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Einrichtung zur Abstimmungsanzeige, insbesondere für Empfänger Es
ist bekannt, einen Abstimmungsanzeiger so zu betreiben, daß er nicht nur die richtige
Abstimmung und die Größe der Fehlabstimmung anzeigt, sondern auch die Richtung der
Fehlabstimmung erkennen läßt (Deutsche Patentschrift 580785). Wie ebenfalls bekannt
ist, kann hierbei zu- Abstimmungsanzeige eine Kathodenstrahlröhre verwendet werden
(Schweizer Patentschrift 194 296), deren Kathodenstrahl je nach der Richtung und
Größe der Fehlabstimmung nach der einen oder anderen Seite mehr oder weniger abgelenkt
wird. Bei einer solchen Einrichtung wurde es bereits als nachteilig empfunden, daß
kein Unterschied in der Anzeige der richtigen Abstimmung und des fehlenden Empfangs
besteht. Deshalb wurde, wie bekannt, vorgeschlagen (Deutsche Patentschrift 7242i9),
zusätzlich die Intensität des Elektronenstrahls zum Beispiel mit der Schwundregelspannung
so zu steuern, daß der Leuchtfleck bei fehlendem Empfang schwächer leuchtet.
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Die Erfindung hat zum Ziel, das Prinzip der zur Zeit üblichen Abstimmungsanzeigeröhre,
des sogenannten magischen Auges, beizubehalten, welche nicht mit einer Ablenkung
des Elektronenstrahls, sondern mit einer Intensitätssteuerung mittels eines Gitters
arbeitet. Man kann dann den bisher üblichen Aufbau der Abstimmanzeigeröhre im wesentlichen
unverändert lassen. Zu diesem Zweck wurde bereits eine Abstimmanzeigeröhre mit zwei
Gittern, welche auf verschiedene Teile der Leuchtfläche steuernd wirken, vorgeschlagen.
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Die Erfindung gibt für eine solche Zweigitteranzeigeröhre eine Schaltung
an, welche die Vorteile hat, daß die Anzeige besonders scharf und ferner so einfach
und anschaulich ist, daß jeder ohne :--)rherige Erklärung die Abstimmung richtig
bedient.
Die Erfindung besteht darin, daß bei Verwendung einer Abstimmanzeigeröhre
mit zwei die Intensität von getrennten Elektronenstrahlen steuernden Gittern ein
oder zwei Widerstände mit einem gegenüber dem Widerstand der Gitterkathodenstrecke
großer. Widerstandswert so in die Gitterstromkreise eingeschaltet sind, daß die
vom Gitterstrom des einen Gitters an dem Widerstand bzw. dem einen der beiden Widerstände
erzeugte Gleichspannung das andere Gitter negativ vorspannt. Auf diese Weise ist
der Frequenzbereich, in dem beide Systeme der Anzeigeröhre ansprechen, also die
beiden Teile des Leuchtschirmes, oder anders ausgedrückt beide Leuchtschirme aufleuchten,
sehr stark eingeschränkt.
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Es ist bei einer Schaltung zur Frequenzmessung mittels einer Brückenschaltung
bekannt (Deutsche Patentschrift 718478), den beiden Gleichrichtern der Brückenschaltung
zur Erzielung einer schärferen Anzeige einen gemeinsamen Widerstand zu geben. Der
erfindungsgemäß eingeschaltete Widerstand spannt dagegen nicht die Gleichrichter
vor, sondern liegt in den Gitterkreisen der Anzeigeröhre. Dadurch wird ein Spannungsverlust
vermieden.
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Die Abb. i und 5 zeigen Ausführungsbei spiele für die erfindungsgemäße
Schaltung. Die Abb. 2 bis 4 dienen zur näheren Erklärung der Wirkungsweise.
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In Abb. i ist links die bekannte Schaltung eines Regelspannungserzeugers
(Diskriminators) dargestellt, bestehend aus einem auf die Zwischenfrequenz abgestimmten
Bandfilter B, den beiden Dioden D, und D2 und zugehörigen Belastungswiderständen
R, und R2 von zum Beispiel je i MOhm. Die kathodenseitigen Enden dieser Widerstände
sind mit den beiden Gittern i und 2 der Abstimmanzeigeröhre M verbunden. Der Widerstand
Rk von zum Beispiel 2 kOhm dient zur Erzeugung einer negativen Grundgittervorspannung.
Die Kondensatoren Cl und C2 schließen die Zwischen- und Niederfrequenz kurz. Der
erfindungsgemäß eingeschaltete Widerstand ist der Widerstand R, von z. B. i MOhm.
Die Wirkungsweise dieser Schaltung geht aus Abb. 2 hervor, in der von der Waagerechten
O aus nach oben die positive Gittergleichspannung + Ug und nach unten die negative
Gittergleichspannung -f- U, aufgetragen sind. Die Kurven I und 1I zeigen die an
dem Widerstand R1 bzw. R2 auftretenden Spannungen beim Empfang eines Senders in
Abhängigkeit von der Einstellung der Abstimmittel.
