DE701602C - Verfahren zur Gewinnung von Prolaktin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Prolaktin

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DE701602C
DE701602C DE1936B0175872 DEB0175872D DE701602C DE 701602 C DE701602 C DE 701602C DE 1936B0175872 DE1936B0175872 DE 1936B0175872 DE B0175872 D DEB0175872 D DE B0175872D DE 701602 C DE701602 C DE 701602C
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prolactin
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DE1936B0175872
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Dr Erich Rabald
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Roche Diagnostics GmbH
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Boehringer Mannheim GmbH
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Prolaktin Das die Laktation fördernde Hormon, das Prolaktin, kommt nach bisherigen Feststellungen in der Hypophyse, im Harn stillender Frauen und in der Milch von Kühen kurz nach dem Kalben vor. Als Ausgangsstoff für die technische Gewinnung des Hormons kommt nur die Hypophyse in Betracht, weil die in den anderen genannten Stoffen enthaltenen Hormonmengen viel zu gering sind.
  • Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß das Prolaktin auch in der Leber in beträchtlichen Mengen vorkommt. Wenn die Gewichtseinheit einer Hypophyse auch etwa das q.- bis 5fache an dem Laktationshormon enthält, so läßt sich doch aus der Leber eines Tieres :ein Vielfaches der aus der Hypophyse des gleichen Tiers zu erhaltenden Hormonmenge gewinnen.
  • Es ist wohl bekannt, daß man bei saurem Ausziehen von Leber einen Stoff erhält, der auf die Laktation günstig einwirkt. Dieser Stoff ist aber mit dem Prolaktin nicht identisch. Dies ergibt sich einwandfrei aus der chemischen Analyse sowie aus der gänzlich anderen Wirkungsweise dieses vermutlich den Vitaminen zuzurechnenden oder ihnen nahestehenden Wirkstoffs. Setzt man nämlich Rattenmütter mit intakter Hypophyse auf eine bestimmte Mangelkost, so gehen die jungen Tiere zugrunde. Setzt man aber dem Futter der Muttertiere den durch saures Ausziehen aus der Leber gewonnenen Stoff zu, so bleiben die Jungtiere am Leben.
  • Im Gegensatz zur Gewinnung dieses vitaminähnlichen Stoffs aus der Leber durch saureg Ausziehen wird das Prolaktin so gewonnen, daß man die zweckentsprechend zerkleinerte Leber im alkalischen Medium, insbesondere bei etwa pH=9,5 bis i o, und in Gegenwart wasserlöslicher organischer Lösungsmittel auszieht, aus dem Auszug das Rohhormon durch Abdampfen des Lösungsmittels oder durch Ausfällen oder durch Adsorption oder durch ähnliche Maßnahmen absondert, das Hormon mittels Alkalis wieder in Lösung bringt und aus dieser Lösung dadurch abscheidet, daß man die Lösung durch Zugabe von Säure auf einen p11-Wert von etwa 5,o, welcher ungefähr dem isoelektrischen Punkt des Hormons entspricht, einstellt. Das so gewonnene Hormon kann durch ein- oder mehrmaliges Umfällen noch weiter gereinigt werden.
  • Man hat zwar die Leber auch schon alkalisch und in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln behandelt und dabei Auszüge, die bei Fütterungsversuchen an anämischen Tieren eine günstige Wirkung auf die Erythrocyten- und Hämoglobinbildung aufweisen, erhalten. Wie diese Auszüge im einzelnen bereitet und behandelt worden sind, ist nicht näher bekannt, fest steht nur, daß die bei ihrer Verabreichung erzielte Wirkung nicht auf etwa vorhandenes Prolaktin zurückgeführt werden kann, da bekanntlich dieses Hormon durch das Trypsin des Magens sofort zerstört wird und per os verabreicht unwirksam ist. Beispiele i. 5 kg Rinderleber . werden mit der i5fachen Menge 7oo'oigen Äthylalkohols, der durch Zusatz von Natronlauge auf PH = 9, 5 bis io eingestellt ist, digeriert. Nach 24 Stunden wird abgesaugt und der alkoholische Auszug auf o° abgekühlt. Man setzt absoluten Alkohol zu, bis der Alkoholgehalt des Auszuges auf 9o% gestiegen ist. Hierbei scheidet sich das Rohhormon in fester Form ab. Nach wiederum 24stündigem Stehen wird die über dem abgeschiedenen Hormon befindliche Flüssigkeit abgehebert. Der Rest der Flüssigkeit wird durch Absaugen von dem Röhhormon getrennt. Das noch spritfeuchte Hormon wird mittels verdünnter Natronlauge in Lösung gebracht und dann bei PH etwa= 5 mittels verdünnter Säure, z. B. Salzsäure, gefällt. Diese Reinigung durch Umfällen wird gegebenenfalls noch ein- oder mehrmals wiederholt. Die Ausfällung des Hormons kann durch Zusatz von Elektrolyten, die durch Dialyse wieder entfernt werden können, begünstigt werden.
