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Einrichtung zur Summierung der Anzeigen von Meßgeräten, insbesondere
zur Fernsummierung Es sind nach dem Stromimpulsverfahren arbeitende Einrichtungen
zur Fernübertragung und Fernsummierung der Anzeigen von elektrischen Meßgeräten
bekannt geworden, bei denen jedes einzelne Meßgerät durch eine unterschiedliche
Impulsgabe gekennzeichnet ist. Bei diesen bekannten Einrichtungen benötigt man mindestens
zwei Verteiler, welche im allgemeinen synchron laufen und meist unter Anwendung
von Relaisschaltungen die Meßgeräte der Reihe nach mit den entfernt aufgestellten
Anzeige- oder Summiergeräten verbinden.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe der Suininierung der Anzeigen
von Meßgeräten, insbesondere die Fernsummierung, dadurch in einfacherer Weise gelöst,
daß die einzelnen, durch die Meßgeräte eingestellte Regelwiderstände enthaltenden
Geber durch einen mit gleichbleibender Geschwindigkeit betätigten Umschalter nacheinander
in der Weise eingeschaltet werden, daß in jeder Schaltstellung des Umschalters die
von der Stellung des zugehörigen Meßgerätes abhängige elektrische Größe, insbesondere
die Stromstärke, eines Gebers in dein Stromkreis eines elektrischen Zählers, vorzugsweise
Motorzählers, zur Stroinsummierung wirksam wird. Bei Verwendung von Gebern mit gleichen
Regelwiderständen empfiehlt es sich, die Anordnung so zu treffen, daß die Schaltzeiten
des Umschalters für jeden Geber sich verhalten wie die Meßbereiche.
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Durch die neue Einrichtung wird gegenüber der bekannten Einrichtung
insofern eine wesentliche Vereinfachung erreicht, als nur ein einziger Verteiler
(Umschalter) statt der beiden Verteiler der bekannten Einrichtung und überhaupt
keine zusätzlichen Relaisanordnungen notwendig sind. Außerdem erreicht man für die
Summierung dadurch die maximal mögliche Genauigkeit. Ein weiterer Vorteil der neuen
Einrichtung besteht darin, daß die Fabrikation erheblich erleichtert wird, weil
die an den einzelnen Meßgeräten vorgesehenen Geber gleichartig ausgebildet sein
können, was bei den bekannten Einrichtungen nicht möglich ist. Schließlich ist es
auch bei der neuen Einrichtung im Gegensatz zu bekannten Einrichtungen möglich,
eine bestehende Anlage durch Hinzufügen oder Wegnahme einzelner Gebereinrichtungen
nachträglich zu erweitern oder zu verkleinern.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Einrichtung
dargestellt für den Fall, daß drei Meßgeräte mit untereinander verschiedenen Meßbereichen
v orgesehen sind, z. B. drei Dampfmengenmesser mit den Meßbereichen o bisro, o bis
5 und o bis 2 Tonnen. Die Zeiger der Meßgeräte sind mit z, 2 und 3 bezeichnet. Die
jeweilige Stellung jeder der Zeiger i, 2 Lind 3 wird mit
Hilfe von
Regelwiderständen ¢, 5 und 6, deren Gesamtbeträge vorzugsweise gleich sind, dadurch
nachgebildet, daß ein der jeweiligen Zeigerstellung entsprechender Teil des Widerstandes
über den Umschalter 7 in den Stromkreis eines Motorzählers 8 eingeschaltet wird.
Der Zähler 8 treibt dabei in an sich bekannter Weise ein Zählwerk, z. B. ein Zahlenrollensystem,
an. Wesentlich ist nun, daß der Schalter 7 mit gleichbleibender Geschwindigkeit
z. B. durch ein Uhrwerk oder durch einen Synchronmotor verstellt wird. Dabei sind
die Kontaktzeiten, während welcher die einzelnen Regelwiderstände 4, 5 und 6 an
den Zähler 8 angeschlossen sind, je nach den verschiedenen Meßbereichen verschieden.
