DE704952C

DE704952C - Schienenfahrzeug, insbesondere Schmalspurlokomotive

Info

Publication number: DE704952C
Application number: DEK151555D
Authority: DE
Original assignee: Krupp Stahl AG; Fried Krupp AG
Current assignee: Krupp Stahl AG; Fried Krupp AG
Priority date: 1938-08-12
Filing date: 1938-08-12
Publication date: 1941-04-10

Description

Die Erfindung bezieht sich auf kurvenbewegliche Schienenfahrzeuge, insbesondere auf Schmalspurlokomotiven, bei denen von einer festen Achse aus über ein zwischen den Rädern angeordnetes Übersetzungsgetriebe eine seitenbewegliche Achse (Endachse) angetrieben wird, die in einem auf einem Kugelwulst der festen Achse schwenkbaren Deichselrahmen gelagert ist, und bei denen das eine Antriebsrad fest mit der den Kugelwulst umgebenden Kugelpfanne verbunden ist, während das andere Antriebsrad fest auf der Endachse sitzt.

Bei diesen als Luttermöller-Antriebe bekannten Ausführungen wird das Übersetzungsgetriebe durch zwei gleich große Zahnräder mit Zwischenrad gebildet. Der die Endachse tragende Deichselrahmen muß als öldichtes Getriebegehäuse ausgebildet werden. Das Ge-

ao häuse, das nicht nur durch die Antriebskräfte, sondern auch durch die beim Bogenlauf auftretenden Kräfte stark beansprucht ist, erfordert hohe Kosten bei der Herstellung und Instandhaltung.

Die Erfindung zeigt eine Bauweise, die eine wesentlich leichtere Ausführung des die Endachse aufnehmenden Deichselrahmens gestattet, im übrigen aber die gleichen Fahrmöglichkeiten mit erheblich geringeren Bau- und Unterhaltungskosten gewährleistet. Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß der Deichselrahmen, in dem das aus einem Kettentrieb bestehende Übersetzungsgetriebe gelagert ist, offen ist.

Der Ersatz von Zahnradgetrieben durch Kettentriebe ist bei Schienenfahrzeugen bekannt. Im vorliegenden Falle wird aber die neue Wirkung erzielt, daß die ungefederten Massen kleiner werden, mit' denen der Radsatz der Endachse bei jeder Schienenverbindung auf die Schienen hämmert. Die Gewichtsverringerung ergibt sich hauptsächlich daraus, daß der Rahmen, der den Kettentrieb aufnimmt, gegen Kräfte, vom Spurkranz oder den Schienenstößen herrührend, nicht verdrehungssteif zu sein braucht, so daß er erheblich leichter und einfacher ausgeführt werden kann als der bekannte Rahmen beim Luttermöller-Antrieb.

Die beiliegende Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, und zwar stellt, teilweise im Schnitt, Abb. 1 den Aufriß, Abb. 2 den Grundriß dar.

Auf der festen Achse 1, die durch Kuppel-Stangen 2, 3 angetrieben wird, befindet sich in der Mitte ein Kugelwulst 4, auf dem der die Endachse 5 aufnehmende Rahmen 6 (Deichsel) mittels Kugelhalbpfannen 7 schwenkbar ge-

Claims

lagert ist. Fest mit diesen ist das treibende Kettenrad S verbunden, das seinen Antrieb von der festen Achse ι über eine elastische Mitnehmervorrichtung 9 erhält. Von dem Kettenrad 8 führen Ketten ι ο nach dem getriebenen Kettenrad 11, das fest auf der Achse 5 sitzt. Der Deichselrahmen 6 besteht aus einem Stahlgußkörper 12, der die Achslager 13 der Endachse 5 trägt, und einem clamit lösbar verbundenen Deichselstiel. Dieser besteht aus zwei Seitenwangen 14, die durch Querverbindungen 15, 16, 17, 18 versteift sind. Nicht gezeichnete Lagerdeckel umfassen die Lagerhälse 19 der in den Seitenwangen 14 gelagerten Kugelhalbpfannen 7. Bei jedem Ausschlag der schwenkbaren Endachse 5 verdrehen die Seitenwangen 14 die Kugelpfanne 7 mit dem darauf sitzenden Kettenrad 8 so weit, daß die Mittelebenen der Kettenräder 8, 11 zusammenfallen. Ein einwandfreies Arbeiten der Ketten 10 ist damit gewährleistet. Zur Rückstellung der Endachse 5 in die Mittelstellung dient, wie bekannt, ein Federtopf 20, der sich über Stößel 21 und Widerlager 22 gegen die eine oder andere der Wangen des Fahrzeugrahmens 23 abstützt.

Die Führungsdeichsel 6 kann also erfindungsgemäß als offener Rahmen ausgeführt werden. Außerdem braucht der Deichselrahmen 6 nicht verdrehungssteif zu sein, weil die Ketten 10 eine geringe Lagenänderung der Kettenräder 8, 11 gegenüber der Sollage zulassen.

Bemerkt sei noch, daß die feste Achse 1 nicht durch Kuppelstangen angetrieben zu sein braucht, sondern ihren Antrieb auf irgendeine andere Weise erhalten kann.

V λ τ ι·: ν τ λ ν s ι» κ ü c υ κ:

ι. Schienenfahrzeug, insbesondere Schmalspurlokomotive, bei dem von einer festen Achse aus über ein zwischen den Rädern angeordnetes Übersetzungsgetriebe eine seitenbewegliche Achse (Endachse) an» getrieben wird, die in einem auf einem Kugelwulst der festen Achse schwenkbaren Deichselrahmen gelagert ist, und bei dem das eine Antriebsrad fest mit der den Kugelwulst umgebenden Kugelpfanne verbunden ist, während das andere Antriebsrad fest auf der Endachse sitzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Deichselrahmen (6), in dem das aus einem Kettentrieb (8, 10, 11) bestehende Übersetzungsgetriebe gelagert ist, offen ist.
2. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deichselrahmen (6) aus einem die Lager (13) der Endachse (5) aufnehmenden Stück (12) und einem mit diesem lösbar verbundenen Stiel (14 bis 18) besteht.
3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stiel durch zwei Seitenwangen (14) gebildet ist, die durch Querverbindungen (15 bis 18) zusammengehalten sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen