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Zählereicheinnchtung, bei der vorzugsweise mit Hilfe von photoelektrischen
Einrichtungen Vergleichsimpuisfolgen erzeugt werden Es sind Zählereicheinrichtungen
bekanntgeworden, bei denen mit Hilfe einer Photozellenanordnung eine Impulsfolge
erzeugt wird, deren Impulshäufigkeit dem Laufe des zu eichenden Zählermeßwerkes
entspricht, und mittels einer von den Impulsen gesteuerten Stoppuhr die Zeit für
eine gewählte Anzahl von Umläufen des Zählermeßwerkes bestimmt wird.
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Zu diesem Zweck überträgt die auf dem Rande der umlaufenden Scheibe
des Zählermeßwerkes vorhandene, als Anzeiger für ihre Rotation dienende Marke ihre
Umlaufszahl auf optischelektrischem Wege über eine Photozelle auf eine Stoppuhr.
Dadurch wird eine wesentlich größere Genauigkeit erreicht als bei dem Beobachten
und Abstoppen durch einen Eichmechaniker.
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Man hat dieses Verfahren auch bereits bei Einrichtungen benutzt,
die nach dem sog.
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Gleichlastverfahren arbeiten. Dabei wird zunächst aus einer Tabelle
der der Drehzahl des zu eichenden Zählers, seiner Neun spannung und seinem Nennstrom
entsprechende Wert der Einstellung eines Eichzählers und die bei Nennlast abzunehmende
Umlaufszeit entnommen. Nach entsprechender Einstellung der Einrichtung kann dann
nach einer Eichzeit, die je nach der Zählerkonstante zwischen 50 und 75 Sek. schwankt)
der Fehler des zu eichenden Zählers an der Skala des Eichzählers abgelesen werden.
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Dieses bekannte Verfahren hat aber den Nachteil, daß der Gleichlastzähler
je nach der Drehzahlkonstanten des zu eichenden Zählers mit verschiedener Geschwindigkeit
läuft. Da nun die An- und Auslauffehler von der Geschwindigkeit abhängig sind, sind
sie jeweils verschieden groß und können daher nicht eingeeicht werden. Dadurch wird
die Genauigkeit der Eichung wesentlich herabgesetzt. Außerdem ist die Einstellung
nach
einer umfangreichen Tabelle umständlich, und es'können dabei leicht Irrtümer vorkommen.
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Alle diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden,
daß die Anzahl der Impulse mindestens einer-der zu eichenden beiden Impulsfolgen
durch an sich bekannte Mittel so gewählt wird, daß zwei von den Impulsfolgen beeinflußte
Stoppuhren nach dem Abstoppen die gleiche Zeit anzeigen, wenn der zu prüfende Zähler
fehlerlos läuft. Wenn der zu prüfende Zähler jedoch von der richtigen Drehzahl abweicht,
so kann dies an dem Unterschied der Zeitangaben der beiden Stoppuhren erkannt werden.
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Vorzugsweise wird man die beiden Stoppuhren zu einer sog. Zwillingsstoppuhr
mit zwei vor einem gemeinsamen Zifferblatt laufenden Zeigern vereinigen, um den
Vergleich zu erleichtern. Man kann dann den Fehler des zu eichenden Zählers auf
Grund der abgelesenen Differenz unmittelbar in Prozent ablesen.
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Die Vergleichsimpulsfolge kann in ähnlicher Weise wie die von dem
zu eichenden Zählermeßwerk gesteuerte Impulsfolge von einem Eichzähler abgenommen
werden, vorzugsweise-ebenfalls mit Hilfe einer Photozellenanordnung. Eine Einrichtung
dieser Art ist als Ausführungsbeispiel in der Zeichnung schematisch dargestellt.
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Die Meßwerkscheibe I des zu eichenden Zählersist, wieüblich, mit
einer farbigen Marke 2 versehen. Um eine Impulsfolge zu erzeugen, deren Impulshäufigkeit
von dem Lauf des zu eichenden Zählermeßwerkes abhängig ist, ist eine Lichtquelle
3 vorgesehen, die über eine Optik 4 die Zählerscheibe I derart bestrahlt, daß das
zurückgeworfene Licht eine Photozelle5 beleuchtet. Dabei ändert sich die Beleuchtung
jedesmal, wenn die Marke 2 bestrahlt wird.
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Dadurch werden in an sich bekannter Weise Impulse erzeugt, die über
einen Verstärker 6 der Wicklung 7 eines Elektromagneten zugeleitet werden, dessen
Anker 8 bei jedem Stromstoß angezogen wird und einen Kontakt 9 schließt. Damit wird
der Stromkreis einer Hilfsstromquelle 10 über zwei Elektromagnetwicklungen 11, 12
und einen Ruhekontakt 13 geschlossen, wobei der Kontakt g durch einen von dem Anker
14 des Elektromagneten II betätigten Kontakt 15 überbrückt wird.
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Durch den Anker I6 des Elektromagneten 12 wird nun ein Druckknopf
I7 betätigt. Dadurch wird ein Zeiger8 einer Zwillingsstoppuhr I9 mit einem nicht
besonders dargestellten Uhrwerk gekuppelt, wobei der Zeiger I8 sich, ausgehend von
der Nullstellung, vor einem Zifferblatt 20 dreht. Gleichzeitig mit dem Anker 8 wird
von dem Elektromagneten 7 noch ein Anker 2I angezogen, der eine Schaltklinke bewegt,
die ein Schaltrad 22 jedesmal um eine Teilung weiterdreht. Dabei können die Anker
8 und 2I auch zu einem Bauteil vereinigt sein.
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Mit dem Schaltrad 22 ist eine Nockenscheibe 23 einstellbar verbunden,
auf der eine Feder 24 schleift, die mit dem Kontakt 13 zusammenarbeitet.
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Nach einer durch die Einstellung der Nockenscheibe 23 wählbaren Anzahl
von Stromstößen fällt die Nase der Feder 24 von der Nockenscheibe ab und öffnet
den Kontakt I3. Dadurch wird der Stromkreis der Hilfsstromquelle 10 -unterbrochen
und somit die Kupplung des Zeigers I8 mit dem Uhrwerk gelöst, so daß der Zeiger
stehenbleibt.
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In der gleichen Weise wird ein zweiter Zeiger 25 von der Meßwerkscheibe
26 eines Eichzählers mit Hilfe einer Photozelle 27 gesteuert, wobei der betreffende
Druckknopf 28 durch den Anker 29 eines Elektromagneten 30 betätigt wird.
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Die Eichung geht nun in folgender Weise vor sich: Angenommen, der
Eichzähler sei für eine Nennlast von 5 A und der zu eichende Zähler für eine Nennlast
von 10 A bestimmt. Ferner möge das Meßwerk des Eichzählers 2000 Umläufe und das
des zu eichenden Zählers I000 Umläufe je kWh machen, vorausgesetzt daß er fehlerlos
läuft. Wenn nun die beiden Zeiger I8 und 25 nach dem Abstoppen die gleiche Zeit
anzeigen sollen, so muß offenbar die Anzahl der Impulse bzw. Umdrehungen entsprechend
der jeweiligen Zählerkonstante gewählt werden.
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Man kann deshalb z. B. die Nockenscheibe 23 so einstellen, daß sie
nach 6 Umdrehungen des zu eichenden Zählermeßwerkes den Druckknopf I7 betätigt und
damit den Zeiger r8 stillsetzt, während die entsprechende Nockenscheibe auf der
Seite des Eichzählers so eingestellt wird, daß sie mittels des Druckknopfes 28 den
Zeiger 25 nach 12 Umdrehungen stillsetzt.
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Wenn der Zeiger25 nun z.B. nach 60 Sek. stehenbleibtund der Zeiger
18 nach 55 Sek., was man an dem Zifferblatt 20 ablesen kann, so ist dies ein Zeichen,
daß der zu eichende Zähler im Verhältnis 55: 60 vorgelaufen ist. Der Fehler beträgt
also + 5/60 oder + 8,33010.
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Um den Fehler in Prozent unmittelbar ablesen zu können, kann die
in derZeichnung angedeutete Einrichtung vorgesehen werden. Das Zifferblatt 2Ö trägt
am Rande noch eine logarithmische Teilung ähnlich wie bei einem Rechenschieber.
Sie ist umgeben von einer gleichenlogarithmischen Teilung, die auf einem mittels
eines Knopfes 3I drehbaren Ring 32 angebracht ist. Der Ring 32 trägt nun an seinem
äußeren Rande eine zweite Teilung, die mit der auf dem inneren Rande angebrachten
übereinstimmt.
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Jedoch ist seine Bezifferung so gewählt, daß dem Wert 100 auf der
inneren Skala die Bezeichnung o°/O auf der äußeren entspricht und die betreffenden
Teilstriche links davon mit + Ion/, + 20°/o usw. und rechts davon mit - 100/0,
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200/0 usw. bezeichnet sind. Gegenüber dem Teilstrich 100 auf der festen logarithmischen
Skala ist eine feste Marke 33 angeordnet.
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Wenn nun z. B., wie gezeichnet, der Zeiger 25 auf dem Teilstrich
60 und der Zeiger I8 auf dem Teilstrich 55 stehengeblieben ist, so dreht man mittels
des Knopfes 3I den Ring 32 so, daß der Teilstrich 55 auf der inneren Skala des Ringes
32 dem Teilstrich 60 auf der äußeren Skala der Scheibe 20 gegenüber steht. Dann
kann man den Fehler des zu eichenden Zählers an der Stellung der äußeren Skala des
Ringes 32 gegenüber der festen Marke 33 unmittelbar in Prozent ablesen.
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Um nun den Fehler des zu eichenden Zählers bei einer beliebigen anderen
Belastung, z. B. bei 50°/o der Nennlast, zu bestimmen, braucht man die Einstellung
der Nockenscheibe nicht zu ändern, wobei der Eichzähler ebenfalls nur zu 50°/O belastet
wird. Dieses Verfahren hat abes den Nachteil, daß der Eichzähler auch für beliebige
Bruchteile der Nennlast genau geeicht sein muß. Man kann diesen Übelstand dadurch
vermeiden, daß man den Eichzähler über einen sog. Anpassungswandler anschließt und
e das Übersetzungsverhältnis dieses Wandlers jeweils so wählt, daß der Eichzähler
stets mit Vollast arbeitet. In diesem Falle muß man - das Verhältnis der Umdrehungszahlen
durch entsprechende Einstellung der Nockenscheibe passend wählen. Bei 500/, der
Nennlast kann zu diesem Zweck z. B. der Eichzähler auf 6 statt auf 12 Umdrehungen
oder der zu eichende Zähler auf I2 statt auf 6 Umdrehungen eingestellt werden. Dadurch
erreicht man, daß der ichzähler ebenso wie bei dem bekannten Gleichlastverfahren
nur an einem Belastungspunkt genau geeicht zu sein braucht.