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Zunächst sei des erfindungsgemäß eingeschalteten Widerstands Rg kurzgeschlossen
gedacht. Dann würden die zuletzt erwähnten Spannungen beim Erreichen der Nullinie
0 zusammenbrechen, weil dort das Gitterstromgebiet erreicht wird, in dem die Gitterkathodenstrecke
praktisch als Kurzschluß wirkt. Es würden also die über die Nullinie hinausragenden
Kuppen der Kurven I und II abgeschnitten. Jede dieser abgeflachten Kurven würde
dann die an dem zugehörigen Gitter i bzw. 2 wirksamen Spannungen darstellen. Da
die zu den beiden Gittern gehörigen Leuchtschirme im Gitterspannungsbereich h in
Abb. 2 leuchten, würden sie im Frequenzbereich von x bis y in Abb. 2 gleichzeitig
leuchten. Man müßte also bei der Abstimmung innerhalb dieses Bereiches die Stellung
suchen, in der beide Leuchtflächen gleich stark leuchten. Diese Stellung würde in
Abb. 2 zwischen den Schnittpunkten der Kurven I und 1I mit der Nullinie 0 liegen.
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Bei der erfindungsgemäßen Anwendung des Widerstandes Rg in Abb. i
wird der Anzeigebereich, in dem beide Flächen leuchten, kleiner als x . . . y
in
Abb. 2, wie die stärker gezeichneten Kurven Ui und U2 erkennen lassen. Ferner wird
erreicht, daß die beiden Flächen nur bei einer bestimmten Frequenz gleich stark
leuchten. Diese Kurven U1 und U2 zeigen die bei Anwendung der Erfindung tatsächlich
an den Gittern herrschenden Spannungen. Sie sind in :\bb. 3 noch einmal für sich
in ihrem ganzen Verlauf aufgezeichnet.
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Der obere Teil dieser Kurven, der im Aussteuerbereich lt in
Abb. 2 liegt, ist in Abb. 4 für zwei Sender a und b aufgezeichnet. Unter diesen
Kurven ist für jeden der unterschiedlichen Teile der Kurven das zugehörige Bild
des Abstimmungsanzeigers dargestellt. Bild i zeigt, daß bei fehlendem Sender kein
Leuchtschirm leuchtet. Bei Annäherung an den Sender leuchtet die linke Fläche zunächst
schwach (Bild 2) und dann stark (Bild 3). Erst in unmittelbarer Nähe der richtigen
Abstimmung, nämlich in einem Bereich von o,6 kHz, kommt die zweite Leuchtfläche
hinzu, zunächst mit schwachem Leuchten (Bild 4). Bei genauer Abstimmung auf die
Frequenz a (Bild 5) leuchten beide Flächen gleich stark. Wird über die richtige
Abstimmung hinweggedreht, so entstehen die umgekehrten Bilder (Bild 6 bis 8). In
dem Bereich zwischen den Sendern a und b findet wieder keine Anzeige statt (Bild
9).
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Abb. 5 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel für die Erfindung, welches
sich von der Schaltung nach Abb. i dadurch unterscheidet, daß eine Diskriminatorschaltung
mit gemeinsamer Kathode für die beiden Dioden verwendet ist. Deshalb ist zusätzlich
der Kondensator C3 erforderlich, um die Diodenstromkreise hochfrequenzmäßig zu schließen.
An Stelle eines einzigen Gitterableitungswiderstandes treten in Abb. 5 zwei Gitterableitungswiderstände
Rgi und R,2, weil an den Enden der Widerstände Ri und R2 keine positiven, sondern
negative Spannungen auftreten. Deshall) können nicht die Einzelspannungen an R1
und R2 verwendet werden, sondern es muß die Differenzspannung zur Steuerung dienen.
Ist diese Differenzspannung z. B. für das Gitter i positiv, so fließt außer dein
Gitterruhestrom infolge der unten erwähnten positiven Gittervorspannung ein Gitterstrom
über die Widerstände R1, R2 und Rg2. Die dadurch am Widerstand Rg, auftretende negative
Spannung spannt das Gitter 2 negativ vor. Die beiden Gitter erhalten eine am Punkt
H entnommene positive Vorspannung, damit die beiden Leuchtflächen bei genauer Abstimmung
genügend stark leuchten und die beiden Kurven Ui und U2 in Abb. 3 oben besser geebnet
werden.
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Sind die beiden Punkte F und G unmittelbar miteinander verbunden,
so tritt in dem Bereich zwischen zwei Sendern keine Verdunkelung auf. Dies
ist
zwar bei Anwendung zur Abstimmungsanzeige von Empfängern ungünstig, jedoch zum Beispiel
bei der Anwendung auf Meßbrücken weniger bedeutend. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
den Punkten F und G eine Regelspannung zuzuführen, die zur Abdunkelung in dem erwähnten
Zwischenbereich dient.
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Die Erfindung ist auch bei anderen als den angegebenen Diskriminatorschaltungen
anwendbar, z. B. bei dem sogenannten Verhältnisdemodulator.