-
Einrichtung zur schnellen Peilung mehrerer Senderrichtungen Die bekannten
Peilmethoden, insbesondere die Langwellenimpulspeilung, geben die Möglichkeit, zu
allen Zeiten und über große Entfernungen Peilungen mit geringen Fehlern von etwa
-IO auch an Bord der Luft- und Seefahrzeuge sicherzustellen. Damit erzielt die Funkpeilung
auf Entfernungen bis zu 500 km Ortungsgenauigkeiten auf etwa + I km, was für den
größten Teil der Aufgaben als ausreichend zu betrachten ist.
-
Werden diese Arten der Funkortung an Bord von Luftfahrzeugen jedoch
unter gleichzeitiger Zuhilfenahme des Kompasses durchgeführt, dann -werden die Peilungen,
gegeben durch die Kompaßfehler, ungenauer. Bei den heute üblichen Bordkompassen
muß man auch bei guter Kurshaltung mit mittleren Fehlern von +30 und max. Fehlern
größeren Ausmaßes rechnen, gegeben durch Erschütterungen u. a. Eine Peilung, die
zusätzlich eine Kompaßpeilung erfordert, kann daher bei 500 km Reichweite zur Zeit
nur auf +4km genau angesetzt werden. Man muß also, solange es keine ausreichend
fehlerfreien Kompasse gibt, kompaßfreie Bordfunkortungen für genaue Ortsbestimmungen
anwenden.
-
Hierfür kommt z. B. die an sich bekannte Doppelwinkelmessung in Betracht.
Diese setzt voraus, daß drei Objekte gleichzeitig und fehlerfrei gepeilt werden.
-
An Hand einer Peilmethode, nämlich der Impulspeilung, soll im folgenden
beispielsweise gezeigt werden, wie eine Standortbestimmung durch Anpeilung dreier
Objekte erfolgt: Auf einem größeren Flächengebiet sind drei Sender aufgestellt (Abb.
1). Alle drei Sender arbeiten auf derselben Wellenlänge, aber jeweils mit verschiedener
Impulsfrequenz. Der Sender 24 arbeitet beispielsweise mit einer
Impulsfrequenz
von 270 Hz, B mit einer Impulsfrequenz von 280 Hz und C mit einer Impulsfrequenz
von 290 Hz. Die Erkennung der einzelnen Sender erfolgt also durch ihre Impulsfrequenz.
-
Es ist nachgewiesen, daß man drei Impulssender gleicher Trägerfrequenz
aber verschiedener Impulsmodulation, die zu der gleichen Zeit senden, getrennt und
fehlerfrei peilen kann. Hierbei wird jeweils -durch Wahl des geeigneten Hilfsimpulses
für die Zeitachse des Braunschen Rohres am Empfänger von den Impulsen des zu peilenden
Senders ein Standbild erzeugt. Dabei stören die Impulse der anderen beiden Sender
der Peilbasis nicht, da sie im Braunschen Rohr schnell vorbeilaufend nicht erkennbar
werden.
-
Bisher wurde die Bordfunkortung ohne Kompaß nach der Impulspeilmethode
folgendermaßen durchgeführt: An Bord, beispielsweise eine Flugzeuges, befindef sich
ein Rahmenpeiler mit einem verstellbaren Rahmen R, dem abstimmbaren Empfänger E,
der Braunschen Röhre Br und einem I(ippgerät IC zur Erzeugung. der Zeitablenkung
für den Kathodenstrahl des Braunschen Rohres. Zur Vornahme der Peilung eines Senders
muß zunächst bei bereits abgestimmtem Empfänger die Frequenz des Impulsgenerators
so geregeltwerden, daß sich auf dem Schirm der Braunschen Röhre ein stehendes Bild
ergibt. Als zweites ist die Peilantenne ins Minimum zu drehen und die Enttrübung
einzustellen. Für die Peilung des zweiten und des dritten Senders ist jeweils derselbe
Vorgang notwendig. Insgesamt ergibt sich für diese Messung eine Zeit von etwa 1
Minute. Bei Zugrundelegung einer derartigen Meßzeit hat aber ein Flugzeug, das beispielsweise
eine Geschwindigkeit von 300 km pro Stunde besitzen soll, zwischen der Peilung des
ersten und des dritten Senders I>ereits eine Strecke von 5 kai zurückgelegt.
