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Verfahren zur Darstellung von Amino-o-oxycarbonsäuren der Diarylmethanreihe
Es wurde gefunden, daß man technisch wertvolle Amino-o-oxycarbonsäuren der Diarylmethanreihe
erhält, wenn man Halogenmethylsubstitutionsprodukte von aromatischen o-Oxycarbonsäuren
oder deren gleich reagiertnde Abkömmlinge mit reaktionsfähigen, stickstoffhaltigen
aromatischen Basen, die mindestens einen aliphatischen oder alicyclischen Rest mit
mehr als 6 C-Atomen enthalten, umsetzt.
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Als Halogenmethylsubstitutionsprüdukte von aromatischen Oxycarbonsäuren
sind vor allem die in den deutschen Patentschriften 236 o46 und 454 46o beschriebenen
Verbindungen, wie die p-Chlormethyl-o#kresotinsäure, die entsprechenden p-Oxymethyl-
und Anhydroverbindungen, aber ebenso die entsprechenden Abkömmlinge von anderen
aromatischen Oxycarbonsäuren, wie beispielsweise der Salicylsäure"der Chlorsalicylsäure,
der Methylendisalicylsäure, der Aminoarylmethyl,ensalicylsäure (z. B. Aminooxydiphenylmethancarbonsäuren),
der Oxynaphthoesäuren usw. Ist die Oxycarbonsäure oder ihr Derivat mehrmals durch
die Halogenmethylgruppe substituierbar, wie beispielsweise die Salicylsäure oder
die MethylQndisalicylsäure, so lassen sich auch diese mehrfachen Haloggenmethylverbindungen
zur Kondensation verwenden, wobei erwähnenswert ist, daß gegebenenfalls verschiedene
Basen gleichzeitig oder nacheinander zur Reaktion verwendet werden können.
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Die reaktionsfähigen, stickstoffhaltigen, aromatischen Verbindungen,
welche zur Kondensation verwendet werden, unterliegen der einzigexi Bedingung, daf3
sie,einen höhermolekularenaliphatischen oder alieyclischen Rest, der an beliebiger
Stelle, also beispielsweise am Stickstoff oder an dessen Substituenten, z. B. direkt
in vorhandenen Kernen oder Kernsubstituenten sitzen kann, enthalten rnüsse#n.
Genannt
seien primäre, selundäre und tertiäre Amine aromatischer Natur, wobei unter dem
Begriff aromatisch auch heterocvclische Verbindungen mit cyclisch gebundenem Stickstoff
verstanden sind.
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Beispiel 74 Teile ##tlivloetadec3-lanilin werden in 3oo Teilen eines
Lösungsmittels, wie Chlorbenzol, gelöst und 3 8 Teile Chlormethylensalicvlsi*-iiire
98"/,ig dazugegeben. Man erhitzt 24 Stunden auf ioo bis i2o' und treibt nach beendigter
Kondensation das Chlorbenzol mit Wasserdampf ab. Der Destillationsrückstand wird
in verdünnter Lauge neutral gelöst, die Lösung erkalten gelassen, das -2\Tatriumsalz
der gebildeten Carbonsäure mit 1501, Kochsalz ausgefällt, abfiltriert und getrocknet.
Das F--nderzeugnis ist eine in Wasser lösliche, wachsartige Masse.
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Durch Ersatz des obenerwähnten Amins dureli andere geeignete Ainine
hat man es in der Hand, eine große Reihe ähnlicher Verbindungen darzustellen. In
der folgenden Tabelle ist eine Reihe von Reaktionskomponenten mit den jeweilig angewandten
Gewichtsteilen zusammengestellt, die nach obigem Verfahren kondensierbar sind.
Tabelle |
Clilormethylderivat |
Nr. Teile der OxyaryIearbonsäure oder Teile Aniin |
funktionelles Derivat |
1 36 p-Oxymethyl-o-kresotinsäure ....... 74 Äthyloctodecylanilin |
2 44 o-Chlormethyl-p-kresotinsäure ...... 74 desgl. |
3 25 o, p-Di-(chlormethyl)-salicylsäure. .. 74
desgl. |
4 44 p-Chlormethyl-o-kresotinsäure ..... 74 Oetodexylanilin |
5 25 o, p-Di-(chlormethyl)-salicylsäure ... 74
desgl. |
6 42 p-Chlormethyl-o-kresotinsäure ..... 76 Octodecylanthranilsäure |
7 25 o, p-Di-(chlormethyl)-salicylsäure ... 76
desgl. |
8 :z2 Chlormethylsalicylsäure ............ 43
as-Diäthylstearoyl-p-phenylendi- |
amin |
9 12,5 o, p-Di-(chlormethyl)-salicylsäure
... 43 desgl. |
io 20 Chlormethylsalicylsäure ............ 41
as-Diäthyl-oetodecyl-p-phenylen- |
diamin |
11 20 desgl. 38 p-Dimethylaminobenzyl-N-stearoyl- |
amin |
12 :z5 o, p-Di-(chlormethyl)-salicylsäure. 76 desgl. |
13 20 Chlormethylsalicylsäure ............ 44 p-Diäthylaminobenzyl-N-stearoyl- |
amin |
14 20 desgl. 51 p-Äthylbenzylaminobenzyl-N- |
stearoylamin |
15 20 desgl. 38 p-Dimethylaminostearophenon |
16 20 desgl. 35 2-Heptadecylindol |
17 25 o, p-Di-(chlormethyl)-salicylsäure ... 70
desgl. |
18 25 desgl .............................. 70
2-Heptadecyl-2, 3-dihydroindol |
ig 20 Chlormetliylsalicylsäure ............ 35
2-Heptadecylbenzimidazol |
20 12,5 desgl. 33 N-Heptadecyl-N-phenyl-N'-p-di- |
methylaminophenylhamstoff |
21 22 desgl. 33 N-Dodecyl-p-dimethylamino- |
benzoylamin |
Außer den obenerwähnten Aminen mit lioclin-iol,ek-ul-ztrem Rest können auch andere
beliebige, hochmolekular substituierte, reaktionsfähige aromatische Amine verwendet
werden. Es seien beispielsweise nur noch genannt entsprechend substituijerte Imidazoline,
N-Alkylimidazole, N-Alkylindole, kernalkylierte Aniline, wie beispielsweise Cetylanilin
usw.
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Die in obiger Tabelle erwähnte o, p-Di-(chlormethyl)-salicylsäure
läßt sich leicht nach folgenden Angaben herstellen-. 207 9
Salicylsäure
werden in einer Mischting von 2ooo Voluniteilen konz. Salzsäure und 32G9
Formaldehyd
281, 24 Stunden bei 5o' verrührt. Dann filtriert man, wäscht mit wenig Eiswasser
nach und trocknet an der Luft. Das Reaktionsprodukt wird als schneeweißes Pulver
erhalten. Nach diesen Angaben lassen sich auch die übrigen Chlormethylderivate von
aromatischen O-xycarl:>onsäureverbindun-, cr ,e n, die mehr als eine Chlormethylgruppe
enthalten, darstellen.
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Die neuen Kondensationsprodukte bilden als Alkalisalze helle Pulver
oder salbenartige Massen, die in Wasser löslich sind. Sie zeigen starke substantive
Eigenschaften, verleihen den behandelten Textilien, z. B. den Kunstseiden aller
Art, auf die sie aus wäßrigem Bade aufziehen, einen. weichen, fließen-den
Griff und besitzen den großen Vorteil, gleichzeitig mit Direktfarbstoffen im Fäi@hbad
verwendet werden zu können.