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GEBIET DER ERFINDUNG
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Ein
Polymergemisch wird hergestellt durch Umsetzen eines ersten Polymers,
das funktionalisiert ist mit einer oder mehreren mittelständigen Carboxylgruppen
oder Anhydriden, die von Carboxylgruppen abgeleitet sind, mit einem
zweiten Aminfunktionalisierten Polymer. Ein Beispiel für ein solches
erstes Polymer ist ein maleatiertes Polyolefin. Das Aminfunktionalisierte
Polymer ist anionisch polymerisiert und mit einer Amingruppe funktionalisiert.
Die Eigenschaften dieser Reaktionsprodukte hängen von dem prozentualen Gewicht
des ersten Polymers und der Art des ersten und des zweiten Polymers
ab. Das Molekulargewicht des Polymers bzw. der Polymere und die
Anzahl der Carboxyl- und Amingruppen pro Polymer dürften ebenfalls
einen Einfluss auf die Eigenschaften haben. Das Reaktionsprodukt
kann zwischen einem modifizierten Thermoplast und einem Elastomer
variieren und kann als Polymergemisch oder als Additiv für eine andere
Zusammensetzung verwendet werden. Das mit mittelständigen Carboxyl-
oder Anhydridgruppen funktionalisierte Polymer ist bevorzugt Polyethylen
oder Polypropylen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Herstellung von maleatierten Polyolefinen ist bekannt. Drei grundlegende
Verfahren zur Maleatierung von Polypropylenen sind (1) das Umsetzen
des Polyolefins mit einem Maleinsäureanhydrid in Gegenwart einer
Quelle für
freie Radikale bei erhöhten
Temperaturen, (2) das Copolymerisieren von Maleinsäureanhydrid mit
einem Poly(alphaolefin) und (3) die Kettenspaltung eines zuvor gebildeten
Polyolefinpolymers in Gegenwart von Maleinsäureanhydrid, um Bernsteinsäureanhydrid-Endgruppen (üblicherweise
bezeichnet als Maleat-Endgruppen) an dem Polyolefin zu bilden.
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Amin-funktionalisierte
Elastomere sind hergestellt worden, um die Hysterese in Erzeugnissen
wie zum Beispiel Reifen zu vermindern, wie zum Beispiel beschrieben
in den
US-Patenten 5,153,159 ,
5,268,413 und
5,066,729 , die durch Bezugnahme hierin
aufgenommen werden. Dabei handelte es sich im allgemeinen um Polymere
mit hohem Molekulargewicht, die zu Reifen mit verminderter Hysterese
vernetzt waren.
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Die
europäische Patentanmeldung 0 298
370 beschreibt stoßfeste
thermoplastische Zusammensetzungen, hergestellt aus (A) 80 bis 96
Gew.-% eines monovinylaromatischen Monomers mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen,
(B) 3 bis 20 Gew.-% eines Butadien- und/oder Styroleinheiten enthaltenden
Elastomers mit primären
Aminoendgruppen und (C) 0,5 bis 10 Gew.-% eines Copolymers, bestehend
aus einem vinylaromatischen Monomer mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
und Maleinsäureanhydrid.
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Die
europäische Patentanmeldung 0 283
731 beschreibt ein stoßfestes
bzw. schlagzäh
modifiziertes thermoplastisches Gemisch, umfassend (A) 99 bis 60
Gew.-% einer harten Polymermatrix, umfassend (a1) 60 bis 99,5 Gew.-%
einer copolymerisierten vinylaromatischen Verbindung, (a2) 0,5 bis
20 Gew.-% eines copolymerisierten ungesättigten Carbonsäureanhydrids
und (a3) 0 bis 35 Gew.-% eines copolymerisierten Alkenylnitrils;
(B) 1 bis 40 Gew.-% einer weichen Polymerkomponente, bestehend aus
(b1) 100 bis 60 Gew.-% eines copolymerisierten Monomers aus der
Gruppe der 1,4-Diene und (b2) 0 bis 40 Gew.-% einer copolymerisierten vinylaromatischen
Verbindung, wobei das Polymer der weichen Komponente (B) mit Aminoendgruppen
versehen ist.
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Die
deutsche Patentanmeldung 31 40 565 beschreibt
eine thermoplastische Formmasse, umfassend 50 bis 90 Gew.-% eines
Copolymers A und 10 bis 50 Gew.-% eines Kautschuks B. Das Copolymer
A besteht aus 65 bis 95 Gew.-% eines monovinylaromatischen Monomers
und 5 bis 35 Gew.-% eines ungesättigten
Dicarbonsäureanhydrids.
