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Zählereicheinrichtung unter Verwendung einer vom Vergleichszähler
gesteuerten photoelektrischen Impulserzeugungsvorrichtung Um bei der Prüfung und
Eichung von Elektrizitätszählern mit Hilfe eines Vergleichszählers bei diesem mit
nur einer Fehlerskala auszukommen, ist es erforderlich, die Drehzahl des Vergl eichszählers
den durch die verschiledenen Konstanten bedingten Drehzahlen der Prüflinge anzupassen.
Diese Anpassung der Drehzahl des Vergleichszählers erfolgt auf bisher bekannte Weise,
z. B. durch Verstellen des Bremsmagneten oder durch Umschaltungen im Strom- oder
Spannungskreis des VergTeichszählers, was jedoch als Eingriff in das Eichnormal
und daher als meßtechnischer Nachteil anzusehen ist. Da derartige Verfahren eine
Anpassung-nur in verhältnismäßig engen Grenzen erlauben, sind zur Erfassung aller
vorkommenden Zählerkonstanten außerdem noch besondere Eichvorschriften bezüglich
der Anzahl der abzustoppenden Prüflingsdrehzahlen anzuwenden. Ferner können mit
Vergleichszählern vorbeschriebener Art mangels Angleichmöglichkeit ihrer Drehzahl
an die Solldrehzahl des Prüflings Synchroneichungen nicht ausgeführt werden, besonders
dann nicht, wenn der Vergleichszähler in Gleichlastschaltung arbeitet.
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Die nachstehend beschrisebene Eicheinrichtung beseitigt die Mängel
der bisher bekannten Vergleichszähler, die u. a. darin bestehen, daß I. Veränderungen
am Vergleichszähler vorgenommen werden, 2; für verschiedene Konstanten verschledene
Eichvorschriften anzuwenden sind und 3. die Synchroneichung nicht ausführbar ist.
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Darüber hinaus bietet sie aber noch wesentliche meßtechnische Vorteile,indemderteigentliche
Vergleichszähler nicht nur nicht verändert wird, sondern auch durch Fortfall des
Zeigerwerks und Beseitigung zusätzlicher Fehlerquellen zum einwandfreien Eichn ormal
wird.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Zählereicheinrichtung unter Verwendung
einer vom Vergleichszähler gesteuerten photoelektrischen Impulserzeugungsvorrichtung,
die über Verstärker einen Synchronmotor steuert, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Synchronmotor eine Getriebeanordnung mit mehreren Übersetzungsstufen angeschlossen
ist, die derart einstellbar ist, daß die Ausgangsdrehzahl der Betriebeanordnung
einerseits den Zählerkonstanten der zu eichenden Zähler und anderseits bei Gleichlastschaltung
des Verg1eichszählers den verschiedenen Belastungsstufen entspricht und daß an den
Getriebeausgang eine Signalvorrichtung, deren Signalfolge der Solldrehzahl des zu
eichenden Zählers lentspricht, und/oder eine Fehleranzeigevorrichtung mit einer
für alle Zählerkonstanten und
Belastungsstufen gemeinsamen Fehlerprozentskala
angeschlossen ist.
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Der Vergleichszähler wird in bekannter Weise mit Lichtquelle, Photozelle
c und Licht-,, stromsteuereinrichtung b zur Erzeugung Wechselstromes versehen, wodurch
der Vergleichszähler praktisch nicht belastet wird.
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Das bei den bisher bekannten Eichzählern vorhandene, mit dem rotierenden
System gekuppelte Anzeigewerk kann fortfallen, wodurch die Ganggenauigkeit des Eichzählers
bedeutend erhöht wird. Zweckmäßiger-, aber nicht notwendigerweise wird der Eichzähler
in Gleichlastschaltung betrieben.
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Die Impulserzeugungsvorrichtung ist so ausgelegt, daß bei Vollastdrehzahl
des Vergleichszählers ein Wechselstrom von beispielsweise 50 Per/Sek. erzeugt wird.
An diesen Wechselstrom wird, wie in Abb. 1 dargestellt ist, ein Synchronmotor f
angeschlossen, der über eine einstellbare Getriebeanordnung t, g eine Signalvorrichtung
k und eine an sich bekannte Fehleranzeigevorrichtung z antreibt. Die Übersetzung
für die Signalvorricr tung wird zweckmäßig so gewählt, daß bei jeder Sollumdrehung
des zu eichenden Zählers ein optisches oder akustisches Signal gegeben wird. Die
Signalvorrichtung kann, wie in Abb. 1 beispielsweise dargestellt, aus einem elektrischen
Kontaktwerk bestehen, das eine Signaleinrichtung elektrisch betätigt, oder auch
aus einer an sich bekannten mechanischen Vorrichtung zur Erzeugung eines optischen
oder akustischen Signals.
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Bei übereinstimmendem Gang des zueicbenden und des Eichzählers müssen,
wenn bei Beginn der Eichung der Durchgang z. B. der Scheibenmarke des zu eichenden
Zählers mit dem vom Eichzähler gesteuerten Signal zusammenfiel, Signal und Markendurchgang
beim weiteren Lauf beider Zähler ebenfalls stets zusammenfallen. Fallen dagegen
beide Vorgänge während der Eichung zeitlich immer weiter auseinander, so deutet
dies auf Gangunterschiede zwischen den beiden Zählern hin. Aus der Abweichung der
beiden Vorgänge läßt sich meist schon nach wenigen Umdrehungen auf den Fehler des
zu eichen. den Zählers schließen, so daß schon bald eine entsprechende Nachjustierung
des zu eichenden Zählers vorgenommen werden kann.
