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Nach dem Flimmerprinzip arbeitende Peileinrichtung, insbesondere zum
Zielfiug Beim normalen Zielfiug, bei dem im Flugzeug Ein richtungen vorhanden sind,
um die Richtung zum Zielflugsender festzustellen treten oft dadurch Schwierigkeiten
auf, daß durch starken Seitenwind das Flugzeug von der geraden Verbindungslinie
zum Sender abgetrieben wird.
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Diese Erscheinung ist in Abb. I dargestellt.
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Das mit einer Zielflugempfangsanlage ausgerüstete Flugzeug F1 fliegt
in der Richtung Z1 direkt auf den Flughafensender FH zu. Durch den durch die Pfeile
angedeuteten Seitenwind SW wird es aber seitlich abgetrieben, so daß es sich nach
einer gewissen Zeit an der Stelle F2 befindet, von wo aus die Richtung, zum Sender
nicht mehr mit der ursprünglichen übereinstimmt. Das Flugzeug wird beim Seitenwind
also nicht die Linie, entlangfliegen, sondern etwa den gestrichelten Kurs K.
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Vermieden wird diese Abtrift bekanntlich dadurch, daß die Richtung
des Flugzeuges F etwas von der Zielrichttmg z (Abb. 2) auf den Seitenwind SW zu,
etwa um den Winkel (p, geändert wird. Der Winkel ç heißt allgemein Vorhaltewinkel.
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Bei einer drahtlosen Zielflugeinrichtung, bei der die Richtigkeit
der Flugrichtung stets dadurch erkannt wird, daß die Achse des Fahrzeuges auf den
Sender zeigt, müßte das Flugzeug also einen gegen diese Richtung geänderten Kurs
wählen. Die Anzeige wird bei dieser Kursänderung aber erschwert.
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Eine der häufig angewendeten Zielflugeinrichtungen besteht darin,
daß durch die Zusammenwirkung eines Rahmens und einer Hilfsantenne Richtcharakteristiken
erzielt werden, wie sie etwa durch die KurvenCt und Ch2 der Abb. 3 wiedergegeben
werden.
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Eine solche Einrichtung ist schematisch in Abb. 4 dargestellt.
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Die Hilfsantenne HA und der Rahmen R sind miteinander über den Schalter
I, 2, 3 und die Spulen 4 und 5 gekoppelt. Liegt der Schalthebel 3 am Kontakt 1,
So sind beide Antennen über die Spule 5 derart gekoppelt, daß ihre Spannungen in
einem irgendwie angeschlossenen Empfänger gleichphasig wirken, so daß beispielsweise
das Richtdiagramm Ch1 resultiert. Liegt der Schalter 3 aber am Kontakt 2, so tritt
die Spule 4 in Wirkung, beide Antennen wirken im Empfänger
gegenphasio-,
uiid es entsteht das Diagramm Cllo. Die ETmschaltung erfolgt nun im Rhytllmus komplementärer
Älorsezeichen so daß in einem an den Empfänger angeschlossenen Isopfhorcr nur dann
ein Dauerton auftritt. wenn der Sender in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung
liegt (Abb.3).
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Um nun den infolge der Windabtrift erforderlichen Vorhaltexs inlsel
einzustellen. ist bereits eine nach dem Zielflugprinzip arbeitende Peileintichtung
bekannt, bei der das Verhältnis des bei der einen Antennenumschaltung auf den Indikator
ausgeübten Stromimpulses zu dem Stromimpuls bei der anderen Schaltung veränderlich
einstellbar ist. Der Vorhaltewinkel wird also bei dieser bekannten Einrichtung durch
Veränderung des Verhältnisses der Amplituden oder der Zeitdauer der in beiden Sehaltstellungen
wirkenden Ströme eingestellt.
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Der Nachteil der an zweiter Stelle genannten SIöglichkeil (verschiedene
Zeitdauer der beiden SchaltzustLinde) besteht darin, daß eine verhältnismäßig umständliche
und teure Umsehaltanordnung. z. B. ein polarisiertes Relais, erforderlich ist. Der
Umschaltrhythmus eines solchen polarisierten Relais ist nur durch umständliche WIaßnahmen,
beispielsweise durch Kontaktverstellungen, veränderbar. Die Zuverlässigkeit einer
solchen l,mschalteinrichtung ist durch die auftretende Abnutzung und durch Kontaktprellungen
sehr gering.
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Zur Einstellung des Verhältnisses der entsprechenden Stromstärken
wird bei der bekannten Anordnung vorgeschlagen, in dem niederfrequenten Ausgangskreis,
und zwar hinter dem für die optische Anzeige notwendigen Umschalter, Widerstände
vorzusehen, die eine verschiedene Beeinflussung der einzelnen Zeichen hervorrufen.
Bei dieser bekannten Einrichtung ist es aber ohne Verwendung eines zweiten Umschalters
nicht möglich, gleichzeitig einen Kopfhörer anzuschließen, in dem die zur Berücksichtigung
der Windabtrift korrigierte Leitstrahlanzeige ebenfalls wahrnehmbar ist.
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Weiterhin besitzt diese bekannte Anordnung einen Nachteil, der auf
Grund folgender Erklärung erörtert werden soll: Im praktischen Betrieb lassen sich
ideale Kardioidencharakteristiken nur schwer crzeugen bzxv. über einen größeren
Frequenzbereich konstant halten. Der Zeiger des im Ausgang des Zielflugempfängers
liegenden Anzeigeinstrumentes, dessen Ausschlag proportional der durch die Umschaltung
hervorgerufenen Modulation ist, geht dann in der Regel bei Abweichung des Empfängers
von der Kurslinie zunächst bis zu einem masimalen Ausschlag, um bei größerer Abweichung
wieder einen kleineren Ausschlag anzuzeigen. Wird nun, wie bei der bekannten Anordnung
vorgeschlagen, durch Anordnung von Widerständen eine Verschiebung der Nullachse
vorgenommen, so tritt eine Mehrdeutigkeit der Anzeige ein. Die Nullachse kann nämlich
die erwähnte Anzeigekurve des Instrumentes zweimal schneiden, so daß die Zielkursrichtung
in zwei verschiedenen Lagen zur wahren Richtung angezeigt wird.
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Um die Nachteile der bekannten Anordnung zu vermeiden, wird gemäß
der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, zur Erzielung von voneinander verschiedenen
Richtcharakteristiken die Verstärkungseigenschaften des Hochfrequenzteiles des Empfängers
veränderbar zu machen. Bei der gleich- und gegensinnigen Kopplung der beiden Antennen
werden also die Zeichen in verschiedenem Grade verstärkt werden. Dadurch werden
die in Abb. 3 gezeichneten Richtcharakteristiken verschieden groß, und die Peilrichtung
weicht mehr oder weniger von der durch den Pfeil markierten Richtung ab.
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In Abb. 5 ist ein sehr einfaches und zweckmäßiges Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgedankens gezeigt, das die Anordnung der Abb. 4 benutzt.
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Es sind die Schalteranordnung 1, 2, 3 und die Spulen 4 und 5 aus
Abb. 4 noch einmal vergrößert gezeichnet. In die Verbindungs-]eitung der beiden
Spulen sind die Widerstände 6 und 7 gelegt, die durch die Schleher 8 urid 9 verändert
und gegebenenfalls kurzgeschlossen werden können. Hier kann also die Stärke des
von einer der beiden Antennen kommenden Hochfrequenzstromes bei einer der beiden
Kopplungen durch Zusatzwiderstände herabgesetzt und damit die Verkleinerung eines
der Richtdiagramme erreicht werden.
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Zweckmäßig wird man die Widerstandsanordnung mit einem Anzeiger verbinden,
wie in Abb. 6 gezeigt ist, so daß also durch Drehen eines Pfeilknopfes der Vorhaltewinlnel
nach Seite und Größe beliebig eingestellt werden kann. Zeigt der Zeiger auf 0°,
dann sind die beiden Widerstände in Abb. 5 kurzgeschlossen.