Der Kautschuk B besteht aus (b1) mindestens einem Monomer aus der
Gruppe, bestehend aus konjugierten Dienen mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen,
Alkylacrylaten mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in dem Alkylrest, monovinylaromatischen
Monomeren mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen, Acrylnitril, Vinylethern, Ethylen,
Propylen und nicht konjugierten Dienen (EPDM) und (b2) mindestens
einem weiteren Monomer in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-% bezogen
auf B. Dieses ist ein ethylenisch ungesättigtes Monomer, welches mindestens
eine reaktive Endgruppe, ausgewählt
aus -OH, -SH und -NHR, enthält,
wobei R für
H, Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Aralkyl oder Aryl steht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt eine Zusammensetzung bereit, umfassend das Reaktionsprodukt
von
- a) einem thermoplastischen Polyolefinpolymer,
umfassend eine oder mehrere mittelständige oder terminale funktionelle
Gruppe(n), wobei die eine oder mehreren funktionelle(n) Gruppe(n)
eine Carbonsäuregruppierung
oder eine Säureanhydridgruppierung
umfassen; und
- b) einem elastomeren Polymer, im Wesentlichen bestehend aus
Mer-Einheiten, die abgeleitet sind von mindestens einem konjugierten
Dien und, optional, mindestens einem vinylaromatischen Monomer,
das mindestens eine terminale Einheit, umfassend eine Aminogruppe,
umfasst.
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Des
Weiteren stellt die Erfindung ein Verfahren zur Bereitstellung eines
polymeren Reaktionsprodukts mit thermoplastischen und elastomeren
Anteilen bereit, wobei das Verfahren umfasst:
- a)
das Vermischen von (i) einem thermoplastischen Polyolefinpolymer,
umfassend eine oder mehrere mittelständige oder terminale funktionelle
Gruppe(n), wobei die eine oder mehreren funktionelle(n) Gruppe(n) eine
Carbonsäuregruppierung
oder eine Säureanhydridgruppierung
umfassen, und (ii) einem elastomeren Polymer, im Wesentlichen bestehend
aus Mer-Einheiten,
die abgeleitet sind von mindestens einem konjugierten Dien und,
optional, mindestens einem vinylaromatischen Monomer, das mindestens
eine terminale Einheit, umfassend eine Aminogruppe, umfasst; und
- b) das Umsetzen oder Wechselwirkenlassen der einen oder mehreren
funktionellen Gruppe(n) des thermoplastischen Polymers mit der Amingruppe
des elastomeren Polymers, so dass das polymere Reaktionsprodukt
gebildet wird.
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Iminverbindungen
wie zum Beispiel N-Butylidenbenzylamin können verwendet werden, um „lebendige" anionische Polymere
zu funktionalisieren und terminalisieren. Diese Iminverbindungen
können
unter kommerziellen Reaktionsbedingungen verwendet werden für die anionische
Polymerisation von Elastomeren zur Herstellung von Polymeren mit
kontrolliertem Molekulargewicht und kontrollierter Mikrostruktur
sowie mit Endgruppen, die ein sekundäres Amin enthalten. Die Fähigkeit
zur Herstellung von Polymeren, bei denen mindestens 50, 60 oder
70% der Polymerketten mindestens eine endständige funktionelle sekundäre Amingruppe aufweisen,
ermöglicht
die Herstellung von Reaktionsprodukten davon (kompatibilisierte
Gemische von zwei oder mehr Polymeren) mit einem ersten Polymer
wie zum Beispiel einem maleatisiertem Polyolefin oder einem mit
anderen Carbon säuren
oder Anhydriden davon funktionalisierten Polymer. Die Carbonsäure- oder
Anhydrid-funktionalisierten Polymere, zum Beispiel maleatisierte
Polyolefine, sind mit einer Vielzahl von Mikrostrukturen und einer
Vielzahl von Verhältnissen
von Carbonsäure-
oder Anhydrid-, bzw. Maleatgruppen (genauer: Bernsteinsäureanhydrid
oder Succinatgruppen) zu Monomereinheiten bzw. Repetiereinheiten
des Polymers, zum Beispiel Olefin, verfügbar. Während zahlreiche anionisch
polymerisierte Polymere und maleatisierte Polymere nicht inhärent kompatibel
sind, eröffnet
die chemische Wechselwirkung zwischen dem ersten Polymer, zum Beispiel
maleatisierten Polymeren, und dem zweiten Polymer, d. h. Amin-funktionalisierten
Polymeren, in dem Reaktionsprodukt die Möglichkeit der Herstellung einer
Vielzahl von Gemischen einschließlich nützlicher Dispersionen von zwei
Polymeren einschließlich
einer Dispersion eines Polyolefins in einem Elastomer, Dispersionen
eines Elastomers in einem Polyolefin, cokontinuierliche Polyolefin-
und Elastomerphasen und homogene Zusammensetzungen oder Gemische
aus mindestens einem Polyolefin und mindestens einem Elastomer etc.
Das Polyolefin ist ein Thermoplast, das ein thermoplastisches Elastomer
ergeben kann, wenn es in geeigneten Verhältnissen mit einem Amin-funktionalisierten
kautschukähnlichen
Polymer vermischt wird.