-
Durch diese großen Versegelungen zwischen len einzelnen Peilungen
ist also eine einfache und genaue Standortbestimmung bisher unmöglich.
-
Erfindungsgemäß wird nun eine Einrichtung zur schnellen Peilung mehrerer
Senderrichtungen nach Peilmethoden aller Art, insbesondere zur versegelungsfreien
Funkortung auf sich schnell bewegenden Fahrzeugen nach mindestens zwei drahtlosen
Sendern vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß am Empfänger zur Voreinstellung
eines jeden Senders z. B. zum Einstellen der Trägerfrequenz, der Modulationsfrequenz,
der Impulsfrequenz, der Peilrichtung, der Enttrübung, der Verstärkung getrennte
Bedienungs-und Einstellorgane bzw. Teile dieser oder Zusatzorgane vorgesehen. sind,
und daß diese sich jeweils selbsttätig einschalten, sobald ein Bedienungsorgan der
der zugehörigen Senderrichtung entsprechenden Einstellor-gane betätigt wird. Selbstverständlich
ist es auch möglich, daß zur Voreinstellung des Emp fängers nur für einige Funktionen
getrennte Bedienungs- und Einstellorgane vorgesehen sind. So kann eine Einrichtung,
die zur Peilung dreier Impulssender gleicher Trägerwelle, die sich durch verschiedene
Impulsfrequenzen voneinander unterscheiden, so ausgebildet werden, daß zur Peilung
eines jeden Senders je eine Peilantennenanordnung, je ein die Kippfrequenz für die
Zeitablenkung des als Anzeigeorgan dienenden Braunschen Rohres bestimmendes einstellbares
Organ und je ein Einstellorgan für die Enttrübung vorgesehen sind, wobei die entsprechenden
Organe auf den Empfänger schaltbar angeordnet sind.
-
Der Erfindungsgedanke ist als Ausführungsbeispiel im wesentlichen
in der Abb. 2 der vorliegenden Zeichnungen dargestellt. Danach besitzt der Impulspeilempfänger
drei verschiedene Rahmen 1et, R2 und R8 mit entsprechenden Ablesescheiben bzw. Zeigern
S1, S2 und S, und den zur getrennten Einstellung dieser Rahmen erforderlichen Kurbeln
dir1, M2 und M2. Diese Rahmen können über den Umschalter UR wechselweise an den
Empfänger E über die Kontakte I, 2 und 3 angeschaltet werden, wobei die Umschaltkontakte
auch zwangsläufig mit den Kurbeln verbunden und betätigt werden können. Der Kippgenerator
besitzt drei verschiedene Einstellorgane bzw.
-
Kondensatoren, die für die Kippfrequenz bestimmend sind. Durch den
Umschalter UR, der mit dem Umschalter UR gekuppelt ist, kann über die Kontakte I,
2 und 3 wahlweise einer dieser Kondensatoren eingeschaltet werden. Durch die Knöpfe
G1, G2 und G2 ist eine Grobeinstellung, durch die Knöpfe F1, F2 und F3 eine zusätzliche
Feineinstellung dieser Kondensatoren möglich.
-
Mit den Schaltern UR und UK ist ebenfalls zwangsläufig der Schalter
Uz umschaltbar angeordnet, der zur Wahl des jeweils erforderlichen Hilfsantennenbedarfes
dient. Durch die Einstellknöpfe Pt, P und P2 kann für jede der drei Peilungen, beispielsweise
durch verschiedeneAnkopplungen oder durch Anzapfung der KoppeIspule, so viel Hilfsantennenenergie
aus der Antenne L geholt werden, wie es für die Peilungen gerade erforderlich ist.
-
Nach Abstimmung des Empfängers E auf die auf gleicher Trägerwelle-
arbeitenden Impulssender wird zunächst die Kippfrequenz für die Zeitablenkung des
Braunschen Rohres Br durch den Knopf G; so eingestellt. daß sich für den Sender
A ein stehendes Bild ergibt. Dann wird unter gleichzeitiger Einstellung
der
Enttrübung mittels des Knopfes P1 der Rahmen Rl ins Minimum gegenüber dem Sender
A gedreht. Anschließend werden die Rahmen R2 und R3 und die entsprechenden Knöpfe
G2, G2 und P2, P3 in derselben Weise für die Peilung der Sender und B vorbereitet.
