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Verfahren zum Herstellern von Preßluftreifen mit Schwammgumeinlage
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Preßluftreifen mit Schu-ammgummieinlage,
bei denen die Schwammgummieinlage selbst die die Preßluft oder das Druckgas enthaltenden
Einzelzellen bildet, und beznveckt) eine Verbesserung des Herstellungsverfahrens
dieser Preßluftreifen zu erreichen.
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Bei den normalen Luftreifen für Kraftfahrzuge, Motor- und Fahrräder
oder sonstige Fahrzeuge ist in dem Luftschlauch ein großer mit Druckluft oder Druckgas
gefüllter Raum vorhanden. Dieses ist jedoch ein Übelstand, da bei einer Verletzung
des Luftreifens sofort der gesamte Reifen sich entleert und ausgebessert oder durch
einen anderen Reifen ersetzt werden muß. Aus diesem Grunde hat man schon versucht,
das sofortige Unbrauchbarwerden eines beschädigten Reifens dadurch zu verhindern,
daß man das Innere des Luftschlauches mit einer großen Anzahl von Zellen anfüllte,
so daß bei Beschädigung des Reifens an einer Stelle nur die in unmittelbarer Nähe
dieser Stelle befindlichen Einzelzellen in Mitleidenschaft gezogen werden, wodurch
jedoch ein wesentliches Absinken des Druckes in dem Preßluftreifen nicht eintritt.
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Diese Einzelzellen in dem Preßluftreifen wurden bisher durch einen
Wulst aus unvulkanisiertem Rautschuk gebildet, und zwar dadurch, daß der Kautschuk
mit Stoffen gemischt wurde, welche beim Erhitzen gasförmig werden und somit das
Druckgas beschaffen, die Druckluft in den einzelnen Zellen des die Einlage bildenden
Schwammgummireifens bilden.
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Für diese Herstellung sind bisher zwei Wege bekannt, und zwar entweder
wurde der Luftschlauch mit seiner Schwammgummieinlage gemeinsam mit der Laufdecke
des Reifens vulkanisiert oder der schon mit der Laufdecke fertig vulkanisierte Reifen
zum Zwecke der Bildung von Schwammgummi nochmals vulkanisiert.
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Die gemeinsame Vulkanisation mit der Laufdecke zusammen ist praktisch
nicht durchführbar, da die Kautschuklauffläche unter Druck auf die Reifenunterlage
aufvulkanisiert werden muß, was aber unmöglich: ist, wenn der Hohlraum des Reifens
geschlossen und mit einer weichen Klasse ausgefüllt ist. Auch das Verfahren, den
mit der Laufdecke
fertig vulkanisierten Reifen zum Zwecke der Bildung
von Schwammgurnmi im Hohlraum nochmals zu vulkanisieren, ist nachteilig, da bei
einem zweimaligen Vulkanisieren das Erstvulkanisierte in der Haltbarkeit leidet,
da ja gerade dieser Teil des Reifens der größten Beanspruchung beim Gebrauch ausgesetzt
ist.
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Diese überstände sollen nun gemäß der Erfindung beseitigt werden,
und zwar durch ein Herstellungsverfahren, welches Nachteile der beiden beschriebenen
Verfahren einwandfrei vermeidet. Erreicht wird dieses dadurch, dalJ die Schwammgummieinlage
in bekannter ÄVeise unter einem den gewünschten Druck des fertigen Reifens etwas
übersteigenden Druck in einem Luftschlauch hergestellt wird, der einen etwas kleineren
Ouerschnitt als der Hohlraum der Reifendecke hat, dann der gefüllte Luftschlauch
unter mindestens demselben Druck in den Hohlraum der Laufdecke eingebracht und der
fertige Preßluftreifen auf die Radfelge aufgebracht wird, worauf das Rad mit dem
Preßluftreifen in die gewöhnliche Atmosphäre gebracht wird, so daß der sich nunmehr
ausdehnende Luftschlauch die Laufdecke fest auf die Radfelge preßt und dabei in
bezug auf seinen Druck auf den gewünschten Druck des Preßluftreifens herabsinkt.
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In der beschriebenen Weise ist es möglich, einwandfrei und sicher
den Preßluftreifen mit dem gewünschten Druck herzustellen, ohne daß dabei in irgendeiner
Form Schädigungen irgendwelcher Teile des Preßluftreifens eintreten. Vor allen Dingen
ist durch dieses Verfahren die Möglichkeit gegeben, Preßluftreifen herzustellen,
die bei einer Beschädigung ohne weiteres weiter benutzt werden können, da von einer
solchen Beschädigung nur ein ganz geringer Teil des Preßluftreifens bzw. der gasgefüllten
Zellen in Mitleidenschaft gezogen wird.
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Die Durchführung des Verfahrens, d. h. das Einbringen des Luftschlauches
in die Laufdecke, das Aufbringen der Laufdecke auf die Radfelge, wird in einem Raum
vorgenommen, in dem mindestens der Druck herrscht, unter dem der fertige Preßluftreifen
steht. Da man normal für Preßluftreifen nur mit verhältnismäßig geringen Drucken
zu rechnen braucht, macht die Herstellung in dem unter Druck stehenden Raum keinerlei
Schwierigkeiten, da es ohne weiteres möglich ist, daß z. B. ein Arbeiter unbeschädigt
in einem Raum mit 2 bis 2,5 atü Druck 3 bis 4 Stunden arbeiten kann. Dadurch, daß
der Luttschlauch zunächst in seinem Querschnitt kleiner gehalten ist als der Hohlraum
dcl Laufdecke, ist ein leichtes Einl>ringei des Luftschlauches in die Laufdecke
Sowie ein leichtes Aufbringen der Laufdecke auf (lie Radfelge ohne weiteres möglich.
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Selbstverständlich ist auch die Älöglichkeit gegeben, falls selbst
das Aufbringen der Laufdecke mit dem im Querschnitt etwas kleineren Luftschlauch
Schwierigkeiten machen sollte. die Radfelge so auszubilden. rlaU <laß der l'relluftreifen
von einer Seite auf die Felge auf geschoben und dann der andere Teil der Ra<lfelge
angeschraubt oder anderweitig befestigt wird.
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Die Vorteile des vorliegenden Verfahrens machen ohne weiteres auch
eine gegeniiber dcli normalen Preluüreifen ohne Einlage etwas teuere Herstellung
vertretbar, da sich (liese etwas größeren Herstellungskosten in kürzester Frist
wieder dadurch bezahlt gemacht haben, daß nicht dauernd die Preßluftreifen. insbesondere
ihre Luftschläuche, ausgebessert oder durch andere ersetzt werden mussen.
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Vor allen Dingen wird eine größere Sicherheit erreicht, da bekanntlich
eine große .Rnzahl von Kraftfahrzeugunfällen durch das Platzen von Preßluftreifen
entsteht. zweiter tritt eine sehr erhebliche Schonung der Laufmäntel ein, da beim
Platzen eines Pl-eí31uitreifens unvermeidlich noch ein Stück weiter gefahren wird,
wodurch die Luftmäntel zerstört werden. Da ein Platzen der nach dem vorliegenden
Verfahren hergestellten Preßluftreifen ausgeschlossen ist, sind damit auch die Gefahren
und Schäden, die durch das Platzen von Preßluftreifen entstehen können. völlig beseitigt.