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Maleatisierte
Polyolefine werden als erstes Polymer bevorzugt; es können jedoch
auch mit anderen Carbonsäuregruppen
funktionalisierte Polymere verwendet werden. Vorzugsweise enthält mindestens
der Hauptteil des ersten Polymers mindestens ein Succinat, Bernsteinsäureanhydrid
oder eine andere Polycarbonsäure
oder ein Anhydrid davon oder andere Carbonsäuregruppen oder Kombinationen
davon. Als zweites Polymer werden Amin-terminierte Elastomere aus
mindestens einem konjugierten Dien und optional einem vinylaromatischen
Monomer verwendet.
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Das
anionisch polymerisierte (zweite) Polymer kann mit einem oder zwei
wachsenden Enden hergestellt werden. Polymere können so funktionalisiert werden,
dass sie eine oder mehrere aminenthaltende Endgruppen aufweisen.
Diejenigen mit zwei aminenthaltenden Endgruppen können verwendet
werden zur Umsetzung mit einem difunktionellen oder polyfunktionellen
Polymer mit funktionellen Carboxyl- oder Anhydrid- oder Isocyanatgruppen,
wodurch sich andere Eigenschaften ergeben, als wenn monofunktionelle
Amin-terminierte Polymere verwendet werden.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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Polyolefine
können
durch eine Vielzahl von Verfahren herstellt werden, und zwar mit
Carboxylgruppen wie zum Beispiel Succinat oder Bernsteinsäureanhydridgruppen
(abgeleitet von Maleinsäureanhydrid).
Ein Verfahren besteht in der Copolymerisation eines Olefinmonomers
mit einem olefinischen (ungesättigten)
carboxylgruppenenthaltenden Monomer, wie zum Beispiel Acrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure oder
Maleinsäureanhydrid,
oder Gemischen von carboxylgruppenenthaltenden Monomeren. Diese
funktionelle Gruppen enthaltenden Monomere, die auch Funktionalisierungsmittel
sein können,
besitzen vorzugsweise mindestens eine Carbonsäuregruppe und mindestens eine
Doppelbindung. Sie besitzen im Allgemeinen etwa 3 bis etwa 10 Kohlenstoffatome.
Vorzugsweise besitzen sie etwa 1 bis etwa 2 oder 3 Carbonsäuregruppen
und etwa 3 bis etwa 6 Kohlenstoffatome. Dabei kann es sich auch
um ungesättigte
Anhydride von Polycarbonsäuren
handeln.
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Ein
zweiter Ansatz besteht in dem Aufpfropfen eines olefinischen carboxylgruppenenthaltenden
Monomers der oben beschriebenen Art (zum Beispiel eines Carbonsäureanhydrids)
auf ein Polymer. Die Anhydride von Dicarbonsäuren besitzen bevorzugt eine
Anhydridgruppe einer Dicarbonsäure
und eine Kohlenstoff- Kohlenstoff-Doppelbindung,
die zur Bindung des Anhydrids an das erste Polymer dient. Polyolefine
mit Carboxylgruppen (wie zum Beispiel Succinatgruppen) können hergestellt
werden durch Aufpfropfen von Dicarbonsäureanhydriden, zum Beispiel
Maleinsäureanhydrid,
auf ein zuvor gebildetes Polyolefin. Dies wird üblicherweise bei erhöhten Temperaturen
und in Gegenwart einer Quelle für
freie Radikale durchgeführt.
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Nach
diesen Verfahren hergestellte Polyolefine mit endständigen und/oder
mittelständigen
Carboxyl- oder Anhydridgruppen sind kommerziell verfügbar. Diese
Polymere weisen bevorzugt etwa 0,01 bis etwa 10 Gew.-% an carbonsäure- oder
carbonsäureanhydridenthaltenden
Monomereinheiten auf. Mehr bevorzugt weisen sie etwa 0,01 bis etwa
5 Gew.-% und noch mehr bevorzugt etwa 0,01 oder 0,02 bis etwa 2
oder 3 Gew.-% solcher Einheiten auf.
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Ein
drittes Verfahren zur Herstellung von maleatierten Polymeren ist
ein Kettenspaltungsverfahren, bei dem ein zuvor hergestelltes Polyolefin
bei erhöhten
Temperaturen einer hohen Belastung während eines Vermischungsvorgangs
unterworfen wird. Zu dem Gemisch wird Maleinsäureanhydrid oder ein anderes
olefinisches carboxylgruppenenthaltendes Monomer (der oben beschriebenen
Art) mit mindestens einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung (ungesättigt) zugegeben.
Bevorzugt wird das Maleinsäureanhydrid
oder das andere Monomer an den Kettenspaltungsstellen auf das Polyolefinpolymer
aufgepfropft.
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Bevorzugte
Polyolefine für
diese Anwendung sind von alpha-Monoolefinmonomeren
mit etwa 2 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen pro Monomereinheit. Diese
Polymere können
Homopolymere oder Copolymere sein, wobei Polymere Copolymere und
Polymere mit Monomereinheiten aus drei oder mehr verschiedenen Monomeren
einschließen.
