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Ahstimmanzeigevorrichtung für Empfänger Bei der bekannten, als Abstimmanzeiger
für Empfänger .dienenden Elektronenstrahlröhre wird der auf den Leuchtschirm auftreffende
Elektronenstrahl mittels Ablenkelektroden durch eine Regelspannung, die durch Gleichrichtung
.der Empfangsschwingung und Verstärkung dieser Gleichspannung gewonnen ist, breiter
oder schmaler gemacht. Diese Abstimmanzeige hat ebenso wie alle anderen bekannten
Anzeigevorrichtungen, die durch die gleichgerichtete Empfangsschwingung gesteuert
werden, den Nachteil, .daß die Resonanzanzeige nicht sehr scharf ist, da die Amplitude
der Empfangsschwingung am Resonanzpunkt innerhalb eines ziemlich breiten Frequenzbereiches
sich nur unwesentlich ändert, während die für die Verzerrung maßgebliche Phase sich
sehr stark ändert.
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Eine wesentlich schärfere und auch den Sinn der Verstimmung angebende
Resonanzanzeige ermöglicht eine bekannte Anordnung, bei der durch eine Einrichtung,
wie sie auch zur selbsttätigen Scharfabstimmung verwendet wird, eine Regelspannung
-gewonnen wird, die bei richtiger Abstimmung gleich Null und bei Verstimmung nach
der einen oder anderen Seite positiv oder negativ ist. Diese Regelspannung wird
bei der bekannten Anordnung einem Meßin.strument zugeführt, dessen Nullstellung
in der Mitte des Skalenbereiches liegt und das nach beiden Seiten ausschlagen kann.
Bei einer ähnlichen bekannten Anordnung dient die gleiche Regelspannung zur Ablenkung
des Elektronenstrahles einer Elektronenstrahlröhre mit Leuchtschirm, so daß der
Strahl bei ungenauer Abstimmung auf einen Sender je nach dem Sinn der Verstimmung
nach der einen oder anderen Richtung aus seiner Ruhelage abgelenkt wird. Bei diesen
Anordnungen
wird die Nullstellung des Zeigers bzw. die Ruhelage
des vom Elektronenstrahl erzeugten Leuchtflecks sowohl bei genauer Abstimmung auf
die Empfangsschwingung als auch bei fehlender Empfangsschwingung bzw. sehr großer
Verstimmung eingenommen. Diese Zweideutigkeit der Anzeige ist nachteilig. Während
einer Empfangspause ist man z. B. nie sicher, ob es sich wirklich nur um eine Empfangspause
handelt oder ob der eingestellte Sender infolge einer Schwunderscheinung oder einer
sonstigen Störung der Übertragung nicht mehr an den Empfänger gelangt. Auch bei
dem Abstimmv organg selbst ist es ungünstig, daß sehr große Verstimmung und genaue
Abstimmung die gleiche Anzeige ergeben: Die vorliegende Erfindung vermeidet diese
Zweideutigkeit der Anzeige durch eine zusätzliche Einrichtung für eine derartige
Steuerung der Intensität oder Geschwindigkeit .des Elektronenstrahls, daß der durch
den Elektronenstrahl erzeugte Leuchtfleck bei einer kleinen Empfangsintensität geringere
Leuchtstärke hat als bei einer größeren Empfangsintensität. Auf diese Weise unterscheiden
sich der Zustand der genauen Abstimmung auf einen einfallenden Sender und der Zustand,
daß überhaupt nicht auf einen einfallenden Sender abgestimmt ist, dadurch voneinander,
daß bei gleicher Stellung des Leuchtflecks die Intensität im ersteren Falle wesentlich
größer ist als im zweiten Falle. Man hat infolgedessen während des Betriebes stets
eine Kontrolle darüber, ob die Schwingung des Senders noch einfällt oder nicht.
Während des Abstimmvorganges steht bei großer Verstimmung der Leuchtfleck zwar in
der Mitte, ist aber verhältnismäßig dunkel, um bei Annäherung an einen Sender nach
der Seite zu wandern und dann unter allmählichem Hellerwerden sich wiederum der
Mittelstellung zu nähern, die bei genauer Abstimmung erreicht wird, wobei dann gleichzeitig
die Intensität ihr Maximum erreicht.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Möglichkeit, die
Anzeigeempfindlichkeit bezüglich der Ablenkung für die verschiedenen Sender auch
dann einigermaßen konstant zu halten, wenn die bei gegebener Verstimmung erzeugte
Regelspannung für die verschiedenen Sender nicht gleich groß ist.
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Es ist zwar schon grundsätzlich bekannt, einen Abstiinmanzeiger so
auszubilden, daß er gleichzeitig die Verstimmung dem Sinne nach und .die Empfangsintensität
anzeigt. Bei einer bekannten Ausführung dieser Art wird ein Zungenfrequenzmesser
für die Zwischenfrequenz verwendet. Eine solche Anordnung ist jedoch nur bei sehr
niedriger Zwischenfrequenz möglich und hat einen verhältnismäßig hohen Leistungsverbrauch.