  • Das auf diese Weise in einer Ausbeute von etwa 2,- hergestellte Prolaktin ist frei von Schwefel und Phosphor und stimmt mit dem aus der Hypophyse zu erhaltenden Prolaktin in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften vollständig überein.
    Analyse:
    aus Hypophyse C = 47,5
    0/0
    H = 7j0/0
    N = 14,2 "/o
    aus Leber C - 47,0%
    H - 6,9 0/0
    N - r3,70/0
    Die im Beispiel erwähnte allkalisch-alkoholische Lösung kann natürlich auch durch andere basische, insbesondere organische Lösungsmittel enthaltende Extraktionsmittel ersetzt werden. Auch die Abscheidung des ausgezogenen Hormons kann auf andere als die beschriebene Weise erfolgen, z. B. durch Eindampfen unter schonenden Bedingungen, durch Fällung mit anderen Stoffen, Adsorption u. dgl.
  • 2. 2 kg fein zerkleinerte Rinderleber werden' mit 3o1 6oo'oigem Dioxan, das durch gegebenenfalls wiederholte Zugabe von Alkali, wie z. B. Natronlauge oder Ammoniak, auf ein PH von etwa 9,5 bis io eingestellt ist, längere Zeit gut durchgeschüttelt. Nach etwa 24 Stunden wird abgesaugt und der Dioxanauszug auf o° abgekühlt. Man verteilt in diesem Auszug 5o g Aluminiumoxyd und bringt die Suspension durch Zugabe von Säure unter Rühren auf eine Wasserstoffionenkonzentration von ungefähr p. = 5,5. Näch längerem Stehenlassen erhält man eine Fällung, die die Gesamtmenge des im Ausgangsmaterial vorhandenen Hormons an Aluminiumoxyd adsorbiert enthält. Man hebert die Hauptmenge der über der Fällung befindlichen Flüssigkeit ab und saugt den Rest ab. Aus dem Aluminiumoxyd wird das Hormon mittels wäßrigen Alkalis, PH = etwa 12, befreit und die erhaltene alkalische Lösung mit verdünnter Salzsäure versetzt, bis ein pH von etwa 5 erreicht ist; dabei fällt das Hormon aus. Durch gegebenenfalls wiederholtes Umfällen läßt sich das in einer Ausbeute von etwa 2 g gewonnene Produkt weiter reinigen.
  • 3. 5 kg Rinderleber werden mit der 2ofachen Menge 7oojöigem Äthylalkohol, der durch Pyridin auf ein pH von etwa io,5 eingestellt ist, digeriert. Man saugt nach etwa q. Stunden ab und kühlt den Auszug auf o° ab. Nach längerem Stehenlassen wird abgesaugt und das Filtrat im Vakuum bei etwa 3o bis 4o° weitgehend eingeengt. Hierauf stellt man auf ein pu von 5,5 ein, wobei sich nahezu das gesamte Hormon abscheidet. Man saugt den Rest der organischen Lösungsmittel ab und löst das noch feuchte Hormon in verdünnter Natronlauge. Die alkalische Lösung wird nun mittels verdünnter Salzsäure auf ein PH von etwa 5 eingestellt, wobei das Hormon wieder ausfällt. Diese Reinigung durch Umfällen wird gegebenenfalls noch ein oder mehrmals wiederholt. Die Ausbeute an Prolaktin beträgt etwa i, 5 g.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Prolaktin durch Ausziehen von Leber in alkalischem Medium, insbesondere bei Gegenwart eines wasserlöslichen organischen Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daB man das Hormon aus dem Auszug durch Abdampfen des Lösungsmittels, Ausfällen oder Adsorption absondert, mittels Alkalis wieder in Lösung bringt und aus dieser Lösung dadurch abscheidet, daß man durch Zugabe von Säure einen pH-Wert von etwa 5,o einstellt, worauf man' gegebenenfalls das so gewonnene Hormon durch ein- oder mehrmaliges Umfällen weiter reinigt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß der verfahrensgemäßen Behandlung ein bei etwa PH =9,5 bis r o erhaltener Leberauszug unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verfahrensgemäßen Behandlung ein mittels 70%igen Alkohols gewonnener Leberauszug unterworfen wird. q.. Verfahren gemäß Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absonderung des Rohhormons durch Ausfällen mittels go%igen Alkohols vorgenommen wird.
DE1936B0175872 1936-10-18 1936-10-18 Verfahren zur Gewinnung von Prolaktin Expired DE701602C (de)

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