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Wenn der zu eichende Zähler so gut wie möglich nachgestellt ist und
die Abweichungen der beiden Vorgänge möglichst klein geworden sind, wird der Restfehler
des zu eichenden Zählers mit Hilfe der Fehleranzeigevorrichtung festgestellt.
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Bei Beginn der Eichung wird der Nullpunkt der Skala unter den Zeiger
gedreht.
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Der Zeiger rückt während der Eichung entsprechend der Drehzahl des
Eichzählers vor und macht je nach der gewählten Ober setzung I bei jeder oder mehreren
Umdrehungen der Achse w, deren Umdrehungszahl der Solldrehzahl des zu eichenden
Zählers ent-Anspricht, einen Umlauf. Werden z. B. IO Um-. drehungen des zu eichenden
Zählers ab gestoppt, so macht der Zeiger, wenn Eichvorrichtung und zu eichender
Zähler gleich gehen, je nach der Übersetzung I beispiels weise I Umlauf oder 10
Umläufe. Das Verhältnis zwischen der Drehzahl des zu eichenden Zählers und des Zeigers
kann zwar beliebig, wird aber zweckmäßigerweise ganz. zahlig sein. Die Skala dient
zur Feststellung der Abweichung und wird für eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen
des zu eichenden Zählers aufgemacht. Ist das Verhältnis der Umdrehungszahl des zu
eichenden Zählers Drehzahl des Zählers 10 beispielsweise 1 , so entspricht bei Tei
lung der Skala in IOO Teilstriche l Teilstrich nach IO Umdrehungen des zu eichenden
Zäh lers einer Abweichung von 0,1 0/0, nach 2 Um drehungen einer Abweichung von
0,50/0 usw.
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Bei Verwendung eines Gleichlasteichzählers ändert sich die Drehzahl
des Eichzählers bei anderen Belastungsstufen nicht proportional mit der des zu eichenden
Zählers; bei einer bestimmten Phasenverschiebung bleibt sie, wenn die Belastungsstufen
den Gleichlastwandlerstufen entsprechen, vielmehr nahezu konstant. Wenn z. B. bei
Vollast die Drehzahlen des zu eichenden Zählers und der Eichvorrichtung hinsichtlich
ihrer verschiedenen Konstanten abgestimmt sind, so würde bei Halblast die Gleichlasteichvorrichtung
die doppelte Drehzahl des zu eichenden Zählers machen. Es muß daher bei Verwendung
eines Gleichlasteichzählers außer dem Getriebeteil zur Anpassung an die verschiedenen
Zählerkonstanten noch ein ebenfalls einstellbarer Getriebeteil t zur Anpassung an
die Be-]astungsstufen zwischengeschaltet werden, durch den die Drehzahl der Eichvorrichtung
auch bei allen Belastungsstufen der Drehzahl des zu eichenden Zählers angepaßt wird.
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Bei der Eichung ist es erforderlich, daß das vom Eichzähler angetriebene
Signal- und Zeigerwerk plötzlich ein- und ausgeschaltet wird. Dies kann dadurch
geschehen, daß eine mechanisch oder elektrisch bedienbare Kupplungsvorrichtung m
zwischen der Getriebeanordnung einerseits und der Signal- und Fehleranzeigevorrichtung
anderseits in an sich bekannter Ausführung vorgesehen wird.
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Es ist auch möglich, den Lichtstrom der Impulserzeugungsanlage abzublenden
oder an irgendeiner Stelle des elektrischen Kreises einen Schalter, beispielsweise
den Schaltern,
einzubauen, durch den der Strom zum Antrieb des Synchronmotors
ein- bzw. ausgeschaltet und damit die Fehleranzeigevorrichtung in Gang gesetzt bzw.
- gestoppt wird.
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Eine weitere Vervollkommnung der Eichvorrichtung besteht nach Abb.
2 darin, daß eine elektrisch wirkende Stoppvorrichtung zur Festhaltung des Signal-
und der Fehleranzeigevorrichtung in der Signalstellung eingebaut wird. Das Relais,
das die Sperrung bewirkt, ist über den Schalter o mit der Signaleinrichtung s parallel
geschaltet. Im Augenblick der Signalkontaktgabe wird bei eingelegtem Kommandoschalter
9 die elektrisch gesteuerte Kupplungm !?1 gelöst bzw. der Schalter n geöffnet und
dadurch die Signal-und Fehleranzeigevorrichtung in Signalstellung stillgesetzt.
Durch Wiederschließen des Schalters im Augenblick des Markendurchgangs beim zu eichenden
Zähler wird der Zählervergleich begonnen.
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Das Wiederschließen des Schalters kann ebenfalls selbsttätig durch
ein Relais u besorgt werden, so daß dann die Eichvorrichtung vollautomatisch arbeitet.
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Der zu eichende Zähler p wird zu diesem Zwecke mit einer Einrichtung
q versehen, die in an sich bekannter Weise beim Markendurchgang etwa auf photoelektrischem
Wege einen Stromkreis über das Relais schließt, das den Synchronmotor einschaltet,
und damit die Eichung einleitet und nach einer leinstellbaren Anzahl von Marken
durchgängen den Synchronmotor wieder abschaltet und dadurch die Eichung beendet.
An der Fehleranzeigeskala, deren Nullpunkt vor der Eichung mit dem Zeiger in Übereinstimmung
gebracht worden ist, kann der Zählerfehler mittelbar abgelesen werden. Die Eichung
hat sich selbsttätig abgewickelt.