Ferner wird eine gleichzeitige Ablesung der Verstiminung und der Amplitude der Empfangsschwingung
bei einer weiteren bekannten Anordnung ermöglicht, die eine Glimmröhre mit zwei
Glimmsäulen enthält, deren Längen durch die Regelspannung verändert werden. Die
Differenz der Längen läßt auf die Verstimmung schließen, die Summe der Längen auf
die Amplitude der Empfangsschwingung, also auf die Empfangsintensität. Diese Anordnung
ist jedoch wesentlich umständlicher und erlaubt eine weniger augenfällige Ablesung
als die erfindungsgemäße Anordnung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Abbildung. An die
letzte Zwischenfrequenzverstärkerröhre Ir' eines Empfängers ist ein dreikreisiges
Bandfilter Ki, K2, K3 angekoppelt. Das hochfrequenzspannungführende Ende des Kreises
K, ist mit der 3-Zittelanzapfung der Spule des Kreises K, über einen Kondensator
verbunden. Die an den Enden des Kreises K2 auftretenden Wechselspannungen werden
im Gegentakt durch die Dioden Dl und D" gleichgerichtet, so daß zwischen den einander
abgewandten Enden der Belastungswiderstände R, und R2, wie an sich bekannt, eine
Regelspannung entsteht, die bei genauer Abstimmung auf einen Sender gleich Null
und bei Verstimmung je nach dem Sinn der Verstimmung positiv oder negativ ist. Diese
Regelspannung wird an die beiden hyperbolisch gekrümmten Ablenkplatten A1 und A2
der Anzeigeröhre 11 gelegt, die aus der Kathode K, dem Wehneltzylinder
W, der Anode A, den erwähnten Ablenkplatten und dem Leuchtschirm L
besteht.
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Die Anode A enthält eine Schlitzblende, so daß das Leuchtzeichen auf
dem Schirm L einen senkrecht zur Zeichenebene stehenden schmalen Streifen darstellt.
Dieser steht bei fehlender Regelspannung an A1 und A2 genau in der Mitte der Röhre,
um je nach dem Sinn der Verstimmung nach rechts oder nach links abzuwandern.
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An den Kreis K3 ist die Empfangdiode E angeschlossen. Die von dieser
gelieferte Gleichspannung wird in bekannter Weise zur Verstärkungsregelung der Röhre
h benutzt. her Kreis K, ist über einen kapazitiv überbrückten hohen Ohmschen Widerstand
R mit dem positiven Pol der Spannungsquelle verbunden. Bei einem starken Sender
nimmt infolge der selbsttätigen Verstärkungsregelung der Anodenstrom der Röhre L'
ab und die an dem oberen Ende von R auftretende positive Spannung zu. Das obere
Ende dieses Widerstandes ist über die Reihenschaltung der drei hohen Ohmschen Widerstände
Wi, W2, W3 mit Erde verbunden. Während der Verbindungspunkt der Widerstände R
und
W1 mit der Metallisierung des Leuchtschirmes L verbunden ist, ist der Verbindungspunkt
der Widerstände W1 und W2 mit der Anode A und der Verbindungspunkt der Widerstände
W2 und W3 mit dem Zylinder W verbunden. Die Kathode K der Anzeigeröhre M erhält
-infolge des eingeschalteten Kathodenwiderstandes R3 ein schwaches positives Potential
gegen Erde. Die Widerstände W1, W2, W3 sind so bemessen, daß bei nicht einfallendem
Sender, also bei großer Verstärkung, der Wehneltzylinder W gegenüber der Kathode
negatives Potential hat, die Anode A mäßig positives Potential, die Anode L stark
positives Potential. Bei Ansteigen der Empfangsintensität nehmen alle drei Spannungen
gleichsinnig im positiven Sinne zu, so daß gleichzeitig die Intensität des Elektronenstrahls,
die Beschleunigung auf dem Stück bis zur Anode A sowie die Nachbeschleunigung in
dem Ablenkfeld zunehmen. Die Intensität des Leuchtfleckes nimmt also mit steigender
Empfangsintensität stark zu.
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Der Verbindungspunkt - der Belastungswiderstände R1 und R2 ist geerdet
und damit die mittlere Spannung der Ablenkplatten auf Erdpotential gebracht. Infolge
der dadurch bedingten Potentialverteilung im Ablenkraum wird der Elektronenstrahl
zunächst stark gebremst und dadurch die Ablenkempfindlichkeit wesentlich erhöht.
Natürlich kann man, falls .die Abbremsung zu stark sein sollte, .den Verbindungspunkt
von R1 und R2 auf ein stärker positives Potential legen.
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Es ist natürlich nicht nötig, sämtliche drei Spannungen gleichzeitig
zu ändern. Die Änderung der Beschleunigungsspannung an A oder L ändert gleichzeitig
die Ablenkempfindlichkeit, bezogen auf die gleiche Ablenkspannung. Dies kann in
manchen Fällen erwünscht sein, wenn bei einem starken Sender auch die durch die
Gegentaktanordnung D I, D2 erzeugte Regelspannung groß ist. Auf diese Weise
läßt sich bei passender Bemessung erreichen, daß die gesamte Ablenkempfindlichkeit
für alle Sender angenähert konstant ist. Die durch die Gegentakteinrichtung Dl,
D2 gelieferte Regelspannung kann natürlich gleichzeitig zur selbsttätigen Scharfabstimmung
benutzt werden.
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Die Änderung -der Leuchtintensität des Fleckes in Abhängigkeit von
der Empfangsintensität kann auch statt gleichmäßig mehr sprunghaft erfolgen, indem
z. B. unterhalb eines Schwellwertes der Empfangsintensität, der etwa durch die mittlere
Intensität des zwischen zwei Sender auftretenden Krachgeräusches bestimmt sein mag,
die Leuchtintensität gering, oberhalb dieses Schwellwertes angenähert gleichmäßig
hell ist. Dies kann in ähnlicher Weise wie bei einer Einrichtung zur Krachbeseitigung
bewirkt %verden.