Nach dieser Grobeinstellung erfolgt die eigentliche Peilung der Sender, beginnend
mit dem am entferntesten liegenden Sender.
-
Zuletzt wird man die am nächsten liegende oder am schnellsten auswandernde
Station zeilen Als erster wird also beispielsweise der Sender 24 durch Nachstellung
des ~Rahmens 1?1 in die genaue Minimumstellung gedreht und durch Feineinstellung
des die Kippfrequenz bestimmenden Organes mittels des Knopfes F1 ein stehendes Bild
auf dem Braunschen Rohr erhalten. In gleicher Weise werden dann die beiden Sender
C und B gepeilt und die entsprechenden Peilwerte zur Einstellung des Doppelwinkels
angegeben.
-
Nach dem weiteren Erfindungsgedanken sollen die Bedienungsgriffe
und Skalen, nach Funktion und Senderrichtung geordnet, tableauartig angeordnet sein.
In Abb. 4 ist eine solche Anordnung für das in Abb. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
' dargestellt. Für die Senderrichtung A sind die Einstellknöpfe für Peilrichtungll/lt,
für Enttrübung P1 und für Kippfrequenz G1 untereinander angeord net. Entsprechende
Reihen von Einstellknöpfen sind für die Senderrichtungen B nnd C vorhanden.
-
Die Umschaltung der zwangsläufig gekuppelten Schalter UL, UR und
U1< in eine der ~ gewünschten Stellungen I, 2 oder 3 kann nun bei Betätigung
eines Einstellknopfes der gewünschten Senderrichtung beispielsweise durch Eindrücken
der entsprechenden Rahmeneinstellorgane erfolgen. Nach der vorbereiteteil Einstellung
erfolgt dann die eigentliche Peilablesung durch kurzes Andrücken der entsprechenden
Kurbeln bzw. Knöpfe llll, 21I2, 113 Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens würde
in dem Ersatz der drei Rahmen durch einen einzigen Rahmen bzw. durch ein Goniometer
bestehen. Die Peilskala müßte dann drei Zeiger bzw. drei Segmente mit Hilfsmarkell
erhalten, die bei der Grobeinstellung auf die Minima der drei Sender entsprediend
der jeweiligen Rahmenstellung eingestellt werden. Bei einer derartigen Anordnung
würde der Umschalter UR wegfallen.
-
Die Schalter UL und Ulc könnten dann selbsttätig betätigt werden,
wenn jedem der drei auf der Peilskala angeordneten Zeiger Gegenkontakte zugeordnet
würden. Ein Sontaktschluß und damit die Einstellung der Schalter UL und UI( auf
die Stellungen I, 2 oder 3 würde dann durch einen die Rahmendrehung mitmachenden
ZeigerN erfolgen. In Abb. 3 ist eine solche Anordnung dargestellt. Der Rahmen'R
besitzt einen Zeiggr N, der die Kontakte 1, 2 oder 3 schließt, je nachdem, ob der
Rahmen in Richtung der Hebel H1, H2 oder H3 eingestellt wird. Wie bereits erwähnt,
sollen die Hebel Hl, H2 und Hs mit ihren entsprechenden, aber voneinander isolierten
Kontakten verstellbar angeordnet sein. Zur genauen Einstellung der Zeiger Hl, H2,
H3 wird es vorteilhaft sein, Feineinstellungena vorzusehen, wie es für den Zeiger
H1 in Abb. 3 dargestellt ist.
-
Die erfindungsgemäße Anordnung soll nicht auf die versegelungsfreie
Funkortung sich schnell bewegender Fahrzeuge beschränkt sein. Sie kann beispielsweise
auch bei einer Bodenstation in Anwendung kommen, die gleichzeitig mehrere Sender,
beispielsweise Flugzeugsender, zu bedienen hat. Die schnell Umschaltung ermöglicht
dann eine rasche Nachrichtenübermittlung bzw. Verständigung mit den einzelnen Flugzeugführern.