In dem oben angebenen Beispiel verhalten sich demzufolge die Kontaktzeiten ebenfalls
wie io : 5 : 2. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß der Antrieb des Umschalters
7 z. B. über eine Kurvenscheibe von entsprechendem Schnitt erfolgt, oder auch dadurch,
daß eine Mehrzahl von untereinander kurzgeschlossenen Kontakten für die Anschaltung
jedes Regelwiderstandes vorgesehen ist, die gleichmäßig auf einem Kreisbogen verteilt
angeordnet sind. Die Zahlen dieser untereinander kurzgeschlossenen Kontakte müssen
sich in diesem Falle wie die Meßbereiche verhalten.
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Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist wie folgt: In der gezeichneten
Stellung besteht folgender Stromkreis: Batterie 9, Leitung io, Zeiger i, rechter
Teil des Widerstandes 4, Leitung i i, Schalter 7, Zähler 8, Leitung 13
zurück
zur Batterie 9. ' Nach einer dem Meßbereich des Gerätes, zu welchem der Zeiger i
gehört, entsprechenden Zeit gelangt der Umschalter unter der Wirkung des mit gleichbleibender
Geschwindigkeit laufenden Uhrwerkes oder Synchronmotors zur Berührung mit dem Kontakt
14. In diesem Falle besteht folgender Stromkreis: Batterie 9, Leitung io, Zeiger
2, rechter Teil des Widerstandes 5, Leitung 16, Kontakt 14, Schalter 7, Zähler 8,
Leitung 13 zurück zur Batterie. Bei Berührung des Kontaktes 15 durch
den Schalter 7 wird schließlich der rechte Teil des Widerstandes 6 in den Stromkreis
des Zählers 8 eingeschaltet, so daß der Zähler 8 der Reihe nach die den Größen der
abgegriffenen Teilwiderstände proportionalen Ausschläge der Zeiger 1,:2 und 3 summiert.
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Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß der Stromkreis über die Zeiger
geschlossen wird. Statt dessen kann man auch Hilfskontakte vorsehen, die absatzweise
den Zeigern nachbewegt werden und auf den Widerständen 4, 5 und 6 gleiten. Schließlich
können auch die Widerstände als sogenannte Quecksilberringrohre ausgebildet sein,
welche aus einem Hohlring aus Isoliermaterial bestehen,- in welchem ein Widerstandsdraht
und eine Quecksilbermenge eingschlossen ist. Die Ringrohre können ohne weiteres
auch auf die Achsen der Meßgeräte gesetzt oder von diesen über ein passendes Vorgelege
angetrieben werden. Will man statt der Summenzählung eine Summenanzeige oder Registrierung
erreichen, so arbeitet man ebenfalls mit den einzelnen Geberwiderständen, die zeitlich
nacheinander auf einen Zähler arbeiten. Dieser Zähler treibt in an sich bekannter
Weise einen kleinen Generator, einen mit dem Zähler fest verbundenen, umgekehrt
wirkenden Zähler an, dessen erzeugte Spannung proportional der Summe der Meßgrößen
ist. Bedingung ist nur, daß die Umschaltzeiten der die einzelnen Sender anschaltenden
Schalter klein sind gegen die Zeit, die der Zähler braucht, um von einer ihm- vorgeschriebenen
Tourenzahl zu einer anderen überzugehen. Man wird daher dem Zähler ein hinreichend
großes Träg" heitsmoment geben bzw. den Schalter hinreichend schnell umschalten
lassen.
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Statt des Generators, den man mit dem Zähler verbindet, um Momentanwerte
zu erhalten, kann man auch in an sich bekannter Weise einen Kollektor oder Bürsten
anordnen. Der Zähler treibt den Kollektor an und erzeugt Impulse in einem durch
den Kollektor geschlossenen Stromkreis, deren Frequenz der Meßgröße proportional
ist. Diese Frequenz mißt man in an sich bekannter Weise.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß eine Einrichtung bekannt geworden
ist, bei welcher zur Summierung der Anzeigen von Meßinstrumenten an jedem Meßinstrument
ein Regelwiderstand vorgesehen ist und die einzelnen Regelwiderstände gleichzeitig
in den Stromkreis eines elektrischen Kreuzspulinstrumentes oder in ein Wheatstone
sehe Brückenschaltung eingeschaltet werden. Diese bekannte Einrichtung ist zur abwechselnden
Verbindung von Meßgeräten mit einem Elektrizitätszähler zur Summierung der Ausschläge
der Meßgeräte weder bestimmt noch geeignet.