zum Durchtritt der Heizgase für die Aualaugeperiode.