Ein Beispiel für
ein Terpolymer ist EPDM, das erhalten wird durch Polymerisation von
Ethylen, Propylen und im Allgemeinen einem nicht konjugierten Dien,
wie zum Beispiel 1,4-Hexadien oder Methylennorbornen. Ein Beispiel
für ein
Copolymer ist Ethylenpropylencopolymer (EPM). Bevorzugte Polyolefine
sind Polyethylen oder Polypropylen. Das Polyolefin enthält bevorzugt
mindestens 80 Gew.-% Monomereinheiten aus der Polymerisation von
mindestens einem alpha-Monoolefinmonomer
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und bevorzugt mindestens 80 Gew.-%
von entweder Ethylen oder Propylen oder Kombinationen davon. Das
Polyolefin ist ein thermoplastisches Polymer; d. h. es besitzt entweder
eine Tg von mehr als 25°C
oder ist so kristallin, dass die Kristallinität das Polymer daran hindert,
bei 24°C
elastomer zu sein, zum Beispiel ein Elastomer, das in vernetzter
Form in der Lage ist, nach Dehnung auf 100%-ige Dehnung unter Spannung
ungefähr
seine ursprüngliche
Größe wieder
einzunehmen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
muss das carboxylierte, zum Beispiel maleatierte, Polymer kein aus
Monoolefin hergestelltes Polyolefin sein. Bei einigen Ausführungsformen
kann das maleatierte Polymer ein elastomeres Polymer sein, zum Beispiel
ein solches, das mindestens 40, 50, 60 oder 70 Gew.-% Monomereinheiten
aus einem konjugierten Dien mit etwa 4 bis etwa 8 Kohlenstoffatomen
besitzt. Diese Polymere würden
solche dienbasierten Polymere und Polymere von solchen Dienen und
vinylaromatischen Monomeren mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen einschließen. Diese
Polymere könnten
polymerisiert werden durch Verfahren mit freien Radikalen und könnten eine
Vielzahl von Comonomeren einschließen, wie zum Beispiel Acrylnitril, Acrylate,
Disäuren
etc. Die Carbonsäuregruppen
könnten
wie für
die Polyolefine angegeben zugegeben werden. EPM oder EPDM wären anderen
elastomere Typen von Polymeren, die mit Carbonsäure oder einem Dicarbonsäureanhydrid
funktionalisiert werden könnten.
Diese maleatierten elastomeren Polymere wären anstelle von Polyalpha-monoolefinen)
geeignet, soweit thermoplastische Eigenschaften nicht allgemein
wünschenswert
sind, wie zum Beispiel bei pneumatischen Reifen.
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Olefinische
Polymere, wie zum Beispiel solche aus Diolefinen, oder Copolymere
aus Diolefinen und Olefinen (zum Beispiel die oben genannten elastomeren
Polymere: Polybutadien, Polyisopren, Naturkautschuk oder Poly(styrolbutadien))
können
durch die oben genannten Standardverfahren mit Maleinsäureanhydrid
bepfropft werden. Die oben genannten elastomeren Polymere können auch
teilweise hydriert werden, um einen großen Anteil der verbleibenden
Doppelbindungen zu entfernen. Solche teilweise hydrierten Polymere können mit
einem ungesättigten
carboxylgruppenenthaltenden Monomer, wie zum Beispiel Maleinsäureanhydrid,
bepfropft werden.
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Das
zweite Polymer des Gemisches ist ein Amin-terminiertes elastomeres
Polymer, bevorzugt hergestellt durch anionische Polymerisation.
Eine bevorzugte Gruppe von Polymeren ist ein Polymer, das polymerisiert
ist aus mindestens einem konjugierten Dien mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen,
oder eine Kombination von mindestens einem der genannten konjugierten
Diene und mindestens einem vinylaromatischen Monomer mit 8 bis 20
Kohlenstoffatomen. Bei einigen Ausführungsformen umfassen die aus
konjugierten Dienen hergestellten Polymere mindestens 40 Gew.-%
Monomereinheiten aus mindestens einem konjugierten Dien, mehr bevorzugt
mindestens 50, 65, 70 oder 80 Gew.-% Monomereinheiten aus mindestens
einem konjugierten Dien. Wenn diese Polymere Copolymere oder Polymere
aus drei oder mehr Monomeren sind, können sie optional mindestens
20 Gew.-% Monomereinheiten von dem genannten vinylaromatischen Monomer
enthalten. Ein bevorzugter Bereich an Monomereinheiten aus vinylaromatischen
Monomeren in elastomeren Polymeren ist etwa 20 Gew.-% bis etwa 35
Gew.-% bezogen auf das resultierende Polymer. Bei anderen Ausführungsformen,
bei denen elastomere Eigenschaften nicht erwünscht sind, können die
Monomereinhei ten von mindestens einem vinylaromatischen Monomer
mindestens 40, 50, 60, 70 oder 80 Gew.-% des Polymers ausmachen. In
Abhängigkeit
von dem Molekulargewicht und den speziellen Monomereinheiten des
polymerisierten Monomers können
die aus den oben genannten Monomeren hergestellten Polymere bei
24°C von
viskosen Flüssigkeiten
bis zu Feststoffen variieren. Die zahlenmittleren Molekulargewichte
können
im Bereich von etwa 1 000 bis etwa 500 000 oder mehr und mehr bevorzugt
von etwa 1 000 bis etwa 250 000 oder 300 000 und noch mehr bevorzugt
bei einer Ausführungsform
von etwa 1 000 bis etwa 30 000 oder 50 000 und bei einer anderen Ausführungsform
von etwa 30 000 oder 50 000 bis etwa 250 000 oder 300 000 variieren.
