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Verfahren zum Färben von Pelzen, Haaren oder Federn nach dem für Oxydationsfarbstoffe
üblichen Verfahren Zum Färben von Pelzen, Haaren und Federn werden neben den, schon
länger bekannten Diaminen und Aminooxyverbindunggen auch die salzartigen Molekülverbindungen
aroinatischer oder heterocyclischer Amino-undPolyoxyverbindungen- sowie deren geeignete
Substitutionsverbindungen verwendet. Diese Verbindüngen werden auf dem entsprecheud
voirbereiteten Haar durch Oxydation zu Farbstöffen -umgesetzt. Die Färbung erfolgt
mit Rücksicht auf das gegen höbere Temperaturen empfindliche Haar und Leder bei
höchstens 35° C.
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Vorschläge, Bliese sog. Oxydationsfarbstoffe durch- saure oder basische
Farbstoffe der Azo- oder Triphenylmethanreihe zu ersetzen, hatten bisher nur einen
Erfolg in der Teppichfellfärberei. Beim Färben der für Bekleidungszwecke dienenden
Pelze konnte sich die Verwendung solcher Farbstoffe nicht durchsetzen. Zur Erzielung
einigermaßen echter Färbungen mittels Azofarbstoffen sind hohe Temperaturen notwendig,
die aber das auf übliche Art zugerichtete Leder zerstören und umständliche Nachzurichtungen
vor dem Färbevorgang notwendig machen, ohne indessen zu einem vollen Erfolg zu führen.
Bei der für Oxydationsfarbstoffe üblichen Badtemperatur ziehen Azofarbstoffe nur
wenig und in lichten Tönen von gerungen Echtheitseigenschaften auf das Fellhaar.
Außerdem liegen die mit Azofärbstoffen erhaltenen Farbtöne nicht im Gebiet natürlicher
Pelzfärbungen und kommen daher nur für Phantasieartikel in Frage. Auch eine Mitverwendung
von Azofarbstiöffen bei der Pelzfärberei mit Oxydationsfarbstoffen führt zu keinem
befriedigenden Ergebnis, da die Azofarbstoffe bei der niederen Badtemperatur der
Pelzfärberei nicht genügend aufziehen.
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Es ergab sich nun die Tatsache, daß man auch bei tiefen Temperaturen
die verschiedensten Farbtöne vom guten Echtheitseigenschaften auf Fellen mit gewissen
Azofarbstoffen erzielen kann, wenn diese namlich durch eine Oxygruppe mit einer
aus der Pelzfärbstoffreihe bekannten, .eine oder mehrere
Aminogruppen
tragenden Verbindung der aromatischen oder heterocyclischen Reihe salz-
artig verbunden sind. Das so erhaltene A. |
farbstoffsalz soll keine Carbonsäure-Sulfonsäuregruppe enthalten.
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Diese neuen, durch Oxydationsmittel ZUM Aufziehen gebrachten Azofarbstoffsalze
werden erhalten, indem man einen in üblicher Weise hergestellten, noch eine oder
mehrere Oxygruppen enthaltenden Manoazofarbstoff mit einer Aminoverbindung der aromatischen
oder heterocyclischen Reihe zur salzartigen Molekülverbindung umsetzt. Diese Umsetzung
erfolgt entweder in Lösung, Suspension oder Schmelze. Bei leicht löslichen Komponenten
genügt intensives Mischen molekularer Mengen beider Komponenten, um bei der Herstellung
des Bades die Umsetzung herbeizuführen. Wasserunlösliche Molekülverbindungen vorn
Azofarbstoffen und Aminen müssen im Färbebad mit Hilfe von Verteilungsmitteln in
feiner Verteilung gehalten werden.
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De neuen Farbstoffe können in der für Oxydationsfarbstoffe üblichen
Weise auf metallsalzgebeizte Ware gefärbt werden, wobei der Zusatz von Oxydationsmitteln
nicht immer notwendig ist. Die Färbungen zeichnen sich durch Fülle und gute Echtheiten
aus. Die neuen Farbstoffe können auch im Gemisch mit bekannten Oxydationsfarbstoffen
verwendet werden, Je nach Wahl des Azofarbstoffes und der Amine lassen sich fast
alle in der Pelzfärberei gewünschten Farbtöne erzielen. Beispiel I 37 Teile eines
durch Kupplung von diazotiertem I-Amino-2-oxy-3, 5-dinitrobenzol mit I, 5-Diaxynaphthalin
erhaltenen Azofarbstoffes werden mit II Teilen I, 4-Diaminobenzol in 500 Teilen
Methylalkohol kochend gelöst. Nach Abdestillieren des Methylalkohols erhält man
ein dunkelrotes, wasserunlösliches Pulver.
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2 *Teile dieses Farbstoffsalzes werden mit 3 Teilen eines nach Patentschrift
552 328 hergestellten Verteilungsmittels verrieben, und das Gemisch wird in I000
Teilen Wasser fein verteilt. Beim Auffärben dieser Lösung unter Zusatz von 2 Teilen
30 %iger Wasserstoffsuperoxydlösung auf ein mit Chromsalzen gebeiztes Lammfell erhält
man ein dunkles Braun. Beispiel 2 35 Teile eines durch Kupplung von diazotiertem
4-Aminodiphenylamin mit I, 5-Dioxynaphthalin hergestellten Azofarbstoffes werden
mit I8 Teilen 4-Aminodiphenylamin und Ioo Teilen eines nach Patentschrift 538762
ergestellten Verteilungsmittels fein verrieben. ine Lösung von Io Teilen dieses
Gemisches in I000 Teilen Wasser gibt auf einem Chromsalzen vorgebeizten indischen
Lammfell in Gegenwart von 6Teiler 30%iger Wasserstoffsuperoxydlösung ein tiefes
Blauschwarz von sehr guter Lichtechtheit. Beispiel 3 29,5 Teile eines durch Kupplung
von diazotiertem I-Amino-4-methoxybenzol mit I, 7-Dioxynaphthalin hergestellten
Azofarbstoffes werden mit 244 Teilen 4-Amino-4'-methoxydiphenylamin in 50o Teilen
Alkohol gelöst. Nach Abdestillieren des Alkohols erhält man ein braunviolettes,
wasserunlösliches Pulver.
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3,5 Teile dieses Farbstoffsalzes werden bei Gegenwart von 6,5 Teilen
eines Verteilungsmittels erhältlich nach Patentschrift 43688I in I000 Teilen Wasser
gelöst und auf ein mit Chromkupfersalzen vorbehandeltes weißes Lammfell aufgefärbt.
Man erhält ein tiefes Schwarz. Beispiel 4 I, I Teile eines durch Kupplung von dianotiertem
I-Amino-4-oxybenzol mit I, 3-Dioxybenzol hergestellten Azofarbstoffes werden in
I000 Teilen Wasser gelöst und mit o, 6 Teilen I, 4-Diaminobenzol versetzt. Beim
Auffärben dieser Lösung auf ein mit Chromsalzen vorbehandeltes wei#es indisches
Lammfell erhält man ein dunkles Graubraun.