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Die
Amin-terminierten Polymere können
eine aminenthaltende Endgruppe, die sich von der Terminierung der
anionischen Polymerisation mit einem Iminmolekül ableitet, enthalten oder
sie können
mehrere Amingruppen, die von solchen Terminierungsreaktionen herrühren, enthalten.
Die zusätzlichen über eine
hinausgehenden Amingruppen können
von einem amin- oder iminenthaltenden Initiator abgeleitet sein
oder davon, dass das Polymer zwei oder mehr aminenthaltende Terminierungsgruppen
pro Polymer enthält.
Die Möglichkeit,
mehrere aminenthaltende Terminierungsgruppen zu haben, ergibt sich
daraus, dass bei der anionischen Polymerisation ein Polymer mehr
als ein wachsendes anionisches Kettenende aufweisen kann. Es sind
difunktionelle Initiatoren verfügbar,
die zwei wachsende Enden initiieren, und es gibt Verfahren, bei
denen zusätzliche
anionisch wachsende Enden an Seitenketten oder in der Hauptkette
eines bereits wachsenden Polymers generiert werden. Somit ist zur
Bildung von mehreren aminenthaltenden Terminierungsgruppen an einem
einzelnen Polymer jedes Verfahren zur Generierung von mehreren anionischen
Kettenenden im gleichen Molekül geeignet.
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Die
Möglichkeit,
zwei oder mehr reaktive Amingruppen an einem einzelnen Polymer zu
haben, eröffnet die
Möglichkeit,
die mehreren aminenthaltenden Gruppen eines Polymers mit zwei separaten
carboxylgruppenenthaltenden Polymeren oder maleatierten Polymeren
umzusetzen (chemisch oder physikalisch assoziierend oder sonst wie).
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Die
anionische Polymerisation von Amin-terminierten Polymeren aus konjugierten
Dienen, optional mit vinylaromatischen Monomeren, kann durchgeführt werden
unter herkömmlichen
anionischen Polymerisationsbedingungen mit herkömmlichen anionischen Initiatoren.
Optional können
anionische Initiatoren, enthaltend andere funktionelle Gruppen,
wie zum Beispiel Amine, Imine, Hydroxyle etc., geeignet blockiert
oder vorumgesetzt, verwendet werden, wenn ein difunktionelles Polymer
erwünscht
ist. Mindestens ein Ende solcher difunktionellen Polymere würde funktionalisiert
werden mit einem Amin und das andere eine oder die anderen mehreren
Enden könnten
ein Amin, Hydroxyl oder eine andere funktionelle oder nicht funktionelle
Gruppe sein. Im Allgemeinen ist eine funktionelle Gruppe definiert
als eine Gruppe, die eine andere Gruppe ist als eine Alkylgruppe
und die in der Lage ist, mit anderen funktionellen Gruppen von anderen
Molekülen
oder Polymeren eine Verbindung oder eine mehr kompatible Mischung
zu ergeben. Bevorzugte funktionelle Gruppen umfassen Amide, Amine,
Carboxyl, Carbonyl, Anhydride von Dicarbonsäuren, Hydroxyl, Epoxide etc.
Nicht funktionelle Gruppen sind im Allgemeinen definiert als Alkylgruppen.
Natürlich
können
miteinander umsetzbare funktionelle Gruppen Kettenverlängerungen
oder Kupplungen verursachen, wenn sie während oder nach der Polymerisation
gleichzeitig vorhanden sind.
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Die
Lösungsmittel
für diese
anionischen Polymerisationen hängen
ab von den zu polymerisierenden Monomeren, dem Erfordernis, Kettenübertragungen
(oder andere polymerisationsbeenden de Ereignisse) zu verhindern
und dem Erfordernis, die resultierenden Polymere zu solubilisieren.
Im Allgemeinen werden Kohlenwasserstofflösungsmittel, zum Beispiel Hexan,
für anionische
Polymerisationen verwendet. Mehr polare Lösungsmittel wie zum Beispiel
Ether können
verwendet werden oder mit Kohlenwasserstofflösungsmitteln vermischt werden,
um die Copolymerisation von Monomeren zu fördern oder die Zufälligkeit
der Verkettung der Monomereinheiten von konjugierten Dienen zu beeinflussen.
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Das
zahlenmittlere Molekulargewicht der anionisch gebildeten Polymere
steht im Allgemeinen in einer Beziehung zu der Gesamtgrammzahl von
Monomer geteilt durch die Gesamtmolzahl des aktiven Initiators.
Somit kann das Molekulargewicht im Allgemeinen erhöht werden
durch Erhöhen
der Molzahl der Monomere oder Verringern der Molzahl des Initiators,
der die Polymerisation aktiv initiiert. Entsprechend kann das Molekulargewicht
verringert werden durch umgekehrte Veränderungen. Das Molekulargewicht
wird auch beeinflusst durch Kettenkupplung; die Kupplung wird durch
die hier offenbarten Funktionalisierungsverfahren, die Aminterminierungsgruppen
ergeben, jedoch minimiert.
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Einige
bevorzugte Funktionalisierungsmittel für die anionische Polymerisation
sind Imine mit der Formel:
worin R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander H, Alkyl mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, Aryl mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,
Dialkylaminoaryl mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, Aralkyl mit 7 bis
20 Kohlenstoffatomen und aprotische, O-, N- und S-enthaltende Alkyl-,
Cycloalkyl-, Aryl- und Aralkylgruppen mit ähnlichen Zahlen von Kohlenstoffatomen
sind; wobei R
3 ausgewählt ist aus der gleichen Gruppe wie
R
1 und R
2, mit der
Ausnahme, dass R
3 nicht Wasserstoff sein
kann. Aprotische Gruppen sind definiert als Gruppen, die keine Protonen
abgeben. Die Beschränkung
auf aprotische Gruppen erfolgt hier, da aprotische Materialien im
Allgemeinen nicht mit anionischen Initiatoren und wachsenden anionisch
polymerisierten Polymerketten reagieren, so dass Nebenreaktionen
minimiert werden.
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Die
Imine können
hergestellt werden durch Umsetzen eines Aldehyds oder Ketons der
Formel
mit einem Amin der Formel
H
2NR
3, worin R
1, R
2 und R
3 wie zuvor für das Imin definiert sind.
Die Umsetzung eines Aldehyds mit einem Amin ergibt ein Aldimin und
die Umsetzung eines Ketons mit einem Amin ergibt ein Ketimin. Im
Sinne der vorliegenden Beschreibung umfassen Imine sowohl Aldimin
als auch Ketimin.
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Die
Iminmoleküle
im Sinne der vorliegenden Beschreibung fungieren als Monomere und
addieren wie nachfolgend gezeigt an das wachsende anionische Kettenende
eines Polymers wie unten gezeigt. Dabei bezeichnet „P" das Polymer, wobei
das Anion als ⊝ gezeigt
ist und das Gegenion beispielhaft als Li⊕ gezeigt
ist.
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Somit
bildet die wachsende Kette eine Bindung zu dem Kohlenstoffatom der
Iminbindung und das Stickstoffatom der Iminbindung nimmt eine negative
Ladung an. Die anionische Ladung an dem Stickstoffatom kann ein
weiteres Monomer addieren, wenn Monomer verfügbar ist und wenn die sterischen
Beschränkungen um
die anionische Ladung herum den Zutritt eines weiteren Monomermoleküls zu dem
aktiven anionischen Kettenende nicht verhindern. Wenn ein weiteres
Monomermolekül
nicht addiert wird, kann das Stickstoffatom an ein Wasserstoffatom
oder einen anderen Teil eines protischen Materials binden, wodurch
die anionische Ladung verloren geht und diese Polymerkette terminiert
wird.
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Nachdem
ein wesentlicher Teil aller wachsenden anionischen Kettenenden mit
einem Amin funktionalisiert worden ist (durch die Umsetzung des
Kettenendes mit einem Iminmolekül),
können
diese mit herkömmlichen
protischen Terminierungsmitteln, wie zum Beispiel Wasser oder Alkohol,
terminiert werden. Das protische Material wird in einer Menge verwendet,
die ausreichend ist, um die anionische Polymerisation zu beenden.
Vorzugsweise führt
die voranstehend beschriebene Funktionalisierung und Terminierungsreaktion
dazu, dass mindestens 50, mehr bevorzugt mindestens 60 und noch
mehr bevorzugt mindestens 70% der wachsenden anionischen Kettenenden
mit mindestens einer sekundäres
Amin enthaltenden, von Imin abgeleiteten Endgruppe terminiert sind.
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Bei
der Endgruppe an dem anionisch polymerisierten Polymer handelt es
sich somit bevorzugt um -C(R1)(R2)-N(H)R3, wobei
R1, R2 und R3 wie voranstehend definiert sind.
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Das
Reaktionsprodukt (kompatibilisiertes Gemisch) aus dem ersten Polymer
und dem zweiten Polymer wird bevorzugt gebildet durch Vermischen
des ersten Polymers und des zweiten Polymers bei einer Temperatur
oberhalb deren Erweichungstempe raturen, und zwar in einem mechanischen
Mischer. Der Mischer kann ein interner Mischer, zum Beispiel ein
BrabenderTM-Mischer, sein oder ein Mischer, wie
zum Beispiel ein Mehrwalzenmischer, zum Beispiel ein Zweiwalzenkautschukmischer.
Der Mischer kann ein chargenweise arbeitender Mischer, zum Beispiel
vom BanburyTM-Typ, oder ein kontinuierlich
arbeitender Mischer, zum Beispiel ein Mehrfachschnecken- oder anderer
Mischextruder, sein. Geeignete Vermischungstemperaturen liegen im Bereich
von etwa 50°C
bis etwa 250°C,
mehr bevorzugt etwa 100°C
bis etwa 240°C
und besonders bevorzugt etwa 150°C
bis etwa 230°C.
Die Verweilzeit kann in Abhängigkeit
von der Intensität
des Mischens variieren. Die Vermischzeit kann im Allgemeinen im
Bereich von wenigen Sekunden bis zu Minuten oder Bruchteilen einer
Stunde variieren. Bevorzugte Mischzeiten liegen im Bereich von etwa
20 Sekunden bis etwa 20 Minuten.
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Das
Reaktionsprodukt ist definiert als ein kompatibilisiertes Gemisch,
da die chemische Wechselwirkung zwischen der Carbonsäuregruppe
oder dem Anhydrid von zwei Carbonsäuregruppen des ersten Polymers
mit der aminenthaltenden Gruppe des zweiten Polymers nicht bestätigt worden
ist. Dabei kann es sich um eine schwache Säurewechselwirkung mit einer
schwachen Base handeln. Es kann sein, dass die Zugabe der Amingruppe
nur die Polarität
des zweiten Polymers gerade so stark modifiziert, dass die Interdispersibilität der zwei
Polymere verbessert wird. Jedenfalls wird eine messbare Verbesserung
der physikalischen Eigenschaften des Gemisches aus dem ersten und
dem zweiten Polymer beobachtet, und zwar als Ergebnis davon, dass
ein zweites Polymer mit der aminenthaltenden Endgruppe aus dem Iminreaktanden
verwendet wird. Der Ausdruck Reaktionsprodukt soll daher auch physikalische
Gemische mit chemischen oder physikalischen Wechselwirkungen zwischen
dem ersten und dem zweiten Polymer, die einen Einfluss auf die Kompatibilität oder Vermischbarkeit
der zwei oder mehr Polymere haben, umfassen. Bevorzugt resultieren
die Veränderungen
in den Verbesserungen der physikalischen Eigenschaften des Gemisches
wie zum Beispiel einer Zunahme des Moduls, der Zugfestigkeit bei
Bruch usw.
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Das
Reaktionsprodukt aus dem ersten und dem zweiten Polymer ist geeignet
als Formmasse, geformter Gegenstand usw. Die Produkte sind insbesondere
geeignet, wenn geformte Gegenstände
erwünscht
sind, die beträchtliche
Flexibilität
und Vibrationsdämpfung
aufweisen.
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Die
folgenden Beispiele zeigen, wie ein aminenthaltendes Terminierungsmittel
hergestellt wird, wie ein Polybutadienyllithium aminiert wird, wie
ein Reaktionsprodukt aus maleatiertem Polymer und einem Amingruppen-terminierten
Polybutadien hergestellt wird sowie die Bewertung der physikalischen
Eigenschaften des resultierenden Reaktionsprodukts.
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1). Herstellung von Butylidenbenzylamin
(V).
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Dieses
Material ist eine bekannte Verbindung, die nach üblichem Verfahren hergestellt
wird. Zu etwa 100 ml Toluol wurden 28 ml Butyraldehyd, 34 ml Benzylamin
und mehrere Gramm 3A-Molekularsieb
zugegeben. Nach mehrminütigem
Stehenlassen wurde das Gemisch warm und trübe. Nach mehrstündigem Stehenlassen
war das Gemisch farblos und transparent. Das Iminprodukt wurde durch
Destillation unter Vakuum isoliert und durch NMR-Spektroskopie charakterisiert.
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2). Herstellung von Amin-terminierten
Elastomeren für
Pfropfexperimente.
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Durchführung 1:
Eine große
Getränkeflasche
wurde über
Nacht in einem Ofen erhitzt und unter Stickstoffspülung abkühlen gelassen.
Die Flasche wurde mit etwa 271 g Hexanlösung mit etwa 24,9 Gew.-% Butadien
(1,20 Mol Bd) und etwa 0,81 ml einer 1,6-M-Hexanlösung von
n-Butyllithium (1,30 Milliäquivalente)
beschickt. Die Flasche wurde etwa 5 Stunden lang in einem 50°C warmen
Wasserbad geschüttelt.
Anschließend wurden
0,33 ml N-Butylidenbenzylamin zugegeben und die Flasche wurde weitere
2 Stunden in dem Wasserbad geschüttelt.
Die Polymerisation wurde mit 5 ml Isopropanol beendet, das Polymer
wurde mit BHT stabilisiert und das Polymer (Beispielelastomer 1)
wurde durch Trommeltrocknung des Zements bzw. der Gummilösung (Polymers)
isoliert. Ein Vergleichspolymer (Vergleichselastomer A) wurde auf
gleiche Weise hergestellt, mit der Ausnahme, dass kein N-Butylidenbenzylamin
zugegeben wurde.
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3). Herstellung eines Polymergemischs.
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Ein
kommerziell verfügbares
maleatiertes Polypropylen mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von
etwa 135 000 und etwa 0,4 Gew.-% Bernsteinsäure- und/oder Succinatfunktionalisierten
Propylenmonomereinheiten wurden unter einem Stickstoffstrom in einen
BrabenderTM-Mischer mit etwa 50 g Fassungsvermögen gegeben.
Die Vermischungsgeschwindigkeit wurde auf 60 U/min eingestellt und
die Temperatur des Mischkopfs wurde auf 230°C eingestellt. Als der Mischer
auf 225–230°C erwärmt war,
wurde eine Probe N-Butylidenbenzylaminfunktionalisiertes Polybutadien
zu dem maleatierten Polypropylen (mit Bernsteinsäure oder Succinat) in dem Mischer
zugegeben und die Vermischungsgeschwindigkeit wurde auf 90 U/min
erhöht. Als
die Temperatur des Mischers wiederum 225–230°C erreichte, wurde das Heizelement
abgeschaltet und das Gemisch wurde auf etwa 170°C abkühlen gelassen. Die Durchmischung
wurde beendet und das Polymer wurde aus dem Mischer entnommen. Die
Mengen des maleatierten Polypropylens und des funktionalisierten Polybutadiens
waren so, dass das maleatierte Polypropylen 35 Gew.-% des Endprodukts
ausmachte. Zum Ver gleich wurde auch nicht funktionalisiertes Polybutadien
(das oben beschriebene Vergleichselastomer A) mit dem maleatierten
Polypropylen auf gleiche Weise vermischt.
-
Die
Reaktionsprodukte des Vermischens der Polymergemische wurden durch
Pressen der Proben in einem geeigneten Formstück zu Folien geformt. Das Polymergemisch
aus dem Beispielelastomer 1 (funktionalisiertes Polybutadien) konnte
bei Temperaturen von weniger als etwa 170°C nicht geformt werden; das
Polymergemisch aus dem Vergleichselastomer A ließ sich bei Temperaturen von
etwa 100°C
jedoch leicht formen. Es wird angenommen, dass diese Differenz von
70°C in
der Formungstemperatur ein Anzeichen für physikalische Wechselwirkung
etc. des Amin-terminierten Polybutadiens mit dem maleatierten Polypropylen
in dem Gemisch des Beispielelastomers 1 ist. Aus diesen Folien wurden
für Zugfestigkeitsmessungen
Proben der Polymergemische ausgeschnitten. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 angegeben. Die Verarbeitbarkeit sämtlicher Polymergemische zeigt,
dass diese nicht übermäßig vernetzt
sind.
-
Die
Messungen zeigen, dass das Polymergemisch aus dem Aminfunktionalisierten
Polybutadien fester und härter
ist (d. h. dass es unter stärkerer
Belastung gestreckt werden kann und unter höherer Belastung reißt) als
das Polymergemisch aus dem Vergleichsversuch; dies ist ein Zeichen
für eine
Assoziation oder Wechselwirkung zwischen dem maleatierten Polypropylen
und N-Butylidenbenzylamin-terminierten (funktionalisierten) Polybutadienen.
Tabelle
1 |
Physikalische
Eigenschaften von Produkten, erhalten durch Vermischen von Polymergemischen |
Maleatiertes Polypropylen | Elastomer | Vermischtes
Produkt max. Belastung MPa (PSI)a | Vermischtes
Produkt max. Belastung (%)a | Vermisches
Produkt Härte
(Shore A) |
Kommerziell | Vergleich
A | 2,19
(317,5) | 7,2 | 65 |
Kommerziell | Beispiel
1 | 6,22
(902,2) | 48,4 | 90 |
-
- a Aus Zugfestigkeitsmessungen an
Dumbbell-Probekörpern
-
Gemische
aus einem maleatierten Polypropylen und einem Aminterminierten Polybutadien,
wie in Durchführung
1 beschrieben, wurden in ähnlicher
Weise, jedoch in einem Gewichtsverhältnis von 50:50 vermischt.
Nach dem gleichen Vermischungsverfahren wurde ein Vergleich mit
maleatiertem Polypropylen und Polybutadien im Gewichtsverhältnis von
50:50 durchgeführt.
Beide Proben wurden kryogen vermahlen und unter Verwendung eines
Soxhlet-Extraktors 24 Stunden lang mit Hexan extrahiert. Bei dem
Vergleichsversuch wurden etwa 39 Gew.-% des Polybutadiens extrahiert,
während
bei der Probe ausgehend von Aminterminiertem Polybutadien) nur 21
Gew.-% des Polybutadiens extrahiert wurden. Die 50%-ige Verringerung
der Menge des extrahierbaren Polybutadiens ist ein weiteres Zeichen
dafür,
dass die Aminfunktionalisierung des Polybutadiens zu einer Wechselwirkung
zwischen dem Polybutadien und dem maleatierten Polypropylen führt.
-
Während, gemäß der patentrechtlichen
Vorschriften, der beste Weg und die bevorzugten Ausführungsformen
angegeben worden sind, ist die Erfindung nicht hierauf, sondern
nur durch die beigefügten
Ansprüche
beschränkt.